Warum ist Steinway so beliebt?

@ Wiemalte: Dein Faden ist ja leicht erkennbar tendenziell formuliert, du möchtest recht gerne negatives über S&S hören, da kam ja auch schon einiges, aber da ist eben auch sehr viel positives, auch wenn du das nicht so gerne hörst.
Von wegen! Ich habe bereits gesagt, dass ich Steinwayinstrumente sehr schätze und ich sie sehr gut finde! Ich wollte vollkommen neutral fragen, warum Steinway so beliebt ist und nicht zum Beispiel Bechstein. Meine Frage hat sich aber bereits beantwortet. Und Kreisleriana: Sollte es auf dich so wirken, dass ich Negatives über Steinway hören will - Es stimmt NICHT.
 
Zitat von 3K:
Und ich habe Sokolov noch nie in einer vergleichbaren Qualität spielen hören.
Zitat von 3K:
können wir uns öffentliche Pianisten-Streite und -Vergleiche nicht einfach ein für allemal verkneifen...? ... hab' ich schon längst aufgehört, solche Vergleiche öffentlich anzustellen
Zitat von 3K:
Aber bitte: nun wieder stop mit dem offtopic und zurück zum Thema.
Widersprüchlicher geht´s kaum.
 
Lieber Friedrich,

Und ich habe Dich gefragt, weil Deine Formulierung impliziert, daß du ihn häufiger gehört hast.

ich hab' mich durch mehrere Stunden von Sokolovs Repertoire gehört, auch im CD Laden, und dabei - im wesentlichen - immer die gleichen "technischen Grenzen" im Spiel ausgemacht. Ich glaube nicht, daß ich Opfer meines Fan-Status' wurde, und zum Fan wurde ich doch erst durch die Dinge, die ich regelmäßig (kein Zufallstreffer oder Einzelfall) beim Chinesen ausmachen konnte.

Es geht dabei aber um nichts was Normalsterbliche, Kritiker oder Publikum vermissen müßten. Nur darum, daß ich Probleme damit habe, Aussagen wie "X ist halt viel besser als Lang Lang" einfach stehen zu lassen.

Ich wünschte mir nur, daß die Vergleiche/Vermutungen/Anfeindungen gegen jedwede Pianisten aufhören (und auch z.B. Kissin habe ich schon in Schutz davor genommen). Aber vielleicht bin ich auch zu empfindlich, und sollte toleranter werden. Der Chinese ist so exponiert, und wohl auch exaltiert, daß er wohl immer wieder Zielscheibe für Spott, Hohn, Mutmaßungen, Vergleiche etc. werden wird. Ich hätte Micks Bemerkung sowieso fast stehenlassen...

Viele Grüße
3K

p.s. aber was kümmere ich mich überhaupt um diesen chinesischen Pianisten? Bin ich denn sein Wasserträger? Ich sollte vielleicht mal umdenken...
 
Lieber Dreiklang,

eine Bitte an Dich: Schreibe wenn möglich nicht immer "der Chinese" wenn Du über Lang Lang schreibst. Vielleicht bin ich da ja zu empfindlich aber Du sagst ja auch nicht zu anderen Pianisten der Russe, der Pole, der Franzose etc.. Da klingt für mich so etwas latent von oben herab. Auch, wenn er Chinese ist;).

Liebe Grüße
Christian
 
Lieber Dreiklang,

eine Bitte an Dich: Schreibe wenn möglich nicht immer "der Chinese" wenn Du über Lang Lang schreibst. Vielleicht bin ich da ja zu empfindlich aber Du sagst ja auch nicht zu anderen Pianisten der Russe, der Pole, der Franzose etc.. Da klingt für mich so etwas latent von oben herab. Auch, wenn er Chinese ist;).

Liebe Grüße
Christian

nennt man dies nicht " Hassliebe" ??? :confused:
 
@Peter: das ist eben genau das Problem: einer fängt mit einem Pianisten-Vergleich oder -Wertung an (->Mick, ist nachzulesen), dem nächsten paßt dieser Vergleich nicht, der erhebt Einspruch, im schlimmsten Fall kommt noch einer dazu, und dann noch einer... deswegen: am besten sich gar nicht erst vergleichend äußern.

@Christian: werde ich berücksichtigen, wenn es stört. Noch besser: ich schreib' gar nichts mehr zu Lang Lang, egal, was andere schreiben. Allenfalls, wenn ich in seiner Diskografie mal etwas bemerkenswertes finde, könnte ich das noch mitteilen.

