Wie Uebezeit nutzen?

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Normalo

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Ich uebe ziemlich viel und frage mich, ob ich die Zeit optimal nutze. Der rote Faden im Unterricht und zuhause sind immer die aktuellen Stuecke, die ich ueben soll. Ich verwende die meiste Zeit damit, das sind so zwei bis drei Stunden am Tag. Manchmal mache ich am WE auch mal fuenf Stunden.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das Hirn neue Dinge (z.b. Bewegungen) beim Schlafen erst richtig verdaut. Ich schliesse daraus, dass man nicht an einem Tag etwas vollstaendig erlernen kann, z.b. ein Takt oder eine Phrase an einem Tag perfektionieren kann. Das wuerde heissen, mehr Zeit bringt nicht mehr. Wo ist da die Grenze? Meine KL meint, dass man am ersten Tag 80% des Ziels erreichen kann und dann jeden Tag wiederholen muss, um immer weiter an die 100% zu kommen. Ausserdem verlernt man auch wieder und muss dagegen ankaempfen. Ich finde aus meiner bisherigen Erfahrung die 80% etwas hoch gegriffen bzw. die restlichen 20% gehen sehr langsam voran.

Zu tun gaebe es viel neben den Stuecken, z.b. Sightreading, Akkorde, Tonleitern, Arpeggios, freies Klimpern und sonstige Fingeruebungen. Worauf legt ihr Wert, was bringt langfristig am meisten? Angeblich sind Akkorde die Essenz der Musik, das A und O, sollte man jeden Tag Akkorde und Umkehrungen ueben?
 
Schülererfahrung - ich bin Laie.
Ein Zuviel, egal aus welchem Grund (es kann Begeisterung sein!) ist für mich am Klavier kontraproduktiv. Dann geht gar nichts mehr voran. Und immer wieder muß ich mich zurückpfeifen (oder lassen), damit nichts „totgeübt“ wird. (=aus dem Übemodus nicht mehr in den Spielmodus zurück finden).
100 Mal bringt weniger als 10 Mal richtig, langsam und gründlich. Qualität vor Quantität.
Mit 80% insgesamt wäre ich übrigens schon sehr gut bedient,
Manchmal setzt sich tatsächlich über Nacht was fest, aber es gibt Tage, da fange ich wieder und wieder gefühlt von vorn an, bis irgendwann ein kleines Wunder geschieht.

Bewährt hat sich bei mir: nicht nur eine Stelle/ ein Stück. Ich analysiere (oder die KL gibt das Thema vor) was ich verbessern möchte. (Es geht ja nie nur um das aktuelle Stück, immer darum, was ich daran lerne!!!).
Ich suche mir dann in anderen Stücken ähnliche Passagen, übertrage die „Technik“ und komme irgendwann zu dem aktuellen Stück mit besserer Grundlage zurück. „Technik“ in Anführungszeichen, denn es geht letztendlich ums Hören, um Verbesserung des Tons.

Und ich erfingere mir sehr gern unbekanntes Material. Kein echtes Prima Vista aber schnelleres Notenlesen, besseres Erfassen der Partitur.
Wenn ich alleine bin spiele ich auch gern vorher und zwischendurch vor mich hin.

Tonleitern und Akkorde nicht sehr regelmäßig. Wenn, dann auch immer unter der Prämisse: schöner Klang. (Dafür gibt es durchaus beim KL ein Lob, wenn es mal heißt „spiel mal die Tonleiter“)
 
Zur optimalen Zeitnutzung: Ich halte mich beim Üben möglichst an das, was Vera F. Birkenbihl auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse empfohlen hat: Zweimal 10 Minuten üben mit einer Pause von mindestens 4 Stunden sind effizienter als einmal 30 Minuten am Stück. Dieses Prinzip wende ich auf größere Übeeinheiten an. Und meinen Schülern empfehle ich es auch.
 
Ich uebe ziemlich viel und frage mich, ob ich die Zeit optimal nutze. Der rote Faden im Unterricht und zuhause sind immer die aktuellen Stuecke, die ich ueben soll. Ich verwende die meiste Zeit damit, das sind so zwei bis drei Stunden am Tag. Manchmal mache ich am WE auch mal fuenf Stunden.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass das Hirn neue Dinge (z.b. Bewegungen) beim Schlafen erst richtig verdaut. Ich schliesse daraus, dass man nicht an einem Tag etwas vollstaendig erlernen kann, z.b. ein Takt oder eine Phrase an einem Tag perfektionieren kann. Das wuerde heissen, mehr Zeit bringt nicht mehr. Wo ist da die Grenze? Meine KL meint, dass man am ersten Tag 80% des Ziels erreichen kann und dann jeden Tag wiederholen muss, um immer weiter an die 100% zu kommen. Ausserdem verlernt man auch wieder und muss dagegen ankaempfen. Ich finde aus meiner bisherigen Erfahrung die 80% etwas hoch gegriffen bzw. die restlichen 20% gehen sehr langsam voran.

