Wie sieht guter Klavierunterricht aus?

Er wurde in der abendländischen Geschichte auch polemisch verwendet ...
Aus Sicht der Kirche mögen Atheismus und Nihilismus dasselbe sein. Die o. g. polemische Verwendung des (negativ konnotierten) Begriffs Nihilismus ist doch der Versuch, den Atheismus zu diskreditieren. Allerdings sehe ich die Diskurshoheit zu weltanschaulichen Fragen heutzutage nicht mehr bei der Kirche. In einer halbwegs neutralen Auseinandersetzung ist dieser Begriff genauso unangemessen wie Hasis Aufforderung, der Kirche zu verlassen.
 
jetzt hat Frank immer noch nicht beantwortet, was die Damen denn nun spielen. "One of us" ist keine Antwort, weil ich das Arrangement nicht kenne. Noten wären hilfreich. Aber allgemein: wer "Klavier mit oder ohne Maus" bemühen muss, ist wohl eher Hilfslehrer. Ich nutze keine Schule, sondern schreibe die Arrangements für meine Schüler individuell selbst. Hierfür sind natürlich Fachkenntnisse nötig, die der gemeine Klavierlehrer von heute nicht mitbringt, denn Gehörbildung und Theorie sind die meistgeschwänzten Fächer an den Hochschulen.
 
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Ich nutze keine Schule, sondern schreibe die Arrangements für meine Schüler individuell selbst. Hierfür sind natürlich Fachkenntnisse nötig, die der gemeine Klavierlehrer von heute nicht mitbringt, denn Gehörbildung und Theorie sind die meistgeschwänzten Fächer an den Hochschulen.
Erinnerung an die Äußerung einer Kommilitonin mit Hauptfach Gesang aus der eigenen Studienzeit, gefallen in einem Theoriekurs: "Es ist mir scheißegal, wie Musik gemacht ist, will ich alles gar nicht wissen. ICH WILL SINGEN!!!"

Ob sie es als Musikerin zu etwas gebracht hat, habe ich nie erfahren. Ich unterstelle aber mal, dass sich so eine Einstellung spätestens nach Studienende rächt. Natürlich muss nicht jeder Profi-Tonsetzer oder Komponist werden, aber die Unterrichtsinhalte individuell gestalten - das sollte eigentlich möglich sein: Eine gut gestaltete Klavierschule mit Literatur eigener Wahl ergänzen, unterschiedliche Schulen und Lehrwerke bedarfsgerecht kombinieren, selbst Spielstücke und Übungen schreiben - das sind wichtige Komponenten für einen guten Unterricht.

LG von Rheinkultur
 
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte auf folgendes Bezug nehmen:

"Da ich selber jetzt auch den Kindern Klavierzeit "klaue" merke ich für mich, das mir das nicht sehr viel hilft.
Wenn er es vorspielt, kann ich einfach nicht so schnell folgen, obwohl er es langsam spielt. Ich sehe zwar das die Finger sich bewegen, jedoch hilft mir das nicht.
Das auf die Finger drücken nervt mich sogar. Ich finde das leicht unangenehm. Ich gab ihm auch zu verstehen, das ich die Noten lesen kann, aber meine Finger denn nicht so wollen wie ich es will.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag den Klavierlehrer menschlich sehr, wenn ich aber meine Arbeit im Katholischen Bildungswerk mit denen der bisherigen Klavierlehrer vergleiche, fehlt mir die Individualität bezüglich der Schüler. Ich bringe immer bei Schwierigkeiten Rhythmikpattern, ähnliche Songs oder was weis ich noch was alles mit. Ich mach mir Gedanken, was den Schülern weiter helfen könnten, obwohl ich das ganze ehrenamtlich mache.
Deshalb wollte ich mal fragen, wie guter Klavierunterricht aussehen sollte.
Was sollte in 1 Std. (pro Kind 30Min gemacht werden).
In wie weit sollte der Klavierlehrer Übungen selbst mitbringen (Ich habe das schon angesprochen, dass ich diese auch bezahlen würde)."

Ich finde bei der Bewertung einer zunächst einmal einseitigen Schilderung aus Eltern/Schüler -Sicht ist in sofern erst einmal Distanz geboten.

"Guter Unterricht" wirkt immer zusammen mit der übrigen Zeit, in denen ein Schüler zu Hause selbständig vertieft - ich sage bewusst "vertieft", da das Wort "üben" ja nicht mehr gerne gehört wird.

