Wer von euch kann flüssig vom Blatt spielen als Spätanfänger?

Das sind wohl Begriffe mit denen jeder etwas anderes verbindet. Handwerk ist für mich etwas was ich mit überschaubaren Aufwand lernen kann, wenn ich nur will. Drei Jahre lang 40 h die Woche ist nicht viel. Aber in jeder Zunft gibt es Künstler, die viel besser sind, als der Schnitt, und bei denen würde ich nie "nur" von Handwerk reden.
Und ist Kunsthandwerk nicht das Fertigen von irgendwelchem Tand?
 
Für in Gefühlszustände verliebte Menschen wie Du (meist sind das Frauen - Frauen klagen zwar immer über Dramen, die sie erleben, aber in Wirklichkeit WOLLEN sie diese Dramen und provozieren sie unbewusst, um sich lebendig und wichtig zu fühlen...) ist ernsthaftes Musizieren auf hohem Niveau meist eher nichts.

Nicht ganz dem Zeitgeist mit Gender-Schwachsinn entsprechend, trotzdem sehr richtig und gewohnt auf den Punkt formuliert.
 
Ich auch nicht. Jeder Künstler muss zuallererst mal sein Handwerk beherrschen. Kunst wird es für mich dann, wenn der Handwerker aus Handwerk und Kreativität etwas Neues schafft (das kann auch eine 100ste Interpretation des gleichen Stückes sein). Erst dann wird der "Handwerker" für mich zum "Künstler". Gefühlsduselei hat da wirklich wenig mit zu tun; hilft evtl. beim Entwickeln neuer Ideen aber ganz sicher nicht beim Erarbeiten und Präsentieren.

Es scheint aber auch zuzutreffen, dass Frauen - oft kommunikativer veranlagt als Männer...
Ha! Schon zum zweiten mal erwischt! ;-)
 
illiberalen, reaktionären Geschlechterverteilung
Mann mann mann. Manche Menschen gehen mit offenen Augen durchs Leben, haben Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden, Komillitoninnen und Komillitonen. Sie machen ihre Erfahrungen mit den Geschlechtern. Gewürzt mit Reminiszenzen an frühere Zeiten entsteht ein Klischee, das genau das ist: Ein Klischee - eine Pauschalisierung mit einem Körnchen Wahrheit. Über die Größe dieses Körnchen kann man meinetwegen streiten.

Die Realität ist nicht illiberal oder reaktionär. Sie ist einfach nur da.
 
Das glaube ich nicht. Die professionellen Musikerinnen, die ich kenne (und das sind nicht wenige), beherrschen ohne Ausnahme ihre Emotionen und sind alles andere als Drama Queens. Selbst die Sängerinnen, denen man das gerne mal andichtet.
Stimmt. Wenn ich in meinem Umfeld schaue, dann gibt es zwar singende Drama Queens, aber das sind dann immer Amateur- bis Semiprofi-Sängerinnen. Die wirklich professionellen sind tatsächlich nicht so.
 
Mann mann mann. Manche Menschen gehen mit offenen Augen durchs Leben, haben Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden, Komillitoninnen und Komillitonen. Sie machen ihre Erfahrungen mit den Geschlechtern. Gewürzt mit Reminiszenzen an frühere Zeiten entsteht ein Klischee, das genau das ist: Ein Klischee - eine Pauschalisierung mit einem Körnchen Wahrheit. Über die Größe dieses Körnchen kann man meinetwegen streiten.

