Alles über den Online-Chang, Erfahrungen, Diskussion

Protzen sind Kröten, die sich bei Gefahr aufblähen, um größer zu wirken. Die Bedeutungsübertragung auf Menschen bezeichnet also prahlerische aufgeblasene Wichtigtuer.


... und beim Schnaderhüpferl ..... und der Pfarrer aus Bozen der braucht'se net protzen, daß er den Pfarrer von Brixen erwischt hat beim .....

Duck und weg :schweigen:
 
Apropos Protzen, was mir an dem Chang-Buch besonders übel aufgestossen ist, ist seine angeberische und überhebliche Art (vielleicht ist das hier schon erwähnt worden, ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen):
Dass dies das beste Buch über Klaviertechnik sei, ein Meilenstein.
Wie großartig doch die Leistung des Autors ist, dies alles zusammengetragen zu haben.
Seitenweise Lobeshymnen von begeisterten Lesern.
Was er für eine großartige Ausbildung als Ingenieur hat.
Was für großartige Pianistinnen seine Töchter sind.
usw.

Das ist schade, weil das Buch rein inhaltlich - zumindest im ersten Teil - mich technisch deutlich voran gebracht hat.
Für die wirklich entscheidenden Punkte bräuchte man aber auch kein ganzes Buch zu schreiben; die würden auch in einen Zeitungsartikel passen.

Ich würde das Buch durchauf weiterempfehlen, aber darauf hinweisen, dass man nicht blind alles glauben sollte, was er schreibt.
 
Apropos Protzen, was mir an dem Chang-Buch besonders übel aufgestossen ist, ist seine angeberische und überhebliche Art (vielleicht ist das hier schon erwähnt worden, ich hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen):
Dass dies das beste Buch über Klaviertechnik sei, ein Meilenstein.
Wie großartig doch die Leistung des Autors ist, dies alles zusammengetragen zu haben.
Seitenweise Lobeshymnen von begeisterten Lesern.
Was er für eine großartige Ausbildung als Ingenieur hat.
Was für großartige Pianistinnen seine Töchter sind.
usw.

Das ist schade, weil das Buch rein inhaltlich - zumindest im ersten Teil - mich technisch deutlich voran gebracht hat.
Für die wirklich entscheidenden Punkte bräuchte man aber auch kein ganzes Buch zu schreiben; die würden auch in einen Zeitungsartikel passen.

Ich würde das Buch durchauf weiterempfehlen, aber darauf hinweisen, dass man nicht blind alles glauben sollte, was er schreibt.

Es reicht ja, wenn der Leser auch nur ein bischen profitiert. Die Elise habe ich immer noch nicht ganz geübt, aber am Anfang machte es Spaß, die leichten Teile zu spielen, von Chang dazu ermutigt.
 
Gibt es diesen Online Chang noch irgendwo ? Vor 2,3 Jahren konnte ich ihn online finden , habe ihn aber leider nicht abgespeichert :/
 
ist diese deutsche Version nicht ziemlich veraltet? Dem Datum nach (2008) basiert sie auf der ersten Edition des Originals, das wurde seither aber schon zweimal überarbeitet, zuletzt 2016. Die Originale - und weiteres Zusatzmaterial - finden sich hier: http://pianopractice.org
 
ich glaube, die neueren Versionen hatte bislang niemand ins Deutsche übersetzt. Änderungshistorie gibts vielleicht auf ser originalen Website.
 
Interessiert dieser "Chang" überhaupt noch jemanden? ;-)
Ich habe ihn gerade wieder hervorgeholt, nachdem ich bis letztes Jahr jahrelang keine Zeit fürs Klavier hatte und schnell wieder einsteigen und vorankommen wollte. Ich glaube, für Leute, die richtig gut spielen können oder einen guten Klavierlehrer haben, ist er unnötig. Aber wenn man sich durch den Dschungel der heutigen Angebote graben muss, finde ich den Chang recht praktisch, weil dort alles an einem Ort ist und man es sich nicht mühsam aus tausend YouTube-Videos oder Webseiten zusammensuchen muss.

Zudem war für mich auch entscheidend, dass er vorschlägt, alles schnell zu üben und nicht langsam, wie es praktisch jeder andere sagt. Vorher habe ich mich immer gefragt, warum ich einfach nicht schnell spielen kann (auf dem bescheidenen Anfängerniveau, auf dem ich spiele. Ich spreche hier nicht vom 3. Satz der Mondscheindsonate oder so etwas). Jetzt werde ich von Tag zu Tag schneller, weil ich in schnellem Tempo übe, nicht langsam. Oder sagen wir: nicht nur langsam. Denn selbstverständlich übe ich einzelne Abschnitte auch langsam. Aber ich versuche, so schnell wie möglich zu spielen, sobald ich den Abschnitt auswendig kann.

