die Hand mittels Rotation des Unterarms um die eigene Achse (also so wie beim Schlüssel-Umdrehen) etwas nach außen zu kippen
Der 5. Finger wird dann auf jeden Fall weit vorn in Richtung Klavierdeckel anschlagen. Der Daumen spielt schräg am Anfang der schwarzen Taste b.
Den Akkord bb c' a' muss ich aus diesem Grund mit dem 2. und 5. Finger aussen auf den Tasten spielen. Der Daumen kommt dabei nur mit seiner Spitze auf die bb Taste.
Und wenn man über Arm, passiv entspannte Position etc etwas nachdenkt, wird man sogar eine bequeme entspannte Hand/Armhaltung finden, in welcher b-c1-a1 mit 1-2-5 so angefasst und angeschlagen werden, dass der 5. Finger gar nicht zwischen die schwarzen Tasten muss, sondern knapp vor diesen anschlägt.
Man sieht anhand dieser Beiträge von Profis schön, wie sehr die bequemste Möglichkeit, den Akkord zu spielen, von den individuellen und körperlichen Gegebenheiten abhängt.
Damit ist weniger die Größe der Hände als die Dehnfähigkeit und Flexibilität in der Hand/zwischen den Fingern gemeint. Asiaten haben oft kleine Hände, können aber vieles greifen. Jemand kann eine Rachmaninow-Hand haben, aber trotzdem in der Hand unflexibel sein, wenn er nicht trainiert ist.
Was und welche Spielweise für
@derklavierlehrling gut ist, können wir über dieses Forum nur ungenügend beurteilen. Mir schien es anhand seines Fotos, dass er diesen Akkord durchaus gut greifen könnte und seine Probleme an technischen Schwierigkeiten liegen.
Bei meinem in meinem letzten Beitrag geposteten Foto (5. Finger zwischen den schwarzen Tasten, Daumen schräg zur Taste) ist entscheidend - das sieht man auch -, dass der Arm sich etwas schräg zur Klaviatur befindet (Ellenbogen weiter außen). Mir ist das am bequemsten und ich muss meinen Arm oder mein Handgelenk dann nicht knicken, drehen o.ä..
Wenn ich so anschlagen würde, dass der 5. Finger knapp vor den schwarzen Tasten anschlagen würde (
@rolf - s. angehängte Datei), hätte ich einen unangenehmen Knick im Handgelenk(Arm in bezug auf meinen Körper. Ich fühle mich dann unfrei. Würde ich allerdings die Töne b,c,h anschlagen müssen, bliebe mir keine andere Möglichkeit, das zu tun (s. zweites angehängtes Bild).
Lieber klavierlehrling, probiere also alles aus. Versuche auch mal, den Akkord eine Oktave höher zu greifen und schau, ob sich etwas für dich zum Positiven ändert. Die in meinem letzten Beitrag beschriebenen Grundvoraussetzungen des "nicht Spreizens, sondern Auseinanderfließens", des "so viel und weit wie möglich leicht/weich Machens und Entspannens, besonders nach dem Anschlag" sind in jeder Konstellation wichtig.
Du könntest auch mal b-c-b und dann b-c-a spielen. Probieren geht über studieren.
Wenn man noch einen Schritt weiter geht, bestimmt auch die Bedeutung der einzelnen Töne die technische Umsetzung. Bei Akkorden hat jeder Ton eine andere Funktion/Bedeutung und Akkorde werden dementsprechend dynamisch differenziert. Manche Töne sind lauter/leiser als andere.
Will ich z.B. die Oberstimme, das a, herausheben, werde ich meine Hand- und Armposition nach dem 5. Finger ausrichten. Wäre das b die Melodie, würde diese Position ganz anders aussehen und sich nach dem Daumen ausrichten. Es hängt also vom musikalischen Gehalt ab, wie ich was spiele, wenn ich die Möglichkeiten habe.
Liebe Grüße
chiarina