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  • Ersteller des Themas Tobias Holm
  • Erstellungsdatum

Kann man doch. Weiter oben ist seine Webseite verlinkt.
 
Danke Peter. Hab' den Link gefunden. 7.-€ ist ein stolzer Preis. :-)
Was hast du denn dazu beigetragen, dass dem nicht so ist?
Nun ich habe diesen Faden doch eben erst gefunden und mich gewundert dass keine Musik zu hören war. Jetzt hab' ich's gehört.
Mein erster Eindruck:
die Pedalarbeit lässt sehr zu wünschen übrig. Spätestens bei harmonischem Funktionswechsel sollte man unbedingt das Pedal kurz wegnehmen. Hier klingt alles ineinander verschmiert. Das ist nicht schön.
Ich gehe davon aus dass Tobias die Noten selbst gesetzt hat.
Bei Synkopen bitte Taktmitte sichtbar machen!

Über Geschmack kann man sich wirklich streiten ...
 
Bisschen weniger in Profi-Webdesign und Video-Equipment investieren und ein bisschen mehr in Klavierüben und Kompositions-Lernen wäre vielleicht sinnvoll...

Scheint aber gang und gäbe. (Deswegen hänge ich mich bisweilen ja auch an Aufführungspraktiken / Vortragscodices auf u.a.)

Es ist irgendwie eine Unart, auch wenn man es Mode tauft, dass erst einmal die visuelle (Selbst-?)Darstellung wichtig scheint.

Corporate Identity, branding um dann mit der "Musik" genau das Gegenteil zu bewirken. Ein grotesker Widerspruch. Aber hauptsache jeder hat ein bescheuertes Logo, Intro, Outro; "Hall of death". Wie absurd, Vergänglichkeit mittels post Produktion des Ephemeren zu berauben, zu sezieren um es zu konservieren. Schizophren grade weil es aus nichts bestehen kann was nicht (nur) Moment ist.
Klar wird man verleitet, geblendet; Sicher ist man Versucht das kaum Greifbare, Unsichtbare, mit Hilfe von Photonenfallen (u.a.)(fiel mir grade ein) zu fangen und zu bannen. So wird alles greller und schriller, immer mehr Formen amalgamieren zu an sich halt suchenden, bizarren Formeln des Wunsches nach wieder Erkennung. Selbst wirksam wird in diesem Wirrwarr allerdings nur fortschreitende, lähmende Ohnmacht. Ein zuckendes Rostrot im selbstverliebten Schwappen der so Vielen.

Und alles Wünschen "selbst" zu sein ist nichts als ein nachtkatziges Pigment im Deckgrau dessen was tagein tagaus unsere Wirklichkeit wie alte Plakate zu leeren Tafeln überdeckt.


(Anmerkung: ich habe keinen Link gefunden. Habe das Stück nicht gehört. Beziehe mich nicht auf den Urheber des Themas. Lediglich der zitierte Beitrag, verleitete mich zu obigen Gedanken, die hier ungerichtet stehen.)
 
@Gefallener

Schön geschrieben.
Ja, die Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit ist anfangs bedrückend. ;-) Man sollte sie positiv annehmen.

Fortgeschrittene beginnen, sich ihrer als Faszinosum zu erfreuen. :super:
 
Ich hab mir damals als Neuling auch die eine oder andere Watschn bezüglich meiner Einspielungen eingefangen und naturgemäß auch diesbezüglich etwas rumgzickt ....nur schlussendlich ist es generell nicht des schlechteste über entsprechende Kritiken nachzudenken und zu überlegen was man verbessern könnte. Von jenen welche mich einst am Klavier unterrichteten , konnte ich mir noch ganz andere Sachen anhören. Klar, kann man dann dem Club der Beleidigten beitreten....nur ob des einen dann so wirklich weiterbringt bleibt fraglich.

LG
HENRY
 
Bisschen weniger in Profi-Webdesign und Video-Equipment investieren und ein bisschen mehr in Klavierüben und Kompositions-Lernen wäre vielleicht sinnvoll...
Scheint aber gang und gäbe. (Deswegen hänge ich mich bisweilen ja auch an Aufführungspraktiken / Vortragscodices auf u.a.)

Es ist irgendwie eine Unart, auch wenn man es Mode tauft, dass erst einmal die visuelle (Selbst-?)Darstellung wichtig scheint.
treffend beobachtet - aber warum @Gefallener so vorsichtig "visuelle (Selbst-?)Darstellung? Natürlich ist das nichts anderes als Selbstdarstellung, dazu selbstverliebt und eitel, was umso peinlicher wirkt, je mehr die Darbietung an Qualität hinter dem Equipment absinkt...

