Wie vom Blatt spielen üben?

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
S

Sypie

Dabei seit
3. Sep. 2022
Beiträge
125
Reaktionen
79
Hallo,
Was ist sie effektivste Methode, um vom Blatt spielen zu üben? Also wenn man z.B. 15Minuten am Tag damit verbringen will, vom Blatt spielen zu üben, wie gestaltet man die Zeit dann am besten? Ich dachte ich könnte es täglich ein wenig üben, da es eig zml nützlich ist, wenn man Stücke schneller lernen kann
 
Ich finde der beste Weg ist Stücke wirklich immer von den Noten zu spielen und sie sich nicht in die Finger reinzudressieren. Führt zwar dazu die Stücke eher nicht auswendig zu können, dafür kann man dann aus den Noten spielen.
 
Kann man nicht beides machen? Zuerst vom Blatt spielen bis es läuft und dann auswendig. Beim nächsten Stück geht es dann wieder los vom Blatt.
Nein. Blatt-Spiel bedeutet, wirklich prima vista das zu spielen, was man sieht und noch nicht kennt. Und da hilft nur: Noten vorlegen, spielen und dabei mit den Augen den Fingern immer etwas voraus sein.

Am besten: am Anfang ganz leichte Noten (wirklich kinderleicht) nehmen und den Schwierigkeitsgrad allmählich steigern.
 
Notenlesen heißt, entgegen der landläufigen Meinung nicht, dass man die Noten und Notenwerte lesen kann, sondern, dass man auch den Zusammenhang versteht. Du liest einen Text auch nicht, indem du die einzelnen Wörter laut vor dich hin buchstabierst, sondern du hörst sie im Geist.
Wie übt man das nun? Am Anfang nimmst du ein Kinder- oder Etüdenbuch, spielst den ersten Ton eines Stückes. Dann singst du zuerst den nächsten Ton und spielst ihn erst danach. War das der richtige Ton? Dann weiter so.
Wenn du das beherrscht, dann längere Tonfolgen singen und dann nachspielen.
Dann Akkorde, also du versuchst einen Akkord aus dem Notentext zu finden und singest den Akkord gebrochen, spielst ihn dann, dann das gleiche mit einen nächsten.

Für den Notenlänge und Pausen kann man gut Apps benutzten, grundsätzlich gilt da das gleiche wie bei der Tonhöhe. Da braucht man zunächst kein Instrument, nur die Hände oder Finger zum klatschen.
 
Ich habe schon Mal in einem anderen ähnlichen Faden dazu geraten:
In der nächsten Bibliothek alle Klavierschulen (bevorzugt ältere mit einer großen Auswahl von Stücken) ausleihen und von vorne bis zum Schluss durchspielen! Dabei möglichst NICHT üben, allenfalls mal etwas wiederholen. Das hilft auf fast jedem Niveau. Vor allem die immer wieder neu ansetzende Progression ist hilfreich.
Danach, wenn das Niveau entsprechend ist, die pädagogischen Werke von Bach über Türck und Schumann bis Bartok in der gleichen Weise durchgehen. Hier ist es durchaus sinnvoll einzelne interessante und/oder schwierige Stücke zu üben oder wenigstens zu wiederholen.
Man lernt eine Menge Musik kennen und übt das prima vista Spiel.
 
So lernt man Schreibmaschine schreiben, aber nicht einen Notentext verstehen und prima Vista spielen. Das wäre allenfalls ein Beifang, wenn man Glück und viel Talent hat. Das kostet dann aber trotzdem sehr viel Zeit und Spaß macht es auch nicht.
Ich hatte mal eine Angestellte, die konnte richtig gut tippen, wenn man sie 5 Minuten später gefragt hat was sie da geschrieben hat, keine Ahnung.
Ich halte deswegen die Methode erst singen, dann spielen für besser.
 