Aus meiner Praxis (Diplomierter Klavierpädagoge seit über 15 Jahren) kann ich sagen, dass man bei einer Bestandsaufnahme nicht nur die 30 Minuten im Auge haben sollte, für die ein Pädagoge eine direkte Verantwortung trägt, sondern zumindest auch mal hinterfragen, welche Kräfte in den übrigen 10080 Minuten pro Woche walten.

Auf mich wirken die geschilderten Sachverhalte, als versuche der Kollege - was auch völlig legitim ist - das Beste aus der Situation zu machen und den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.

Aufhorchen lässt, dass der Verfasser zum einen für sich beansprucht, über ein gewisses Fachwissen zu verfügen, herauszulesen ist, dass der Verfasser selbst "ehrenamtlich" Unterricht erteilt, dann aber seinen Kindern "Klavierzeit klaut", in der der eigentliche Lehrer "auf die Finger drücken muss", da die Finger des Verfassers nicht schnell genug in der Umsetzung sind. (???)

Ich schildere dies bewusst neutral und muss dennoch den Kopf schütteln!

Gute Lehrer sind keine "Unterrichtsautomaten", auch wenn die Sichtweise immer mehr Raum greift, ein Klavierpädagoge habe in 30 Minuten ausschließlich zu sagen und zu tun, was der Bezahlende gerade möchte! So kann "guter" Klavierunterricht jedenfalls nicht funktionieren, wenn der Lehrer, als verantwortliche Fachkraft immer das zu tun hat, was der Laie ihm vorzugeben meint.

Aus diesem Grunde finde ich es nicht förderlich, vor dem Hintergrund einer (einseitigen) Schilderung hier eine Kollegenschelte zu betreiben oder gar einen Rundumschlag gegen die gesamte Zunft!
 
Frank hat sehr klar geschildert, dass der Unterricht seiner Kinder sehr einseitig und übermäßig routiniert abläuft.

Es besteht kein Grund, die Wahrheit seiner Aussage - dass der KL keine zusätzlichen Übungen macht / aufgibt und einfach nur ein Stück nach dem anderen irgendwie spielen lässt und die Methode nutzt, bei Unklarheiten des Schülers dessen Finger runterzudrücken - zu bezweifeln.

Wenn das für Dich noch nicht genug ist, um äußerst stark an der Kompetenz dieses KL zu zweifeln, dann muss man leider Deine Kompetenz ebenfalls in Zweifel ziehen, sorry.
 
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nimm dich vor hasenbein in Acht. Wenn der deine Kompetenz anzweifelt, kannste deinen Job eigentlich knicken...
 
Also die Fragestellung - und das kann Hasenbein kaum wegdiskutieren - war ja die, ob der (sehr unscharf) beschriebene Unterricht "guter Unterricht" ist, oder wie eben "guter Unterricht" auszusehen habe.

Natürlich stimme ich mit meinen Vorrednern überein, dass, so wie der Unterricht beschrieben ist, es,sich für mich nicht nach gutem Unterricht anhört.

Die Fragestellung war ja nicht, welche Qualifikation der Lehrkraft oder meiner Wenigkeit zugesprochen werden kann.

Eine Ferndiagnose anhand einer einseitigen Schilderung ist unseriös und lässt tatsächlich auf eine mangelnde Qualifikation schließen. Ein Arzt wird sich beispielsweise auch nicht auf eine solche einlassen, sondern darauf bestehen, alle relevanten Fakten zu prüfen!

Dies hier ist ja ein Klavierlehrer-Forum.

Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass ein seriöser Kollege sich zu solchen Ferndiagnosen und Postulationen versteigt wie Hasenbein.

Daher mag er doch gerne seine eigene Qualifikation offenlegen, die es ihm erlaubt, in einem Klavierlehrerforum mit "Kollegen" auf einer fachlichen Ebene zu diskutieren.

Ist eine solche (abgeschlossenes Hochschulstudium) nicht vorhanden, mag er sich doch eher in ein Laien-Forum begeben, in welchem die Qualität seiner Beiträge dann ins Gesamtbild passt.
 
Einige Worte noch zum "Finger-runter-drücken", auf den ersten Blick natürlich eine Unart, die dem Schüler in der Tat wenig weiterhilft.

Nun versetzte ich mich einmal in den Kollegen ...

