Aufhören?

Positives?
Weiss noch nicht .Muss mich erst vom Frust erholen. Stell dir doch mal vor ,Du sitzt da vor 40 Leuten und gleich der Anfang klappt nicht. Was müssen die denn denken. Zumal KL.mich als Weiteste und Fleissigste angekündigt hat. Wie peinlich ist das denn ,wenn schon am Anfang nix geht. Und dann verhaut man dann den Schlussakkord.Grausig war das für mich. Das Positive war, dass ich dann mal `nen Kaffee trinken konnte.
Ja so war`lieber Peter.
Gruss Moni
 
Ich find das alleine schon beachtlich, das du überhaupt noch Klavierspielen gelernt hast und dann auch noch zu Vorspielen gehst.
Das du die Weiterste und Fleißigste bist, heisst ja nicht das du jetzt ein perfektes Vorspiel ablieferst.
Ich denke nicht, das irgendwer deinen Auftritt negativ gesehen hat.
 
Und? Wie warst Du denn im Vergleich zu den anderen Schülern? Hast Du Applaus bekommen? War der evtl. etwas mehr als bei anderen? Wie empfandest Du die Resonanz?

Mir ging es nämlich genau so wie Dir, ich fand mich voll scheisse und es war mir peinlich. Allerdings habe ich vom "Publikum" (es waren weitaus weniger als bei Dir) den größten Applaus bekommen und Anerkennung. Und das war ein schönes und dankbares Gefühl.
 
Na klar haben die geklatscht, vermute ich wenigsten, weil wir alle geklatscht haben ,wenn einer fertig war. Aber ich selber kann Dir das gar nicht sagen ,ob der jetzt stärker war als bei den anderen . Ehrlich gesagt ich hab den Applaus gar nicht wahrgenommen,ich war viel zu frustriert und hab meinem Kl "scheisse " zugeraunt. Der hat das jetzt auch noch auf Video ,weil alle irgendwann davon `ne CD kriegen. Ich hab ihm gerade geschrieben ,der soll mein böses Wort löschen. Die Peinlichkeit hätte dann noch den Höhepunkt, wenn nachher alle meinen tollen Ausspruch sehen !!
Ja ,lieber Peter ,das Leben ist nicht so einfach.Am Mi hab ich wieder Unterricht. Bin ja mal gespannt, wie `s weitergeht. Kann ich jetzt ohne Hemmungen weitermachen wie bisher?? Muss mal gucken. Weiter Unterricht auf jeden Fall! Vorspielen? Bis nächstes Jahr ist ja jetzt noch viel Zeit zum überlegen,ich glaub ich wage mich dann doch noch mal in die Höhle des Löwen. Aber dann mit einem Stück, das viel ,viel leichter ist und ich im Schlaf kann !!
 
Na ,Dein Wort in Gottes Ohr!! Vergiss nicht ,nächstes Jahr ist man schon wieder etwas älter und verkalkter. Aber hab mal im Fernsehen von einem Dr. Sowieso ( Name fällt mir jetzt grad nicht ein) gehört, dass Klavierspielen das beste Mittel ist seine Synapsen in Schuss zu halten.Überhaupt irgendwas neu zu lernen.Können auch andere Sachen sein, wie z.B. Sprachen.Und das mach ich ,bis ich dann wirklich vor lauter Verkalkung die Tasten nicht mehr erkenne. Und das hab ich auch Euch zu verdanken .Nach meinem schlimmen Tag ,nach der Klavierstunde , habt ihr mir Mut gemacht weiterzumachen.Ich wollte wiklich fast aufgeben. Aber das ist jetzt Schnee von gestern.
 
Nanana! Monique. In Deiner PN hast Du geschrieben, dass Du das Stück bis auf einige Anlaufschwierigkeiten schön gespielt hast. Häng mal die Messlatte ein Stück runter, das hat auch mir geholfen meinen Perfektionismus besser in den Griff zu bekommen. Du hast nicht gekniffen, warst mutig und Du hast allen Grund stolz auf Dich zu sein. Vor so vielen Leuten darf man nervös sein. Was glaubst Du warum ich bei meinen Treffen die Tasten nicht anfasse - ich hätte nicht den Mut den Du hattest. Also Kopf hoch und nach vorne schauen!
 
