300 perfekte Wiederholungen und das Stück sitzt !!!

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Hagerup

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8. Feb. 2011
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Folgende Aussage finde ich interessant:

When I practice, it helps me to realize that it takes up to 300
(perfect) reps before muscle memory kicks-in.

Zu deutsch laut Google-Übersetzer:

Als ich die Praxis, hilft es mir zu erkennen, dass es dauert bis zu 300
(perfekt) Wiederholungen bevor muscle memory kicks-in.

:D

Ja, nette Übersetzung, aber ihr wisst schon, was gemeint ist...

Wie gesagt, die Aussage finde ich interessant - vielleicht habt ihr dazu noch Anmerkungen, die das Thema noch interessanter machen?

Die Aussage stammt einem Notenblatt von Jon Schmidt: Jon Schmidt Store
 
Was? Für diese lachhaften simplistischen Klimperstückchen braucht der 300 Wiederholungen?

Entweder der ist wirklich so schlecht, oder er will sich gegenüber ahnungslosen Website-Besuchern wichtigtuerisch aufblasen.

LG,
Hasenbein
 
Folgende Aussage finde ich interessant:

When I practice, it helps me to realize that it takes up to 300
(perfect) reps before muscle memory kicks-in.

Zu deutsch laut Google-Übersetzer:

Als ich die Praxis, hilft es mir zu erkennen, dass es dauert bis zu 300
(perfekt) Wiederholungen bevor muscle memory kicks-in.

:D

Ja, nette Übersetzung, aber ihr wisst schon, was gemeint ist...

Wie gesagt, die Aussage finde ich interessant - vielleicht habt ihr dazu noch Anmerkungen, die das Thema noch interessanter machen?

Die Aussage stammt einem Notenblatt von Jon Schmidt: Jon Schmidt Store

Hallo hagerup,

woher auch immer du dieses Zitat und die dazu genannte grottenschlechte Übersetzung hast!!!...

Ich würde sagen: Mit dem angloamerikanischen Zitat soll ganz lapidar ausgesagt werden: Wenn du die schwierige (bzw. hakende) Stelle mindestens 300 mal wiederholst, dann klappt sie und dann hilft dir letztendlich das Fingergedächtnis!

Solch eine Aussage ist m.E. natürlich völliger Quatsch!!! Wenn du einen (oder mehrere) Takt(e) unzählige Male wiederholst, dann wird dadurch keinesfalls deine Spieltechnik besser! Das einzige, was du damit erreichst ist folgendes:

Du automatisierst den Bewegungsablauf und lernst ihn auswendig - damit kannst du dann irgendwann rein mnemotechnisch auch die hakende Stelle beheben. Aber dieser Lernerfolg ist nur täuschend und vordergründig. Du hast nicht verstanden, warum dein Bewegungsablauf nicht optimal ist und warum du an dieser Stelle "hakst" - du hast durch die "Ochsentour" (hunderte Male das gleiche wiederholen) allein gelernt, deinen technischen Fehler möglichst geschickt zu "überspielen".

Aber glaube mir, wenn du diese Takte einige Tage/Monate/Wochen lang nicht mehr auf deine Weise "geübt" hast ist die alte Schwierigkeit sofort wieder da!!! - Du hast schlichtweg die bewegungstechnische Verständnislücke nicht behoben, sondern allein fleissig überspielt!!!... Und einen Transferlernerfolg (für künftige strukturell ähnlich geartete Stücke) hast du damit keinesfalls erworben! ...

Du wirst auf diese Weise auf Ewigkeiten hin neue Stücke immer nach der "Ochsentour" üben müssen, die (da nicht bewusst im Gedächtnis verankert) immer unzuverlässig und rein zufällig im Gedächtnis deiner Finger beheimatet sein werden!!!

Somit: Suche dir bitte (!!!) einen Lehrer, der sein Handwerk und dich selbst und deine spezielle Situation versteht!

M.E. ist die Hauptaufgabe des Klavierschülers (der natürlich auch einen pädagogisch versierten und ausgebildeten KL haben sollte), sich bei "hakenden" Takten bzw. stolprigen oder nicht der ausgewiesenen Dynamik entsprechenden Stellen schwertut, dies zunächst mal ganz klar (für sich selbst) zu er- und auch gegenüber dem amtierenden KL zu bekennen - und dann zielgerichtet nach diesbezüglichen Hilfestellungen zu fragen!

