Warum ist Steinway so beliebt?

wird doch schon der ganze Ton zerhackt. Was am Ende rauskommt, ist Einheitsbrei. Da ist ein Konzertflügel nicht mehr von einem Digi zu unterscheiden

Aber wirklich... Peter... Du meinst das doch hoffentlich nicht ernst...? ;)


Ist auch o.k. ;)

Aber: worin "verheddern" wir uns gerade, diskussionsmäßig? Führt uns das ins Nirwana, bzw. total vom Fadenthema weg...?
 
Aber wirklich... Peter... Du meinst das doch hoffentlich nicht ernst...?
Natürlich meine ich das ernst. Mache doch einfach mal den Monitor aus und sage mir dann, ob das Stück aus einem V-Piano oder einem Konzertflügel kommt. Ich kann da keinen Unterschied mehr feststellen, und ich denke, das ist technisch auch gar nicht möglich.
Ok, ein Klavierbauer/Stimmer erkennt es evtl. noch an der zu reinen Stimmung eines Digis.
 
Aber wirklich... Peter... Du meinst das doch hoffentlich nicht ernst...? ;)

Mit Sicherheit ist das Ernst gemeint... was spielt den ein "normales" Digi ab?
Ist doch auch mein Reden... aufgenommen ist ein sehr gutes Digi von einem aufgenommen Konzertflügel sehr schwer zu unterscheiden (vor allem wenn man des Flügel knacketrocken ohne Raum aufnimmt)
 
vor allem wenn man des Flügel knacketrocken ohne Raum aufnimmt
Richtig! Gerade bei den Aufnahmen, wo die Mikros direkt über den Hammerköpfen hängen, klingen sie zwar sehr klar, aber das ganze "Drumherum" ist völlig weg. Und das "Drumherum" kann man einfach nicht so gut aufnehmen, dass es auch nur annähernd dem live Gehörten entspricht.
 
Wei oh wei...:D Digi-Discussion...:D

Also gut. Es gibt Dinge, an einem guten Flügel plus Pianist, die ich hören kann, die hat noch kein Digi hinbekommen (kann es auch nicht - irgendwo hört es auf mit der Anzahl an Algorithmen, der Modellierung, der Rechenleistung und so weiter).

Dann, gibt es Dinge, die ein guter Flügel beim Spielen "kann", die auch kein Digi bisher kann (geht auch nicht - irgendwo hört es auf mit ...usw… ) das ist zum Beispiel das lebendige "Reagieren" im Klang auf Akkordgewitter mit Pedal, irgendwie das echte "Leben" (kann's nicht besser beschreiben).

Die besten Digis heute sind schon klasse. Den besten Flügeln (samt sehr guten Pianisten dran) können sie aber noch nicht das Wasser reichen. Da wird dann erst richtig gezaubert im Klang... Meiner Meinung nach...
 
Ihr "Imperial" hat mich klanglich nicht so sehr überzeugt. Seitdem weiß ich: den brauch' ich nich unbedingt hören im Konzert.

man hört aber schon einen "Klangcharakter" eines Instruments ganz gut heraus - finde zumindest ich (z.B. "pappig" etc.)

... und macht mal nicht so ein "Gewetter"...

Ich wettere gleich mit! Da kann ich nicht mehr an mich halten!

Auch mit „Referenzklasse-Lautsprechern“ am Rechner kann man aus YouTube-Videos nicht heraushören was man im Konzertsaal hört!

Ich habe schon genug Konzerte besucht (und Dank meines Klavierlehrers ein immer besseres Gehör für schöne Musik) um es - meiner Ansicht nach - beurteilen zu können. Auf den Bühnen standen leider meist Steinways. Und der eine klingt anders als der andere, der in Bonn am Freitag wieder anders als die in der Philharmonie. Und ich habe auch schon welche auf der Bühne gehört die geklirrt haben (ein Fachmann war mit mir einer Meinung was mein Klangempfinden bestätigt).

Schau Dir doch mal die DVD an wo Aimard sich einen Flügel aussucht (ich glaube in „Pianomania“). Da stehen sie alle in einer Reihe und Aimard hat stundenlang angespielt weil er „seinen“ Klang gesucht hat.