Zu tun gaebe es viel neben den Stuecken, z.b. Sightreading, Akkorde, Tonleitern, Arpeggios, freies Klimpern und sonstige Fingeruebungen. Worauf legt ihr Wert, was bringt langfristig am meisten? Angeblich sind Akkorde die Essenz der Musik, das A und O, sollte man jeden Tag Akkorde und Umkehrungen ueben?
Vermutlich bist Du schon etwas stolz auf Dein vieles Üben, ne? Und glaubst, dass das eine Menge bringt, ne?

Ich sage Dir hiermit auf den Kopf zu: Das meiste, was Du da treibst, ist reine Zeitverschwendung, nämlich Dinge immer nochmal wieder, ganz oft hintereinander, zu spielen. Auch spielst Du sicherlich viel zu oft mechanisch, mit viel zu wenig Beteiligung des Ohrs bzw. "Klangwillens" - aus der Denke heraus "ich muss ja erst mal die Noten sicher spielen können, dann wende ich mich dem genauen Ausdruck zu".

Würdest Du intelligent und bewusst üben, könntest Du die gleichen Ergebnisse (nein, bessere) in 30 Minuten am Tag erreichen.
 
Zur optimalen Zeitnutzung: Ich halte mich beim Üben möglichst an das, was Vera F. Birkenbihl auf der Grundlage ihrer Forschungsergebnisse empfohlen hat: Zweimal 10 Minuten üben mit einer Pause von mindestens 4 Stunden sind effizienter als einmal 30 Minuten am Stück. Dieses Prinzip wende ich auf größere Übeeinheiten an. Und meinen Schülern empfehle ich es auch.
Im Prinzip ähnlich (aber "mindestens 4 Stunden Pause" halte ich eher für Käse) sage ich das auch meinen Schülern. Natürlich ist das besser.

Leider sind die Tagesabläufe der meisten Menschen (außer Rentnern) heutzutage derartig durchgetaktet, dass sich so ein verteiltes Üben meist nicht realisieren lässt und typische Schüler froh sind, wenn sie zwischen zwei anderen Tätigkeiten mal die 20-30 Minuten für Klavier reinstopfen können.
 
Ich denke auch, dass 2-5 Stunden Übezeit viel zuviel sind. Eine Stunde oder 1 1/2 in Summe zum Üben reicht, mehr bringt aus meiner Erfahrung nichts mehr…
Man kann ja gerne die restliche Zeit einfach so spielen, zum Spaß (ja, das gibts auch…).

Ich persönlich versuche ein neues Stück erst mal durchzuspielen, konzentriere mich dann auf einzelne Stellen und versuche das Stück zu verstehen. Wenn ich es dann mal geknackt habe, spiele ich es zunächst einmal möglichst flüssig (langsam) durch und seh mir die Stellen an, wo es noch hapert und übe diese. Insgesamt beschäftige ich mich aber maximal eine Stunde (meist deutlich weniger) mit dem gleichen Stück.
Dann kommt Repertoir-Pflege, und zum Schluss - wenn ich noch Lust habe - nochmal das aktuelle Übestück einmal durchspielen.
Je nach Laune mach ich noch ein wenig Theorie, zur Zeit z.B. Kadenzen spielen…

Meist übe/spiele ich abends so 60-90min, wenns reinpasst auch mal am Tag zwischendurch 10-20min, dann meist das aktuelle Übestück mal durchspielen.

So funktioniert das eigentlich ganz gut, bloß keinen Stress…
 
Vermutlich bist Du schon etwas stolz auf Dein vieles Üben, ne? Und glaubst, dass das eine Menge bringt, ne?
Wie kann man so einen Unsinn aus dem Beitrag interpretieren?
Im Gegenteil: Ganz offensichtlich merkt der TE, dass sein Üben wenig effizient ist. Daher bittet er ja auch um Tipps.
@hasenbein , manchmal ist man echt am Verzweifeln auf der Suche nach dem Sinn mancher Deiner Beiträge.
 