Der Kunde ist ja stets König, man hat also einen Kunden, der zwei Kinder zu je 30 Minuten zum Unterricht angemeldet hat. Eine so knappe Unterrichtszeit setzt natürlich einen Lehrer, der einen seriösen Unterrichtsplan verfolgt, der natürlich an der Individualität des Schülers ausgerichtet ist und dessen Wunsch nach Fortschritten Rechnung trägt, enorm unter Druck, in jeder Unterrichtseinheit zu einem konkreten Punkt zu kommen, von dem aus der Schüler dann weiter üben kann, oder nicht ... . Und was sich der Kunde alles in 30 Minuten so alles wünscht: Spielstücke, Etüden, individuelle Arrangements, Theorie, etc. . Und dann noch ausführlich Hausaufgabenheft. Und nun zwackt eine dritte Person auch noch Zeit ab und drückt auf den Knopf des Unterrichtsautomaten ... " Ähem, ich würde dann auch noch gerne kurz was lernen, wenns genehm ist ...).

Wenn dann ein Kollege die Finger runterdrückt, weils der Schüler nicht kapiert und die Stoppuhr läuft (... der nächste Schüler ebenfalls pünktlich beginnen möchte),
dann ist so etwas auch ein Stück weit der ganz normale Wahnsinn im Leben eines vollberuflichen Instrumentallehrers. Schönwettermatrosen und Laien alla Hasenbein können sich hiervon jedoch kaum ein Bild machen.
 
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Also die Fragestellung - und das kann Hasenbein kaum wegdiskutieren - war ja die, ob der (sehr unscharf) beschriebene Unterricht "guter Unterricht" ist, oder wie eben "guter Unterricht" auszusehen habe.

Natürlich stimme ich mit meinen Vorrednern überein, dass, so wie der Unterricht beschrieben ist, es,sich für mich nicht nach gutem Unterricht anhört.

Die Fragestellung war ja nicht, welche Qualifikation der Lehrkraft oder meiner Wenigkeit zugesprochen werden kann.

Eine Ferndiagnose anhand einer einseitigen Schilderung ist unseriös und lässt tatsächlich auf eine mangelnde Qualifikation schließen. Ein Arzt wird sich beispielsweise auch nicht auf eine solche einlassen, sondern darauf bestehen, alle relevanten Fakten zu prüfen!

Dies hier ist ja ein Klavierlehrer-Forum.

Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass ein seriöser Kollege sich zu solchen Ferndiagnosen und Postulationen versteigt wie Hasenbein.

Daher mag er doch gerne seine eigene Qualifikation offenlegen, die es ihm erlaubt, in einem Klavierlehrerforum mit "Kollegen" auf einer fachlichen Ebene zu diskutieren.

Ist eine solche (abgeschlossenes Hochschulstudium) nicht vorhanden, mag er sich doch eher in ein Laien-Forum begeben, in welchem die Qualität seiner Beiträge dann ins Gesamtbild passt.
Genau, Hasenbein soll endlich ins Amateur-Forum abhauen, da kann er dann mit seinem aufgeblasenen Halbwissen brillieren ! Gut, dass du als Diplom-KL das sofort erkannt hast, viele hier haben das noch gar nicht geblickt. Letztens wollte er mich sogar sperren lassen, weil er gemerkt hatte, dass ich ihm längst auf die Schliche gekommen bin!
 

hasenbein bittet des Öfteren um Sperrungen. Ich wollte die Stadtverwaltung auch schonmal bitten, meine Straße ab 18:00 zu sperren - die rasen hier Nachts immer so durch...
 
Genau, Hasenbein soll endlich ins Amateur-Forum abhauen, da kann er dann mit seinem aufgeblasenen Halbwissen brillieren ! Gut, dass du als Diplom-KL das sofort erkannt hast, viele hier haben das noch gar nicht geblickt. Letztens wollte er mich sogar sperren lassen, weil er gemerkt hatte, dass ich ihm längst auf die Schliche gekommen bin!

Momentchen mal, Romeo. Ich glaube, es gab noch weitere Personen, wie zum Beispiel mich, die zumindest anheimgelegt hatten, dass Frank mal ein Gespräch führen sollte mit dem KL. Falls das nicht fruchtet, sollte m.E. gewechselt werden. Ich hatte das zwar nicht so deutlich ausgedrückt wie Hasenbein, aber im Prinzip ist an seinen Worten was dran.