YouTube ist toll um sich einen Einblick zu verschaffen (wie ich kürzlich als ich festgestellt habe, dass Schönbergs Musik nicht nur zum Weglaufen ist sondern wunderbar sein kann - nämlich bei den Gurre-Liedern). Aber zur Berurteilung des Klanges eines Flügels kannst Du YouTube in die Tonne kloppen!!! Peng und Aus!!!

P.S.: Ich hoffe inständig, dass Valentina im November ihren Imperial mitbringen wird.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe mir einen solchen Vergleich einmal angehört, und man hört durchaus, dass das Digitalklavier "elektronisch" klingt. Es klingt nicht so klar, und alleine der Anschlagston ist gaaanz anders. Und die Tasten sind hörbar! ;) Und der Test wurde im Tonstudio aufgenommen unter gleichen Bedingungen.
 
Liebe Marlene,

kein Grund für einen hohen Adrenalinspiegel ;)

Auch mit „Referenzklasse-Lautsprechern“ am Rechner kann man aus YouTube-Videos nicht heraushören was man im Konzertsaal hört!

Das ist selbstverständlich, und auch unwidersprochen, und wurde schon vielfach hier in Diskussionen konstatiert.

Viele Grüße ;)
Dreiklang
 
Auch mit „Referenzklasse-Lautsprechern“ am Rechner kann man aus YouTube-Videos nicht heraushören was man im Konzertsaal hört!

Nicht nur das nicht. YT nutzt einen extremem Kompressionsalgorithmus, an dem man nahezu NICHTS mehr wiedererkennen kann.

Ich lasse YT daher auch nicht an meine Musikanlage. Da hätte ich Angst um meine halb fünfstelligen Boxen.

Wenn ich den Sohni an der Anlage fummeln sehe, bekommt er gelegentlich zu hören, "...und dass Du mir niemals mit YT-Sounds von deinem komischen iphone auf die Anlage mit den Cantons gehst..."

Da wird der mitunter leicht käsig im Gesichte.. Vermutlich weiß er nicht immer, ob sein Schweinkrams an Musik nicht unterwegs doch mal von YT stammte..
;-)
 
Hi Weas ;)

..ein Kompressionsalgorithmus gefährlich für Boxen ?? Wo gibts denn sowas *ggg* Wie heißt der Algorithmus, und gibts boxenzerstörerische Belege ? ;)

LG, Olli !
 

P.S.: Ich hoffe inständig, dass Valentina im November ihren Imperial mitbringen wird.

Der Imperial von Valentina ist nicht Valentinas.

Er steht im Eigentum von Gerd Finkenbeiner, Konzertklavierstimmer in Weetze bei Hannover. Der "Lisitsa"-Flügel, der in Berlin war, in Dortmund und auch die Royal Albert Hall beschallte, war seit dem letzten Lisitsa-Konzert um 105.000 Euro zu kaufen angeboten.

Vielleicht ist er noch da...
;-)

(... ich hätte den um ein Haar kaufen mögen.)
 
..ein Kompressionsalgorithmus gefährlich für Boxen ?? Wo gibts denn sowas *ggg* Wie heißt der Algorithmus, und gibts boxenzerstörerische Belege ? ;)

Hei Ollie, alten Schlauberger,
;-)

Da hat man für fünf Kilo-Öcks tolle Ware frisch gekäufelt, und meinst, ich ließe mir die durch irgendwelche Knackch-verdächtigen elek-drohnischen Manipulaciones ruinieren..?..

Nee, ne? Nicht wirklich..

Wer sich nicht wehrt, lebt (im Alter) verkehrt..

Die Drohung an Sohni ist, dass er dann (bei Abrauchen der Cantons..) die kleine Seat-Kkesdose fürderhin wird entbehren müssen..
;-)

Das wäre schlecht für ihn wäre das, dieweil seine Angebetete 70 eisenbahn-inkompatible Kilometer entfernt wohnt..

