Wir alle betreiben: "Kunst"... ;)

tausendfach ist dreiklang schon hochgenommen, und er steht immer noch wie 'ne eins :D beeindruckend, diese gar wundersam' ignorante geschwätzigkeit :D
 
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@rolf: Weiß nicht (ehrlich) wie beliebt Literatur allgemein so ist.

Bei der Malerei ist einiges anders: ein gutes Bild fesselt einen minutenlang, oder länger, überträgt seine erste Aussage aber prinzipiell sehr schnell, stößt ab, zieht an... nicht mal eine Komposition (die man ja zuerst mal hören muß) ist da so schnell.

Dafür kennt man die Komposition dann - und kann sie aufgrund dessen wiederholt intensiv genießen beim Hören (mithilfe eines Interpreten).
 
Kunst wird heutzutage als beklagenswert unattraktiv betrachtet (finde zumindest ich).

Ich kann es aber verstehen... Streß mit Schule, oder Job, Lebenspartner, Kinder... dann der Bekanntenkreis, wo man vielleicht beim Fußball "mitmachen muß" oder unten durch ist (solche "Probleme" hatte ich nie...)

Die Glotze lockt mit leichtverdaulicher intravenös verabreichter Seichtsinnigkeit...

Und für Kunst braucht man wohl - auch eine Zeit und einen Freiraum mit sich und dieser Kunst allein. Und ein Interesse daran. Ein paar feine Antennen, und man muß den Spaß und die Freude an der Kunst auch entdecken, und so weiter.

Du weißt das alles wahrscheinlich auch selbst.

Ein resignierendes Resümee? (als traurig-abschließende Alliteration?)
 
auch eine Zeit und einen Freiraum mit sich und dieser Kunst allein. Und ein Interesse daran. Ein paar feine Antennen, und man muß den Spaß und die Freude an der Kunst auch entdecken, und so weiter.
na, hauptsache du bist dann nicht mehr dazu gezwungen resignirende resümees als traurig-abschließende alliterationen zu ziehen ;) welchen höheren nutzen könnte das haben?!
 
totgesagte pflegen zumeist recht vital zu sein

Bitte: Totgesagte :D:D:D (so wie bei der "Qualität" im anderen Faden, wo Du mich verbessertest ;))

Tja - und wozu schreiben wir hier bei clavio? Um die Qualität des Klavierspiels, und das Klavierspiel als Kunst an sich, ein klein wenig hochzuhalten, nicht wahr?

Und um ein wenig niveauvoll darüber zu sprechen.
 
Bitte: Totgesagte (so wie bei der "Qualität" im anderen Faden, wo Du mich verbessertest )
:D als kleine Schikane: Tippfehler sind irgendwie doch was anderes als Fehler beim grammatischen Geschlecht ("der Mutti hat mich verhauen" ist kein Tippfehler - aber von der Mutti eine gute Tat) :D

...das ist aber kein Kunst ;)

Und um ein wenig niveauvoll darüber zu sprechen.
cum grano salis... :D

(musste dir paar Grinseköppe entwenden)
 

auch dann, wenn man´s kann, ist das keine Kunst - aber fürs Klavier was zu machen, das zu spielen Generationen geistig auf Trab hält, das ist schon eher Kunst als das Geklimper für sich genommen :):)

Genau richtig ;) Genau das hatten wir auf den vorherigen Seiten der Diskussion ja auch festgestellt.

Ist vielleicht auch ein gutes Schlußwort.
 
Hi all,

Es ist ja so:

Bei der Malerei gibt es Betrachter, bei der Literatur Leser. Aber keiner von ihnen hat so weitreichende Möglichkeiten, ein vorliegendes Werk ERNEUT zu gestalten und ggf. nach seinem eigenen - oder dem von ihm mit einer ( nur ) gewissen Wahrscheinlichkeit mutmaßbaren Willen des Komponisten - Willen darzustellen, und somit dieses Werk dann anderen Leuten vorzuführen.

Bei der Malerei ist der Betrachter Interpret und Rezipient in einem, so wie auch evtl. ein Literaturleser, aber, wie auch der Literaturleser, ist der Bildbetrachter nur selten Mittler zwischen Werk und weiteren Rezipienten. Es sei denn, in beiden Fällen handelt es sich z.B. um eine öffentliche Lesung oder z.B. eine Bild-Interpretationsveranstaltung oder -Sendung wie früher 100 / 1000 Meisterwerke.

Und hier kommt der Klavierspieler ins Spiel: Er ist hauptsächlich MITTLER / VERMITTLER von Werken bzw. seiner Interpretation von Werken an unterschiedliche Gruppen inhomogener Rezipienten, und ZUSÄTZLICH ist er das, was Leser und Bildbetrachter auch sind: Nämlich selber Rezipient und Interpret.

Insofern ist er MEHR, als ein bloßer Betrachter oder Leser. Ganz bestimmt.

LG, Olli !
 
@ Medium / Mittler / Rezipient:

Wie ich grad sehe, hatte DonBos das schon lange vor mir erwähnt, sogar den Begriff des Rezipienten: Zitat DonBos:

Derjenige, der die Partitur dann tatsächlich auf dem Instrument spielt bzw. als Schauspieler die Theaterrolle auf der Bühne spielt, der tut aber etwas ganz anderes. Er dient als "Medium" zwischen dem Kunstwerk und dem Rezipienten. Solch ein Medium ist bei Malerei bzw. Literatur nicht nötig, da das "Publikum" dort direkt selbst wie oben beschrieben durch "Hinschauen" bereits das Kunstwerk wahrnehmen kann.