Mir geht's ja darum, die Zeit effektiver zu nutzen. Meine KL hat mal gesagt, dass man eine Phrase oder Takt nicht 10 Mal wiederholen soll, sondern nur so oft, bis das gewuenschte Ergebnis erreicht ist. So praktiziere ich das, deshalb sitze ich manchmal da und weiss nicht, wohin mit der vielen Zeit. Naja, und dann wiederhole ich die ganze Uebeeinheit, bevor ich gar nichts mache. Dass es kontraproduktiv ist (kann durchaus sein, dass die Effizienz sinkt) oder man gar nichts ueben soll, halte ich fuer Unsinn, man kann sicher immer was machen.

Stress ist das fuer mich nicht, mir macht es riesigen Spass. Allein schon wenn ich ein Klavier irgendwo sehe, ueberkommt mich eine Art Gluecksgefuehl :-D Keine Ahnung, wieso, war als Kind schon so.

Was machen denn die Profis, die angeblich am Tag 6 bis 8 Stunden ueben? Hauptsaechlich Repertoire oder Technik?
 
Hauptsächlich Repertoire, meistens sogar ausschließlich Repertoire.
Was denkst du denn, während du übst? Was, bzw. woran? Was empfindest du, während du eine Phrase / einen Abschnitt spielst? Wie lang sind die und wie schnell? Wonach entscheidest du, welchen Abschnitt du übst? Übst du immer beidhändig und immer genau das, was in den Noten steht? Hast du eine Klangvorstellung, ein (temporäres) Ziel? Weißt du hinterher, ob du es erreicht hast?... :-)
 
Wie kann man so einen Unsinn aus dem Beitrag interpretieren?
Im Gegenteil: Ganz offensichtlich merkt der TE, dass sein Üben wenig effizient ist. Daher bittet er ja auch um Tipps.
@hasenbein , manchmal ist man echt am Verzweifeln auf der Suche nach dem Sinn mancher Deiner Beiträge.
Normalo findet es doch prima, dass er so viel Klavier spielt, und denkt ganz offensichtlich, dass mehr Klavier spielen doch auf jeden Fall eine gute Sache sei als weniger Klavier spielen. Das meinte ich mit Stolz, und das widerspricht sich ja überhaupt nicht damit, dass er unzufrieden mit seiner "Zeitnutzung" ist.

Zudem hat er doch schon einiges an Ratschlägen zu besserem Üben hier im Forum bekommen (bzw. hätte hier umherlesen können und da viel entdecken können, Zeit genug hat er ja). Aber was ist? Er macht schon wieder einen neuen Thread auf, in dem die Art seiner Fragestellung schon zeigt, dass er von den Ratschlägen herzlich wenig verstanden oder umgesetzt hat.

Ich für meinen Teil frage mich ja, wieso ein erwachsener Mensch überhaupt so viel freie Zeit hat. Da scheint es doch entweder an ausreichend Arbeit oder am Sozialleben zu hapern. Und falls das Üben noch abends nach einem langen Arbeitstag erfolgt: Das ist dann noch ineffektiver, da dann das Gehirn gar nicht mehr zu so langer aufmerksamer Lerntätigkeit in der Lage ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mir geht's ja darum, die Zeit effektiver zu nutzen. Meine KL hat mal gesagt, dass man eine Phrase oder Takt nicht 10 Mal wiederholen soll, sondern nur so oft, bis das gewuenschte Ergebnis erreicht ist.
Das ist meiner Meinung nach völlig falsch. Wenn du nur so oft spielst bis dann das richtige Ergebnis erreicht ist, hast du es ja nur einmal richtig gespielt. Dann fängt aber erst das Üben an, also dann 10 mal wiederholen, und zwar richtig, dann merkst du dir das.
Was machen denn die Profis, die angeblich am Tag 6 bis 8 Stunden ueben? Hauptsaechlich Repertoire oder Technik?
Evgeny Kissin hat gesagt er übt nur 15 Minuten am Tag (die restliche Zeit spielt er nur). Wers glaubt.

Die Profis die ich kenne üben -bevor sie das Repertoir üben/einstudieren- Arpeggien, Chord-Changes, Sprünge, Skalen, Licks, Rhytmus (Bereich Jazz). Klassiker fangen an mit Hanon oder ähnlichen Übungen (im Prinzip Arpeggien und Skalen) zum Aufwärmen und dann wird Repertoire geübt, Einstudiert, also gespielt. Entweder nur die schwierigen Teile oder ganz durch und, wenn ein Problem auftaucht unterbrochen und die Phrase/den Teil mehrfach wiederholt wie oben beschrieben, selten ganz wiederholt.
 

