Warum ist Steinway so beliebt?

auf einem guten Instrument klingen auch Anfängerstücke besser als auf einem schlechten ;)
auf einem guten Instrument spielen sich auch Anfängerstücke besser als auf einem schlechten ;)
so ist das halt :D:D

Wenn es mir öffentlich nicht ein zu heißes Eisen wäre, würde ich darüber diskutieren, wo "gutes Instrument" anfängt, bzw. wie weit man "nach oben" gehen muß, um vollständig zufrieden (oder versorgt) sein zu können...
 
Ich sag mal so, ich achte S&S sehr, ist aber ned so mein Ding. Ich muß hier ganz offen zugestehen daß ich lieber einen alten Blühtner oder Förster spiele. Das S&S hochwertige Qualitätsarbeit ist, steht für mich allerdings außer Frage.


Viele Grüße

Styx

Endlich mal ein Beitrag, der meine ursprüngliche Frage (dazu noch sachlich) aufgreift! Gut, eine direkte Antwort ist es nicht, aber indirekt kann ich schonmal sehen, dass nicht alle von diesem "Steinway-Gruppenzwang" befallen sind...
 
Ich sag mal so, ich achte S&S sehr, ist aber ned so mein Ding. Ich muß hier ganz offen zugestehen daß ich lieber einen alten Blühtner oder Förster spiele. Das S&S hochwertige Qualitätsarbeit ist, steht für mich allerdings außer Frage.


Viele Grüße

Styx

...und das wir sie teils greißlich zum Stimmen finden, steht ja auch außer Frage ;)

LG
Patrick
 
interessanter Gedanke!! denn die Konsequenz wäre, dass spieltechnisch mittelmäßige wenn nicht gar drittrangige Massenware sich besser rechnen würde als bessere Produkte...

in der Tat ist dies so, für ein paar cm. Steinway mehr, erwirbste zuzügliche Vorteile, die bezahlt man auch grosszügig. :D
Du kannst von einem Mercedes der A-Klasse nicht die Vorteile der S-Klasse erwarten, so läuft es in der Wirtschaft, wer nicht so denkt geht unter. Von der Masse muss man die Kohle holen, nicht von den Reichen.
Die Firmen die nicht so gedacht haben gehen alle unter oder werden zwecks Werbung und Prestige von Anderen geschluckt. Beispiel: Rolls Royce, Bentley usw. alles in Deutscher Hand. In der Klavierindustrie ist es ähnlich, Steinway ist diesbezüglich gut formiert, die kommen auch ab und zu auf die verrücktesten Ideen.
Die cleveren Chinesen drehten den Spiess um und bauen billige Produkte für die Masse mit den Vorzügen (???) unserer teuren Produkte, dies brachte ein riesen Vermögen mit diesem werden sie sich Schritt für Schritt an den europäischen Top Firmen beteiligen und dann schlucken.:oops::tuba:
 
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Lieber Destenay,

sei mir nicht böse, aber Dein ganzes Post klingt etwas wirr, und ist teilweise falsch. Wer nicht konkurrenzfähig ist, oder die Zeichen der Zeit nicht erkennt, geht nun mal unter (bzw. wird "geschluckt"). Was die Globalisierung angeht: da gibt es Gewinner und Verlierer - das ist ja logisch. Auch der kleine Mann in Deutschland (oder Frankreich) profitiert davon. Allerdings, manchmal trifft es ihn auch.

Und mit abstrusen Prognosen ("dies brachte ein riesen Vermögen mit diesem werden sie sich Schritt für Schritt an den europäischen Top Firmen beteiligen und dann schlucken") würde ich mich persönlich doch bitte etwas zurückhalten. Solange ich etwas nicht genau weiß.

Nicht jede wackelige oder halb-wackelige Firma wird gleich von Ausländern aufgekauft. Und selbst wenn, so ist das nicht unbedingt immer das schlechteste, was ihr passieren kann.

All das ist hier im Faden aber offtopic, und ich möchte es nicht weiter vertiefen.

Von Dir kommen und kamen leider des öfteren mal so "halbgare" öffentliche Aussagen... in Zukunft werde ich entweder Belege dafür fordern, wenn mir etwas seltsam erscheint, oder sie ggf. zurechtrücken.

Schönen Gruß
Dreiklang
 
Es zwingt einen Pianisten doch niemand, auf einem S&S zu spielen, oder?