Und somit sorry für Doppeltes - UND nat. für den Normalfall Zustimmung!

Eine Marmorbüste ist eine Marmorbüste. Sie wird ( im Optimalfall ) im ORIGINAL betrachtet.

Schwieriger wirds natürlich für den Einzelrezipienten, wenn es um literarische Texte geht, bei denen der Autor aus versch. Gründen ( z.B. er durfte nicht offen seine Meinung sagen ) zum Beispiel Gleichnisse, Parabeln usw. verwendet. Dann sieht man zwar den Text - hat aber evtl. keinen Zugang zum "Tertium Comparationis", also z.B. zu dem bösen Machthaber oder König oder Despoten, auf den die kritische Schrift EIGENTLICH gemünzt ist. Also hat man auch evtl. Probleme beim sinngerechten Vortragen eines solchen Textes, denn vielleicht müssen ja ganz andere Wörter viel stärker betont werden, andere nicht usw..

Nein, ich denke, es ist tatsächlich so, ein Klavierspieler hebt sich da m.E. dank der größeren Einflussmöglichkeiten, die er DIREKT AUF DAS WERK hat und wegen der medialen Funktion, die von DonBos genannt wurde, doch sehr von den Bild- , Büsten - oder Textbetrachtern ab.

LG, Olli !
 
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Liebe Seniora,

VETO!!! Ganz lauter Protest!!! Wenn man so denkt, sind "Interpreten", zu denen auch Tänzer, Schauspieler und Regisseure gehören also keine Künstler, nur Handwerker, weil sie ein kreatives Werk lediglich ausführen???

Wir hatten hier bei clavio genau dieses Thema einmal diskutiert, lese Dich doch mal hier im Faden ein. rolf und ich waren der gleichen Ansicht: der, der eine große Komposition schafft, ist ein Künstler. Der, der sie "lebendig", "erlebbar" macht, (nur) ein Interpret.

Weil der Interpret dermaßen wichtig ist, sonst gäbe es manche Kunstform nicht, verkürzt das den Abstand ganz erheblich. Aber es reicht immer noch nicht ganz zum "Künstler".
Der Künstler ist (bzw. war) das "Genie". Der andere stellt diese Genialität letztlich nur dar.

Wobei man auch dabei geradezu Genialität beweisen kann (Horowitz). Oder eigentlich "Unmögliches" bewirken kann (das geht dann in die Richtung, daß schier die Qualität einer Komposition erhöht wird durch eine unglaubliche Interpretation. So etwas geht natürlich nicht wirklich - die Wirkung kann aber ähnlich sein).
 
Dreiklang: Wir hatten hier bei clavio genau dieses Thema einmal diskutiert, lese Dich doch mal hier im Faden ein. rolf und ich waren der gleichen Ansicht: der, der eine große Komposition schafft, ist ein Künstler. Der, der sie "lebendig", "erlebbar" macht, (nur) ein Interpret.

Weil der Interpret dermaßen wichtig ist, sonst gäbe es manche Kunstform nicht, verkürzt das den Abstand ganz erheblich. Aber es reicht immer noch nicht ganz zum "Künstler".
Der Künstler ist (bzw. war) das "Genie". Der andere stellt diese Genialität letztlich nur dar.

Wobei man auch dabei geradezu Genialität beweisen kann (Horowitz). Oder eigentlich "Unmögliches" bewirken kann (das geht dann in die Richtung, daß schier die Qualität einer Komposition erhöht wird durch eine unglaubliche Interpretation. So etwas geht natürlich nicht wirklich - die Wirkung kann aber ähnlich sein).

Das ist natürlich alles korrekt, dennoch empfinde ich diese Aussage als recht brisant! Wenn o.g. für Klassik Pianisten gilt, wie ist es dann mit den Jazzpianisten???? Die sind bekanntlich in der Regel nicht NUR Interpreten, sondern verändern die Werke und werden selber kreativ! Das ist es im übrigen auch, was mir am Jazz so gefällt.

Und Tänzer, die Kompositionen selber in Bewegungen umsetzen, sind denn die wenigstens Künstler? Wenn nicht, dann könnte es hier brenzlich werden.

Und auf das Thema des Fadens "Wir alle betreiben: "Kunst"... ;) geantwortet: Ich ganz gewiss nicht, denn Kunst kommt von Können!

LG Seniora
 
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wie ist es dann mit den Jazzpianisten???? Die sind bekanntlich in der Regel nicht NUR Interpreten, sondern verändern die Werke (...)

Ein guter Einwand. In dem Moment, wo z.B. selbst komponiert wird, bzw. musikalische Werke geschaffen werden, verändern sich etwas die Dinge.

Ich werde zukünftig nur noch von Jazz-Pianisten sprechen, so wie Du das tatest (und nicht etwa von "Jazz-Interpreten").

Das stellt aber die Leistungen von Klassik-Interpreten nicht in Frage, ich nehme also keine Wertung vor.
 
Sag mal, Einklang, wo willst du eigentlich hin? Was getrunken?
Pfeiffer, sie faseln!
 

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