Wenn Unterricht stagniert, zumal wenn pubertierende Kids vorliegen, :) , dann müssten m.E. pädagogisch geschulte Kräfte - und das sind Klavierlehrer ja - die Aufgabe in Angriff nehmen, mit den naturgemäßen Schwankungen der Gefühlswelten, die ihnen im Unterricht evtl. obwallen, :) fertigzuwerden, und DENNOCH motivierend zu agieren: Die Flamme zu entzünden oder gar am lodern zu erhalten.

Vergesst nicht bei aller Direktheit von Hasenbein, dass auch er studierter Klavierlehrer ist, und - ich bin zwar nicht immer seiner Meinung, aber...er hat mit Sicherheit schon viel abstruse Dinge gesehen. Und schlechte Klavierlehrer ( und damit: schlechte Schüler, wo evtl. ein Wechsel angeraten ist. )

LG, Olli
 
Florestan, die "Qualifikation" eines KL - also welche Ausbildung er genossen hat, wie gut er spielt, wie lange er schon unterrichtet etc. - hat, so lehrt es leider die Erfahrung, nicht unbedingt etwas damit zu tun, wie gut er unterrichtet. Es gibt hervorragend qualifizierte Lehrkräfte (dazu gehören sogar auch manche Professoren), die unengagiert oder methodisch-didaktisch mangelhaft unterrichten.

Vielleicht ist der KL von Franks Kindern auch so einer - ein eigentlich fitter Musiker, dessen Motivation bei nicht so talentierten / fleißigen Schülern voll in den Keller geht und der diese daher freundlich-routiniert und ohne Engagement abfertigt. Möglicherweise verwandelt er sich sogar bei guten Schülern in einen wirklich brauchbaren Lehrer.
 
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hasi, gib doch mal einen online-Klavierkurs hier im Board. Nur für uns - gewissermaßen als interne Fortbildung.
 
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Was sind das eigentlich, mal so nebenbei bemerkt, für gruselige Videos? Da rollen sich einem ja die Fußnägel hoch.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten... Bin trotzdem heilfroh, dass ich sowas weder lernen, noch jemandem beibringen muss. Arme Klavierlehrer. Ich klink mich mal wieder aus.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Beiträge.
Vielleicht zur Info. Ich habe nie etwas vom Klavierlehrer verlangt, weil ich schlicht weg nicht die Kompetenz dazu besitze. Nur im laufe meines "Selbstudiums" habe ich bemerkt, dass es noch mehr gibt als nur Stücke zu spielen. (wie oben auch angemerkt)

Ich hatte mit meiner Tochter auch ein längeres Gespräch. Leider will sie nun auch nicht mehr Klavierspielen, was ich sehr bedauere. (Bitte dies nicht so deuten, dass ich dem KL die Schlud dafür geben. Oft kommt halt eines zum anderen). Für meinen Sohn, werde ich den Klavierlehrer wechseln, da auch er zu viel Respekt vor ihm hat. Im Moment ist der noch motiviert und wir gehen gemeinsam auf die Suche.

Ich würde gerne noch was zu den 30 Minuten sagen.

Ich selber kann 1-2 Std. am Klavier verbringen. Das mache ich auch gern und macht mir Freude. Aber länger als 30 Minuten voll konzentriert und unter ständiger Beobachtung, mag ich auch nicht wirklich.
Aber jeder lernt anders.

Vielen Dank euch allen. Das meiste hat mir wirklich sehr geholfen.
One of us = Joan Osborne
 
Nachtrag:

dennoch war ich baff, als ich vom arbeiten kam, spielte sie Klavier. Meine Frau meinte sogar länger als wo sie noch üben sollte. Sie spielte einfach diverse Lieder aus meine Klaviersongbücher. Vielleicht bekommt sie wieder den bogen. Mal abwarten.
 
dennoch war ich baff, als ich vom arbeiten kam, spielte sie Klavier. Meine Frau meinte sogar länger als wo sie noch üben sollte. Sie spielte einfach diverse Lieder aus meine Klaviersongbücher. Vielleicht bekommt sie wieder den bogen. Mal abwarten.

Hallo!
Als meine Mutter mir damals sagte, ich müßte nicht mehr weiterhin zu meinem Lehrer, habe ich mich von jetzt auf dann ans Klavier gesetzt, und gespielt. Das hätte ich vorher nie freiwillig getan.

(Der Lehrer war ein pädagogisches Arschloch, kann ich leider nicht anders ausdrücken. Vielleicht stelle ich hier mal ein paar Seiten von meinem damaligen Hausaufgabenheft ein, das habe ich noch...)
 

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