Währenddessen hat vor dem evangelischen Pfarrhaus die Reitereskorte aus Gnodstadt allmählich Mühe, die Pferde ruhig zu halten. Die Gnodstädter nämlich, aus einem vorwiegend evangelischen Ort des gemischt-konfessionellen Unterfranken stammend, wollten hoch zu Roß die Kutsche ihrer evangelischen Geistlichkeit zum Festplatz an der Zuckerfabrik geleiten. Die ländlichen Reiter aus dem katholischen Frankendorf Hopferstadt, die vor dem katholischen Pfarrhaus ihre Pferde bewegen, hatten das gleiche mit ihrem Bischof Julius geplant.
Es bleibt nicht aus, daß der ganze offensichtlich unvorhergesehene Ablauf der Ereignisse die Unruhe der evangelischen Reiter steigert. Der Besuch des Direktors Hollick hat zudem eine unbestimmte Erregung im Pfarrhaus hinterlassen. Der Zeitpunkt für den Beginn der Weihehandlung rückt immer näher, ohne daß die protestantischen Geistlichen Anstalten zur Abfahrt machen.
Das Aufklärungsbedürfnis der evangelischen Reiter wird nun weder durch den Stadtpfarrer Kipfmüller noch durch eine andere unterrichtete Person gestillt. So lassen die Gnodstädter schließlich ihren Pferden freien Lauf und sprengen im gestreckten Galopp durch die Straßen des alten Frankenstädtchens, über den Festplatz und zur Fabrik. Durch derartige im Programm nicht vorgesehene Reiterspiele und Attacken wird die Erregung natürlich auf weitere Festgäste übertragen.
Immerhin erfahren die evangelischen Reiter im Festgelände den Anlaß der jähen Programmänderung. Sie machen auf der Hinterhand kehrt und kommen gerade rechtzeitig, um die Anfahrt des Würzburger Bischofs zu erleben, der von seinen Hopferstädter Reitern umgeben ist. Der Gnodstädter Beritt kann nur mit Mühe davor bewahrt werden, die andersgläubige Reiterschar zu zersprengen und damit dem festlichen Zug ein ebenso mittelalterliches wie verheerendes Gepräge zu geben.
Die protestantischen Reiter machen ihrem Ärger durch laute "Pfui"-Rufe Luft, in die sich sogar einzelne "Pfui-Teufel" mischen. Alles in allem: der Friede des Weihetages ist dahin.
Bischof Julius nahm dann die katholische Weihehandlung in der riesigen Werkhalle vor Tausenden von Landwirten vor. Ein großer Teil der Ökonomen - eben die evangelischen Zuckerrübenanbauer - wartete darauf, daß sich die evangelische Weihehandlung anschließen werde.