Anfänge der Improvisation - hat jemand Tipps für mich?

C

Chopinne

Guest
Guten Abend miteinander,

ich hatte mich ja schon vorgestellt - spiele schon einige Jahre Klavier, idR nur Klassik. Während der Pubertät, als ich eine Trotzphase durchgemacht habe (:rolleyes:), hat meine KLin mit mir mal etwas Boogie usw. gemacht, als Abwechslung. Hat mir eigentlich Spaß gemacht, aber das war nur kurz. Mittlerweile bereue ich, dass der Unterricht so einseitig war (nur Fingerübungen + Klassik, keine Theorie oder andere Stile bis auf oben genannte kurze Ausnahme).

Ich übe meistens am Tag:
- Zuerst etwas Technik aus dem Hanon (übrigens, was ist eigentlich hiervon zu halten?? Da habe ich schon so unterschiedliche Meinungen zu gehört!)
- Dann arbeite ich an meinen neuen Stücken, zurzeit immer so 2 -4 parallel
- Und dann spiele ich am Ende aus Spaß und als "Belohnung" quasi einige Stücke, die ich schon ganz gut beherrsche
Übezeit ca. 2-3h

So. Da mir meine KLin sowas aber nie nahegelegt hat und das auch nie von sich aus mal angesprochen hat, habe ich keine Ahnung, wie man auch mal einfach so improvisiert. Leider muss ich dazu sagen, dass es bei mir mit der Musiktheorie auch nicht so goldig aussieht. Ich kann natürlich Noten lesen, Intervalle kenne ich auch, weiß was Arpeggien und Oktavgriffe und Umkehrungen sind usw (immerhin spiele ich ja schon über 10 Jahre...), ABER dafür, wie lange ich schon spiele, muss ich peinlicherweise gestehen, sind meine Kenntnisse wirklich miserabel, was z.B. Harmonielehre angeht. Oder auch schon bei einigen Tonleitern und bei einfachen Akkorden hört´s auf. :( In der Schule hatten wir natürlich einige Grundlagen, aber der Unterricht war...naja :rolleyes: . Ich habe mir schon Bücher über Musiktheorie ausgeliehen, um mich dem endlich zu nähern. Das dauert aber natürlich seine Zeit.

Nun meine Frage und Bitte:
Habt ihr vielleicht ein paar einfache Übungen, Vorschläge, Tipps, wie ich das Improvisieren angehen kann? Es fällt mir schwer und ich fürchte, meine Klangvorstellung ist nicht ausgereift. :(

Und: Habt ihr vielleicht noch Übungen, die man analog zum Hanon machen kann? Habe hier mal kurz ein paar Vorschläge von Rolf gelesen gehabt, der meinte, bei Bedarf sei noch mehr aufschreibbar...

Vielen herzlichen Dank!
Chopinne
 
Hi,

was willst Du denn improvisieren?

Wenn Du z.B. Blues (oder Boogie) improvisieren möchtest, dann gehst Du von einem Begleitschema aus (linke Hand) und einem Tonvorrat (rechte Hand, üblicherweise Bluestonleiter). Du kannst auch von kleinen Melodiestückchen ausgehen und diese dann neu zusammensetzen.

Was ich Dir aber erst mal empfehlen würde, ist das Spielen nach Akkordsymbolen zu lernen. Dann bist Du auch schon mal von den Noten weg und wirst "freier".

Bei der Jazzimprovisation startest Du auch mit einer guten Kenntnis der Akkorde und kannst dann z.B. von den Akkordtönen ausgehen, wenn Du etwas improvisierst.
 
Habt ihr vielleicht ein paar einfache Übungen, Vorschläge, Tipps, wie ich das Improvisieren angehen kann?
Nicht, dass ich improvisieren könnte, aber ich denke, das ist etwas, was man einfach machen muss, ohne zu viel darüber nachzudenken.