Aber wer macht das schon! Meist werden von frustrierten Klavierschülern jedweden Alters schlechte KLs, unzureichende Übemöglichkeiten/Instrumente, ungünstige Lebensbedingungen oder unpassendes Lebensalter (des Schülers sowie des Lehrers! - gelegentlich auch nicht stimmige "Chemie" zwischen beiden!!!) oder sonstige umweltbedingte Widerwärtigkeiten für den Tastenfrust verantwortlich gemacht!!!...

Wie soll sich hier irgendwie und irgendwann ein Erfolg einstellen wenn "die Umwelt" "immer" die größere und entscheidende Rolle spielt????

Ich glaube, dass Schüler jedweden Alters endlich mal erkennen sollten, dass nicht nur der amtierende KL (bzw. KLin) sondern auch (und zuerst!) sie selbst mit all ihren Eigenheiten und möglicherweise völlig irrationalen Vorstellungen hinsichtlich des Klavierspielens erkennen sollten, dass auf allen Ebenen letztendlich "nur mit Wasser gekocht" wird!

LG

Debbie digitalis
 
Folgende Aussage finde ich interessant:

When I practice, it helps me to realize that it takes up to 300
(perfect) reps before muscle memory kicks-in.

Zu deutsch laut Google-Übersetzer:

Als ich die Praxis, hilft es mir zu erkennen, dass es dauert bis zu 300
(perfekt) Wiederholungen bevor muscle memory kicks-in.

:D

Ja, nette Übersetzung, aber ihr wisst schon, was gemeint ist...

Wie gesagt, die Aussage finde ich interessant - vielleicht habt ihr dazu noch Anmerkungen, die das Thema noch interessanter machen?

Die Aussage stammt einem Notenblatt von Jon Schmidt: Jon Schmidt Store

Hallo hagerup,

woher auch immer du dieses Zitat und die dazu genannte grottenschlechte Übersetzung hast!!!...

Ich würde sagen: Mit dem angloamerikanischen Zitat soll ganz lapidar ausgesagt werden: Wenn du die schwierige (bzw. hakende) Stelle mindestens 300 mal wiederholst, dann klappt sie und dann hilft dir letztendlich das Fingergedächtnis!

Solch eine Aussage ist m.E. natürlich völliger Quatsch!!! Wenn du einen (oder mehrere) Takt(e) unzählige Male wiederholst, dann wird dadurch keinesfalls deine Spieltechnik besser! Das einzige, was du damit erreichst ist folgendes:

Du automatisierst den Bewegungsablauf und lernst ihn auswendig - damit kannst du dann irgendwann rein mnemotechnisch auch die hakende Stelle beheben. Aber dieser Lernerfolg ist nur täuschend und vordergründig. Du hast nicht verstanden, warum dein Bewegungsablauf nicht optimal ist und warum du an dieser Stelle "hakst" - du hast durch die "Ochsentour" (hunderte Male das gleiche wiederholen) allein gelernt, deinen technischen Fehler möglichst geschickt zu "überspielen".

Aber glaube mir, wenn du diese Takte einige Tage/Monate/Wochen lang nicht mehr auf deine Weise "geübt" hast ist die alte Schwierigkeit sofort wieder da!!! - Du hast schlichtweg die bewegungstechnische Verständnislücke nicht behoben, sondern allein fleissig überspielt!!!... Und einen Transferlernerfolg (für künftige strukturell ähnlich geartete Stücke) hast du damit keinesfalls erworben! ...

Du wirst auf diese Weise auf Ewigkeiten hin neue Stücke immer nach der "Ochsentour" üben müssen, die (da nicht bewusst im Gedächtnis verankert) immer unzuverlässig und rein zufällig im Gedächtnis deiner Finger beheimatet sein werden!!!

Somit: Suche dir bitte (!!!) einen Lehrer, der sein Handwerk und dich selbst und deine spezielle Situation versteht!