Die Profis die ich kenne üben -bevor sie das Repertoir üben/einstudieren- Arpeggien, Chord-Changes, Sprünge, Skalen, Licks, Rhytmus (Bereich Jazz). Klassiker fangen an mit Hanon oder ähnlichen Übungen (im Prinzip Arpeggien und Skalen) zum Aufwärmen und dann wird Repertoire geübt, Einstudiert, also gespielt. Entweder nur die schwierigen Teile oder ganz durch und, wenn ein Problem auftaucht unterbrochen und die Phrase/den Teil mehrfach wiederholt wie oben beschrieben, selten ganz wiederholt.
Tja, Kollege, entweder Du kennst etwas fragwürdige "Profis", oder Du versuchst uns hier einen vom Pferd zu erzählen.

Klappt nur leider nicht, weil hier im Forum diverse wirkliche Profis am Start sind, und keiner von denen hat eine derartige Übe-Routine. Weil das Schwachsinn ist, den nur schlechte KL und deren Schüler glauben.
 
Klassiker fangen an mit Hanon oder ähnlichen Übungen (im Prinzip Arpeggien und Skalen) zum Aufwärmen und dann wird Repertoire geübt,
Kann ich nicht empfehlen. Und zwischen "Hanon" und "Arpeggien / Skalen" ist auch nochmal ein großer Unterschied. Ich wäre mit standardisierten Fingersätzen allerdings grundsätzlich vorsichtig, die sich zwangsläufig bei dieser Art Einspielübung einstellen müssen. Sie können einem sehr schwer auf die Füße fallen.
 
Ich für meinen Teil frage mich ja, wieso ein erwachsener Mensch überhaupt so viel freie Zeit hat. Da scheint es doch entweder an ausreichend Arbeit oder am Sozialleben zu hapern.
Was hat das jetzt mit der Ausgangsfrage zu tun? Der Teilnehmer fragt nach effizientem Üben. Wie viel jemand arbeitet/arbeiten muss/will und wie viele soziale Kontakte er hat/ haben will (!!), ist doch völlig irrelevant. Das dürfte auch extrem unterschiedlich sein.
Und falls das Üben noch abends nach einem langen Arbeitstag erfolgt: Das ist dann noch ineffektiver, da dann das Gehirn gar nicht mehr zu so langer aufmerksamer Lerntätigkeit in der Lage ist.
Das ist korrekt.

@Normalo : Ich weiß nicht, ob Du Dir jemals Gedanken gemacht hast über Deinen Biorhythmus: Wann bist Du besonders aufnahmefähig und wann nicht? Ich weiß das bei mir ziemlich genau.

Genauso wichtig: Wenn die Konzentration nachlässt, unbedingt aufhören.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bin kein Kollege, spiele nicht wirklich mehr Klavier, obwohl ich damit früher Geld tatsächlich verdient habe. Habe nebenbei was "anständiges" gelernt ;) und spiele heute ein "leichteres" Instrument in der Hauptsache und Klassik nur selten.
entweder Du kennst etwas fragwürdige "Profis", oder Du versuchst uns hier einen vom Pferd zu erzählen.
Definitiv ersteres, wobei man sich Fragen muss, ob man im Bereich der B- und C- Kathegorie wirklich von Profis reden kann, gerade in der Klassik. Ohne Unterrichten können die meißten kaum die Miete bezahlen. Früher als ich mit Klavier angefangen habe, vor über 45 Jahren, war das so, ich kenne kaum einen meiner Generation, der nicht mit Hanon aufgewachsen ist, auch, wenn das viele heute verteufeln.
Klappt nur leider nicht, weil hier im Forum diverse wirkliche Profis am Start sind, und keiner von denen hat eine derartige Übe-Routine. Weil das Schwachsinn ist, den nur schlechte KL und deren Schüler glauben.
Was sind denn Deine Referenzen? Wie machst Du das so?
Stilblüte ist, soweit ich das herauslese, Profi und bestätigt mich, wie ich das herauslese, bis auf Aufwärmphase, da hat sie nichts zu gesagt, wenn es überhaupt so etwas bei ihr gibt. Diese Aufwärmphase ist ja meißt nicht lang. Bei Jazzern, die ich kenne (ich habe sogar mal mit einem in einer WG gewohnt) ist das anders, die dudeln die ganze Zeit irgendwelche Skalen
 