Ach ja... mensch... ich komme gerade von meinen Schülervorspiel. Ich konnte echt sehen, wer Lampenfieber hatte und wer nicht...
Ich habe viel nachgedacht und versucht, mich in die Haut meiner Schüler zu schlüpfen. Wir haben in Bechstein Zentrum in Köln gespielt. Super Bechstein Konzertflügel.

Wir sind keine Konzertpianisten, obwohl wir es immer wieder sein wollen... wir lernen, wir versuchen, einmal auf diesem Niveau zu stehen. Wir haben dieses Glück, ab un?d zu das auszuprobieren, ohne etwas zu riskieren. Das Publikum weiß es genau, und ist sehr nett! Alle Fehler, die wir machen, sind einfach menschlich! Einem gelingt es besser, als dem anderen. Nächstes Mal gibt es noch ein Versuch! Ein mal sich als Konzertpianist zu fühlen, zu "spielen", zu "erleben". Ist das nicht schön? Ist das nicht wert?
Ich habe schon bei allen gesehen und gespürt: "ich will mehr üben und noch mal probieren, ein Konzertpianist zu sein!"
Und das sind nicht nur die Kinder... eine Frau war auch dabei. Und die macht es seit 6 Jahren, obwohl sie jedes Mal da "stirbt". Aber dieses Adrenalin-Ausschub will sie immer wieder erleben....
 
Na Sorell ,so wie ich das inzwischen mitgekriegt habe ,bist du ja wohl schon ein Könner Oder bist du als Lehrer und nur Beobachter da gewesen ??
 
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Sorell ist sicher wohl als Lehrer dabei gewesen. :)
 
Ich bin eine Lehrerin :-)

Ich muss mich immer wieder auseinandersetzen mit den Aussagen: "Ich habe es super zu Hause gespielt, ohne jeglicher Fehler! und jetzt schaffe ich es nicht!" Ich kann dagegen nicht viel tun, als allen zu erklären.... es gibt so was, Lampenfieber halt... man sollte es in Kauf nehmen. ich habe es auch, und ich sitze da auch am Flügel mal schweissgebadet... mal, wenn ich da stehe, und jeder von mir was erwartet. Ich sage es jedem...: DU musst nur an Dich denken, sei egoist, mache es für sich. Die, die da sitzen, die unterstützen einen anderen, der auch dieses Problem hat... Wir alle haben dieses Problem und es ist menschlisch. Wir gehen nicht jeden Abend vor dem Publikum, wir können es nicht eintrainieren, wenn wir es nicht jeden Abend machen.... Lass es, wenn Du es nicht kannst, oder mach es, weil Du es magst. Man sollte es in Kauf nehmen, diese Angst... und man sollte versuchen, es überwinden. Dieses Spielchen macht es spannend - habe ich es heute geschafft? nicht? ich probiere es nächstes Mal.... In diesem Fall verliert man nix!!!!!!!!!!!!!!!!! man hat einfach Spass. Wenn Du mich da auslachst, weil ich da was verspielt habe... tue es besser! Wenn Du es nicht besser kannst, kannst Du nicht lachen.... So einfach ist das.
 
Ehrlich gesagt ich hab den Applaus gar nicht wahrgenommen,ich war viel zu frustriert und hab meinem Kl "scheisse " zugeraunt. Der hat das jetzt auch noch auf Video ,weil alle irgendwann davon `ne CD kriegen. Ich hab ihm gerade geschrieben ,der soll mein böses Wort löschen. Die Peinlichkeit hätte dann noch den Höhepunkt, wenn nachher alle meinen tollen Ausspruch sehen !!
Den Ausspruch auf französisch hört man nach dem Fehlgriff am Schluß dieser Chopin-Etüde: https://www.youtube.com/watch?v=UOVs526XWJw, gespielt von einem ganz Großen, der Chopin als Kind noch spielen gehört hatte. Der Gebrauch dieser Vokabel verschafft so manchem ein wenig Befreiung von seelischem Druck.