Nimm Dir doch einfach ein ganz einfaches Lied (z.B. Hänschen Klein - 2 Akkorde) und spiele es (ohne Noten, nach Gehör!). Dann fängst Du an, mit der linken Hand zu experimentieren. Mache Bassläufe, Akkorde, Arperggien, unterschiedliche Rhythmen. Dann fängst Du rechts an mit der Melodie herum zu spielen und auch hier Akkorde , Arperggien oder Rhythmen einbauen. Du kannst versuchen, das Ganze in Moll zu spielen oder einen dritten Akkord hinzu zu nehmen. Stelle Dir einen Klang im Kopf vor, suche ihn, spiele ihn (mache daraus eine Ballade, was Rockiges, etwas Barockes....).
Und das Ganze am besten in verschiedenen Tonarten. Mache es so, dass es Dir Spaß macht. Das kann man stundenlang so machen und es fallen einem immer wieder neue Sachen ein, ohne groß über theoretische Zusammenhänge nachzudenken.

Theoretisch würde ich mich vor Allem mit Stufen auseinander setzen und wie welche Akkorde aufgebaut sind. Lesen, aber auch, was ich viel wichtiger finde, sehr viel Hören und nachspielen.

Auch das
Was ich Dir aber erst mal empfehlen würde, ist das Spielen nach Akkordsymbolen zu lernen. Dann bist Du auch schon mal von den Noten weg und wirst "freier".
ist ein guter Tipp!
 
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Nicht, dass ich improvisieren könnte, aber ich denke, das ist etwas, was man einfach machen muss, ohne zu viel darüber nachzudenken.

Das möchte ich einfach so unterstreichen, denn eine Anleitung wie ich improvisiere ist eigentlich unsinnig.

Setz dich einfach ans Klavier und klimpere darauf herum, lausche, ob es dir gefällt, klingt es harmonisch und probiere einfach immer weiter und weiter.:)

Ich improvisiere seit meiner jüngsten Anfängerzeit des Klavierspielens.
Ich hatte kaum Unterricht so knapp 1/2 Jahr, da fing ich schon an und im Grunde ja schon davor.

Wenn ich ein Klavier sah, dann mußte ich schon als Kind da ran und drauf rumklimpern und da hatte ich schon vor dem Unterricht sehr viel Spaß daran. Außerdem versucht ich damals schon (da war ich so 7 bis 10 Jahre alt und mit 11 bekam ich dann auch Klavierunterricht) Melodieen zu erstellen.
Einmal sagte da ein Freund meines Vaters (er hatte ein Klavier und wir ja noch nicht) als ich auf seinem Klavier so rumspielte wie ich es mir dachte, hast du Kalvierunterricht? Ich schaute zu meinem Vater der mir fleißig zunickte, und sagte zu seinem Freund ja, ich hätte schon Klavierunterricht. Ich merkte, dass mein Vater stolz war auf mich, obwohl ich ja zu der Zeit noch keinen Unterricht hatte.:D
So und das hat mich dann noch mehr angestachelt, bis mir mein Vater dann ein Klavier für 1.000,00 DM war ja 1966 kaufte.

Probier einfach immer wieder und habe Spaß daran, was dabei rauskommt.
Jedesmal wenn ich Klavier übe, improvisiere ich immer hinterher, ohne geht das bei mir nicht.
Ich habe schon eine CD mit meiner Musik aufgenommen und drauf bin ich ganz stolz.