...wenn ein eitler Pfau sich dabei ablichtet, wie er möchtegern-expressiv mit einem Armbändchen am Handgelenk über den Tasten fuchtelt - was nützt der Anblick der Musik? Eine vor Jahren schon geschaffene "Komposition" wird endlich, nach langer Zeit der Selbstkritik, via selbstgemachtem YT Video vorgestellt... einfach nur Klang und gerne Noten, oh nein!!! ...da würde ja das wichtigste fehlen :-D:-D:-D

Genug der deskriptiven Bosheit a la advocatus diaboli - könnte da ein Körnchen Wahrheit drin stecken?
 
Als Knabe habe ich gerne selber Geschichten geschrieben.
Da ich Außenseitertyp und meganerdig war, suchte ich auf unbeholfene Weise Anerkennung, z.B. indem ich in der Schule im Deutschunterricht ab und zu eine Story vorlas.
Irgendwann kam ich auf eine neue Schule, und die Klasse bestand aus lauter Schülern, die schon eine ganze Ecke reifer und reflektierter drauf waren als diejenigen in der Klasse, aus der ich kam. Eigentlich eine gute Sache für mich. Also beschloss ich recht bald, auch mal eine meiner Stories vorzulesen.
Daraufhin erntete ich harsche Kritik. Meine Story sei viel zu überladen, es passiere viel zu viel Kram Schlag auf Schlag etc.
So etwas hatte ich vorher nie zu hören gekriegt; es war immer mehr die Reaktion "ist ja an sich schon bemerkenswert, dass einer Geschichten schreibt."
Mir war auch sofort klar, dass die Kritik stimmte.
Und ich hörte augenblicklich auf, die Geschichten zu schreiben.
Aber ich schrieb gute Schulaufsätze und begann nach einiger Zeit, eine andere Art von Texten, mehr so Satiren und kleine lustige Hörspiele, zu schreiben, was besser funktionierte.

Heutzutage würden wahrscheinlich viele sagen, dass das doch voll gemein war von meinen Mitschülern, dass die mich entmutigt haben, und dass ein grundsätzlich positives Feedback, garniert mit Verbesserungsvorschlägen, richtig gewesen wäre.

Aber das stimmt nicht.

Die Geschichten waren Scheiße, und es war gut, dass ich endlich einen realistischen Blick auf meine Kreationen bekam.

Ja, man macht dann vielleicht auch mal eine "Krise" durch und hört zeitweise auf - aber das ist es wert, weil man dann in der Lage ist, etwas wesentlich Besseres zu schaffen.

Einer der größten Fehler der heute verbreiteten Pädagogik: Leuten Krisen/Misserfolge/schlechte Gefühle ersparen zu wollen.
 
Ich denke die Kritik als solche ist vollkommen in Ordnung.

Das Problem sehe ich eher darin, dass es nicht bei der Kritik bleibt, sondern dass es dann erst richtig los geht. Dann äußern sich all jene die, die Gelegenheit nutzen wollen, die Überlegenheit ihres eigenen Musikgeschmacks zu demonstrieren. Es geht also ganz schnell nicht mehr um das Werk das vorgestellt wurde, sondern um den schlechten Geschmack des Komponisten vs. dem guten Geschmack der Forengemeinschaft. Und das ist schon eine übele Form Abwertung, man muss schon sehr hart im Nehmen sein um sich das anzutun.
 
Ja, ist hart, wenn bei einem nicht nur schlechter Geschmack mit bescheidenen Fähigkeiten vorliegt, sondern man das auch noch direkt gesagt bekommt.
 

Viel interessanter ist doch die Frage, welche Funktion das Spotten für den Spötter hat, noch dazu das beliebig redundante... :blume:
 
Und ich hörte augenblicklich auf, die Geschichten zu schreiben.
Aber ich schrieb gute Schulaufsätze und begann nach einiger Zeit, eine andere Art von Texten, mehr so Satiren und kleine lustige Hörspiele, zu schreiben, was besser funktionierte.

Heutzutage würden wahrscheinlich viele sagen, dass das doch voll gemein war von meinen Mitschülern, dass die mich entmutigt haben, und dass ein grundsätzlich positives Feedback, garniert mit Verbesserungsvorschlägen, richtig gewesen wäre.

Aber das stimmt nicht.

Die Geschichten waren Scheiße, und es war gut, dass ich endlich einen realistischen Blick auf meine Kreationen bekam.

Ja, man macht dann vielleicht auch mal eine "Krise" durch und hört zeitweise auf - aber das ist es wert, weil man dann in der Lage ist, etwas wesentlich Besseres zu schaffen.

Einer der größten Fehler der heute verbreiteten Pädagogik: Leuten Krisen/Misserfolge/schlechte Gefühle ersparen zu wollen.