@all: echtes "Sorry" für das OT (und das Thema Lang Lang - es soll nicht wieder vorkommen)

Sich zurückziehend
3K
 
Nicht nur Mohr beschreibt das in einem seiner Bücher, dass ein Pianist (weiß nicht mehr ob es naheliegender weise Horowitz war oder doch ein anderer Star) absolut nicht zufrieden mit der Intonation war, egal was er versuchte, schließlich änderte er gar nichts, erzählte aber eine Flunkergeschichte was für tollen Hokuspokus er da vollbracht habe, und siehe da, der Star war glücklich und zufrieden ;)

Stimmt, das lernen wir schon im ersten Lehrjahr: bei Nichtgefallen etwas mit dem Schraubenzieher klappern und gaanz wichtig: eine Leimflasche offen sichtbar hinstellen. Dann angestrengt gucken und demonstrativ angestrengt hinhören und mit Werkzeug, das wie beim Zahnarzt aussieht, herum fuchteln. :D
 
Lieber Friedrich,



ich hab' mich durch mehrere Stunden von Sokolovs Repertoire gehört, auch im CD Laden, und dabei - im wesentlichen - immer die gleichen "technischen Grenzen" im Spiel ausgemacht. Ich glaube nicht, daß ich Opfer meines Fan-Status' wurde, und zum Fan wurde ich doch erst durch die Dinge, die ich regelmäßig (kein Zufallstreffer oder Einzelfall) beim Chinesen ausmachen konnte.

Es geht dabei aber um nichts was Normalsterbliche, Kritiker oder Publikum vermissen müßten. Nur darum, daß ich Probleme damit habe, Aussagen wie "X ist halt viel besser als Lang Lang" einfach stehen zu lassen.

Ich wünschte mir nur, daß die Vergleiche/Vermutungen/Anfeindungen gegen jedwede Pianisten aufhören (und auch z.B. Kissin habe ich schon in Schutz davor genommen). Aber vielleicht bin ich auch zu empfindlich, und sollte toleranter werden. Der Chinese ist so exponiert, und wohl auch exaltiert, daß er wohl immer wieder Zielscheibe für Spott, Hohn, Mutmaßungen, Vergleiche etc. werden wird. Ich hätte Micks Bemerkung sowieso fast stehenlassen...

Viele Grüße
3K

p.s. aber was kümmere ich mich überhaupt um diesen chinesischen Pianisten? Bin ich denn sein Wasserträger? Ich sollte vielleicht mal umdenken...

Zitat: immer die gleichen "technischen Grenzen" im Spiel ausgemacht.

Dreiklang, wenn ich ein Zauberer währe, würde ich Dich in die Haut von Louis VI stecken :o:p
 
Auch gibt es einen Vertrag zwischen Pianisten und Steinway (Steinway artist), der dazu führt, dass die Pianisten die Flügel wesentlich günstiger bekommen. Diese lehnen das Angebot (150000€ fast geschenkt) natürlich nicht ab und machen dann sozusagen für Steinway mit ihrem Spiel Werbung.

Ouviex.[/QUOTE]

150000€ ist fast geschenkt, oder hat sich hier eine xtra 0 eingeschlichen?
 
Auch gibt es einen Vertrag zwischen Pianisten und Steinway (Steinway artist), der dazu führt, dass die Pianisten die Flügel wesentlich günstiger bekommen. Diese lehnen das Angebot (150000€ fast geschenkt) natürlich nicht ab und machen dann sozusagen für Steinway mit ihrem Spiel Werbung.

Ouviex.

150000€ ist fast geschenkt, oder hat sich hier eine xtra 0 eingeschlichen?[/QUOTE]

Ich denke mal, dass Ouviex einen Steinway meint, der 150.000 Euro kostet. Diesen kriegt er fast geschenkt, somit also 150.000 Euro fast geschenkt. Auch, wenn der "normale" D-Flügel nicht 150.000 Euro kostet - vielleicht ist der Flügel auf den Pianisten zugeschnitten.
 

Wird das hier jetzt eine Märchenstunde?

Wenn man Lang Lang heißt oder in einer ähnlichen Bekanntheits-Liga spielt, ist in einem Werbevertrag eventuell ein neuer Flügel für den privaten Gebrauch inkludiert, alle anderen "Steinway Artists" bekommen doch nichts geschenkt - für deren Konzerte wird der Klavierstimmer genauso in Rechnung gestellt wie ein eventuell benötigter Leihflügel.
 