M.E. ist die Hauptaufgabe des Klavierschülers (der natürlich auch einen pädagogisch versierten und ausgebildeten KL haben sollte), sich bei "hakenden" Takten bzw. stolprigen oder nicht der ausgewiesenen Dynamik entsprechenden Stellen schwertut, dies zunächst mal ganz klar (für sich selbst) zu er- und auch gegenüber dem amtierenden KL zu bekennen - und dann zielgerichtet nach diesbezüglichen Hilfestellungen zu fragen!

Aber wer macht das schon! Meist werden von frustrierten Klavierschülern jedweden Alters schlechte KLs, unzureichende Übemöglichkeiten/Instrumente, ungünstige Lebensbedingungen oder unpassendes Lebensalter (des Schülers sowie des Lehrers! - gelegentlich auch nicht stimmige "Chemie" zwischen beiden!!!) oder sonstige umweltbedingte Widerwärtigkeiten für den Tastenfrust verantwortlich gemacht!!!...

Wie soll sich hier irgendwie und irgendwann ein Erfolg einstellen wenn "die Umwelt" "immer" die größere und entscheidende Rolle spielt????

Ich glaube, dass Schüler jedweden Alters endlich mal erkennen sollten, dass nicht nur der amtierende KL (bzw. KLin) sondern auch (und zuerst!) sie selbst mit all ihren Eigenheiten und möglicherweise völlig irrationalen Vorstellungen hinsichtlich des Klavierspielens erkennen sollten, dass auf allen Ebenen letztendlich "nur mit Wasser gekocht" wird!

LG

Debbie digitalis
 
Was ist an dieser Aussage interessant? Was für Kommentare möchtest Du dazu hören / lesen? Das es vielleicht unterschiedliche Lerntypen gibt? Wenn dem so sein sollte, dann wäre diese Aussage demnach mehr auf das Auswendigspielen bezogen? Anscheinend lernt und übt der bis zum umfallen womöglich vieles auch noch falsch, gepeilt hat er trotzdem nichts (hierzu würde Dein übersetzter Satz gut reinpassen) und ein anderer sieht einmal was und schaltet direkt irgendwelche Bindungen ... mit anderen Worten: dieser Lerntyp setzt sein Gehirn ein.
 
Ein Zitat birgt ja bekanntlich auch immer die Gefahr, dass Gesagtes ohne den Gesamtzusammenhang fehlinterpretiert werden kann.

Stupides Abzählen und Abarbeiten von Wiederholungen ist bei jeglichen Lernprozessen wohl nur äußerst begrenzt hilfreich.

Möglicherweise wollte der Verfasser aber auch u.a. darauf hinweisen, dass es eines gewissen Durchhaltevermögens bedarf um bestimmte Bewegungsabläufe wirklich zu verinnerlichen. Eine an sich zwar recht triviale Erkenntnis, im Kontext eines schnelllebigen Zeitalters in dem Ergebnisse immer lieber heute als morgen erwartet werden (von der 14 tägigen Diät zum Traumgewicht bis zum Fremdsprachen-Crash-Kurs am Wochende) allerdings vielleicht auch ein nicht ein vollkommen unwichtiger Hinweis.

Gruß Musicus
 
Hallo Debbie

deine Antwort habe ich mit viel Interesse gelesen sie gefällt mir. Deine Aussage hat mir bestätigt, was ich instinktiv gemacht habe - wenn ich an einer Stelle hänge, dann schaue ich mir erst die Noten an, danach meine Hände/Finger und überlege mir, warum derHänger wohl entsteht. Rechts, links?Kombination? Auch ich lerne im Moment ohne Lehrer, hätte aber gerne einen :o) .
Was mich noch interessieren würde - hättest du mir auch einen Tipp puncto Konzentration? Leider habe ich immer grosse Mühe damit, sobald ich jemandem vorspielen soll/möchte. Alleine kann ich mich wunderbar in die Musik fallen lassen, aber sobald jemand dabei ist klappt das leider nicht mehr :o(

LG Ayona


Hallo hagerup,

woher auch immer du dieses Zitat und die dazu genannte grottenschlechte Übersetzung hast!!!...

Ich würde sagen: Mit dem angloamerikanischen Zitat soll ganz lapidar ausgesagt werden: Wenn du die schwierige (bzw. hakende) Stelle mindestens 300 mal wiederholst, dann klappt sie und dann hilft dir letztendlich das Fingergedächtnis!