:D
 
und Tonkonservendiskussionen...
... beides ungemein scharfsinnig und enorm thematisch, wo es um Steinway-Instrumente geht...
... ...aber wir haben ja eine Putze, die Müll in den Giftmüllcontainer zu entsorgen pflegt ;)

mal sehen, ob hier noch irgendwas zum Thema kommt...

Rolf, Rolfroflroflrofl...,

hab ich genuch zum Thema Steinway eingekippt, dass ich das ma gnädich daaf? ;-) :D

oder darf ich das nicht? :D


= = =

NB OT nochmal was OT...

Sitzt eine alte Dame in Gelsenkirchen in der Straßenbahn. Kommt eine junge Mutti mit Töchterchen rein. Töchterchen beginnt in der Vierergruppe herumzuturnen...

Alte Dame an die Mutti:

"Daaf dat dat!?!"

Mutti, in praller Überzeugung der Segnungnen repressionsfreier Erziehung :

"Dat daaf dat!"

Die alte Dame, kopfschüttelnd, mehr für sich:

"...datt dat dat daaf... !... "
 
Da hat man für fünf Kilo-Öcks tolle Ware frisch gekäufelt, und meinst, ich ließe mir die durch irgendwelche Knackch-verdächtigen elek-drohnischen Manipulaciones ruinieren..?..

Verstehe :D .. so einer ist Dein Sohn also ! Gut, MUTWILLIGE Dauerbelastung im Grenzbereich von Boxen ist wahrscheinlich nicht gut.... Wobei - wenn Boxen so teuer sind, müssen sie auch was abkönnen. Die explodieren schon nicht, wenns mal ne Klangpause gibt oder wenn mal Obertöne oder Partialtöne kommen, die z.B. ein etwaiger Kompressionsalgorithmus aus Versehen nicht abgeschnitten hat. Und wenn was fehlt (Datenverlust aufgr. Kompression ), ist es ja ungefährlich. Töne, die nicht gespielt werden, können auch nicht gefährlich werden. :D

Ein Knacken oder Rauschen müssen die Dinger auf jeden Fall verkraften.

Hehe - wäre ich Dein Sohn, würde ich Dir vorschlagen: "Ich höre auf den Boxen, was ich will - und wenn sie kaputtgehen, arbeite ich dies ab." :D

LG, Olli !
 
Ich hab die Boxen zusammen mit dem Sohni erworben. Referenz waren zwei Slberscheibchen mit Nocturnes von Chopin.

Zum Einen die Einspielungen von Arthur Rubinstein auf einem "modernen" Steinway D (...= ON TOPIC; Rolf... :D) , ...

... zum anderen die Einspielung derselben Nocturne (op. 9-2) auf einem Pleyel-Konzertflügel aus der Zeit Chopins, einem 1840er aus der Sammlung von Ed Beunk, den der junge Den Haager Klavierprofessor Bart van Ooort spielt.

Und wir haben den Mann beim großen Saturn-Markt alle Canton-Boxen von "billig" nach "teuer" nacheinander anschließen gemacht.

Und haben ihn stets geheißen, den nächst größeren, teureren Satz Boxen anzuklemmen, wenn noch ein Unterschied zu hören war: es ging mir um genau dieses "Klöckerige", das ich an den Klavieren der Ära Erard, Pleyel, Hämmer von Henri Pape, gespielt von Frederick Chopin so absolut faszinierend finde.

Und als ich dann keinen Unterschied mehr hörte, Pleyel-Konzerter von billigerem zu teurerem Boxensatz, (...OK, NICHT den Steini D als Referenz, sondern den Pleyel..), da waren die Boxen am Ruder, die mir zu teuer waren...

<achselzucken>

Die nächst billigeren Boxen ließ ich mir anliefern.

Die also, die MEINEN Ohnren den gleichen feinen Sound-Eindruck zu verschaffen in der Lage waren wie die teureren Kollegenboxen..

Mitsamt exakt DEM Verstärker und DEM passendem CD-Player. Exakt denen, notierte Seriennumern, auf denen wir das vorgeführt erhielten. Nicht die "gleichen" aus dem Karton neu, sondern dieselben identischen Vorführ-Sachen.