Jain! Ein schmaler Grat. Sehr schmal! Es steckt ein Funken Wahrheit drin.

Beim letzten Punkt stimme ich ganz klar zu: Kuschelpädagogik sucks! (Glaube aber wir haben sie mittlerweile so sehr verinnerlicht, dass es nur noch weichgespült geht. Aber darauf will ich nicht hinaus.)

Dennoch ist es schade, dass dem jungen Hasenbein die Fittiche gestutzt wurden. Klar, retrospektiv ist´s halt so, und was will man ändern?
Ich denke da ging einiges an Potential verloren, lag brach, verblasste und wurde ganz abgestoßen und vergessen. Schade. Gar nicht mal das Potential Geschichten zu schreiben, aber die Ideen "dieser Felder", die hätten andere wieder speisen können. (So im Sinne von Synergie. Nach dem Motto: deine Geschichten sind scheiße == dein Vorstellungsvermögen ist für die Katz´)

Ich bin der Ansicht, dass trotz allen Kritiken, man auch "den Wesens Kern" (auch wenn das geleugnet werden wird) auf Gedeih und Verderb halten muss, der am ärgsten bedroht wird.

Warum wird es denn nicht anerkannt? Warum wird xyz gehänselt? Warum wird das schwache Küken zerpickt und aus dem Nest geworfen, oder muss verhungern?
(Glaubt man wirklich, dass irgendwelche Untersekundaner "kritikfähig" (im doppelten Sinn) sind?)
(In der Zeit passiert sehr viel, ja, aber?)

Jetzt will ich den Bogen zur Musik schlagen. Ich hab die Schnauze voll in meinem musikalischen "Notenleser" - Dementen - Umfeld als "Philosoph" oder Sonderling abgetan zu werden. Der Gedanke die Musik an den Nagel zu hängen schwebt immer im Raum.

Der "Druck" die Kritik seitens der "Klassenkameraden" (/Kollegen) ist immens und omnipräsent. Ganz zu schweigen von dem kritischen Ausmaß der Mentorschaft.

Meine Geschichten sind meine Begeisterungsfähigkeit für meine Mitmusiker, die Ideen, Projekte, Arrangements, das Engagement etc.. Meine Überzeugung dass Hören 80% vom musizieren ausmacht. Dass man keine Noten braucht, sich auch ohne Selbstdarstellung selbst erfahren kann und sollte, ja muss! Wie viele trampeln die ausgemergelten Pfade sonst welcher Vorbilder, Ahnen whatever87 nach?

Es geht nicht um die Neuerfindung des Rades. Mitnichten! Auch nicht um Anderssein oder Kunst um des Neuen willen.

Es geht darum die Gefahr einer Gleichschaltung, eines Genozids an den eigenen/ inneren "Geschichten" zugunsten einer erwartbaren und gewünschten Wahrnehmung zu vermindern.

Das sehe ich jeden Tag bedroht und es ist verdammt schwer das "bis zum letzten Mann zu halten."

Warum ich das tue? Weil ich diese "Geschichten" für wichtig halte. Weil "Phantasie" eine Triebfeder ist und Flügel trotz Kettenrasseln wichtig sind. Was meint ihr wie viele "lebendige Tote" dort draußen rumprofimusizieren und sich gegenseitig tot faken?

Ich sage immer noch (meinen Schützlingen) wenn etwas scheisse klingt. Dann zensier ich auch mein Vokabular nicht "unauthentisch". Aber ich beraube meine Schüler auch nicht ihrer Vorstellungskraft und ihrer Träume indem ich sie "zu hart einnische", meinen Weg entlang peitsche, über einen Kamm schere, oder schlimmer noch, mich durch diesen Vorgang überhaupt erst selbstwahrnehme/ profiliere.


Um den Bogen zum Vorposter zu schlagen: Wahrscheinlich starb nicht jedes Talent und der pfiffige Geist lebte in den lustigeren Werken fort. Dennoch hat etwas sterben können. Etwas was heute vielleicht andere Früchte trüge, oder auch nur eine andere Note bärge. Sicherlich lehrte diese Lektion damals Rigorosität und das blitzscharfe, jovialitätslegiert- irisierende Skalpell, tödlich genau herumzumetzeln ;)
(Oder stellte zumindest die Weichen dazu)
 
Einer der größten Fehler der heute verbreiteten Pädagogik: Leuten Krisen/Misserfolge/schlechte Gefühle ersparen zu wollen.
Genau. Es kommt nämlich immer eines Tages jemand, der knallhart sagt, was Sache ist. Je länger man sich in seiner Scheinwelt komfortabel eingerichtet hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass einen begründete Kritik nicht mehr erreicht.