Nein, das vermutlich nicht aber z.B. in unserer Philharmonie stehen einige Flügel zur Verfügung und jeweils zwei werden dem Pianisten zur Auswahl bereitgestellt. Es sind aber nur Steinways.

Wer keinen will muss sein eigenes Instrument mitbringen.


Und ich sag's Dir ganz ehrlich: so direkt "vom Hocker gehauen" haben mich andere Flügelmarken auf der Konzertbühne bisher nun auch nicht unbedingt...

Wie kannst Du das wissen wenn Du keine Konzerte besuchst (wie Du mal geschrieben hast wenn ich mich richtig erinnere)?
 
Um hier auch mal einen späten Senf zu setzen… Der Erfolg von Steinway war in der Unternehmensgeschichte von vielen Facetten und mancher Zufälligkeit abhängig.

Ein wichtiger Aspekt: Die frühen Jahre. Steinway ist ein Kind der Industriellen Revolution. Sie gehören, gehörten zu den stets nur wenigen Firmen, die den aktuellen Stand der technischen Entwicklung betreffs Arbeiten mit Holz UND Arbeiten mit Metallen aktiv verfolgten.

Vor Steinway taten das auch die Firmen Erard und Pleyel als große Manufakturen. Die fabrikmäßig Klaviere in tausenden, ja zehntausenden Stück bauten, im Paris des frühen 19. Jahrhunderts, und die Firma Broadwood in London.

Als dann aber in der Metalltechnologie Mitte des 19. Jahrhunderst nochmal „die Post abging“, betreffs der Entwicklungen beim Stahl und mit Auswirkungen bei den Materialien für die Saiten, da waren diese anderen Firmen schon groß, satt und etabliert. Sie „kümmerten“ sich nicht mehr in der Intensität..

Der damals kleine Steinway aber war hungrig..

Parallel muss man die Sozialgeschichte des Klavieres im Auge behalten. Noch zu Beethovens Zeiten waren Klavier und Cembalo im Wesentlichen ein Vergnügen in den Salons des Adels. Abends mit 10, 25 Mann zusammenzuhocken im Salon.

Mit der industriellen Revolution kamen immer mehr Bürger auch in die Gelegenheit, sich abends zur Freude und Entspannung Musik zu gönnen. Das bedeutete, dass die Säle, in denen Klavier gespielt wurde, größer wurden. Mikrofone und Verstärker gab es noch nicht, also musste das Konzertklavier selber hierzu lauter werden.

Hier kam ein weiterer Zufall hinzu – die maßgeblichen Männer der Steinweg-Steinway-Famiie in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten ALLE ein dickes Hörproblem. Sie suchten intensiv nach Methodiken, mittels neuer Saiten, anderer Hämmer und per gutem Design der Saitenanlage ihre Klaviere sowohl lauter zu machen zum einen, aber zum Anderen im Klang schön zu belassen. Die Menschen, die dies taten und vermochten, waren – in meinen unmaßgeblichen Augen – Genies. Henry junior, und später sein Bruder Theodor. Deren ersterer ein vielleicht bei einem einzelnen Menschen danach niemals mehr erreichtes intuitives Wissen und eine Exzellenz im Bau von Resonanzböden erreichte. Dann sein technisch beschlagener Bruder, der mit einem der besten Physiker seiner Zeit, Von Helmholtz, zusammenarbeitete.

Bei den Hämmern und ihrem Bestreben, den Klang lauter zu bekommen, war auch Glück im Spiel. Bessere, „reichere“ Hämmer bauten die Franzosen, die nach den Patenten von Henri Pape in den 1830er Jahren mit bis zu neun Lagen verschieden dichter Materialien aufwarteten – aber das Vereinfachen, das „Abspecken“ der Pape’schen Komplexität war nicht mit soviel Verlust an Klangqualität verbungen.