:D

Absolut ontopic. Klavier..


Ich WOLLTE hören, wieweit ich unterschiede beim Klavier höre. Und wo es aufhörte, unterschiede beim Klaviersound zu liefern, da hörte dann meine Zahlungsbereitschaft auf.. :D


Straigthe Kaufentscheidung, odrr !?!?

.. und über Youtube-Video-Codekompressionen sollte sowas gar niemals nicht je in Frage gestellt werden oder beschädigt..
 
mal sehen, ob hier noch irgendwas zum Thema kommt...
Dann spiel ich mal den Faden-Retter :)

Zum Thema Aggressivität im Steinway-Marketing möchte ich auf das Konzept der "All-Steinway School" verweisen. Zurückhaltung geht anders.

Steinway hat sich eben zu keiner Zeit nur mit dem Bau des "best possible piano" aufgehalten. Das sind Amis, die sind nicht so naiv, mit Qualität alleine den Markt überrennen zu wollen.

Allerdings hilft großes Buhu da nicht viel weiter. Es ist jedem Hersteller freigestellt, ebensolches Marketing zu betreiben.

Ciao
- Karsten
 
Zum Thema Aggressivität im Steinway-Marketing möchte ich auf das Konzept der "All-Steinway School" verweisen. Zurückhaltung geht anders.

Steinway hat sich eben zu keiner Zeit nur mit dem Bau des "best possible piano" aufgehalten. Das sind Amis, die sind nicht so naiv, mit Qualität alleine den Markt überrennen zu wollen.

Weiter noch, mehr noch… Man erinnere sich an die Lernresistenz der US-Leute betreffs der Teflon-Geschichte… In New York hatten von 1961 bis 1982 die Flügel statt der Filz-Buchsen in der Hammer- und Repetitionslagerung Makkaroni-Stückchen – aus teflon. Das Hamburger Management zierte sich und zögerte, trotz zunehmendem Druck aus New York, diese Ämderung zu übernehmen. Diese Buchsen machten in den Übergangs-Jahreszeiten gerade WEGEN ihrer klima-resistenten Eigenschaften Ärger – denn das Holz drumherum wuchs oder schnurrte zusammen, stur darin aber verblieb das Teflon…

Klickgeräusche waren die Folge, die die Techniker nicht in den Griff bekamen.

Bis dann 1982 – dann schon zu „Nach-Familien“-, also CBS-Zeiten – auch das New Yorker Management ein Einsehen hatte – Teflon flog raus, Filz kam zurück – und um das Gesicht zu wahren, imprägnierte man den Filz mit einer Flüssigkeit, der man feingemahlene Teflon-Partikel untermischte, um weiter „still going strong“ von Teflon reden zu können, und gegenüber fachlich uneingeweihten Kunden weiter so zu tun, als sei alles klasse mit Teflon, also aalglatt, nur ja keine Fehler zugeben...

Diese unglaubliche Arroganz, Beschränktheit, alles mit dem Dicken Hintern machen zu können, ist etwas, das ich bei einer bestimmten Sorte Amerikaner verabscheuen und verachten lernte. Die Typen HÖREN einfach nicht. Perspektive der Macht.. Die denken, die brauchen das nicht.. (Ich kenne das auch in beruflichem Zusammenhang, habe EINMAL aus der Nähe erlebt, wie ein „altes deutsches“ Unternehmen von US-Amerikanern übernommen wurde, und nein, das will ich nicht noch einmal erleben, NEVR EVR.)

Nunmehr ist die New Yorker Fertigung besser aufgestellt -… die maßgeblichen Männer dort sind nun weitenteils „Hamburger Jungs“, bzw. die „musikalische“ Abteilung Zusammenbau leitet Michael Mohr, Sohn des deutschstämmigen Franz Mohr (der mit den bekannten Büchern über Horowitz et cetera).

