Zum Nachdenken

  • Ersteller des Themas partita
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„Alle von uns haben etwas mit der giftigen Entwicklung unserer Musikwelt zu tun, in denen ,Stars‘ mehr zählen als Kreativität, Ratings mehr als echtes Talent, Zahlen mehr als Klänge.
ist nicht nur im bereich der klassischen musik so.
leider eine unaufhaltsame tendenz, & die panikmache ist damit auch eher unbegründet.
 
naja, aufregen kann man sich darüber schon, nur ist der nutzen davon fraglich.

mit dem "überall so" meinte ich, dass diese entwicklung "branchenübergreifend" eine unvermeidbare folge der wachsenden vermarktungsmöglichkeiten (social media und bla) ist.

so sehe ich das zumindest.

der gute kremer führt hier ja auch ganz passend den vergleich mit "menschen ohne handys" an.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Grade in der Klassikwelt ist dieser Prozess (noch) nicht so stark ausgeprägt finde ich. Klar zählt auch hier immer mehr anderes als die Musik, aber der Kern ist eben noch die Musik selber. Als Dilettant hast du keine große Bühne/Chance.

In der Popmusik ist das ganz anders. Dort ist ist die "Musik" nur noch eine von vielen Säulen. Anderes ist genauso wichtig oder gar wichtiger; Sachen wie Image, politische Aussage, eine Identifikationsfigur seien, Bühnenshow, Auftreten auf der Bühne, Stilrichtung, Liedtexte, .. zählen mehr als die Musik selber. So können es auch schlechte Musiker zu etwas bringen.

Mit Musik hat Popmusik und alles was auch so auf Festivals spielt meiner Meinung nach nicht mehr mehr zu tun. Ich sage nicht, dass der Kram immer schlecht ist. Aber Popmusik ist was anderes als Musik.
 
Ich fände es besser, wenn sich hier Kulturinteressierte zu Wort melden und nicht nur Banausen wie Pianoman, der durch
hinreichend charakterisiert ist.

Es ist sehr gut, daß sich zunehmend Künstler, Wissenschaftler und Autoren zu Wort melden und gegen die allgegenwärtige Ökonomisierung, Showifizierung und Dilettantisierung klar und offensiv Stellung beziehen.

Damit sich etwas bessert, ist es - jawohl - auch nötig, gewisse Ahnungslose vor den Kopf zu stoßen und in ihren Augen als "arrogant" oder "elitär" zu erscheinen. Anders geht es nicht. Man kann sich nicht immer, nur damit niemand Buhuhu schreit, permanent dem dummen Pöbel oder auch den Geld und Einfluß verteilenden Wichtigtuern beugen.

So etwas:
Mit Musik hat Popmusik und alles was auch so auf Festivals spielt meiner Meinung nach nicht mehr mehr zu tun. Ich sage nicht, dass der Kram immer schlecht ist. Aber Popmusik ist was anderes als Musik.
ist allerdings hundertprozentig hirnrissig und zeugt von der sehr unangenehmen Kombination Ahnungslosigkeit & Großkotzigkeit.

Habe mir das Buch schon bei Kindle runtergeladen und angefangen zu lesen (ist ja nicht gerade dick, 16 Euro 90 sind dafür schon recht happig, aber egal :roll: ).

LG,
Hasenbein
 
ist mit der popmusik 'f jeden fall so.

man braucht sich ja nur die fb-seiten von sog. "künstlern" anzusehen.

die anzahl von likes und klicks (die in den allermeisten fällen fake sind) ist maßgeblich für den erfolg eines acts verantwortlich.

ob derjenige auch nur wie jeder andere seinen einheitsbrei-müll raushaut spielt keine rolle. hauptsache 's verkauft sich, alles andere ist egal.
 
jaja, hasi, ich bin hier der banause; du der vollprofi, der von allem mehr ahnung hat als jeder andere. 'ne is klar! :-D
solche formulierungen wie "social media und bla" sind mit aller absicht an solche verzwungenen persönlichkeiten wie dich gerichtet.