Vor etwa zwei Jahrzehnten absolvierte ich eine Probe als Klavierbegleiter mit einer Cellistin, die in der nächsten Hauptfachstunde das erste Saint-Saens-Konzert spielen sollte. Im Solopart waren noch einige Ecken und Kanten wahrnehmbar. Irgendwann unterbrach sie ihr Spiel und meinte, dass sie wohl besser in den Unterricht ein gut gefülltes Portemonnaie mitbringen sollte. Auf meine Rückfrage hin erklärte sie, dass man für jede Erwähnung des Worts "Sch..." im Unterricht zur Strafe fünf Mark bezahlen müsste. In der nachfolgenden Unterrichtssitzung hatte ich in Anwesenheit der übrigen Studenten einen ihrer Kommilitonen bei Joseph Haydns D-Dur-Konzert zu begleiten. In der Solokadenz des ersten Satzes stieg er aus und rief in die plötzliche Stille laut "Sch...!" und es ertönte einstimmig aus dem Munde aller anwesenden Personen: "Fünf Mark!!!". Einige Tage später hatte ich in einer Geigenklasse das Brahms-Violinkonzert zu begleiten und der Violinstudent war ununterbrochen mit sich am Hadern. Irgendwann trat eine Unterbrechung ein - und während der Sprechpause erzählte ich von einem gewissen Cello-Professor, der seinen Studenten für jeden Gebrauch einer bestimmten, nicht druckreifen Vokabel einen Heiermann abzuknöpfen pflege; inzwischen sei mein Instrumentalpartner bei einem Kurswert von vierzig Mark angekommen. Eine Menge Geld für den schmalen Geldbeutel eines Studenten - und nun schaltete sich der Dozent ein, der nach jahrzehntelanger Tätigkeit als Konzertmeister und Primarius eines bekannten Streichquartetts noch an der Hochschule zahlreiche Kandidaten fit für die Probespiele machen sollte. Das sei ja eine glänzende Idee, die er gerne aufgreife - mit einem Unterschied: "Ich werde allerdings zehn Mark nehmen...". Nach ein paar launigen Ausführungen zum Thema Sprach- und Seelehygiene bei professionellen Musikern folgte der Übergang zum nächsten Stück (ich erinnere mich noch: Vier Stücke op. 7 von Anton Webern). - Im Plattenschrank habe ich noch eine Langspielplatte mit einer Einspielung eines Neuen Geistlichen Liedes aus den späten 1960ern mit Solisten, Chor und Kammerensemble, dessen Harfenistin sich unüberhörbar in einem instrumentalen Zwischenspiel verspielte und laut das Wort "Mist!!!" zischte, das ebenso gut hörbar auf Vinyl konserviert wurde. Es kursieren immer noch gebrauchte Exemplare im Netz, obwohl der Verlag die Aufnahme wieder zurückgezogen hatte, wenn ich mich richtig erinnere...!

LG von Rheinkultur
 
Liebe Monique,
ach Mensch, das tut mir leid, dann erging es dir ja ähnlich wie mir neulich... ich hatte auch eine unangenehme Vorspiel-Erfahrung... und die Clavio-Kollegen haben sehr aufmunternde, kluge Kommentare dazu geschrieben. Und letztlich siegt ja dann doch die Liebe zur Musik, die Freude am Klavierspielen - ohne falschen Ehrgeiz oder allzu hohe Ziele als Erwachsener/Späteinsteiger/Amateur - oder etwa nicht?! Also Kopf hoch und jetzt tapfer weiterüben!
Schönen Abend,
Christine
 
Liebe Monique, liebe Christine

Ein bisschen kann ich es nachempfinden, wie es Euch erging... Letzte Weihnachten spielte ich mit meinem Sohn (Klarinette) zusammen auch zwei Weihnachtslieder für ca. 40 Leute. Da wir kurz vor der Feier zugesagt hatten, haben wir auch kaum geübt und ich war mega nervös und hatte einige Patzer (nur ganz einfache Begleitung, aber trotzdem - puh). Bei der nächsten Lektion murrte ich etwas bei meiner KL darüber. Ich sagte ihr, dass da sicher ein oder zwei Leute waren, die es viel besser gekonnt hätten.

Meine KL meinte dann: "Aber die haben nicht gespielt - sondern DU!"