Solch eine Aussage ist m.E. natürlich völliger Quatsch!!! Wenn du einen (oder mehrere) Takt(e) unzählige Male wiederholst, dann wird dadurch keinesfalls deine Spieltechnik besser! Das einzige, was du damit erreichst ist folgendes:

Du automatisierst den Bewegungsablauf und lernst ihn auswendig - damit kannst du dann irgendwann rein mnemotechnisch auch die hakende Stelle beheben. Aber dieser Lernerfolg ist nur täuschend und vordergründig. Du hast nicht verstanden, warum dein Bewegungsablauf nicht optimal ist und warum du an dieser Stelle "hakst" - du hast durch die "Ochsentour" (hunderte Male das gleiche wiederholen) allein gelernt, deinen technischen Fehler möglichst geschickt zu "überspielen".

Aber glaube mir, wenn du diese Takte einige Tage/Monate/Wochen lang nicht mehr auf deine Weise "geübt" hast ist die alte Schwierigkeit sofort wieder da!!! - Du hast schlichtweg die bewegungstechnische Verständnislücke nicht behoben, sondern allein fleissig überspielt!!!... Und einen Transferlernerfolg (für künftige strukturell ähnlich geartete Stücke) hast du damit keinesfalls erworben! ...

Du wirst auf diese Weise auf Ewigkeiten hin neue Stücke immer nach der "Ochsentour" üben müssen, die (da nicht bewusst im Gedächtnis verankert) immer unzuverlässig und rein zufällig im Gedächtnis deiner Finger beheimatet sein werden!!!

Somit: Suche dir bitte (!!!) einen Lehrer, der sein Handwerk und dich selbst und deine spezielle Situation versteht!

M.E. ist die Hauptaufgabe des Klavierschülers (der natürlich auch einen pädagogisch versierten und ausgebildeten KL haben sollte), sich bei "hakenden" Takten bzw. stolprigen oder nicht der ausgewiesenen Dynamik entsprechenden Stellen schwertut, dies zunächst mal ganz klar (für sich selbst) zu er- und auch gegenüber dem amtierenden KL zu bekennen - und dann zielgerichtet nach diesbezüglichen Hilfestellungen zu fragen!

Aber wer macht das schon! Meist werden von frustrierten Klavierschülern jedweden Alters schlechte KLs, unzureichende Übemöglichkeiten/Instrumente, ungünstige Lebensbedingungen oder unpassendes Lebensalter (des Schülers sowie des Lehrers! - gelegentlich auch nicht stimmige "Chemie" zwischen beiden!!!) oder sonstige umweltbedingte Widerwärtigkeiten für den Tastenfrust verantwortlich gemacht!!!...

Wie soll sich hier irgendwie und irgendwann ein Erfolg einstellen wenn "die Umwelt" "immer" die größere und entscheidende Rolle spielt????

Ich glaube, dass Schüler jedweden Alters endlich mal erkennen sollten, dass nicht nur der amtierende KL (bzw. KLin) sondern auch (und zuerst!) sie selbst mit all ihren Eigenheiten und möglicherweise völlig irrationalen Vorstellungen hinsichtlich des Klavierspielens erkennen sollten, dass auf allen Ebenen letztendlich "nur mit Wasser gekocht" wird!

LG

Debbie digitalis
 
Nun, man sollte das Problem, welches man hat, immer zuerst analysieren und im Köpfchen lösen. Bevor die Finger tun muss der Kopf tun. Dann würde ich es so machen: Du spielst die erste und die zweite Note dieser Stelle, dann 1,2 und 3, wenn das klappt, dann 1,2,3 und 4 usw. Das wiederholst du bis du es kannst, selbst wenn es 300 Male sind.

Klavierspielen ist letzendlich ein Handwerk. Ohne wiederholen geht gar nix.

Liebe, herzlich und vorweihnachtliche Grüße,
sebi678 <:-)#
 
Hallo Debbie
Was mich noch interessieren würde - hättest du mir auch einen Tipp puncto Konzentration? Leider habe ich immer grosse Mühe damit, sobald ich jemandem vorspielen soll/möchte. Alleine kann ich mich wunderbar in die Musik fallen lassen, aber sobald jemand dabei ist klappt das leider nicht mehr :o(

LG Ayona

Kann zunächst nur Debbies Post unterschreiben. So ist es und nicht anders.