@weas: Du wolltest es so....

[..]

Bitte sehr.


Merci der Fürst..

Gehen wir es mal einzeln an..

Meiner Meinung nach sind die Flügel von Steinway & Sons aus der Hamburger Produktion die am besten gefertigten Instrumente der Welt. Ob diese klanglich Gefallen, ist jedem selbst überlassen. Es findet keine Globalisierung zugunsten eines besseren Einkaufspreises statt, global wird Steinway nur, wenn es darum geht, die besten Teile der Welt zu beschaffen und einzubauen.

Sie gehören zu den best gefertigten. Ohne Frage.

Allerdings sind Shigeru Kawai makellos, Fazioli kann das auch, und ich möchte gern mal einen Borgato oder Rubenstein oder Ravenscroft oder Sauter ode Steingräber-Konzerter unter die Finger nehmen. (Shigeru nicht mehr, die waren so dreist, in Frankfurt Flügel hinzustellen, ohne Bank.. DAS merkt man sich..)

Nur haben all die dahinter nicht den Namen, und nicht die Logistik. Insofern ist das „Package“ eines D-Flügels im kommerziellen Gebrauch einzigartig.

Die Hamburger Qualität ist ein sehr wichtiger Teil davon.

Wer sonst hätte die Klaviaturenfabrik Kluge gerettet? Soweit ich weiss, haben einige andere Fabriken z.B. Bösendorfer Ihre Ängste bezüglich einer Belieferung durch einen Konkurrenten inzwischen überwunden und bestellen wieder bei Kluge, das gilt auch für Steingraeber und einige andere. Qualität wird manchmal doch vermisst.

Ich selber maße mir nicht an, Kluge und anderer Klaviaturenhersteller gegen andere zu vergleichen, aber da gibt es noch mehrere. Laukhuff? Baumgärtel?


Als weiteres Beispiel Renner. Die Firma fertigt wirklich gute Mechanikteile. Steinway siebt auch hier stark nach, aber es gäbe keine bessere Qualität, welche in Europa gefertigt und gekauft werden könnte. Wer als Klavierbauer jemals eine komplette, in Hamburg montierte Flügelmechanik geliefert bekommen hat, wird mir recht geben. Wundervoll.
Wenn man eine 85 Tasten Mechanik braucht, lötet man die letzte Mechanikbacke aus, schneidet drei Töne ab und lötet die Backe wieder an. Passt! In einen über 100 Jahre alten Flügel.

Wieviel von Renners gefertigten Sachen werfen sie tatsächlich weg? Bei Steinway wird mir eh einiges zuviel weggeworfen. Man kann aus New Yorker Abfalleimern doch tatsächlich Hämmer erwerben, und zwar die schönen alten, originalen, grau unten, die beim gnadenlosen Wegwerfen im Schrott landeten.

NB Mit diesem Schrott, kundig überarbeitet, bin ich in meinem D-Flügel außerordentlich zufrieden.

Die Bauweise, von außen nach innen. Steinway ist der einzige Hersteller, der äußeren und inneren Rim aus einmal verleimt.
Eine Millionen weitere Dinge gibt es, aber um nicht abzuschweifen, wer hat den aktuellen D-282 Bechstein mit dem D-274 Steinway in der Draufsicht verglichen? Bis auf die aufgeschraubte Querstrebe der Gussplatte sehen sich die Flügel doch recht ähnlich. Wie alt war der Steinway D von der Konstruktion her? Es ist meiner Meinung nach ein Fehler, seine Produktlinie zu verlassen, lieber sollte man diese kultivieren. Da finde ich persönlich Blüthner viel authentischer.

Der Bechstein-D-280 ist dann noch vom vorigen Steinway-Konzerter abgekupfert? 17 Basstasten, wie beim Centennial D und alle Konzerter seit 1864 bis 1883.., verdächtig, verdächtig.. :D

Der aktuale D ist zuerst 1884 herausgekommen. Also seit 129 Jahren. Aber, siehe unten - mit einteiligem Rim erst ab den 20ern..

Rims machen sie sonst i.w. alle gleich. Den Rim aus zwei Teilen zu vereinen in einen, ist auch nicht Theos Arbeit von 1878 gewesen, sondern das schaffte man erst in den 1920ern, und indem man auf Birke als Zwischenlagen verzichtete und alle verleimten Dickten auf dem Rimblock seither aus Ahorn macht.