Seither geht es mit der Qualität der New Yorker Flügel bergauf. Ob sie nun wirklich den Hamburger Standard erreicht haben, sei mal noch dahingestellt. Ich persönlich hätte nichts dagegen, ein New Yorker Instrument in Augenschein zu nehmen, ich würde einen Steinway-Flügel nicht per se schon allein deswegen ablehnen, nur weil er aus New York stammt. Auch wenn weiterhin qualitäts- (und Image-…) versessene US-Amerikaner hohe Aufpreise !!! (+25-30%) zahlen, um statt New Yorker Ware Hamburger Flügel zu erhalten.

Die „Art“ der Amerikaner aber scheint abzufärben… Der President International Thomas Kurrer (Deutscher) hat als Counterpart, „President America“; Ron Losby, einen waschechten, IMHO krass merkbefreiten US-Amerikaner. (Man kann sich bei YouTube ein Video ansehen, wie der kleine dicke Ron Losby Marketingsprech daherknödelredet.)

Nochmal die Abfolge: 1- Familienunternehmen, 2- Verkauf an CBS Columbia, 3- Weiterverkauf an eine Gruppe Bostoner Banker, die „Birmingham“-Ära, 4- die Wallstreet-Zauberjungs Dana Messina und Kyle Kirkland, 5- nun kommen die Koreaner von Samick.

Man darf gespannt sein, wie es in dem Unternehmen weitergeht. Die „anderen“ Unternehmen in der Firmengruppe „Steinway Musical Instruments“, zu der auch US-amerikanische Blechblas-Instrumentenhersteller und Orgelbauer etc. gehören, sollen das alleinige Spielfeld von Dana Messina werden, eine kleine, bislang interne Separation, die meines Wissens noch nicht offiziell als Trennung vollzogen ist. Was man so liest, kümmert sich Messina nur noch um „die Anderen“, abseits des Steinway-Klavierbaues.

In den Aufsichtsrat sind mehrere Koreaner, Vertraute des Samick-Chefs, eingezogen. Noch treten sie nicht offiziell in Erscheinung, aber man darf annehmen, dass bei einem Anteil von über 30% an der gesamten Gruppe nach Herauslösen derer Anteile, die Messina „machen“, managen will, dann die Koreaner die Mehrheit bei Steinway und damit die Möglichkeit zur Industriellen Führerschaft haben. Ich habe Kontakt zu einem Klavierbauer in einem Nachbarland, der Samick vertreibt – und auch Ersatzteile zu Steinway beschaffen kann, Dinge, die mir hier im Heimatlande kaufen zu können übel verwehrt worden waren... Was der über Samick erzählt, schien mir interessant. Da scheint Steinway in gute Hände gelangt zu sein.

Betreffs Marketing und dieser "All Steinway Schools" – das ist immer mal wieder ein heißes Thema im US-Forum von PianoWorld.

Da „All Steinway“ oftmals heißt, dass von 100 gekauften Instrumenten einer großen Institution dann vier Steinway-Flügel sind (ein D-274 für die Bühne, drei B-211 für die Klavierprofs..), dann acht Boston-Flügel, drei Boston-Klaviere und der Rest Essex-Klaviere sind, also 85, mag sich jeder ein eigenes Bild machen, ob das alles fein „All Steinway“ ist…

Es hat jedenfalls schon Ärger gegeben, weil Eltern ihre Kinder an "All Steinway"-Schulen anmeldeten, und die Kids dann erzählten, dass sie für das teils saftige Schulgeld immer an Essex-Klavieren übten...

Es bleibt spannend. Möglicherweise wollen die Koreaner ganz im Hintergrund bleiben. Ist noch nicht heraus.

Was mir persönlich an dem Laden überhaupt nicht gefällt, ist, dass sie abseits der Boston- und Essex-Dinge "eigentlich" (bei Flügeln) seit 1935 nichts Neues mehr auf die Reihe bekamen, da erschien der S-155. Und wenn man den nicht mag, weil zu klein, muss man zurück auf 1900 und 1908 oder so, als das "miniature design" von den Erben Theodores herauskam, die Flügel O-180, L-180 und M-170.

Seither - nichts.

