Was ihr gerade hört....

etwa ab Mittag ist dann relative Ruhe.
Naja ... irgendwann ist jede Baustelle fertig (sogar der BER).
@DerOlf ab Mittag relative Ruhe? ...darum bist du zu beneiden... während der Lockdown-Pausenzeiten haben bei uns zwei Nachbarn die Freude an lärmigen Hobbyhandwerkergeräten entdeckt: in ihren Gärten mal eine neue Terrasse, mal eine Laube, mal neues Pflaster im Carport, neue Gartenzäune, sowieso Kaminholz sägen, obendrein gänzlich grundlos irgendwelches Metallzeugs flexen, auch mit kreischender Steinsäge hantieren - - - und jetzt der Hammer: da wurde kein Haus gebaut, aber dafür liefen mit Wonne bedient die Lärmquellen bis weit in den Abend hinein..........
war es nicht Reinhard Mey, der "irgendein Depp mäht immer" konsterniert konstatierte?
 
@rolf:
Das ganze hat auch eine Vorgeschichte.
Bei uns vor der Tür ist seit gut 2 Jahren Dauerbaustelle ... erst wurde die Strasse aufgerissen, weil die S-Bahn-Schienen erneuert wurden, dann wurde das Haus abgerissen, danach wieder Tiefbauarbeiten an der Strasse und dann halt die Baustelle nebenan.
Die euphorischen Lockdown-Heimwerker kommen noch dazu.
Ich bin einfach genervt davon, dass es seit 2 Jahren praktisch keine Pause gab.

Ausserdem kommt noch dazu, dass ich sogut wie immer Spätschicht arbeite, erst um ca. 23:00 von der Arbeit zuhause bin, und selten vor 2:00 wirklich zum Einschlafen komme. Wenn die Nacht dann um wpästestens 8:00 beendet wird, dann geht das bei mir halt an die Substanz. Aber natürlich kann die Baustelle nichts dafür, wenn ich fast nur für Spätschichten eingeteilt werde.

Bei meinem Beitrag hier ging es auch eher darum, dass ich das nun positiv verwerten möchte ... einfach damit es mir nicht nur auf den Nerv geht.
Tatsächlich verwirkliche ich dabei nun einen Traum ... ich wollte schon mein halbes leben lang mit "music concrete" herumexperimentieren, hatte aber bisher einfach nicht die technischen Möglichkeiten. Jetzt habe ich die, und wollte nur meine Freude darüber zum Ausdruck bringen. Material ist massig vorhanden.

Es tut mir leid, wenn das Jammern im Vordergrund stand. So war das nicht gedacht.
 
Stephen Heller - Variationen mit Biliana Tzinlikova
Op. 133 - 21 Variationen nach einem Thema aus der Apassionata von Beethoven, Die sind richtig gut, die Op.1 und 5 klingen so, wie man Heller noch vom Unterricht kennt, ähnlich unspektakulär wie die Czerny-Etüden. Die erste Aufnahme, wo die einzelnen Variationen nicht direkt ansteuerbar sind und auch nicht im Booklet benannt sind. Es fehlt auch die Angabe des Flügelherstellers. Aufnahmequalität ist sehr gut.

Friedrich Gulda - Sinfonie in G, (Liveaufnahme aus den 70igern), Prelude und Fuge.
 
Interessantes Inside-Ouside Spiel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anton Urspruch (1850-1907): Klavierkonzert Op. 9.
Obwohl Urspruch einer der Lieblingsschüler Liszts war, erinnert es mehr an Brahms und Mendelssohn als an Liszt. Zeitweise war Urspruch vergleichsweise populär, geriet aber in völlige Vergessenheit. Das ist sicher auch dem bis heute nachwirkendem Umstand geschuldet, dass die Nazis danach trachteten, Künstler mit jüdischen Vorfahren aus dem kollektiven Bewusstsein zu löschen. Man erkennt die Bemühungen, Urspruch aus der Vergessenheit erst einmal in die dritte Reihe zu befördern. Man wird sehen, ob sich daraus eine nachhaltige Renaissance entwickelt. Immerhin gibt es ein paar Einspielungen, darunter auch das gesamte Klavierwerk, um sich ein Bild zu machen.
 
G. Catoire: Klavierlieder (Ivanilova/Zassimova, 2013)
Nach knapp 100jähriger Vergessenheit nun wieder dauerhaft in der dritten Reihe angekommen. Angefangen hat es vielleicht mit der Klavier-CD von MAH. Catoire ist einer der drei meistunterschätzten russischen Komponisten. Laut Sabanejew war er völlig unfähig, sich selbst zu vermarkten. Das war aber nur ein Grund für mangelnde Popularität. Zwar gibt es ein Klavierkonzert und eine Sinfonie - die brachten anscheinend keinen Durchbruch. Das scheint Voraussetzung zu sein für einen wirklichen Durchbruch. So brachten die Klavierlieder erstes öffentliches Interesse. Sein Klaviertrio war regelmäßiger Bestandteil des russischen Konzertlebens für einige Jahre. So sind seine besten Werke in der Kammermusik zu finden. Als er gestorben war, organisierten russische Musiker (Goldenweiser) ein Konzert mit seinen Werken. Es erschien fast niemand, so dass es nicht stattfand. Der Zustand der Vergessenheit schien endgültig, aber das Blatt wendete sich in diesem Jahrhundert. Die Lieder sind wirklich hörenswert: Tolle Melodielinien für den Sopran, ungewöhnliche Begleitung am Klavier. Der Klavierpart ist schwebend/expressiv und atmosphärisch dicht. Man kann Einflüsse von Wagner (Klindworth-Schule) und der Impressionisten heraushören. Die genannte Aufnahme ist exzellent. Noch ein paar Jahre plus ein paar gute Produktionen und Catoire könnte in die zweite Reihe aufsteigen, was sicher eine gerechtfertigte Einordnung wäre.
 
