Welche Stücke werden Euch nie langweilig zu spielen

Jep, richtig - eigentlich völlig banal.

Umso mehr verwundert, dass Du Verständnislosigkeit wie in Post #78 zeigst.
 
Mal wieder was zum ursprünglichen Thema des Fadens:
Mein Stück für alle Lebenslagen und mein ganz persönlicher Corona Soundtrack sind seit Monaten die Melancholy Reflections von Mike Schoenmehl.
Nutz ich zum Einspielen, zum ausspielen, bei guter Laune, bei schlechter Laune, zum Aufwachen, zum Einschlafen...

Ich bin mir sicher, dass meine Nachbarn das Stück mittlerweile hassen... :008:oder mitsingen? :denken:
Aber ich find je nach Stimmungslage immer wieder was zum ausprobieren und rumschrauben am Vortragsstil und hörs mir einfach nicht über. Macht einfach Spass. Kurzes Stück, gut zu spielen, perfekt zur Entspannung...

Sorry Nachbarn! Wird wohl noch ne Weile so weitergehen...
 
Was spielt ihr sehr gern und holt immer wieder raus, entdeckt immer wieder neues....
Ich hab die Frage schon in dem Thread -was spielt übt ihr- gestellt und jetzt als neues Thema die Frage an Euch, aus Anregung. Daraus ergibt sich vielleicht ein best of von Clavio. Und Inspiration . Ich habe ein Anfängerlieblingslied kleines Märchen aus der RKS, was ich sehr mag -kleines Märchen- von Majkapar, das darf ich auch bald vorspielen. Bin schon ganz aufgeregt.
Schubert improptu ges dur
Dvorak Klavierquintett a dur erster satt
Und die drei russischen Lieder von Michael glinka (davon gibt es keine gute Version auf yt aber die sind die schönsten Stücke die ich jemals gespielt habe)
 
Meine Lieblingsstücke von denen ich nicht lassen kann sind, wenn auch vielleicht für echte Klavierspieler nicht ernst zu nehmen:

Sarabande D-Moll, Händel
Kanon D-Dur, Pachelbel
und sehr viele Popklassiker von Elton John, Beatles, Sting etc.

Aber ich spiele auch erst seit 6 Monaten nachdem ich Jahrelang Gitarre gespielt habe.
 
Wenn man dann das Gefühl hat, ein Klaviervirtuose zu sein - warum nicht? Jedem seine Illusion...
 
Vermeintliche Virtuosität kann auch "Blendermusik" erzeugen. Ich finde die Arrangements von Jarrod Radnich ganz furchtbar, und habe vor kurzem das, äh, "Kleinod" gefunden:

 

Zurück zum Strang:
Seit langem begleiten mich immer wieder die "Serious Dances" von York Bowen.

 
Seit vielen Jahren begleiten mich die Children's Songs von Chic Corea. Den ersten Song hörte ich Mitte der 70er, als ich Hymn of the Seventh Galaxy (LP von Corea's Fusion Band Return To Forever) kaufte. Es handelte sich um den Children's Song #3, bearbeitet als Intro für Space Circus (hieß daher auch Space Circus Part 1). Weitere Bearbeitungen folgten auf späteren LPs unter den Namen wie Pixieland Rag oder Song To The Pharao Kings.

1976 bzw. 1978 erschienen zwei Sammelbände mit Pianostücken, bzw -Bearbeitungen von Corea's Kompositionen, die bei mir mittlerweile ziemlich zerfleddert im Regal stehen. Meines Wissens waren das die erste Veröffentlichungen von insgesamt 5 der Children's Songs. Die Gesamtausgabe (20 Songs) erschien erst 1983, und im folgenden Jahr veröffentliche Corea auch eine Piano-Einspielung der gesamten Songs:

https://en.wikipedia.org/wiki/Children's_Songs_(Chick_Corea_album)

Ich habe mir leider nie die Mühe gemacht, alle zu lernen (einige sind technisch schon etwas anspruchsvoll), vielleicht wird das ja irgendwann noch was, aber diejenigen, die ich kann, spiele ich immer wieder gerne...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Version des Mambo aus der Westside Story. Das dominante und fetzige Blech des Originals für Orchester kommt in den gängigen Transkriptionen nicht ansatzweise zur Geltung.

Zwei Rachmaninoff Preludes aus Op. 32 und Morceau de Fantaisie von 1899.
 