Also dürfte man logischerweise, wenn das der Clou wäre, keinen D aus der Zeit vor 1930 erwerben…. und das wäre doch jammerschade.

Oder ich kaufe alle D, die Steinway (-Händler) wegen sowas zu „Ausschuss“ erklären möchten, gern für Stück 3 Mille an. :D

Die einzigen, die mit Rims was anderes tun, sind

a- ein paar absolut billige Chinesen, die da mit Hölzern aus den Philippinen herummachen,

b- Bösendorfer, die bei den großen Ottos immer noch keinen Rim bauen, und

c- Grotrian, die den Flügel von innen nach außen bauen, also um die Klanganlage dann den Rim herumlegen.

Wieviele % vom Weltmarkt im Bereich Flügel besetzt Steinway überhaupt? 2% 5% ??? Yamaha macht in einem Jahr soviele Flügel wie Steinway in 10 Jahren? Ich denke hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Das Steinway im Konzertflügelbereich so erfolgreich ist, liegt am oft kopierten und nie erreichten D-274. Punkt.

Da sind wir uns sehr weitenteils einig. Ganz außerordentlich ist wohl der sehr hohe Konzertflügel-Anteil von Steinway, die ja doch zu einem sehr erheblichen Teil in kommerziell geführten Institutionenn landen, Akademien, Musikhochschulen, Bühnen, Konzerthäuser. Die Einschätzung von ca. 5% aller Instrumente als D-Größe habe ich allerdings noch nicht so richtig verifizieren können. Hieße, falls richtig, dass Steinway von den knapp 600.000 Instrumenten ca. 30.000 in der D-Größe gebaut hätte. Könnte das hinkommen?


Auch hat mir die gesamte, negative Fragestellung von dem Starter dieses Threads nicht gefallen. Sehr komisch. Als letztes: keine Klavierfirma der Welt könnte es sich leisten, lauter Flügel zu verschenken. Bei den über 1600 Steinway Artists wäre Steinway sofort pleite. So einen Quatsch überhaupt zu schreiben....

Steinway hatte früher Flügel gestellt. Aber das endete in den 30er Jahren. War nicht durchzuhalten. Der in Bayreuth ist auch „on loan to composer Mr. Richard Wagner“.. :D

Mir gefiel der teils quengelige Tenor auch nicht.

= == =

Also, bleiben wir dabei, Steinway ist schon klasse. Ein Steinway D ist ein außerordentlich feines Instrument.
 
Wird das hier jetzt eine Märchenstunde?

Wenn man Lang Lang heißt oder in einer ähnlichen Bekanntheits-Liga spielt, ist in einem Werbevertrag eventuell ein neuer Flügel für den privaten Gebrauch inkludiert, alle anderen "Steinway Artists" bekommen doch nichts geschenkt - für deren Konzerte wird der Klavierstimmer genauso in Rechnung gestellt wie ein eventuell benötigter Leihflügel.

Ich habe davon auch ehrlich gesagt keine Ahnung... :D Ich habe nur das von Ouviex versucht, verständlich zu erklären... :D
 
Auch hat mir die gesamte, negative Fragestellung von dem Starter dieses Threads nicht gefallen. Sehr komisch.
Warum kommen alle darauf? Ich habe lediglich gefragt, warum Steinway so beliebt ist, obwohl es noch andere vergleichbare Marken gibt! Was ist daran negativ? Ich finde Steinway auch wunderbar! (Wie aber auch zum Beispiel einen wunderbaren Sauter-Konzerter, den ich letztens angespielt habe...)
 
Warum kommen alle darauf? Ich habe lediglich gefragt, warum Steinway so beliebt ist, obwohl es noch andere vergleichbare Marken gibt! Was ist daran negativ? Ich finde Steinway auch wunderbar! (Wie aber auch zum Beispiel einen wunderbaren Sauter-Konzerter, den ich letztens angespielt habe...)

Warum kommen alle darauf? Weil wir nun mal alle gewohnt sind, in unserer Kommunikation mit anderen nicht nur auf das zu reagieren, was gesagt wird, sondern auch auf das, was nicht gesagt wird und weil uns bei der Interpretation dessen, was wir in diesem Forum lesen, vorangegangene Kommunikationserfahrungen hier im Forum und außerhalb, beeinflussen. Eine Formulierung wie:

Hallo,
warum ist Steinway eigentlich so beliebt, obwohl es doch genug andere Firmen gibt, die sicher auch so gut sind?
MfG,
Wiemalte

lässt sich halt auch als Steinway-Kritik, als Steinway-Shelte oder gar als Steinway-Bashing interpretieren.