übrigens sehr geil wie kremer über die kommerzialisierung rumheult und dann für sein so erhellendes werk erstmal 16.90€ verlangt.
 
dies hier ist nicht ganz uninteressant zu lesen

Dafür wirst Du sicher viele "clavio-likes" kriegen ;)

Was soll ich sagen: ich wußte schon, was da kommt, es ist immer das gleiche... und die Stelle mit Lang Lang wurde geflissentlich nicht ausgelassen:

Einmal fallen die Namen des (...) Pianisten Lang Lang als Symbole für eine „Krankheit, die uns alle angreift und unmerklich vergiftet“

Ich möchte gerne festhalten, daß der Chinese eine extrem hohe Instrumentenbeherrschung an den Tag legt, verbunden mit einer extrem hohen Diversifizierung im Charakterausdruck von Stücken. Ich lade alle Leute, die gerne ebenso weltberühmt sein möchten wie dieser Pianist, gerne dazu ein, ebenso zu spielen. Dann würde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mein Geld dafür ausgeben.

Ein uns allen wohlbekannter Pianist sagte mal auf die Frage, warum er an weniger attraktiven Orten konzertieren würde:


Ja, die Kritiker sind schon sehr böse... beeinflussen so einfach Pianistenkarrieren, anstatt alle Musiker streng vorurteilsfrei demokratisch gleichmäßig zu fördern :D

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Ich bin das inhaltslose "Kommerzialisierungs-Geschimpfe" langsam leid. Jeder kann doch immer noch hören, was er gerne mag - es hindert ihn doch nichts daran. Auch ich höre z.T. eher unbekannte Pianisten.

Und jeder kann auch - "idealistisch", wie es genannt wurde - gerne das, und wie, spielen, wie er gern mag. Es hindert einen ebenfalls nichts daran. Außer ggf. die eigenen Fähigkeiten. Wieso macht Kremer um so eine Selbstverständlichkeit wieder so einen Radau...? :cool:

Viele Grüße
Dreiklang
 
Sachen wie Image, politische Aussage, eine Identifikationsfigur seien, Bühnenshow, Auftreten auf der Bühne, Stilrichtung, Liedtexte, .. zählen mehr als die Musik selber. So können es auch schlechte Musiker zu etwas bringen.

Aha. Welcher "schlechte Musiker" hat es denn Deiner Meinung nach zu Weltruhm (=zu etwas) im Pop gebracht?

Es ist sehr gut, daß sich zunehmend Künstler, Wissenschaftler und Autoren zu Wort melden und gegen die allgegenwärtige Ökonomisierung, Showifizierung und Dilettantisierung klar und offensiv Stellung beziehen.

Zweites "aha". hasenbein, nenn' mir doch bitte mal einige Beispiele für diese Aussage. Und komm' mir nicht mit Fernseh'-Unterhaltungsschrott. Das hat mit ernsthafter Musik nichts zu tun.

Wo in anspruchsvollem Musikbetrieb heutzutage bringt "allgegenwärtige Ökonomisierung, Showifizierung und Dilettantisierung" auch nur irgendetwas in Gefahr...?
 
Jeder kann doch immer noch hören, was er gerne mag - es hindert ihn doch nichts daran.
Und jeder kann auch - "idealistisch", wie es genannt wurde - gerne das, und wie, spielen, wie er gern mag.

Das genau ist die Lüge.
Es ist die Lüge vom "mündigen Bürger".
So wie "es kann ja jeder die Partei wählen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Lebensmittel kaufen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Kleidung anziehen, die er mag".

Durch diese allgemeine Lüge soll das Tabu unangetastet bleiben, daß nämlich in Wirklichkeit alle konditioniert und manipuliert sind, alle nur Schafe sind.

Und durch diese allgemeine Lüge soll der gemeine Bürger das Gefühl behalten, er sei ein freier Bürger in einem freien Land, was ihn wesentlich leichter lenkbar macht.

LG,
Hasenbein
 

Das genau ist die Lüge.
Es ist die Lüge vom "mündigen Bürger".
So wie "es kann ja jeder die Partei wählen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Lebensmittel kaufen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Kleidung anziehen, die er mag".

Durch diese allgemeine Lüge soll das Tabu unangetastet bleiben, daß nämlich in Wirklichkeit alle konditioniert und manipuliert sind, alle nur Schafe sind.