Vorspielen: Das klappt nicht, weil Du keine Routine hast und es nicht oft genug machst. Es ist wie das Spielen selbst. Übe es und lade Dir oft Besuch zum Vorspielen ein. Noch besser: Spiele mit anderen Musikern zusammen!
 
Repetitio est mater studiorum!

Ich würde sagen: Mit dem angloamerikanischen Zitat soll ganz lapidar ausgesagt werden: Wenn du die schwierige (bzw. hakende) Stelle mindestens 300 mal wiederholst, dann klappt sie und dann hilft dir letztendlich das Fingergedächtnis!

Solch eine Aussage ist m.E. natürlich völliger Quatsch!!! Wenn du einen (oder mehrere) Takt(e) unzählige Male wiederholst, dann wird dadurch keinesfalls deine Spieltechnik besser!

Du hast ein unscheinbares winziges - nichstdestotrotz entscheidendes - Wörtchen aus dem englischen Zitat dabei nicht beachtet: nämlich das in Klammern gesetzte Wörtchen perfekt!

Aus meiner Sicht ist das Zitat kein völliger Quatsch, falls man dieses kleine Wörtlein "perfekt" nicht völlig ignoriert, wie es hier in bisherigen Stellungnahmen leider geschah.

Es beinhaltet nämlich, dass man sich Gedanken macht, wie man zu einer möglichst perfekten Darbietung kommt, Fingersatz, langsames üben etc. - denn lediglich Naturtalente machen alles intuitiv sofort richtig (perfekt). Denn wie heißt es so schön - nicht üben alleine macht den Meister, sondern "meisterhaftes" (im weitesten Sinne dasselbe wie "perfektes") Üben macht den Meister.

Warum bewegungstechnische Hürden sich nicht abbauen lassen durch eine perfekte Übeherangehensweise, die durchaus -zig (ob es 300 sein müssen, lassen wir mal dahingestellt) perfekte, richtig ausgeführte Wiederholungen enthalten dürfen, verstehe ich nicht. Meine Erfahrungen sind da anders.

Aus meiner Sicht hat die alte Weisheit "Repetitio est mater studiorum" ihre Daseinsberechtigung und ist keinesfalls völliger Quatsch. :!:
Ich würde nur eben der Vollständigkeit an die alte lateinische Lebensweisheit, die meiner Meinung nach auch und gerade das Üben auf einem Musikinstrument einschließt, das Wörtchen perfekt oder korrekt anhängen, weiß nur nicht, wie das auf Latein heißt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Nach meiner Erfahrung ist Perfektion in der Musik eher Weg denn Ziel, von daher macht es in meinen Augen überhaupt keinen Sinn von perfekten Wiederholungen beim Üben zu sprechen.
Warum sollte ich etwas Perfektes 300x wiederholen? Etwas Perfektes lässt sich nicht verbessern.
Ich bin der Meinung, dass es in der Musik so etwas wie Perfektion nicht geben kann. Von daher sind für mich 300 perfekte Wiederholungen reiner Kokolores.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...Und Du gehst jetzt davon aus, dass sie nicht versucht hat, sich konstant zu verbessern, jeden einzelnen Ton noch besser auszufeilen?
 
Mindenblue: Ich würde nur eben der Vollständigkeit an die alte lateinische Lebensweisheit, die meiner Meinung nach auch und gerade das Üben auf einem Musikinstrument einschließt, das Wörtchen perfekt oder korrekt anhängen, weiß nur nicht, wie das auf Latein heißt.
Ganz allgemein leitet sich das Wort "korrekt" von dem Wort "korriegieren" ab.
Korrigieren --> lat. corrigere (daher stammt das i nach den 2 rr).
Deswegen wäre es nicht unbedingt falsch, wenn auch "korregieren" mit e geschrieben wird. Korregieren leitet sich von dem Wort "Korrektur" ab.

Kluge schreibt:
korrekt Adj. 'richtig, entsprechend, ordentlich'
Im 16. Jh. entlehnt aus gleichbedeutend correctus -> lat. (wörtlich:'gebessert, verbessert -> Perfektpartizip)
corrigere -> lat. 'zurechtrichten, verbessern, in Ordnung bringen'
regere -> (rectum) 'gerade richten, lenken, leiten'

Ich verstehe "korrekt" zur Vervollständigung oder zur Vollendung einer Sache. Etwas vervollkommnen, in dem die letzten Fehler ausmerzt werden.

