Aufgeregt - Was tun

haha, das gute alte buhuhu :D

erstmal macht es sinn müssen mit "zwang" gleichzusetzen, was wiederrum äußere umstände bezeichnet, welche einen eben zwingen bzw. dazu nötigen etwas zu tun, was man eigentlich nicht will.
währenddessen muss niemand hausaufgaben weil er die alternative hat gar nicht erst zur schule zu gehen -> im fortgeschrittenerem alter ist das eine freie entscheidung
jemand der orgeldienst "versieht" muss überhaupt nichts spielen. er tut dies aus eigenem willen heraus, da er sich genauso gut hätte dazu entscheiden können glasreiniger zu werden.
jemand der nicht atmen will kann sich die kugel geben.

freilich lässt sich nicht so fein zwischen zwang und eigenem willen differenzieren; beides steht in engster wechselwirkung.
die mutti schreibt einem eben doch vor zur schule zu gehen, genauso wie der überlebenstrieb in den allermeisten fällen einen suizid zu verhindern weiß.
dennoch: nur weil eine tätigkeit unliebsame "nebenwirkungen" mit sich führt, ist sie deswegen nicht automatisch die folge des müssens, im sinne von zwang.
 
ich dachte erst fürs buhuhu :D

ansonsten: einem =! mir ;)
 
was für ein wortspiel! ;D

einblick in die abgründe der zivilisation, oder wie siehts aus? :D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Da ich ja ab und an Gottesdienste begleite habe ich ein Problem:

Ich bin vor jeder Messe sehr sehr aufgeregt (habe Bauchschmerzen usw., schon in der Nacht davor kann ich kaum schlafen).

Was kann ich dagegen tun?

Dir einfach bewußt werden daß Deine Gläubiger auch ned besser singen können - im Gegentum. Selbst wennst Dich greisslich verspielen solltest - mei, denkst des merkt irgend wer ?

Viele Grüße

Styx
 

Ich wärm das Thema nocheinmal auf und erzähl eine Anekdote zum Verlauf meines Überganges von Unterricht zum Orgeldienst.

Zu der Zeit als wir Orgelunterricht hatten(Gruppe aus 11 von denen später 2 überblieben) starb unser Dorforganist. Somit ging es für uns mit gefährlichem Halbwissen auf die Orgel und damit an die Gemeindebegleitung. Wir haben wochenlang die selben Lieder gespielt..das Notenpult haben wir uns zugestellt daß uns ja niemand sehen oder anlachen kann...
Und noch heute ist ist es so, daß ich in Freienhagen am liebsten eine Kette und ein Fallbeil an die Treppe zur Orgelempore montieren würde. Erfahrungsgemäß ist man dort in seiner Einsamkeit am kreativsten...im Gottesdienst sind leider ein paar Männer oben bei mir, anstatt sich auf die erste Empore zu setzen.

Kurzum:
Ein bisschen Aufregung bleibt immer, gerad wenn man Sachen spielen will die für einen selbst die Premiere darstellen. Man lernt aber damit umzugehen...
 
Achso:
Zu alleine auf der Empore:
Beim nächsten GD gibts gar keine Empore, sondern nur sowas wie ein kleines Podest (ungefähr wie in der Auferstehungskirche in Düsseldorf-Oberkassel)

Jonas
 
Und außerdem: Als Organisten, Kantoren, Chorsänger etc. stehen wir doch unter besonderem Göttlichen Schutz, was soll denn da schief gehen...:D

Herzliche Grüße

Dein/Euer Marco
 
Hallo Jonas,

Zur Aufregung vor dem GD: ich hab eine Woche bevor ich den ersten Gottesdienst spielen sollte erst angefangen und hab alle Lieder nur einmal durchgespielt. Und es war Ostern! Die Kirche war rappelvoll und seit diesem Sonntag spiel ich alle Messen. Es hilft schon oft genug zu spielen um die Aufregung klein zu kriegen. Am ersten Schultag nach den Ferien spiel ich sogar vor der ganzen Schule samt Direx und Lehrern. Aber selbst das freut mich mittlerweile mehr als das es Aufregung bringt.
Spiel so oft es geht, du kriegst es auf die reihe. Und wenn du dich verspielt hast ist es auch schon wurscht. Versuche dich einfach nur auf die Noten zu konzentrieren und auf das was der Pfarrer macht, damit du alles mitkriegst. das bringt Routine und man vergisst die Menschen um sich. und schließlich machen wir die Musik zu ehren Gottes und nicht für die Gläubigen, dann ist es auch wurscht ob da hundert oder wie bei mir 800 sitzen.