Du kannst so etwas als Fred-Ersteller nur bedingt steuern. Selbst wenn Du in Deinem ersten Post geschrieben hättest "Ich finde Steinway auch wunderbar!", könntest Du damit nicht verhindern, dass Dich jemand als Steinway-Stürmer outet.

Die Dominanz Steinways im Konzertbetrieb wird hier immer wieder thematisiert und auch wenn die dabei entstehenden Diskussionen meist in ähnlichen Bahnen verlaufen, lese ich sie immer wieder gerne.

Liebe Grüße
Gernot
 
Schade, dass man keine neutralen Fragen mehr über Steinway stellen darf, ohne gleich als Steinway-Hasser dargestellt zu werden...
 
Nun, das:

Schade, dass man keine neutralen Fragen mehr über Steinway stellen darf, ohne gleich als Steinway-Hasser dargestellt zu werden...

wollte ich ganz sicher nicht sagen, aber warum soll's mir anders ergehen als Dir? ;-)

Ich glaube nur nicht, dass man in diesem Zusammenhang von "neutralen" (im Sinne von wert- oder ideologiefreien) Fragen sprechen, oder sich "neutrale" Antworten erwarten kann. Ich halte das auch nicht für bedauerlich. Liegt für mich einfach in der Natur der Sache.

Liebe Grüße
Gernot
 
Aach was soll dieses ganze Gequengel und Genörgele. Erst wird ein Fass aufgemacht, dass man die Omnipräsenz der Steinway D und die klangliche Eintönigkeit nicht möge, dann exculpiert man sich klamm und schiebt nach, dass man Steinway möge, und zuletzt heißt es doch wieder "Steinway-Hasser".

Pfah. Das ist mir alles hypertroph, überspannt. Kommt mal wieder runter. Ich habe per riesigem Zufall mal einen uralten D ergattern können, aber ich bin daher weder ein "Steinway-Liebhaber" noch ein "Fremdflügelhasser": alles dummes Zeugs, das sind nur die eigenen Verpeilungen und fehlgesteckten Schubladen. Da fehlt es entschieden an Entspanntheit, Gelassenheit und an der Übersicht.

Selbst wenn ich das Teil so interessant und die Industriegeschichte dahinter so spannend finde, selbst wenn ich mich hier riomanhaft verbreite über diese Firma, gibt das niemandem ein Recht, mich zum Beispiel als Werbenden Exponenten Steinway zu verschubladisieren. Dagegen verwahre ich mich striktest. Hätte ich einen uralten Bechstein, läset ihr das gleiche zu dem Unternehmen.

Mir ist das hier schon mal so gegangen, dass eine Gang von Kids die Hasskappe aufsetzte, muntere Mobbing-Methodologien wie bei Facebook, Shitstorm, mit gegenseitigem Sich-Heiß-Machen, alles dieses Arme-Socken-Getue, weil man selber gern ein Flügeli hätte, aber es GEHT eben nicht, als Schüler oder Student, wenn nicht Mama Papa schon einen haben oder eiem gnädig einen kaufen, wie es der Svenni geschafft hatte mit seinem Kawai.

Und solle dann noch ertragen, allso näähhh, dass da ständig einer fröhlich und freudig einen von Steinway, Flügel, Steinway, toll, Steinway, uralt und sowas erzählt, allso nääähhh...

<HASS>...


Pfah.

Hier ist ein Forum. Das heißt: schriftliche Kommunikation. Als Ausdruck u.a. von Kultur, von Menschsein. Das bedeutet nun nicht, dass man sich auf das niedrigste gedachte Neid- und Kappenniveau herunterzufahren hätte. Ich muss, wenn ich etwas zu sagen habe, nicht schon vorweg mir selber die Schere in den Kopf stecken, dass allein schon die Erwähnung eines Markennamens bei bestimmten Mitmenschen die Emotionen auf Hochdruck hochfährt oder sie gar austicken macht.

Also, Steinway baut tolle Flügel, andere Hersteller bauen tolle Flügel, und Laube fertig, ausdiemaus.

