Was wäre Weihnachten ohne Musik....

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
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Die meisten Deutschen erleben Weihnachten ohne Oratorium und ohne Messias und ohne kirchliche Musik. Sie wissen nicht einmal, was diese drei Worte bedeuten. Das kann man bedauern, sich darüber aufregen oder es beweinen. Es bleibt dennoch eine Tatsache.

Weihnachten bedeutet drei Tage frei und wenn es günstig liegt, kann man mit wenig Urlaubstagen plus Sylvester zwei Wochen Kurzurlaub daraus machen. Außerdem gibt es Weihnachtsgeld - wenn man Glück mit dem Arbeitgeber hat - und das gibt man dann für Geschenke aus. Das ist ja auch etwas Schönes.

Um die christlichen Aspekte der Weihnachtstage zu finden, müsste sich der Durchschnittsdeutsche zu sehr anstrengen.

Es geht auch ohne das.

CW
 
Wir haben, seit ich mich erinnern kann, noch nie an Weihnachten im Wohnzimmer Musik gemacht. Das könnte daran liegen, dass wir die hälfte des Tages und der Nacht in der Kirche mit selbigem verbringen, da meine Eltern nämlich genau dafür angestellt sind.
 
Bei uns gehört irgendwie alles dazu:

Musik hören - mit der Familie musizieren - und dann noch die Mitwirkung bei Gottesdiensten in der Kirche. Letzteres gilt allerdings nur für die Cellisten in der Familie.

Von allen Weihnachts-CDs, die bei uns ab Dezember griffbereit sind, mag ich am liebsten:

- eine mit dem Bläserensemble von Ludwig Güttler
- eine mit Liedern, gesungen vom Thomanerchor Leipzig und dem Dresdner Kreuzchor
- und - ganz wichtig: die spanischen Weihnachtslieder, die sich vom Text her sehr von den deutschen unterscheiden. (teilweise auch von den Instrumenten her)

@Tastenscherge: Auch bei uns wird an Weihnachten musiziert, wenn auch ohne Hackbrett. Wir haben eine bunte Mischung von Streichern und Bläsern plus Klavier und reichlich Sänger in verschiedenen Stimmlagen.

Bei der Anzahl der Lieder wird allerdings fairerweise immer auf die Jüngsten Rücksicht genommen. Will sagen: Wenn das Gequengel derer unter etwa 8 Jahren zu groß wird, die Blicke zu den Geschenken zu sehnsüchtig und er Weihnachtsbaum umzukippen droht aufgrund nicht mehr zum bremsenden Bewegungsdrangs, muss die Musik in Cäcilias Namen zurückstehen. Wenn alle Geschenk ausgepackt sind, kann man ja eine zweite Runde Musik einläuten.

@mick: Das Hackbrett als Instrument habe ich vor Jahren einmal bei einem Kammermusikkurs in der Schweiz so richtig kennengelernt; im Duo mit Geige. Im Sommer habe ich im Baltikum ein Instrument gehört, das "Kokle" heißt und mich sehr an Hackbrett bzw. Zither erinnerte.
 
...Schoko-Nikoläuse, Lichterbäume, jingle bells... jedes Jahr dasselbe... unerbittlich...
...das Weihnachtsoratorium...
ok, 2-3mal Weihnachtsoratorium hören, ist fein - aber alle Jahre wieder "jauchzet frohlocket", als habe Bach da keine Gelegenheitskantate, sondern ein amtliches Ritual produziert, ist des Guten mehr als zu viel!

Weihnachten ohne die üblichen Verdächtigen der Musik, die man allesamt längst bis zum Überdruss kennt, ist eine Wohltat.
 
Die meisten Deutschen erleben Weihnachten ohne Oratorium und ohne Messias und ohne kirchliche Musik. Sie wissen nicht einmal, was diese drei Worte bedeuten. Das kann man bedauern, sich darüber aufregen oder es beweinen. Es bleibt dennoch eine Tatsache.

Weihnachten bedeutet drei Tage frei und wenn es günstig liegt, kann man mit wenig Urlaubstagen plus Sylvester zwei Wochen Kurzurlaub daraus machen. Außerdem gibt es Weihnachtsgeld - wenn man Glück mit dem Arbeitgeber hat - und das gibt man dann für Geschenke aus. Das ist ja auch etwas Schönes.

Um die christlichen Aspekte der Weihnachtstage zu finden, müsste sich der Durchschnittsdeutsche zu sehr anstrengen.

Es geht auch ohne das.

CW
Weihnachten ist kein christliches Fest ist. Da kann sich der Durchschnittsbürger anstrengen wie er will, um die Wurzeln zu finden.
 
...Schoko-Nikoläuse, Lichterbäume, jingle bells... jedes Jahr dasselbe... unerbittlich...
...das Weihnachtsoratorium...
ok, 2-3mal Weihnachtsoratorium hören, ist fein - aber alle Jahre wieder "jauchzet frohlocket", als habe Bach da keine Gelegenheitskantate, sondern ein amtliches Ritual produziert, ist des Guten mehr als zu viel!