Ich habe kürzlich bei Bayern 2 ein stück gehört und dank Shazam auch gefunden.
 
Und dank spotify geht die Entdeckungsreise weiter. Bitte einfach mal drauf einlassen. Gute Anlage, abgedimmtes Licht.

 
York Bowens historische Einspielungen 78-rpm (was wohl solch uralte Schellackplatten wert sind?), aufgenommen 1915-1927.
Das Rauschen ist genauso laut wie der Flügel. Remastering wäre empfehlenswert.
 

York Bowens historische Einspielungen 78-rpm (was wohl solch uralte Schellackplatten wert sind?), aufgenommen 1915-1927.
Das habe ich mich auch immer gefragt, wenn ich die alte Schellackplatte miner Mama (einseitig berillt) hörte.
Darauf gabs eine Einspielung von "la donna e mobile" mit Enrico Caruso von 1908.
Feinste Kaminatmo gabs gratis ... heute hast du nur das Problem, dass du erstmal einen Plattenspieler finden musst, der 78rpm macht.

Ich habe es geliebt, obwohl ich damals ansonsten nicht viel mit Klassik am Hut hatte ... Ich glaube, die Rock'n'Roll und Beat Platten meiner Mama haben sehr unter mir gelitten ... und ihr kleiner "portabler" (hust) 60er-Jahre Plattenspieler auch.
 
Ich besitze diese Schellackplatten nicht, es handelt sich um eine kommerzielle Überspielung auf CD. Es gibt solche Aufnahmen sogar noch von Brahms höchstpersönlich. Die Aufnahme- bzw. Wiedergabequalität ist allerdings dermaßen grottig, dass sich das wirklich nur zu Studienzwecken eignet. Remastering ist seit Rudy van Gelder's revolutionären Überarbeitungen von Jazz-Aufnahmen auch mit Spitzenergebnissen zu erarbeiten. Der Absatz solch uralter Schätzchen ist aber viel zu niedrig, um damit dann noch Gewinne erwirtschaften zu können. Da kann man vergebens darauf warten. Auf den beiden Bowen-CD's finden sich auch Einspielungen von Stücken, die sonst nirgends zu finden sind. Z.B. Eduard Schütt's Etude mignonne. Oder Cochrane, Gardiner und Bowens eigene Werke.
Außerdem: Wenn so etwas einen hohen Wer besitzt, sollte man das besser schonen. Schellack könnte mit der Zeit etwas bröselig werden. Oder wenn die Platte mal herunterfällt...
 
Oder wenn die Platte mal herunterfällt...
Echte Schellackplaten explodieren beim Aufprall förmlich (ich habe es leider einmal erlebt).
Da ist deine CD definitiv die alltagstauglichere Variante.

Seit der alte Dual-Plattenspieler (der noch 78rpm UND Quadrophonie drauf hatte) den Löffel abgegeben hat, lagern Mutterns alte Platten in einem der Wohnzimmerschränke meines Vaters (Mama ist leider nicht mehr).
Leider konnte ich auch seit dem den quadrophonischen Soundtrack zu "the Song remains the same" von Led Zeppelin nicht mehr adäquat genießen ... in Stereo ist das Ding nur halb so psychedelisch.
 
Ich hatte mir aus Interesse die Sinfonie von Catoire - verlegt bei Dutton - gekauft. Dieses Werk ist sehr interessant. Aber wie so oft, befindet sich unerwartetermaßen noch ein echter ''Bringer'' auf der CD: Die Sinfonie von Felix Blumental. Ich habe sie bereits über 10mal gehört. Hochdramatisch und mit famosen Blechbläsereinsätzen. Insgesamt kommt dem Blech hier hier praktisch die gleiche Bedeutung zu wie den Streichern, es erinnert in dieser Hinsicht an Bruckner. Blumentals Sinfonie steht den Sinfonien von Tanejew und Rimsky-Korssakoff um nichts nach. Man muss das Werk in Konzertlautstärke hören!
 


Neben den hervorragenden Bearbeitungen und der Interpretation beeindruckt mich insbesondere der Klang des Flügels (Steinway D von 1906).
 
Hier muss etwas Schwung rein:
 
Oder, etwas "weird", aber geil ;-) Mag die Sängerin ;-)

 
und wer den „alten Pink Floyd“ nachtrauert, mag hier etwas Trost finden


;-)
 

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