OK, das Billhuber-Patent mit den dünner Geschliffenen Soundboard-Rändern, und die "accelerated action", wobei nun Steinway nach technischer Angleichung Hamburg und New York mir irgendwie noch schuldig geblieben ist, ob nun entwder die New Yorker Instrumente keine „accelerated action“ mehr haben, oder ob die Hamburger Flügel diese numehr „klammheimlich“ installiert bekommen..


Aber der generelle Vorwurf: Steinway verwaltet das alte, nein uralte Erbe von Henry senior, Henry junior und Theodor, ein Erbe aus der mitte des 19. Jahrhunderts. (Wir gehen nun auf die Mitte des 21. Jahrunderts zu… ). Bis auf das „miniature design“ (Größen O, M, L und S) von 1900 kam nach dem C-Flügel von 1886 nichts mehr. Theo hat noch den C-227 fertiggestllt, dann verschwand er nach Braunschweig zu seinen geliebten „Ehrlichen Kleidersellern“ und seinen Seesener Waisenkindern, denen er die Sommerfeste ausrichtete. Dann legte er sich nach einem ungeheuer arbeitsreichen Leben unters Gras, und das war’s dann, mit der Klavierbau-Entwicklung bei Steinway…

Ich bin froh, froh, froh (ein unfassbarer Zufall und ein Riesenglück, die beste Anschaffung meines gesamten langen Lebens), hier sein Meisterwerk stehen zu haben, den D-Flügel der Urversion mit dem Namen „Centennial Concert Grand“. Fast 700 Kilo reines Glück in Holz, Guss und Stahl.

Es hat sich NIEMAND mal daran gemacht, einen E-310-Flügel zu entwerfen. Das traut sich da niemand, und ich habe die amerikaner im Verdacht, dass sie – schlau, wie die Yankees sind – von vornherein dachten, das kostet ungeheuer Geld, das geht in die Hose, und all das klemmt man sich….

Ich liebe und verehre den Drive bei Steinway, die technische Entwicklung von 1853 bis 1886. Die Männer, die das taten, haben meine allergrößte Hochachtung. (Das schließt den modernen D-Flügel ein.)

Und ich sage es mal brutal: Alles andere und alles danach - 4get it. Das Kölsche Verdikt: kenne mer ned, bruuche mer ned, fott dormett.

Aber man muss nicht auf mich hören. Ich lebe nicht in der Neuzeit, nichtmal mit meinen Autos.. ;) die sind auch ururalt..

Man darf mich gern für spinnert wegsortieren: Eigentlich - "EI-GENT-LICH"... steht mir der Sinn nach noch etwas anderem.. Wenn mir einer Chopins Klavier hinstellt, einen 2,30m-Pleyel-Flügel mit dem damals leichtesten Anschlag ... - ich gäbe dem Spender meinen D-Flügel, Onkel Theos wundervolles Meisterwerk, sonnigen Herzens mit.

Eisensaiten, und die neunlagigen Hämmer von Henri Pape, mit Hirschleder und Kaninchenfilz. Und mit einer Farbigkeit des Klanges, die (vermutlich..) KEIN EINZIGER Steinway-Flügel in 160 Jahren Firmengeschichte entfesseln konnte. Das einzige, was der alte Pleyel nichgt konnte, war..

...LAUT zu sein.

Aber wer braucht daheim schon LAUT - für die Carnegie Hall..?..

Also, kenne mer ned, bruuche mer ned, fott dormett.

:D

Es ist schon verrückt. Da hat einer einen D-Flügel, und eigentlich will er den gar nicht mehr, will was "anderes"...

Aber: ich lerne. Täglich lerne ich hinzu. Der Weg ist das Ziel. Darum geht es. Nicht, einen dicken Steinway zu HABEN, zu BESITZEN. Sondern es geht darum, Klavier immer besser spielen zu können.

Das ist der wahre Reichtum.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
O............. ! wenn dies der Schulmeister liest, dann gibts mit dem Stock ! :-(:D:D:D
 
@Wiedereinaussteiger: Vielen Dank für den Beitrag, das war der qualifizierteste Bericht des ganzen Artikels! :)
 

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