man Schreibmaschine schreiben, aber nicht einen Notentext verstehen und prima Vista spielen. Das wäre allenfalls ein Beifang, wenn man Glück und viel Talent hat. Das kostet dann aber trotzdem sehr viel Zeit und Spaß macht es auch nicht.
Teilweise einverstanden, größtenteils eher nicht! Wenn man nur Tasten drückt und das Hören ausschaltet, dann hast Du recht, aber wer macht das.
Dass Singen und die innere Vorstellung beim Blattspiel helfen ist unbezweifelt, aber zuweilen ist Quantität Qualität. Beim Blattspiel auf jeden Fall.
Übrigens soll noch erwähnt werden, dass vierhändiges Spiel von Sinfonien (Haydn, Mozart, Beethoven, ...) ebenfalls auf einem höheren Niveau das Blattspiel fördern.
Außerdem lernt man diese Werke auch besser kennen, wenn man sie so gespielt hat!
 
Teilweise einverstanden, größtenteils eher nicht! Wenn man nur Tasten drückt und das Hören ausschaltet, dann hast Du recht, aber wer macht das.
Angeblich alle beim Spielen von Hanon ;)
Es geht aber bei der Übung um das Hören bevor man die Taste drückt.
Dass Singen und die innere Vorstellung beim Blattspiel helfen ist unbezweifelt, aber zuweilen ist Quantität Qualität.
Ja, viel üben hilft, es geht aber um das wie. Erst (im Geist) hören, dann spielen.
Übrigens soll noch erwähnt werden, dass vierhändiges Spiel von Sinfonien (Haydn, Mozart, Beethoven, ...) ebenfalls auf einem höheren Niveau das Blattspiel fördern.
Blöd, wenn man nur 2 Hände hat ;)
… und auch keinen, der auf gleichem Niveau mit einem üben möchte.
 

Man kann jedes Prinzip zu Tode reiten. Ich halte es nicht für ein pianistisches Kapitalverbrechen, wenn jemand beim Blattspiel eines der hübschen Stücke aus 'Für Kinder' von Bartok von einigen der dissonanteren Akkorden überrascht ist..
Überhaupt gilt: woher soll die für das exakte Voraushören nötige Erfahrung kommen, wenn nicht aus dem aktiven Spielen.
 
Nein! Es gibt - und nicht selten - Menschen, die trotz einer recht klaren Tonvorstellung ihre Stimmbänder nicht beherrschen, oder aber schlicht keine Lust auf diese Form der Musikausübung haben. Nicht mal alleine!
Ja ich denke das ist bei mir der Fall. Wenn ich z.B. versuche einen Ton nachzusingen, liege ich oft beim singen falsch. Ich kann mir zwar vorstellen, wie der Ton klingt und weiß auch sofort wenn ich den Ton falsch singe, dass ich ihn falsch singe.
Oder wenn ich versuche vom Blatt zu singen, klappt es ebenfalls oft nicht, auch wenn ich mir davor schon vorstellen kann, wie es klingt ohne das Stück davor jemals gehört zu haben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es lernen könnte, ich will aber Klavier üben
Ich halte manche Aussagen von Alex ziemlich komisch, von allem, dass man keine Musik machen sollte, wenn man nicht singen kann?
 
Es soll auch Leute geben, die sich dumm stellen um recht zu behalten. Für die, die es tatsächlich nicht verstanden haben sollten, es geht darum, dass man vorher weiß, was man spielt und nicht die Tasten drückt und dann überrascht ist, was da für ein Ton rauskommt. Ob singen, Summen oder einfach nur vorstellen ist egal.
Wenn dazu nicht genug Luft in der Lunge ist, liegt man wahrscheinlich auf der Intensivstation. Da darf man nicht Klavier spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es lernen könnte, ich will aber Klavier üben
Ich halte manche Aussagen von Alex ziemlich komisch, von allem, dass man keine Musik machen sollte, wenn man nicht singen kann?
Es wurde nach einer effektiven Methode gefragt. Wenn man die imo seltene Beeinträchtigung hat nicht Summen, singen, denken oder ähnliches zu können, kann man es auch auf die langwierige, ineffektive Art machen. Oder auch mit Leuchtetasten und YouTube-Videos lernen.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Zurück
Top Bottom