Liebe Grüße und Spaß
Jörg
 
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Jörg, aber haargenau so ist es bei mir (bis auf den Unterricht, der fing erst mit 44 Jahren an).
Als Kind immer wieder an das Klavier meines Bruders und einfach geklimpert. Irgend wann habe ich wie blöde Walzer improvisiert. Das klang irgend wie immer ganz gut und war total einfach. Oder ich habe die linke Hand von Ballade pur Adeline genommen und rechts einfach was dazu erfunden. :)

Jedesmal wenn ich Klavier übe, improvisiere ich immer hinterher, ohne geht das bei mir nicht.
So ist es bei mir auch. Oft spiele ich um Stücke herum, variiere und "spiele" im wahrsten Sinne des Wortes.
Für ne CD reicht´s allerdings nicht, nicht mal ansatzweise. :D Mich würde Deine CD sehr interessieren! Wie kommt man da ran?

denn eine Anleitung wie ich improvisiere ist eigentlich unsinnig
Naja, es gibt schon gewisse Dinge (z.B. Standards wie 2-5-1, Quintfall...da hört mein Wissen schon wieder fast auf), die einem dabei sehr helfen und auch inspirieren können.
 
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..an was er bei seinen Improvisatonen denke geantwortet haben: "An den nächsten Ton."..
Ich denke immer an das nächste Ziel. Ich stelle mir immer ein Ziel vor und versuche dann einen Weg dort hin. Der Weg kann aus 2 Noten oder aber auch aus 8 Takten bestehen. Gerade letzteres ist das, was mir Spaß macht....den Weg lang zu gestalten. Wenn ich am Ziel bin, denke ich sofort an das nächste Ziel.
 
Jörg, aber haargenau so ist es bei mir (bis auf den Unterricht, der fing erst mit 44 Jahren an).
Als Kind immer wieder an das Klavier meines Bruders und einfach geklimpert. Irgend wann habe ich wie blöde Walzer improvisiert. Das klang irgend wie immer ganz gut und war total einfach. Oder ich habe die linke Hand von Ballade pur Adeline genommen und rechts einfach was dazu erfunden. :)

So ist es bei mir auch. Oft spiele ich um Stücke herum, variiere und "spiele" im wahrsten Sinne des Wortes.
Für ne CD reicht´s allerdings nicht, nicht mal ansatzweise. :D Mich würde Deine CD sehr interessieren! Wie kommt man da ran?

Naja, es gibt schon gewisse Dinge (z.B. Standards wie 2-5-1, Quintfall...da hört mein Wissen schon wieder fast auf), die einem dabei sehr helfen und auch inspirieren können.

Hallo Peter,
schau (höre) einfach mal hier rein, es ist zwar nichts für unsere Oberkünstlerhier im Forum, sondern nur für ganz einfach Menschen, wie ich es einer bin, aber ich habe eben Freude daran und das zählt für mich.

Liebe Grüße Jörg
 
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sondern nur für ganz einfach Menschen, wie ich es einer bin, aber ich habe eben Freude daran und das zählt für mich nur

Wie kam das in Deinem Leben, dass Du irgendwann anfingst, Dich als "ganz einfachen Menschen" zu definieren?

Hat Dir das irgendwer (z.B. Eltern, Lehrer) "eingeimpft"? War dein Umfeld halt so, kanntest Du nichts anderes als "ganz einfache Menschen" und waren Dir die "nicht ganz einfachen Menschen" irgendwie fremd / unheimlich /... ?

Wolltest Du irgendwann mal "mehr" sein als das, hast dann irgendwann aber aufgegeben?

Ist Dein Leben sehr anstrengend, so dass Du in Deiner Freizeit nur Energie für ganz einfache Dinge übrig hast?

Was führt Dich dazu, jemanden, der sich intensiver mit Musik beschäftigt, der sich bildet, der mehr möchte als nur Grundlegendes, Einfaches, mit abfälligem Unterton als "Oberkünstler" zu bezeichnen?

LG,
Hasenbein
 
Kann man Sätze nicht einfach so nehmen, wie sie gemeint sind, ohne eine tiefere Bedeutung hinein zu interpretieren? Meine Güte, ist doch nicht so schwer, das im Kontext richtig zu verstehen, ohne jedes Wort hinterfragen oder gar Abfälligkeiten erkennen zu müssen.
 