Und wer über Steinway schreibt, weil er zufällig einen hat, und weil es zufällig gerade darüber sehr viel zu gucken und zu lernen gibt und vielerlei Geschichten auszugraben und zu erzählen, zB, wie arm wäre das denn, dieses unterbinden zu wollen, in einem Forum, das nachgerade von der Schriftlichkeit LEBT !?!?!?!

Also alle mal wieder GANZ FLOTT runterkommen.

Entspannung.

Das Leben ist schön.

Draußen ist Sonne.

(Und im Veloursbenz, der morgen 600 km nach Sachsen rollern soll, ist zuwenig Kühlmittel in der Klima..) Da hat man eben als dicker alter Mann dicken alten Flügel und dicke alte Autos..

...(JAAA, das HAT man dann einfach so, weil das gut ist, weil das gut tut und soweiter, und weil Geld in der Tasche oder auf dem Konto überhaupt nichts dergleichen tut), ...

...und ist eben auch nicht rundum glücklich. Da sollten sich die armen Studenten und Schüler freuen, dass sie jung sind und innerlich reich und am Baggersee abhängen in der Sonne. Morgen abend brauche ich meinen Flügel auch leider nicht, kann ich nicht <hoooil>, weil ich in Sachsen stecke, in irgendeinem Landhotel in den Bergen bei den sieben Zwergen hinter Leepzsch, und es eher sehr unwahrscheinlich ist, dass es da ein Klavier gäbe. Obschon da zwei nicht unerfahrene Klavierspieler wären. Die statt dessen irgendein Schnitzel futtern, zum Trost so ohne Klavier und Geflügel.

Allerdings stehen dann wohl zwei Benz-Oldies auf dem Parkplatz, beide in edles dunkelblau (929 nautikblau) gewandet.

<hass> <neidkappe>

:D

Pfah. Runterkommen. Da fahren bitte mal alle ihren Emotionspegel auf Normaltemperatur. 36,9° C. Schlimm, was allein ein Markenname auslöst. Diese Voreingenommenheit, diese Verpeilungen, dieses Getue. Widerlich.

Ich werde weder meine erste Klavierstunde vergessen, die ich im zarten alter von sieben an einem alten Hochklavier im Möhnetal von einer Cousine bekam, Alle Meine Entchen, noch mein staunen im Wohnzimmer eines Nachbarmn, wo ein Flügel stand, noch meine erste Begegnung mit einem Steinway-Flügel in Wien am Opernring. Was nicht mal zehn Jahre zurückliegt. Meine Mama hatte mir gesagt: Jaaa, der Herr Reif - der ist ja auch Ingenieur... Vielleicht bin ich deshalb einer geworden? Um mir mal einen Flügel zu kaufen ..?.. Wer weiß..) Und ich werde nicht aufhören, davon zu erzählen, wie wichtig es ist, sich in-ten-siv mit Musik zu befassen. Eine wieviel höhere Qualität das Leben hat, indem man Musik nicht nur passiv rezipiert, am Radio und von CDs und im Fernsehen. Sondern indem man sich selber an ein Klavier setzt, egal was da in der Tastenklappe steht, und loslegt.

Vorgestern geleitete ich einen jüngeren Cousin auf seinen Letzten Weg, 50 nur wurde er. Die Worte des Pfarrers zum Klavierspiel meines Cousins, der einzige von 14 Enkeln unserer Großeltern außer mir, der beim Klavier geblieben war, waren ungefähr:

Da überlässt sich der Geist der Weisheit der geübten Hände, und die Seele wird frei und klar.

DAS ist es, was zählt.

Und nicht, dass ich einen Steinway habe und andere was anderes, oder dass wieder andere diesen Namen nicht hören oder lesen können, ohne umgehend in Krämpfe zu fallen.

Runterkommen.

Die Welt ist schön.

Und mit Klavierspiel, egal auf welcher Tonne, ist sie gleich noch viel schöner.
 
Aach was soll dieses ganze Gequengel und Genörgele. Erst wird ein Fass aufgemacht, dass man die Omnipräsenz der Steinway D und die klangliche Eintönigkeit nicht möge, dann exculpiert man sich klamm und schiebt nach, dass man Steinway möge, und zuletzt heißt es doch wieder "Steinway-Hasser".
:D Ich habe nie gesagt, dass ich Steinway nicht mag. Lediglich das mit der Omnipräsenz stimmt. Und weas: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil... Ich habe nie von mir behauptet, ein Steinway-Hasser zu sein. Und ICH habe nie (abgesehen von dieser Fastmonopolrolle Steinways) was Negatives behauptet.
 

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