Viele Grüße
Ida
 
Hallo Ida,
vielen Dank für die Tipps, ich versuche ja schon so oft es geht zu üben aber:
Die liebe Zeit ...

Grüße
sagt
Jonas (dem auch gerade eingefallen ist, dass er auch vielleicht beim Godi am Schuljahresanfang spielen könnte)
 
Ok, bin schon gespannt ...
Wenn man so eine tolle Orgel zur Verfügung hat, kann nur etwas Tolles bei rauskommen :D
Die Ferien in NRW dauern ja auch bis zum 3.9..

Grüße
Jonas
 
Hm, ich weiß nicht, wie eine Messe so im Einzelnen abläuft.

Ich habe in einer evangelischen Gemeinde gespielt. Und war dabei mangels Kompetenz nicht wirklich mit hohem künstlerischen Anspruch unterwegs. Ich würd es als "schlicht, aber solide" umschreiben. Die Stelle teilte ich mit einem Musikstudenten, der beneidenswert virtuos war. Mit dem Ergebnis, dass er die Gemeinde eher überforderte. :D Zu schnell, zu hoch, zu ... künstlerisch eben.

Für den Anfang, ehe die Routine kam, hatte ich die Choräle für meine Bedürfnisse selbst bearbeitet und alle, bei denen es möglich war, mal schön nach C-Dur runtertransponiert. Nur manuell begleiten fand ich persönlich eher nicht so sicherheitsstiftend - ein schöner satter Subbass kaschiert evtl. Verspieler ganz gut. :)

Gegen die Aufregung hilft m. E. am besten die eigene Sicherheit. Fürs Vorspiel ein Stück nehmen, das man gut kann (m. E. ist das der einzige Moment, wo man während des GD als Organist wirklich ein bisschen mehr im Mittelpunkt steht) - fürs Nachspiel irgendwas, was noch nicht so gut sitzt (da drängen eh schon alle raus und unterhalten sich). Extrem gut besuchte GDs halte ich für die größte Herausforderung - bei der Anordnung des dortigen Spielwerks hab ich die Orgel jenseits des Geräuschpegels kaum gehört und bei der Liturgie muss man angesichts der vielen ablenkenden Geräusche total aufpassen.

Ansonsten gilt m.E.: Schön auf die Bedürfnisse der Gemeinde eingehen - die sind dankbar dafür. Vor allem nicht zu schnell und nicht zu hoch und dezidierte Atempausen setzen. Je weniger man sich als Organist durch zu hohe künstlerische GEstaltungsabsichten in den Vordergrund spielt (buchstäblich), desto weniger achten die anderen GD-Beteiligten auf evtl. Unrundungen an der einen oder anderen Stelle.

Du musst nur den Pfarrer daran gewöhnen, dass er dir zumindest anfangs spätestens Samstags die Lieder rüberwachsen lässt. Mit zunehmender Routine reicht es dann, wenn man sie kurzfristiger bekommt.
 
Du musst nur den Pfarrer daran gewöhnen, dass er dir zumindest anfangs spätestens Samstags die Lieder rüberwachsen lässt. Mit zunehmender Routine reicht es dann, wenn man sie kurzfristiger bekommt.

Phew, also am Vortag der Messe, das war für mich immer recht knapp, wenn dann 60-70% des Liedplans nicht bekannt waren und die Orgelbuch-Sätze dann noch besonders kunstvoll ausgefalln sind (und vllt noch in Es-Dur :D)

In meiner Heimpfarre hab ich das Glück, dass alle 2 Monate ein Liturgiekreis aus Pfarrer und ehrenamtlichen Mitarbeitern tagt, und die dann für die nächsten 2 Monate alle Lieder festlegen, und diese Tabelle an der Orgel aufhängen. Das ist dann immer bequem in der Vorbereitung, und man kann auch immer Vorspiele und Nachspiele der Messe in zu den davor/danach gespielten Liedern passenden Tonarten einstudieren.
 

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