Wer irgendwo infolge von Unvermögen fehl am Platze ist, hat nach wie vor die große Chance, anderswo zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

LG von Rheinkultur
 
Wenn das so wäre, hätte es das Peter-Prinzip vor der Kuschelpädagogik nicht gegeben.

Ist die Kuschelpädagogik eigentlich wirklich mehr als ein Nischenphänomen? Ich höre immer nur das sich Leute darüber auslassen, wie schädlich die ist. Aber wenn ich den Eltern in meinem Bekanntenkreis zuhöre habe ich nicht den Eindruck, dass die irgendwo praktiziert wird.
 
@hasenbein: Kommt mir alles irgendwoher SEHR bekannt vor. In der Schulzeit habe ich eine Menge Texte nicht nur für schuleigene Publikationen (wir hatten eine sehr gut gestaltete Jahresschrift, die auch extern viel gelesen wurde) verfasst. Da gab es beispielsweise einen sehr aufgeschlossenen Lehrer, in dessen Lateinunterricht ich eines Tages eine gerade besprochene Aesop-Fabel in gereimte deutsche Verse präsentierte. Ein ganzes Schuljahr lang waren meine gereimten Übersetzungen (teilweise auch ins Englische, der Lehrer unterrichtete auch Englisch) fester Unterrichtsbestandteil...!

Ein Stück weit Außenseiter war ich in der Schulzeit sicherlich - aber durch ambitionierte musikalische Aktivitäten ist man an „normalen“ Schulen automatisch anders als andere. Wenn eigene Kompositionen schon während der Schulzeit öffentlich aufgeführt werden und bereits im Rundfunk laufen - das war vor dem Internet-Zeitalter selten.

Dabei war der Klavierprofessor von meinen eigenen Kreationen keineswegs hellauf begeistert, allerdings stellte er fest, dass ich in der Lage war, äußerst schnell dazu zu lernen - vielleicht weil er einst selbst noch Komposition und Dirigieren studiert hatte und eine Zeitlang als Schulmusiker tätig war? Daraufhin ebnete er mir einige Wege, die auch meine eigenen Lehrmeister an den Hochschulen einst beschritten hatten. War eine spannende Zeit, auch wenn ich heute ganz andere Sachen mache.

LG von Rheinkultur
 
Wenn das so wäre, hätte es das Peter-Prinzip vor der Kuschelpädagogik nicht gegeben.

Ist die Kuschelpädagogik eigentlich wirklich mehr als ein Nischenphänomen? Ich höre immer nur das sich Leute darüber auslassen, wie schädlich die ist. Aber wenn ich den Eltern in meinem Bekanntenkreis zuhöre habe ich nicht den Eindruck, dass die irgendwo praktiziert wird.

Meines erachtens nach bringt wirklich nur die gute alte Rohrstockpädagogik was - wer des ned aushält muß sich gefallen lassen als unfähig angesehen zu werden. Und bittschön ned mißverstehen - mit Rohstockpädagogik meine ich jetzt mit Sicherheit keine körperliche Mißhandlung.

LG
Henry
 
Meines erachtens nach bringt wirklich nur die gute alte Rohrstockpädagogik was
In früheren Zeiten scheute man sich eben nicht, Grenzen aufzuzeigen: Da brauchte der Rohrstock nur gut sichtbar in der Raumecke zu stehen und schon war Ruhe. Gute und schlechte Lehrer gab es auch in früheren Jahrhunderten - aus dem 19. Jahrhundert gibt es zuhauf Berichte, wonach Lehrkräfte „wegen groben Überschreitens des Rechts auf die körperliche Züchtigung“ ihrer Schüler beispielsweise strafversetzt wurden. Bei anderen standen hingegen die meisten Stockschläge bestenfalls auf dem Papier, da ausgedehnte Prügelorgien die für die Vermittlung von fachlichen Inhalten und Kompetenzen zur Verfügung stehende Zeit und Leistung naturgemäß stark reduzieren. Despoten und Tyrannen am Katheder galten auch damals schon als feige und charakterlich fragwürdige Gestalten, da sie außer der Verbreitung von Angst und Schrecken nicht viel zu bieten hatten. Auch Stockwerk blieb letztlich nur Stückwerk...!

LG von Rheinkultur
 
Meines erachtens nach bringt wirklich nur die gute alte Rohrstockpädagogik was - wer des ned aushält muß sich gefallen lassen als unfähig angesehen zu werden. Und bittschön ned mißverstehen - mit Rohstockpädagogik meine ich jetzt mit Sicherheit keine körperliche Mißhandlung.

LG
Henry

Anne Rohstock - interessante Anregung
http://www.erziehungswissenschaft.u...onal/prof-dr-anne-rohstock/publikationen.html
 

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