Also ging Steinway diesen Weg:

Harten Wollfilz mit Unterfilz. Das ließ sich dann später, als die „Post“ abging zu denn Stückzahlen, auch in hohem Maße automatisieren, wie dann Alfred Dolge als Zulieferer für Steinway etc. bewies, mit Fertigungstechniken, mit denen die Pape’schen bis zu neunlagigen Hämmer niemals hätten hergestellt werden können – deren Fertigung war teuerste Handarbeit unter Verwendung extrem teurer Zutaten…

Die neuen Stahlmaterialien benötigten – um ihre Eigenschaften zu nutzen – immer höher gespannte Saitenanlagen. Hier war die Entwicklung einteiliger gegossener Rahmen maßgeblich – zwar keine Erfindung von Steinway, sondern von Alfred Babcock in Boston bereits in den 1820er Jahren geschehen – für Tafelklaviere, aber die konsequente Umsetzung auch bei Flügeln war eben der entscheidende Schritt, der Vater Heinrich Steinweg und Sohn Henry junior bereits von Anbeginn an bei ihrem Flügelbau gelungen war: schon die ersten Steinway-Flügel von 1856, drei Jahre nach der Firmengründung, wiesen einteilige Rahmen auf, nach einem sehr schlauen „modularen“ Konzept, das auf der Konstruktion der Pariser Erard-Flügel basierte, sehr flott aber entscheidend weiterenwickelt wurde, derweilen Erard quasi „stehenblieb“:.

Ein Konzept, das die beiden Henrys ausbaldowert hatten und einige Jahre lang kaum einer nachbauen konnte - Chickering in Boston konnte das auch, aber dort hatten sie keinenPlan, wie man das hätte besser nutzen können in Verbindung mit dem „scaling“ - Jonas Chickering in Boston war Einzelkämpfer und „konnte“ das Berechnen der Klanganlage und das unendlich mühsame Ausprobieren bis in die winzigen Details guten Klanges schlicht nicht so gut wie die Steinways.

Dann kommen die Punkte hinzu, die schon der Klaviermacher Michael benannte: Kriegseinflüsse. Abgebrannte Holzläger. Lieferfähigkeit.. Vor dem zweiten Weltkrieg war – min. in Europa – Gleichstand: Bösendorfer, Blüthner, Bechstein und Steinway teilten sich die Konzertbühnen. Eine ähnliche Situation in den USA: erst nur Chickering, dann Chickering und Steinway, später Weber und Steinway, dann Mason & Hamlin und Steinway.

„Steinway Artist“… Früher war es so, dass Klavierbauunternehmen Flügel an bekannte Pianisten verschenkten, um im Gegenzug Empfehlungsschreiben der Virtuosen zu bekommen, wie toll das Klavier sei, und diese Empfehlungsschreiben („endorsements“)in der Werbung zu verwenden. Das Weimarer Schlösschen von Franz Liszt muss zu späteren Jahren wie ein Klavierladen gewesen sein. Überall standen Flügel herum, und Franz Liszt schrieb reichlich Dankes- und Empfehlungs-Briefe… , daran sollte es nicht mangeln…

Das veränderte das kaufmännische Genie der Steinway-Familie, William. Er war der erste, der große Tourneen organisierte, zuerst mit Anton Rubinstein um 1872 herum. Später mit Paderewski. Das Verschenken (oder „kostenfreie Zurverfügungstellen“..) von Flügeln an Pianisten endete irgendwann in den 1910er oder 1920er Jahren, das wurde auch Steinway zu teuer.

Heute ist es eine Ehre, als „Steinway Artist“ berufen zu werden. Es gibt keinen Flügel geschenkt, der Steinway Artist hat einen zuhause zu haben.

Egal, wo und wie günstig er den hat erwerben können. Es ist eher eine Art Selbstverpflichtung der Firma, alles zu tun, damit ein „Steinway Artist“ nicht in die Verlegenheit komme, mal auf einer entlegene Bühne auf einem „fremden“ Klavier spielen zu müssen.. Es wird gesagt, dass die Künstler für den Gestellungsservice zu zahlen hätten, aber man darf durchaus annehmen, dass da eine gewisse Variabiltät der Kostenberechnungen drinsitzt…

Wenn der erste Pianist auf dem Gipfel des Mount Everest die Bergsteiger und die Yetis dort bespaßen wird, dann wird das ein Steinway sein, mit dem Hubschrauber dorthin geflogen.
;-)


Prügel gibt es nicht, wenn Steinway Artists auf anderen Instrumenten spielen. Die gibt’s nur dann, wenn er einen Steinway hätte haben können, aber den nicht wollte. Es sind schon Pianisten von der Liste runtergeflogen, oder sie wollten selber nicht mehr. Das Steinway-Marketing ist schon teils auch bissl penetrant… Insbesondere der Aspekt des angeblichen Investitions-Charakters, der solange begründbar war, wie Steinway mit Erfolg etwas höhere Preissteigerungen als die Inflationsrate probierte… Das geht aber nicht immer. Auch ein Steinway verliert an Wert.