Die Realität ist nicht illiberal oder reaktionär. Sie ist einfach nur da.
Die Realität ist die verfassungsrechtliche Gleichstellung. Der Kommentar über den ich mich aufgeregt habe, nennt das "Gender-Schwachsinn". Das finde ich indiskutabel. Da macht sich hier jemand über Personen und Probleme lustig, von denen er höchstwahrscheinlich keine Ahnung hat. Und zieht das ins Lächerliche, als ob es ein drittes Gender nicht gäbe. Dabei gibt es das biologisch-wissenschaftlich, sonst hätte das BVerG jetzt nicht dieses Urteil gefällt. Ich kann "third gender" und sonstige auch nicht nachvollziehen, aber deshalb mache ich mich ja nicht über sie lustig!
Mit dem Modell der illiberalen Geschlechterverteilung meine ich nicht die Realität. Ich meine das Rollenbild, von dem ich dem Kommentator unterstelle, dass er es gern hätte. Mann zur Arbeit, Frau an den Herd - so haben es sich die vorgestellt, die ich bis jetzt getroffen habe, die gerne "Gender-Schwachsinn" sagen.
 
Nun beruhige Dich mal wieder.

Dass es ein drittes Geschlecht gibt, wurde hier nicht bestritten. Dass das BVerfG die Berücksichtigung im Meldewesen fordert, war hier ebenfalls nicht Thema.

Den Begriff "Gender-Schwachsinn" finde ich treffend für übertriebende Befindlichkeiten wie gewaltsam herbeigeführte Sprachverbiegungen (Klavierlehrer*innen), "weiß nicht"-Toiletten oder Quoten für Damenfahrrad-Piktogramme.

Dass Frauen eher gefühlsbetont handeln, kann man schlecht finden. Es wird durch das Verbot, es zu auszusprechen noch lange nicht unwahr.
 

Und immer daran denken die Varianz innerhalb der Geschlechtergruppen ist größer als die zwischen den Geschlechtergruppen. Vor daher ist es egal welches Geschlecht ein Mensch hat, es handelt sich in jedem Fall um ein Individuum.

Wenn ich mich auf die Musik konzentriere, die unter meinen Fingern entsteht, dann hampel ich und bin immer froh, wenn das niemand sieht, weil ich es eigentlich theatralisch und lächerlich finde, zumal ich ja noch nicht mal richtig spielen kann. Aber dann denke ich mir auch wieder: Wenn ich die Wahl habe mich auf die Musik zu konzentrieren, oder auf meinen Habitus, dann doch lieber die Musik.
 
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Selbstverständlich. Ein Klischee ist ein Klischee ist ein Klischee.

Es ist halt so: Klischees machen viele Situationen leichter. Wenn ich z. B. eine Frau nicht kenne und eine Annahme treffen muss über ihre Emotionalität, habe ich mit der These "eher hoch" eine höhere Treffsicherheit als mit "eher niedrig". Damit werde ich ihrer Individualität nicht gerecht, richtig. Aber wie gesagt, ich kenn sie ja erstmal nicht. Was soll ich denn machen, sie fragen?

Klischees haben Nachteile. Das bestreitet keiner. Die Forderung, jeden Menschen immer und in jeder Situation individuell zu beurteilen, ist unrealistisch und lebensfern. Das reflexartige Anrennen gegen jegliches Klischee geht mir einfach auf die Nerven. Es ist m. E. einfach ein Zeichen dafür, dass wir vor lauter Individualismus einen vernünftigen Umgang miteinander verlernt haben. Wir rufen lieber nach dem (nein, der) Gleichstellungsbeauftragten, einer Quote und gesetzlichen Änderungen, statt mal miteinander zu reden, uns mal in jemanden hineinzuversetzen oder einfach mal abzuwinken und weiterzugehen.

Edit: Der letzte Satz trifft auch auf mich zu. Im Abwinken und Weitergehen bin ich ganz schlecht. Ärgert mich aber selbst.
 
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Das glaube ich nicht. Die professionellen Musikerinnen, die ich kenne (und das sind nicht wenige), beherrschen ohne Ausnahme ihre Emotionen und sind alles andere als Drama Queens. Selbst die Sängerinnen, denen man das gerne mal andichtet.

Meine Aussage bezog sich auf die scherzhafte Deutung aus den Zeilen Hasenbeins, dass ernsthaftes Musizieren auf hohem Niveau eher nichts für Frauen sei. Aber anscheinend werden Smileys nicht mehr zur Kenntnis genommen:-(.
 

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