Wenn man 300 x wiederholt hat bzw. 300 x an der Sache gefeilt, ist das ein ganz normales Tun am Instrument.
Denn wie heißt es so schön - nicht üben alleine macht den Meister, sondern "meisterhaftes" (im weitesten Sinne dasselbe wie "perfektes") Üben macht den Meister.
Ich möchte nicht wissen, wieviele Male Musiker an ihren Stücken feilen im stillen Kämmerlein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Talenten alles in den Schoß fällt. Warum wurden und werden so viele Bücher über das Musizieren geschrieben. Wie oft wird hier im Forum gefragt, welches Buch das beste ist, aus dem man noch schneller und noch besser lernen kann. Aber da stehen nur Buchstaben drin und keine Noten.

Gruß
Kulimanauke
 
Warum sollte ich etwas Perfektes 300x wiederholen? Etwas Perfektes lässt sich nicht verbessern.
Ich bin der Meinung, dass es in der Musik so etwas wie Perfektion nicht geben kann. Von daher sind für mich 300 perfekte Wiederholungen reiner Kokolores.

Übersetz mal "perfect" mit "am besten zielführend" oder anders ausgedrückt "richtig" bzw. "korrekt" in dem Sinne wie von Kulimanauke geschrieben, vielleicht merkst du dann, dass Wiederholungen, in dieser Art ausgeführt (und eben nicht hirnlos) ihren Sinn haben und kein Kokolores sind.

Wie schon geschrieben, meisterhaftes und nicht etwa hirnloses Üben macht den Meister, ergo kommt es auf die Qualität des Übens an, welches durchaus Wiederholungen einschließen darf. Dies kam leider bisher in den Stellungnahmen zu kurz.

Aber wenn das alles für dich Kokolores darstellt, dann lass es eben bleiben, das Wiederholen im Speziellen und das Üben im Allgemeinen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Übersetz mal "perfect" mit "am besten zielführend" oder anders ausgedrückt "richtig" bzw. "korrekt" in dem Sinne wie von Kulimanauke geschrieben, vielleicht merkst du dann, dass Wiederholungen, in dieser Art ausgeführt (und eben nicht hirnlos) ihren Sinn haben und kein Kokolores sind.
Nanu, habe ich Dich angegriffen? Sorry, war nicht Sinn meiner Aussage!
Schlag doch mal die korrekte Übersetzung von perfection bzw. perfect nach. Ich garantiere Dir, dass Du in keinem Wörterbuch "am besten zielführend", "richtig" bzw. "korrekt" finden wirst.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schlag doch mal die korrekte Übersetzung von perfection bzw. perfect nach. Ich garantiere Dir, dass Du in keinem Wörterbuch "am besten zielführend", "richtig" bzw. "korrekt" finden wirst.

Es geht doch nicht dadrum, wie das Wort "perfect", völlig aus dem Zusammenhang des Fadenthemas gerissen, aus dem Englischen oder Amerikanischen ins Deutsche übersetzt wird, ohne den Kontext zu betrachten. Es geht hier doch dadrum, das Wiederholungen eine Qualität haben sollen und nicht gedankenlos vollführt werden sollen.

Daher der Hinweis, das eben sowohl der Fadensteller mit seiner Überschrift als auch das angloamerikanische Zitat (dort nur in Klammern) deutlich macht, dass es nicht nur um Wiederholungen an sich geht, sondern eben um Wiederholungen, die qualitätsvoll gemacht werden sollten, um Fortschritte zu bringen. Von daher würde ich im Zusammenhang mit Üben das Wort "perfect" anders, meiner Meinung nach besser, mit "zielführend" oder "richtig" oder "korrekt" im Kulimaukschen Sinne übersetzt sehen wollen. Perfekt eben im Sinne davon, dass es einen weiterbringt.

Und dieser Aspekt wurde leider in einigen Stellungnahmen hier nicht gesehen und daher das Zitat in Bausch und Bogen verdammt, was es durch den Qualitätszusatz bei den Wiederholungen nicht verdient; das wollte ich nur richtig stellen.
 
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