Das war von ihm genauso gemeint, wie ich es interpretiert habe.
Er wollte nicht, dass sich Gomez, Rolf, ich etc., die er für die "Oberkünstler" hält und die er doof findet, mit einer Meinung zu seiner Alleinunterhaltermucke zu Wort melden.
Völlig sonnenklar.
 
Das war von ihm genauso gemeint, wie ich es interpretiert habe.
Er wollte nicht, dass sich Gomez, Rolf, ich etc., die er für die "Oberkünstler" hält und die er doof findet, mit einer Meinung zu seiner Alleinunterhaltermucke zu Wort melden.
Völlig sonnenklar.

Oh, oh, ohhhhh, Hasenbein, jetzt aber wagst du dich sehr weit aus dem Fenster!
Ohja, ich halt hier einige für Oberkünstler und zwar sind das die, dich echt jeden Tag viele Stunden üben um damit ihr Brot zu verdienen und denen zolle ich meine Hochachtung. Es sind die Künstler die vor Puplikum auftreten oder die Menschen, die Kalvierspielen wollen, es ihnen perfekt beibringen können und werden und dafür nochmals meine Hochachtungs. Es ist schlicht und einfach frech von dir zu behaupten, dass ich diese doof finde. Das ist eine ganz freche Unterstellung von dir und das solltest du schleunigst wieder zurücknehmen.

Grüße Jörg
 
Wie kam das in Deinem Leben, dass Du irgendwann anfingst, Dich als "ganz einfachen Menschen" zu definieren?

Hat Dir das irgendwer (z.B. Eltern, Lehrer) "eingeimpft"? War dein Umfeld halt so, kanntest Du nichts anderes als "ganz einfache Menschen" und waren Dir die "nicht ganz einfachen Menschen" irgendwie fremd / unheimlich /... ?

Wolltest Du irgendwann mal "mehr" sein als das, hast dann irgendwann aber aufgegeben?

Ist Dein Leben sehr anstrengend, so dass Du in Deiner Freizeit nur Energie für ganz einfache Dinge übrig hast?

Was führt Dich dazu, jemanden, der sich intensiver mit Musik beschäftigt, der sich bildet, der mehr möchte als nur Grundlegendes, Einfaches, mit abfälligem Unterton als "Oberkünstler" zu bezeichnen?

LG,
Hasenbein

Du hast wohl zu viel Freud gelesen, falls du weißt wer das war.
 
Ich tät's auch so verstehen wie Hasenbein. Ich bin jedoch kein Oberkünstler.

Also zumindest nicht in der Musik :D
 
"Oberkünstler" ist eindeutig (!!!) negativ besetzt. Hätte er "echte Künstler" oder "Profis" geschrieben, wärs was anderes.

"echter Dachdecker", "Profi" usw, lieber Peter; das akzeptierst Du sicher; wenn man Dich aber als "Oberdachdecker" bezeichnet, weißt Du auch ganz genau, was gemeint ist, oder?
 
Ach komm, Jörg hat es doch gesagt, wie er es gemeint hatte. Und wenn mich ein Hobbybastler "Oberdachdecker" nennt, dann nehme ich das durchaus auch als Kompliment an...es kommt immer auf den Zusammenhang an.

Hallo Peter,
schau (höre) einfach mal hier rein...
Ok, habe ich gemacht und mich durch alle Stücke gehört.
Hmm, Ähnliches habe ich auch schon verbrochen. Aber auf den Gedanken, so etwas auf CD zu brennen oder auf einer HP zu veröffentlichen, bin ich nie gekommen.
Damit Du hier aber nicht ganz alleine da stehst, hier gibt´s meine Verbrechen. :D
 
Schon ok, Peace.

Ich hätte von vornherein merken können / müssen, dass Jörg nicht der Allergebildetste und Allerausdrucksfähigste ist und daher wahrscheinlich der Ausdruck "Oberkünstler" tatsächlich einfach einer Unbeholfenheit entspringt.
 
Nenn mal einen Lehrer oberlehrerhaft. Der wird sich "bedanken".
 

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