Wikipedia und Tonarten?

  • Ersteller des Themas johannes2012
  • Erstellungsdatum

Die Berücksichtigung auch anderer Sichtweisen gibt es auch bei den etablierten Medien, so ist das nicht.

Nur werden diese Sichtweisen entweder auf Sendeplätze mitten in der Nacht verbannt (z.B. erst Anfang November bei der WDR-Doku "Die US-Präsidenten und der Krieg", die schon wieder aus der Mediathek draußen ist...) oder zur Entschärfung nur im Rahmen von "Satire" gestattet (ZDF - "Die Anstalt").

Und sie sind natürlich quantitativ nahezu vernachlässigbar.
 
Wenn Ihr mich z.B. unbedingt "verorten" wollt, dann ganz bestimmt nicht bei irgendwelchen leichtgläubigen Parolenschwingern

Da ich nicht leichtgläubig bin, fällt mir das nicht leicht zu glauben.
Warum preist Du denn das Parolenschwinger-Zeug an?

Das Video kannte ich übrigens schon, und mit Wikipedia habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht. Hab mal versucht, einen Artikel auf den wissenschaftlichen Stand des frühen 21. Jahrhunderts zu bringen. Nachdem ich den entsprechenden MGG-Eintrag verfaßt hatte, dacht ich mir, dann will ich mal Wiki nicht auf dem Stand der 1940er Jahre lassen und wenigstens die erwiesenermaßen falschen Angaben beseitigen. Das war ein ganz schön zähes Hin und Her. Mit viel Geduld habe ich ein paar Verbesserungen erreicht, dann habe ich die Lust verloren. In vielen anderen Wiki-Artikeln steht immer noch der alte Käse, das ist mir aber auch egal.
 
Die Berücksichtigung auch anderer Sichtweisen gibt es auch bei den etablierten Medien, so ist das nicht.

Nur werden diese Sichtweisen entweder auf Sendeplätze mitten in der Nacht verbannt (z.B. erst Anfang November bei der WDR-Doku "Die US-Präsidenten und der Krieg", die schon wieder aus der Mediathek draußen ist...) oder zur Entschärfung nur im Rahmen von "Satire" gestattet (ZDF - "Die Anstalt").

Und sie sind natürlich quantitativ nahezu vernachlässigbar.
Diese Kritik teile ich im Grundsatz ja auch. Und ich finde es gut, sich dafür einzusetzen, dass sich das ändert.

Das ist aber keine Rechtsfertigung dafür, dass in den sog. "Alternativmedien" - hier am Bsp. KENfm - (ich teile Peters Kritik und könnte da noch viel mehr dazu schreiben, das führt aber zu weit und würde von der Grundsatzfrage ablenken) häufig gezielt versucht wird, etwa die "etablierten" Medien oder Wikipedia oder auch staatliche Institutionen grundsätzlich in Misskredit zu bringen und den Eindruck zu erwecken, diese würden von "dunklen Mächten" (etwa Geheimdienste) oder sonstigen verborgenen Zirkeln gesteuert.

Das kann Gesellschaften destabilisieren, weil an das Funktionieren von Demokratie, Gewaltenteilung etc. nicht mehr geglaubt wird und dann vermeintlich radikal-einfache Lösungen gesucht werden, was sich in der Wahl populistischer antidemokratischer Kräfte äußern kann. Dann rufen die Leute irgendwann "Lügenpresse" und "korrupte Politiker" (oder Justiz, Polizei) und sind nicht mehr in der Lage, Kritik in der Sache zu üben, ohne alles grundsätzlich in Frage zu stellen.

Natürlich gibt es keine objektive Wahrheit und man kann Sachverhalte so und so bewerten und Unstimmigkeiten benennen. Mein Eindruck ist aber der, dass manche "Alternativmedien" z.B. durch solche Videos unter dem Deckmantel "berechtigter Kritik" (etwa am Establishment, vgl. Trump) oder "Aufklärung" in Wahrheit versuchen, eine bestimmte politische/persönliche Agenda oder Weltanschauung zu verbreiten. Und zwar unter Verweis auf dubiose oder tendenziöse Quellen, bei Weglassung anderer Positionen und Erwecken von Angst und Bedrohungsgefühl, (z.B. durch Verwendung entsprechender Hintergrundmusik oder Grafiken wie hier) usw. Deshalb halte ich es für ungut, solche Aufassungen/Videos zu verbreiten.
 
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Kannst Du die von Dir zitierte Wikipedia-Stelle mal verlinken?

Hier:
"... Tonarten mit acht oder mehr Vorzeichen wären auch unter Verwendung von Doppelkreuzen und Doppel-b nicht möglich. ..."
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorzeichen_(Musik)

Ich habe einen perfiden und subtilen Trick benutzt: Ich habe den fraglichen Text in google eingegeben. Clever, ne!? :-)

Dagegen wird in der englischen Version dieser Seite auf
https://en.wikipedia.org/wiki/Theoretical_key
verlinkt.

Grüße
Häretiker
 
Im Film wird zudem klar gesagt, dass die Wikipedia für sehr viele Themen ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk ist
Nicht nur ist dieser Versuch, ein Internet im Internet nachzubauen, schon 2001 ein völliger Anachronismus gewesen. Ein Internetforum als "Nachschlagewerk" anzubieten zu wollen ist schon konzeptionell völlig zum Scheitern verurteilt. ;-)
 

Mein Eindruck ist aber der, dass manche "Alternativmedien" z.B. durch solche Videos unter dem Deckmantel "berechtigter Kritik" (etwa am Establishment, vgl. Trump) oder "Aufklärung" in Wahrheit versuchen, eine bestimmte politische/persönliche Agenda oder Weltanschauung zu verbreiten. Und zwar unter Verweis auf dubiose oder tendenziöse Quellen, bei Weglassung anderer Positionen und Erwecken von Angst und Bedrohungsgefühl, (z.B. durch Verwendung entsprechender Hintergrundmusik oder Grafiken wie hier) usw.

http://www.otto-brenner-shop.de/uploads/tx_mplightshop/AP18_Storz_2015_10_19.pdf
Otto Brenner Stiftung (Wissenschaftsstiftung der IG Metall, nicht bekannt für ihre übermäßig unkritische/weichzeichnende/mainstreamkonforme Haltung)
Das ist übrigens die bereinigte Variante ad usum delphini. Denn NATÜRLICH gab es auch hier die üblichen Drohungen der fraglichen/fragwürdigen Personalie:
http://www.otto-brenner-stiftung.de...g/Aktuelles/AP18/2015_10_19_ErklaerungOBS.pdf

"Gegenöffentlichkeit", aber auch die ihrerseits lauthals postulierte "Meinungsfreiheit" ist bei diesen Herrschaften nämlich eine strikte Einbahnstraße, was sich immer wieder (so auch hier) darin äußert, "dass Herr Jebsen von der Untersuchung seine Persönlichkeitsrechte verletzt sah, Schadensersatzansprüche androhte, Änderungen an dem Arbeitspapier verlangte, die Abgabe einer Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung erwartete und bei Ablehnung mit einer Klage vor Gericht drohte."
 
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