Weihnachten ohne die üblichen Verdächtigen der Musik, die man allesamt längst bis zum Überdruss kennt, ist eine Wohltat.
Stimmt, aus irgendeinem seltsamen Grund ist da tatsächlich Friede da. Da merkt man überdeutlich die Macht des kollektiven Unterbewusstseins. Vielleicht sind es die heidnischen Ursprünge des Festes die das bewirken.
 
@Roodol Foa Npadre welche heidnischen Ursprünge? (gibt es überhaupt irgendwelche heidnischen Ursprünge hierzulande, die irgendwas bewirken?)
Keine Ahnung was du meinst. In jedem Fall bemerk ich wie du eine Ruhe, die wie eine Wohltat wirkt.

Das das christliche Weihnachten auf vorhandene rituelle Feste aufgepfropft wurde, die heidnischen Ursprungs sind, ist wohl nicht zu verleugnen. Das ist natürlich nicht die Ursache der Wohltat, sondern das durch kollektives friedliches Handeln entstehende morphogenetische Feld. Frag Ruppert Sheldrake oder C.G. Jung.
 
Das das christliche Weihnachten auf vorhandene rituelle Feste aufgepfropft wurde, die heidnischen Ursprungs sind, ist wohl nicht zu verleugnen.
Der Ursprung aus einem germanischen oder skandinavischen Julfest ist unhaltbar. Hinsichtlich eines vorchristlichen Julfestes gibt es große Quellenprobleme. Dass es für den Mittwinter bei den Nordgermanen Feste gab, ist überliefert. Umstritten ist aber, zu welcher Zeit sie stattfanden und welchen Inhalt sie hatten. So fiel das Luciafest am 13. Dezember in Schweden bis 1752, als das Land vom julianischen zum gregorianischen Kalender wechselte, auf die Wintersonnenwende.
Für einen wie auch immer gearteten Zusammenhang zwischen dem Julfest und Weihnachten gibt es etwa den Hinweis beim altisländischen, christlichen Schriftsteller Snorri, wonach der erste christliche König Norwegens Håkon der Gute ein Fest namens „hoggunott“ bzw. „haukunott“ von Mitte Januar auf den 25. Dezember habe verlegen lassen.[23] Dies wird zuweilen so gedeutet, dass der christliche König die übliche mittwinterliche Einladung an seine Adligen auf den Weihnachtstag vorverlegt habe. Der Text ist diesbezüglich aber nicht eindeutig. Der Umstand, dass das Weihnachtsfest in Skandinavien den Namen „Jul“ trägt, könnte jedoch diese Hypothese stützen.
so sieht das Tante Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Au.C3.9Ferchristliche_Parallelen (zwar nicht der Weisheit letzter Schluß, aber ne erste Übersicht)
 

Wieso Musik hören an Weihnachten? Ja Herrschaftszeiten, macht hier denn keiner selber Musik?

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So war es früher bei uns. Die Kinderschar war allerdings kleiner. :zunge: Und der Flügel war kein Flügel, sondern ein Klavier. Ich musste auf Zuruf die gewünschten Weihnachtslieder aus dem Gesangbuch spielen, Familie inkl. Großeltern sangen dazu. Erst wenn niemand mehr Lust zum Singen hatte, ging es an die Bescherung.

Psychologisch bewanderte Pädagogen wittern gewiss den Aspekt des Belohnungsaufschubs, der Impulskontrolle, der Selbstregulation... :heilig:
 
Wenn ich mir so mein Auftragsbuch vor Weihnachten anschaue, dann muss es doch recht viele Leute geben, die an Weihnachten selber musizieren. Oder aber es liegt daran, dass die ganzen erwachsenen und aushäusigen Kinder zu Weihnachten über mehrere Tage nach Hause kommen und dann dort auch mal auf einem gestimmten Klavier spielen wollen.
 
Weihnachten ohne die üblichen Verdächtigen der Musik, die man allesamt längst bis zum Überdruss kennt, ist eine Wohltat.

Stimmt. Aber es gibt ja auch Alternativen. Hier in Münster gibt es z.B. schon seit Jahrzehnten jeden Heiligabend in einem Club namens Jovel die sogenannte "Scheinheilige Nacht" mit Livemusik. Früher hat da regelmäßig Herman Brood gespielt und jedes Mal Leute aus dem Publikum dazu aufgefordert, auf seinem Piano, einem Yahama CP 70, mitzuspielen.
 
......das Weihnachtsoratorium...
ok, 2-3mal Weihnachtsoratorium hören, ist fein - aber alle Jahre wieder "jauchzet frohlocket", als habe Bach da keine Gelegenheitskantate.....

Immerhin ein Vorteil hat das Weihnachtsgedudel, es wird nur im Adventszeit gespielt. Es kommt kaum jemanden im Sinn, so etwas in anderen Monaten zu spielen. Dagegen wie viele mal hast du irgendwelche Sonate alle Jahre (oder sogar alle Monate) wieder gespielt?
 
Nein, Bach ist für mich OK ... genau so wie Beethoven .... nur wenn was zu oft gespielt wird, wie z.B. "Für Elise" dann wird es irgendwann zu Gedudel (= lästig, bzw. lästige Musik).
 
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