Auch etwas, das ich erst durch den Chang gehört habe: Erst auswendig lernen, dann das Stück üben. Ich war immer schlecht im Auswendiglernen, konnte mir besser die Noten merken und habe deshalb immer nach Noten gespielt, auch wenn ich ein Stück schon lange geübt habe. Jetzt versuche ich es so schnell wie möglich auswendig zu können und dann ohne Noten zu üben. Auch das trägt zur Geschwindigkeit bei. Wenn ich mit geschlossenen Augen spiele, kann ich mich besser auf die Musik konzentrieren und werde nicht abgelenkt. So komme ich jetzt wesentlich schneller voran als vorher. Wo ich oft frustriert war, weil ich schon an irgendwelchen Übungsstücken verzweifelt bin.

Jetzt spiele ich keine Übungsstücke mehr, sondern nur noch Stücke. Wie Chang es empfiehlt und was zumindest für mich anscheinend auch sinnvoll ist. Ob das auch für andere Leute so ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin froh, dass ich mich jetzt wieder an den Chang erinnert habe. Ich bin nicht mit allem so einverstanden und komme mit allem so gut zurecht wie mit dem, was ich jetzt gerade beschrieben habe, aber ich suche mir eben das heraus, was mir etwas bringt.

Das andere verstehe ich zum Teil auch nicht, weil man dafür wahrscheinlich mindestens 10 Jahre Klavierunterricht gehabt haben muss. Das ist auf einem Niveau, das ich noch nicht erreicht habe und vielleicht auch nie erreichen werde. Deshalb kann ich damit nichts anfangen. Aber ich versuche, dort etwas aus dem Buch herauszuziehen, was auf meinem Niveau ist oder mich von meinem Niveau ein kleines Stückchen weiterbringt. Mehr kann man glaube ich nicht tun.

Ohne einen guten Klavierlehrer oder eine gute Klavierlehrerin, die direkt neben einem sitzt, ist man meistens ziemlich aufgeschmissen, wenn man Klavier lernen will. Und wenn man dann mit diesen Tutorials auf YouTube anfängt, lernt man genau das Falsche und auf die falsche Art. Von diesen Tutorials habe ich noch nie etwas gehalten und sie haben mir auch nichts gebracht. Weil ich immer mit Noten spielen wollte, nicht ohne Noten. Und die versuchen es meistens ohne Noten. Was für mich nichts ist.

Jedenfalls möchte ich gern den 1. Satz der Mondscheinsonate bis zum 31. Juli 2022 lernen, und dabei hilft mir der Chang sehr. Vorher habe ich mir das nicht zugetraut. Es hat halt nicht jeder den Luxus, einen Klavierlehrer vor Ort zu haben, da wo er wohnt. Und wenn das der Fall ist, ist der Chang besser als vieles andere, um sich selbst Klavierspielen beizubringen. Unter anderen Umständen, mit einem guten Klavierlehrer an seiner Seite, kann man sicher auch auf ihn verzichten.
 
Auch etwas, das ich erst durch den Chang gehört habe: Erst auswendig lernen, dann das Stück üben.
Das kann man machen, wird von einigen Profis ja auch praktiziert, erfordert jedoch beim Lesen der Noten ein inneres Hören, was eine gewisse Erfahrung voraussetzt. Für Nicht-Profis ist es sinnvoller, das Auswendigspielen mit dem Üben zu verbinden, also während man die Finger das Notierte spielen lässt, gleichzeitig bei größtmöglicher Aufmerksamkeit das Gehörte in Verbindung mit den motorischen Abläufen und dem Notenbild abzuspeichern und abrufbar zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe den Chang vor vielen Jahren auch mal gelesen, konnte daraus aber nicht wirklich viel mitnehmen... Lag unter anderem vielleicht auch daran, dass ich damals noch ein totaler Anfänger war. In Erinnerung ist mir eigentlich nur geblieben, dass er sehr unterhaltsam geschrieben ist (also es war überhaupt nicht langweilig das zu lesen), und auch irgendwie schon zum nachdenken anregt, wie man seine Übungs-Vorgehensweise so gestaltet. Vielleicht lese ich ihn als Bettlektüre demnächst nochmal...

Schade dass das Buch wohl eher überbewertet ist, wäre schon toll wenn alles so stimmt was da steht, und das Buch das hält, was es verspricht. Aber das ist ja leider bei vielen "revolutionären" Methoden so.
 

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