Ich würde es zuerst mal ohne CA probieren aber nicht einfach nen dickeren Wirbel ins Loch hauen denn da ruinierst Du mehr als Du gewinnst.
Dicksten und längsten Wirbel organisieren den Du kriegen kannst (vielleicht weiß Klavierbaumeister ne Bezugsquelle für die, von ihm erwähnten abgestuften Wirbel die in diesem Falle noch besser wären), dazu einen Bohrer mit 0,5 mm Untermaß (auf den Wirbeldurchmesser bezogen) und ne lange Maschinenreibahle mit 0,2 mm Untermaß.
Je länger der Wirbel ist desto mehr Klemmoberfläche in noch gesundem Holzbereich kannst Du zur Wirbelarretierung zusätzlich nutzbar machen.
Falls Du keine abgestuften Wirbel kriegen solltest könntest Du sie mir auch gerne zum Abdrehen reinschicken (PN für Adresse falls notwendig - kostet Dich nix)
1) Beim alten Wirbel die Tiefe des Saitenwickels abmessen und notieren, alten Wirbel lockern und die Saite abnehmen.
2) Defektes Wirbelloch zuerst mit dem Bohrer auf entsprechende Tiefe bringen (Länge Wirbelende bis Saitenquerbohrung genügt denn er wird ja nicht ganz so tief eingesetzt).
3) Mit Maschinenreibahle unter langsamer Drehzahl auf das Endmaß aufweiten.
4) Wirbel langsam und mit Abkühlpausen eindrehen - vom Reinschlagen halt ich im Falle angeknackster Stimmstöcke gar nichts.
5) Saite wieder am Wirbel einhängen und hochziehen.
Wenn das nicht hilft dann würde ich CA - Methode versuchen, wenn diese auch nix mehr bringt dann Klaviermachers Vorschlag mit dem Einsatzdübel "vollstrecken".
Ergänzung Videokommentar: Mir gefällt jedenfalls der Klang des Pianos gut (allerdings wär es interessant auch den Bass - und hohen Tenorbereich mal zu hören) und ich würde den sicher nicht mehr in andere Hände geben wollen.
Klar kannst Du es nicht mit einem 18.000 Euro
flügel vergleichen aber im Verhältnis zu manchen neuen Klimperkisten würde sich meiner Meinung nach auch das Einsetzen eines neuen Stimmstockes rechnen. Nachdem Dein Vater Tischler ist könnte er sicher einen Großteil der Tauscharbeit in Absprache mit dem Klavierbauer selbst machen und dem "Klavieristen" dann nur mehr die Spezialistendinge überlassen. Dann hast Du wieder ein gutes Instrument mit einem Klang, den Du im Verhältnis bei einem erneuten Gebrauchtkauf nicht um das Geld bekämst und die Sicherheit, daß in den nächsten Jahrzehnten Stimmhaltung kein Thema mehr sein wird, bis dahin hast Du dann auch das Geld für nen Flügel zusammengespart.
Abgesehen davon würde ich mal prognostizieren, daß die Oberdämpfer spätestens dann wieder im Wert steigen werden wenn es kaum mehr welche gibt, insoferne kann man da eigentlich auch nichts falschmachen.