Und die Sage, dass es unbesehen bei Instrumenten von Bancern nur bei einem Steinway einen Instrumenten-besicherten Kredit gäbe, scheint auch nicht ganz zu stimmen. Faziolis und Bechstein-Flügel werden auch finanziert.


NB OT Daimler sind sehr gute - englische - Limousinen – die jeweiligen Topmodelle der Fa. Jaguar :D


Der Wunsch, andere Spitzenklassenklavierbaufirmen sollten auf den Bühnen „gleich vertreten“ sein?

Definiere „Spitzenklassenklavierbaufirmen“ ….

Aber kaufen muss die Flügel wer… Und da ist immer noch das meist simple Gehabe in den Kulturverwaltungen: „sicher“ ist eben – wegen der Bekanntheit und Verbreitung - der Kauf eines Steinway D. (Und ein Steinway D ist schon ein klasse Instrument.. :D )

Für solch eine Entscheidung ist noch kein Mensch bei Konzerthäusern entlassen worden. Das ist ein bisschen bitter für Blüthner, Bösendorfer, Fazioli, Bechstein, Grotrian, etc. Aber es ist so..

Der teuerste Flügel ist übrigens weder ein Steinway D noch ein Imperial von Bösendorfer noch ein 308er Fazioli – der teuerste ist ein Ravenscroft, eine Spezialfertigung von Amerikanern auf der Basis des Sauter-Konzertflügels aus Spaichingen. Das Ding ist dreimal so teuer wie ein Steinway D. Und die Flügel von Borgato in Norditalien sind auch deutlich teurer – sie haben in der Hälfte der Töne ab Diskant Vierfach-Besaitung.
 
Hallo Marlene,

Wie kannst Du das wissen wenn Du keine Konzerte besuchst (wie Du mal geschrieben hast wenn ich mich richtig erinnere)?

Ich kann das wissen, weil ich sehr viele YT-Videos, auch DVD's, genau anhöre (bzw. auch anschaue) ;)
Der Hersteller des Instruments ist zumeist deutlich erkennbar. Gerade bei anderen Herstellern als S&S hörte ich stets sehr genau hin (denn ich bin neugierig...)

Aber: all das ist zum Großteil wohl auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Allerdings, Marlene, wenn ein anderer Hersteller für mich nun ein echter "Augenöffner" in Sachen Klang gewesen wäre, hätte ich auch nicht gezögert, das hier publik zu machen.

All das sind aber, wie gesagt, persönliche Meinungen. Da mag ein jeder eine andere, bzw. seine eigene, haben.

in unserer Philharmonie stehen einige Flügel zur Verfügung und jeweils zwei werden dem Pianisten zur Auswahl bereitgestellt. Es sind aber nur Steinways.

Allerdings, wie rolf ja auch schrieb: das ist nicht unbedingt das schlechteste, was einem Pianisten passieren kann.

Viele Grüße ;)
Dreiklang
 
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@ Wiedereinaussteiger: Danke für den tollen Beitrag!!! Mit Spitzenklasseklavierbaufirmen meine ich eben Fazioli, Bechstein Grotrian etc. Soll das also heißen, dass Steinwayy gar nicht unbedingt wegen des Klanges so viel gekauft wird?
 

Soll das also heißen, dass Steinwayy gar nicht unbedingt wegen des Klanges so viel gekauft wird?

Nein , soll es nicht. ;-)

Es ist ein dicker Unterschied, ob man sich privat einen Steinway kauft, oder ob man in Sachen Klavierkauf institutionell tätig ist, als Betreiber einer Musikschule, einer Universität, einer Konzertbühne einen Flügel braucht.

Bei der privaten Beschaffung hatte ich mir drei Kriterien überlegt:

a- Möbelstück. Das Dingen steht herum, und das soll gut aussehen und nicht stören.

b- Klang. Der sollte allen Beteiligten, der Familie, gefallen.

c- Spielgefühl. Das geht alle an, die darauf spielen. (Leider i.w. nur noch ich.)


Beim institutionellem Kauf tritt in den Hintergrund, ob der Kaufende selber Klavier spielt undoder eine Präferenz in Sachen Klang oder Hersteller hat. Er will zuvorderst mit der Erledigung dieses Jobs keinen Ärger.