Kann ich nicht empfehlen. Und zwischen "Hanon" und "Arpeggien / Skalen" ist auch nochmal ein großer Unterschied.
Das ist wahr, deshalb macht man ja auch oft beides.
Ich wäre mit standardisierten Fingersätzen allerdings grundsätzlich vorsichtig, die sich zwangsläufig bei dieser Art Einspielübung einstellen müssen. Sie können einem sehr schwer auf die Füße fallen.
Das leuchtet mir nicht ein. Bei Repertoire benutzt man ja in der Regel auch immer den gleichen Fingersatz, außer beim Improvisieren und nicht einmal da immer.
Wenn man Übungen gedankenlos macht ist das natürlich nie gut, egal welche Übungen das sind. Es geht ja nur ums Aufwärmen.

Sicher kann man auch andere Übungen machen. Tatsache ist, dass viele Profis Hanon als Grundlage für das Aufwärmen benutzen. Allerdings sollte man das auch nicht überinterpretieren, man wärmt sich ja nicht stundenlang auf.

Tja, Kollege, entweder Du kennst etwas fragwürdige "Profis",
Diese junge Dame hier würde ich als Profi bezeichnen, jedenfalls ist die Boston Markenbotschafterin und hat über 200.000 Abonennten auf Youtube. Sie benutzt nach eigenem Bekunden Hanon-Übungen:


Ich kenne sie nicht persönlich, ihr Vorgehen erscheint mir aber plausibel.
Welche Profis und deren Routine kennst Du denn so @hasenbein ?
 
@Normalo:

Ein Grundproblem ist sicher, dass es schwierig ist, genau zu analysieren, warum Dein Üben ineffizient ist/warum Du meinst, dass es so ist.
Wir wissen ja nicht, was Du in welcher Zeit erreicht hast und wie Dein Spiel klingt.

Zum Thema "Wiederholen":
Ich stimme @Alex_S. hier absolut zu - hat man etwas einmal richtig gespielt, fängt die Arbeit erst einmal richtig an. Die Anzahl der Wiederholungen variiert ziemlich (ich habe 3-9 im Kopf). Prof. Christian Pohl spricht, wenn ich mich recht erinnere, in seinem neuen Buch von 7 (richtigen!) Wiederholungen.

Sicher ist auch, dass die Wiederholungen nie mechanisch vor sich gehen sollten (so nach dem Motto "Endlos wie in der Telefonschleife"). Der Klang spielt eine wichtige Rolle, aber auch der Fokus auf Probleme, die dann (doch wieder) auftauchen. Ich habe mir mittlerweile auch angewöhnt, zwischen zwei Wiederholungen eine Minipause zu machen, die einige Sekunden dauert.

Bei meinem eigenen Üben habe ich fast immer einen kleinen "Einstimm-Teil", das können Tonleitern oder Arpeggien sein, aber auch mal eine kleine Czerny-Etüde bzw. nur ein kleiner Teil davon oder aber ein technisches Problem, an dem ich zu knabbern habe. Niemals Hanon, mit dem bin ich das letzte Mal 1972 konfrontiert worden.

Dann arbeite ich an meinen Stücken. Ich spiele entweder ein ganzes Stück oder aber (kleine) Teile davon ein- bis zweimal durch, schaue, ob es (noch) Probleme gibt und widme mich denen. Eine Hand, beide Hände, Teile eines Stücks von vorne oder von hinten oder (bei ähnlichen Passagen) vergleichend, das alles kommt vor und für ganz spezielle Probleme gibt es dann die Übe-Tipps meiner KL.

Zum Schluss kann es vorkommen, dass ich versuche, etwas vom Blatt zu spielen oder mich durch ein Stück "durchzufingern", um zu sehen, ob es mir gefallen würde.

Für mich klingt Dein erster Beitrag so, als hättest Du Übezeit übrig, sehe ich das richtig oder liege ich da falsch? Du beherrscht Dein Stück/Deine Stücke und weißt dann nicht mehr, was Du tun könntest? Dann würde ich mir tatsächlich andere Stücke anschauen.
Ich würde das Problem auch unbedingt noch einmal mit dem/der KL ansprechen.

Das Problem mit der Effizienz ist ja (egal, was man nun lernt), dass man nie nachprüfen kann, ob es effizienter gewesen wäre, wenn man es anders gemacht hätte.
Aber es gibt schon Grundlagen sinnvollen Übens.
 
und dann wird Repertoire geübt, Einstudiert, also gespielt. Entweder nur die schwierigen Teile oder ganz durch und, wenn ein Problem auftaucht unterbrochen und die Phrase/den Teil mehrfach wiederholt wie oben beschrieben, selten ganz wiederholt.