Immer und immer wieder kämpfe ich mich lustvoll durch die Nocturnes von Chopin.
Mein Leib- und Magenstück ist bislang die 27-2, Seiten prall voller anspruchsvollem Text, und immer und immer wieder mit Überraschungen, entweder beim Hören, oder beim Notenlesen, oder beim Ausprobieren. Ich kann von diesen Sachen nicht genug bekommen.

Die 27-2 habe ich von CD oder bei YT bestimmt schon dreistellig gehört, und sie wird mir immer noch nicht langweilig.

Auch zum Spielen gehe ich immer wieder ran. Besonders spannend sind hierbei längere Spielpausen an diesem Stück, wonach ich zu meiner hellen Freude oft konstatiere, dass sich dieses Ding auch ohne zu üben im Kopf, im Traum übt und ständig besser wird, auch wenn ich "gar nichts" dran getan habe...
 
Mit wachsender Musikalität und innerem Groove spiele ich mein Anfängerstück 3 ("Häppchen für Ohren", kleine Eigenkomposition), das ich vor ein paar Jahren im Theorie/Kompositionsforum gepostet hatte, zunächst noch mit meinem selbstgebauten Synthesizer "eingespielt".
Das hat so langsam nichts mehr von Klavierüben, sondern von Klavierspiel.

Den Thread hole ich aber erst hoch mit einer Einspielung, wenn es auch ne Video-Einspielung an einem echten Flügel gibt. Darunter machts mein Ego nicht, wenn schon, denn schon.

Kleiner Tipp: Wenn man sich "festgeübt" hat, etwas partout nicht klappen will, kann es helfen, auf dem elektronischen Piano die Stimme zu wechseln, auf Orgel, Gitarre oder so. Auf einem akustischen Gerät muss man sich leider mit einer anderen Lage behelfen.
 
Für mich wird das Improvisieren mit „Autumn Leaves“ nie langweilig, weil es die 2-5-1-Kadenz sowohl in Dur als auch in Moll enthält und ich daran nach und nach die Welt der Jazz-Voicings und Jazz-Skalen erarbeite. Und wenn ich daran denke, dass ich das mal irgendwann in allen Tonarten beherrschen möchte, wird mir das Stück sicherlich die nächsten 10 Jahre nicht langweilig werden.
 
Ich musste mich wegen zunehmender Arthrose von technisch anspruchsvollen Stücken allmählich verabschieden, bin aber dennoch dankbar, dass mir das Eine und Andere ausdrucksvolle Stück passabel gelingt.
So habe ich von Schumannn das "Blumenstück", die Nr. 5 aus den "Sinfonischen Etüden", aus dem Album für die Jugend: "Glückes genug" und " Von fremden Ländern und Menschen", schätzen gelernt.
Es gibt mit Sicherheit noch eine Menge spielbarer Stücke, die nie langweilig werden - nur üben muss man sie halt.
 
Es gibt mit Sicherheit noch eine Menge spielbarer Stücke, die nie langweilig werden - nur üben muss man sie halt.
Das ist das Problem mit diesen Stücken. Man spielt sie immer mal wieder, es schleichen sich Fehler ein, es werden mehr und schließlich erhält man Murks. Da sind dann mit den Jahren zu viele Hirnzellen mit ihren Verknüpfungen abgestorben. Da muss die Information erneut abgespeichert werden auf anderen lebenden Hirnzellen. Einmal durchspielen bedeutet da nur das Abrufen der rudimentären Information. Schade, dass unsere Biofestplatte so wenig konsistent ist und die Zahl der speicherbaren bits pro Zeiteinheit so gering ist.
 
Abgestorben sein müssen sie gar nicht mal. Vielleicht speichern sie nur etwas anderes. Je nachdem wie hastig oder sauber und langsam man übt, und wie eindrücklich neue Eindrücke sind, wird das alte im Gedächtnis behalten oder das neue angenommen. Nur ne Vermutung. Ich stelle mir das vor wie eine Auktion, die das Mittelzeitgedächtnis für das Langzeitgedächtnis in der Nacht veranstaltet. Welche Hirnzelle auch den Onenightstand mit der Süßen aus Abteilung B speichern will, muss erst das die langweilige, da lax geübte Phrasierung aus der Schuhmannsonate ans Nirvana verscherbeln, um das nötige Kleingeld zusammenzukratzen.
 

Zurück
Top Bottom