Dein Chef spendiert Dir einen Dienstwagen… Gehst los, und kaufst einen 911er Porsche, gibt das Ärger. Gehst du los, kaufst einen Lada Niva oder einen Dacia, gibt das auch Ärger. Der Chef sagt: In der Karre nehmen Sie mir aber keine Kunden mit..!... Was sollen die denken…

Keinen Ärger gibt’s , wenn du dir einen Audi A4 kaufst. (A6 ist oft schon zu teuer geworden, könnte Ärger geben. Und A8 sitzt nicht drin im Etat, und dein Chef fährt den.. Gäbe also auch Ärger.. Und komme ihm nicht mit einem Jaguar.. )

Und so ist das auch bei Bühnenflügeln. Die Etats sind eng, oft sind Steuergelder oder Sponsorengeler mit im Topfe, und der, der kauft, kauft nicht alleine, sondern man sieht ihm auf die Finger. Wenn der loszöge und sagte: ich will jetzt aber mal einen Borgato, weil, der ist vierfach besaitet… , dann werden die anderen sagen:

Häh!?!? Hast du sie noch alle !?!?! Das Teil kostet 250.000 Euro, dafür bekommst zwei D plus ein Spielflügelchen gratis obenauf....
;-)

Da ist der Kauf eines Steinway D eher entspannt.

Außerdem gibt das eine schicke kleine Reise nach Hamburg, sich einen Flügel aus den frisch Produzierten aussuchen zu gehen. Ist immer wieder nett dort..
:D
 
@ Wiedereinaussteiger: Aber wenn ich zwei Konzertflügel habe, von denen der Klang und das Spielgefühl gleichbeliebt ist, dann würde doch die Mehrheit Steinway kaufen. Liegt das nur am Ansehen und an der Firmentradition?
 
Soll das also heißen, dass Steinwayy gar nicht unbedingt wegen des Klanges so viel gekauft wird?
...selbstverständlich sind für Konzerte und Aufnahmen weder Klang noch Spielart entscheidend, sondern einzig die Vorurteile über Marketing, aggressive Werbung usw. ... ist doch klar, jeder Veranstalter und jedes Studio und auch jeder Interpret sagt ständig "wir pfeifen auf Klang und anderen Schnickschnack" ;);););)

...offenbar ist es vielerorts nicht möglich, wahrzunehmen dass Steinway in jeder Hinsicht sehr gute Instrumente herstellt... und offensichtlich passt vielerorts dieses Faktum nicht in die eigenen Anschauungen hinein...
 
Rolf, dass Steinway hervorragende Instrumente baut, ist nach wie vor eine unbestreitbare Tatsache. Was viele (auch mich) jedoch stört, ist der Absolutheitsanspruch von Steinway, die besten Flügel der Welt zu bauen.
Dass die eigenen Konstruktionen teilweise veraltet sind, vergisst man dort scheinbar genau so wie die Tatsache, dass die so häufig angepriesenen Steinway-"Innovationen" (Duplexskala, Schichtholz-Stimmstock usw.) mittlerweile Standard im Klavierbau geworden sind.
Dann ist es doch eigentlich nur logisch, dass Steinway seine "Vorreiterrolle" langsam verliert, weil es inzwischen viele Hersteller gibt, die gleich gute oder bessere Instrumente herstellen. Der einzige Unterschied, den Steinway auch kräftig aufrecht zu halten versucht, ist der Grad der Bekanntheit. Wer kennt in Amerika schon Fazioli oder Steingräber?

Ich selbst war auch dem Steinway-"Glauben" verfallen, bin sogar von München nach Hamburg "gepilgert" mit der Auffassung, Flügel unter 2 Metern könnten nicht gut klingen... Ich hab hier noch haufenweise Steinway-Infomaterial...
...Bis mich ein kleiner Schimmel-Flügel zur "Blasphemie" verleitet hat. Und ich bereue es nicht.

Herzliche Grüße
Jonathan
 
Ganz unabhängig davon, ob die Instrumente auf den Bühnen zuverlässig "funktionieren", ist es für den Konzertbesucher doch sehr schade, dass ihm immer der gleiche, zumindest sehr, sehr, sehr ähnliche Flügelklang in die Ohren säuselt. Aber gebannt von atemberaubender Virtuosität und gefesselt von nahezu nicht-menschlicher Perfektion der Instrumentenbeherrschung selbst bei aller-aller-allerschwierigsten Stellen.... wer achtet da schon noch auf den Klangcharakter des Flügels? Sagte ich Charakter? ....

LG und, rolf, viel Spaß beim Zerreißen meines Beitrags :D:D

Sesam
 
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