Das Interessante war ausserdem, dass ich die Stücke am nächsten Tag im Kreise der Familie/Verwandten ohne Patzer spielte und es den Zuhörern sehr gefiel. ;)

Lg, Nessie (Christine)
 
Eben hab ich `ne Mail gekriegt vom KL. Ich hätte doch toll gespielt .Das 3 malige neu anfangen wäre nicht so schlimm gewesen und das Verspielen am Ende auch nicht.Da waren dann noch 5 Leute,die sich mehrmals verspielt haben. Und super ,super nervös waren. Er hat also festgestellt, dass wir noch viel mehr vorspielen müssten.
Was hat er vor? Es soll jetzt noch ein Adventskonzert stattfinden. Wieder Stress ist angesagt. Aber ich finde das mein Kl. ein toller KL. ist. Er hat ja so Recht. Aber ob das überhaupt stattfindet, überlegt er noch . Ich weiß heute überhaupt nicht mehr ,w i e ich das gestern gespielt habe.Ich hab Amnesie.Ich weiß nur noch, dass ich da vorne gesessen habe und 3x neu anfangen musste. Blöd.

Gruß an alle Clavios ,die mir die Daumen gehalten haben .Danke Monique
Übrigens ,auf meinem Klavier steht auch ein Schälchen, da muss ich nach jedem bösen Wort 50 Cent reintun. Mein KL meint ,das wäre ja toll ,dann brauch er ja nicht mehr arbeiten gehen .Ich war beleidigt, weil ich das Wort soooooooo oft ja auch nicht sage
 
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Besch..........,musste 4x anfangen ,dann gings ,bis 2 Takte vorm Ende hab ich mich wieder verhauen. Hätte heulen können. Ich wollte doch so schön fehlerfrei spielen , so wie zu Hause. Habe gezittert wie`n Alki auf Entzug. So `n Mist!!! :evil:
Ach herrje!

Mal kurz meine Erfahrung dazu: Ich hatte im Dezember mein erstes Vorspiel nach 28 Jahren :o. Ich bin ziemlich oft rausgekommen; ich hatte es auch noch mitgeschnitten und als ich es mir zu Hause angehört habe, wollte ich schier im Boden versinken. Ich hab genauso gezittert und ein Fehler jagte den anderen.

Vor zwei Wochen war ich wieder dran (klar, wieder 'n halbes Jahr rum). Ich war diesmal nicht letzter, hatte deutlich leichtere (und kürzere) Stücke, und - naja, zugegeben - die anderen haben auch ihre Fehler gemacht. Na und!? Es hat ja keiner 100 Euro für 'ne Karte bezahlt, und die meisten Zuhörer sitzen früher oder später auch da vorn. Das hat mich etwas entspannt und es lief viel besser.

Soll heißen: Weiterüben, und beim nächsten mal wieder Mut fassen und es erneut versuchen. Zwischendurch nimm Dich doch einfach mal selber auf, als Vorspielsimulation.

Ciao
- Karsten
 
Hey Monique,

eine wunderbare Idee von deinem Klavierlehrer, in diesem Jahr noch ein Konzert zu organisieren! Bei meinem ehemaligen Klavierlehrer wurde leider nur ein Mal innerhalb von zehn Jahren ein solches Konzert anberaumt.
Was den Verspieler und den Umgang damit angeht, kann ich auch noch einen Kommentar dazu abgeben. Ich habe vor gut drei Wochen ein Konzert gegeben und hab im Stück direkt vor der Pause einen bösen Patzer reingehauen, den auch jeder noch so unmusikalische Zuhörer mitgekriegt hat (wovon ich mich später auch überzeugen konnte). In der Pause selbst habe ich mich erst mal ausgiebig über mich selbst geärgert, dann aber damit ABgeschlossen und BEschlossen, es jetzt - in der zweiten Hälfte - einfach besser zu machen. Und genau so kam es dann auch!
Jetzt weißt du ja, dass das Lampenfieber kommt, wenn du unmittelbar vor deinem Auftritt stehst. Umarme es, das Lampenfieber! Und was gutes hat es ja auch: die Hände sind hervorragend durchblutet ;-)
 
Eins weisßich, das Klavier fasse ich erst mal bis zur nächsten Stunde nicht an .Oder warte auf den 1. Entzug. ! Wo dieses Ungeheuer mir zuruft: wo bleibst du denn.!! .Im Moment ist Schweigen.Mal sehen wie lange.Danke Euch allen für die tröstenden Worte. Ist ja schon klasse ,dass man Leidengenossen hat. Allerdings auf die Durchblutung hätte ich gern verzichtet!;)
Eure Monique
 
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