Stilblüte ist, soweit ich das herauslese, Profi und bestätigt mich, wie ich das herauslese, bis auf Aufwärmphase, da hat sie nichts zu gesagt, wenn es überhaupt so etwas bei ihr gibt. Diese Aufwärmphase ist ja meißt nicht lang.

Ich bestätige es nicht, aber ich stimme auch nicht zu. Das, was oben steht, entspräche in etwa der Aussage "Wenn man eine Blinddarmentzündung hat, schneidet der Arzt den Bauch auf und holt ihn raus". Stimmt also. Aber das ist halt nur ein kleiner, ungenauer Teil der Wahrheit. Es gibt noch viel mehr zu wissen und zu beachten, wenn man sinnvoll üben möchte.
 
Das ist wahr, deshalb macht man ja auch oft beides.
Nein. Bitte nicht. Hanon ist meistens Zeitverschwendung. Natürlich kann man dabei was lernen, aber es ist musikalisch so öde, dass es zur langweiligen Pflichtübung wird. Das ist unnötig und verschafft einem den falschen Stolz, etwas Sinnvolles getan zu haben.
Bei Repertoire benutzt man ja in der Regel auch immer den gleichen Fingersatz,
Nein, nutzt man nicht. Wie kommst du denn darauf? Welchen Fingersatz man benutzt, hängt von Phrase, Geschwindigkeit, Metrik, Betonungen, Dynamik und sonstigen Zusammenhängen ab.

außer beim Improvisieren und nicht einmal da immer.
Das verstehe ich auch nicht - warum soll man gerade beim Improvisieren andere Fingersätze benutzen?
Wenn man Übungen gedankenlos macht ist das natürlich nie gut, egal welche Übungen das sind. Es geht ja nur ums Aufwärmen.
Auch beim Aufwärmen kann man das Hirn benutzen ;-) z.B. indem man die Stücke, die man übt, langsam spielt, oder Ausschnitte daraus. Oder indem man altes Repertoire wiederholt...
Sicher kann man auch andere Übungen machen. Tatsache ist, dass viele Profis Hanon als Grundlage für das Aufwärmen benutzen. Allerdings sollte man das auch nicht überinterpretieren, man wärmt sich ja nicht stundenlang auf.
Klar, schlimm ist das nicht. Wenn man es als rein motorische Fingerbewegungsübung sehen will, von mir aus. Ich glaube aber nicht, dass das viele Menschen bzw. Pianisten wirklich nötig haben. Ich kenne niemanden, von dem ich weiß, dass er / sie Hanon übt.

Diese junge Dame hier würde ich als Profi bezeichnen, jedenfalls ist die Boston Markenbotschafterin und hat über 200.000 Abonennten auf Youtube. Sie benutzt nach eigenem Bekunden Hanon-Übungen:
Wie gesagt, man kann mit Hanon durchaus etwas lernen. Man kann auch von München über Wien nach Hamburg reisen :005:
 
@Normalo:
Ich stimme @Alex_S. hier absolut zu - hat man etwas einmal richtig gespielt, fängt die Arbeit erst einmal richtig an. Die Anzahl der Wiederholungen variiert ziemlich (ich habe 3-9 im Kopf). Prof. Christian Pohl spricht, wenn ich mich recht erinnere, in seinem neuen Buch von 7 (richtigen!) Wiederholungen.
Die Zahl ist nicht so wichtig, denke ich. Wichtig ist, dass man es am Ende nicht öfter falsch gespielt hat, als richtig, sonst merkt man sich das richtige eben nicht.
Bei meinem eigenen Üben habe ich fast immer einen kleinen "Einstimm-Teil", das können Tonleitern oder Arpeggien sein, aber auch mal eine kleine Czerny-Etüde bzw. nur ein kleiner Teil davon oder aber ein technisches Problem, an dem ich zu knabbern habe. Niemals Hanon, mit dem bin ich das letzte Mal 1972 konfrontiert worden.
Wichtig bei solchen Aufwärmübungen ist imo, dass man nicht viel über Fingersatz, Noten usw. nachdenken muss. Man muss sich voll auf den optimalen Bewegungsablauf und den Klang konzentrieren können. Je einfacher das Stück, desto leichter sich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Das halte ich auch für sehr effizient, auch einzelne Stimmen können gut zur Übung sein.
 

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