Dreiklang, in der Kunst geht es um "Schöpfung".
Exakt!
Kunst ist etwas
von Menschen, für Menschen. In anderen Worten:
Kunst muß vor allem unmittelbar erlebbar sein.
Weder Partituren noch niedergeschriebene Theaterstücke sind das, ebensowenig Drehbücher beim Film.
Hierbei zählen die sehr wenigen Experten nicht, die trotz dieser Einschränkung Kunstwerke solcher Art verstehen und beurteilen können. Über die Kunst, und über Kunst-
Werke, teilen sich Menschen Dinge mit, die man mit Worten nicht zu sagen vermag. Dinge wie: Menschen sind in der Lage, Großartiges zu schaffen. Dinge, wie:
wir Menschen haben den gleichen, und einen ähnlichen, Sinn für Harmonie auf vielerlei Ebenen.
Kunst ist von Menschen und für Menschen - und Kunst muß vor allem erlebbar und erfahrbar sein, von
jedem Menschen.
Bestimmte Kunstgattungen benötigen dabei zwingend Interpreten, die die Kunst und Kunstwerke für jedermann erlebbar machen.
Die Wichtigkeit dieser Interpreten kann man nicht hoch genug einschätzen - ohne sie
gäbe es manche Kunstformen schlicht nicht.
Konzertpianisten widmen ihr ganzes Leben dafür, und arbeiten ihr ganzes Leben lang an ihrer Fähigkeit, Kunst, die in Partituren festgehalten ist, für andere Menschen erlebbar zu machen. Dabei bedient sich der Konzertpianist zwar der Kunst eines anderen, des Komponisten.
Aber das ist zweitrangig. Erstens, bringt der Pianist eigene, höchst persönliche Vorstellungen von der Kunstgattung Musik in seine Arbeit mit ein. Er muß also etwas von Musik
verstehen.
Zweitens, beschränkt er sich nicht darauf, ein einziges Kunstwerk eines Komponisten zu interpretieren, sondern er wählt aus sehr vielen Kunstwerken vieler Komponisten aus, nach persönlichem Gutdünken, und eigenen Präferenzen.
Und er versieht jede seiner Interpretationen mit einer persönlichen Note, im besten Falle: zeigt mit seiner speziellen Interpretation Aspekte an der in der Partitur festgehaltenen Musik, die selbst versierte Hörer noch nicht wahrgenommen haben.
Damit dürfen jetzt gute Pianisten und Schauspieler endlich das sein, was sie vielleicht schon immer waren: Künstler...
Es sei denn, jemand schafft es, diese Argumentationskette zu entkräften. Ansonsten, müssen hier wohl einige gängige Lehrmeinungen geändert, und vielleicht das eine oder andere Fachbuch umgeschrieben werden.
Bitte mögliche Gegenargumentationen aber nicht mit lapidaren, banalen bzw. unzutreffenden Gegenbeispielen versuchen.
Die
Literatur beispielsweise ist per se für jeden Menschen erlebbar, weil sie darauf basiert, daß Geschriebenes gelesen wird. Das gehört bereits zu den zentralsten Eigenschaften dieser Kunstgattung.
Genauso wie Musik ebenfalls für jeden Menschen bereits erlebbar ist. Der Hörer nimmt sie über die Ohren auf, und kann sie unmittelbar genießen.
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Lieber Fisherman, das war ganz große Klasse ;) Ich weiß nicht, ob es Dir bewußt war: aber Du hast das Grundverständnis dessen, was Kunst ist, in einem sehr wichtigen, und auch richtigen, Punkt geradegerückt bzw. erweitert. Und das hat alles verändert.
Gespannt auf mögliche Widersprüche wartend
Dreiklang