Und durch diese allgemeine Lüge soll der gemeine Bürger das Gefühl behalten, er sei ein freier Bürger in einem freien Land, was ihn wesentlich leichter lenkbar macht.

Manche Bürger sind sogar so frei, daß sie sich die Frechheit herausnehmen, dem verführerischen, alles verdummenden Mainstream hinterherzulaufen, anstatt auf den einzig wahren weisen und es mit allen gutmendenden Hasenbein zu hören.

Liebe Grüße.
 
Das genau ist die Lüge.
Es ist die Lüge vom "mündigen Bürger".
So wie "es kann ja jeder die Partei wählen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Lebensmittel kaufen, die er mag". Oder "es kann ja jeder die Kleidung anziehen, die er mag".

Durch diese allgemeine Lüge soll das Tabu unangetastet bleiben, daß nämlich in Wirklichkeit alle konditioniert und manipuliert sind, alle nur Schafe sind.

Und durch diese allgemeine Lüge soll der gemeine Bürger das Gefühl behalten, er sei ein freier Bürger in einem freien Land, was ihn wesentlich leichter lenkbar macht.

LG,
Hasenbein

okay, das ist dann die andere Seite (die des Konsumenten). Sollten wir gute Musik denn in die Massen "reinprügeln"...? :D:D

DAS wird nicht hinhauen (weil a), b), c), ....) :D:D

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Die Wahl-Freiheit hat doch eher zugenommen, seit es z.B. Youtube gibt. Ich hätte so manche, wirklich gute Konzertaufnahme, sonst sicher gar nicht erst kennengelernt.
 
jaja, hasi, ich bin hier der banause; du der vollprofi, der von allem mehr ahnung hat als jeder andere. 'ne is klar! :-D
solche formulierungen wie "social media und bla" sind mit aller absicht an solche verzwungenen persönlichkeiten wie dich gerichtet.

übrigens sehr geil wie kremer über die kommerzialisierung rumheult und dann für sein so erhellendes werk erstmal 16.90€ verlangt.

von diesem Buch bekommt er vielleicht 2 Euro dies wirst Du ihm doch gönnen oder soll der Verlag dies verschenken ? Er schrieb dieses Buch sicher nicht um sich in den Mittelpunkt zu stellen, dies hat Kremer bestimmt nicht nötig.;)
 
das ding ist nur: als "idealist" würde ich sowas eher 4free und damit allen zugänglich in einem blog raushauen, anstatt das ganze zu einem buch aufzublasen und dafür auch noch geld zu verlangen ;)
 
Mit Musik hat Popmusik und alles was auch so auf Festivals spielt meiner Meinung nach nicht mehr mehr zu tun. Ich sage nicht, dass der Kram immer schlecht ist. Aber Popmusik ist was anderes als Musik.

Hi curby / all,

das mit den Festivals möcht ich aber so nicht unterschreiben, hörte ich doch mal Van Halen Gitarre spielen - und das war auf einem Festival.. . Und da müssen sich klassische Gitarristen ein wenig anstrengen ( wohlgemerkt, um nur etwa 5 % allein des technischen Könnens darzubieten, vermute ich. Auch wenn sich die Gitarren unterscheiden mögen. ).

Allerdings klingt mir auch Hasenbeins Einschätzung "gelenkt, manipuliert, gesteuert" etwas zu krass in Richtung Weltverschwörung :D

Hat mich an "Sie leben" ( spannender Film von John Carpenter ) erinnert :D

Sie leben

LG, Olli
 
das ding ist nur: als "idealist" würde ich sowas eher 4free und damit allen zugänglich in einem blog raushauen, anstatt das ganze zu einem buch aufzublasen und dafür auch noch geld zu verlangen ;)

Das hat er doch quasi... in dem Zeitungsartikel. O-o-oder ist der Artikel eher Werbung für sein Buch...? :confused:

Okay - unterstellen wir Leuten lieber keine bösen Absichten, solange wir's nicht genau(er) wissen.

Ich werd' mir das Geld für das Buch allerdings sparen. Lieber 'ne gute Musik-CD/DVD kaufen ;)
 

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