Warum ist ein Klavierlehrer gegen ein e-Piano?

  • Ersteller des Themas Josef_der_Referent
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Ich kann über meine sündhaft teure Edel-HiFi-Anlage einen 308er Fazioli hören... das wird niemals so gut klingen wie mein kleiner alter Bechstein live im Wohnzimmer.

Wenn Du "gut" durch "echt" ersetzt, stimme ich zu. Ansonsten keineswegs.... ;)

Ein Miniflügel im Wohnzimmer, oder sei es auch ein normaler, mittlerer Qualitätsklasse, bespielt z.B. von einem Amateur, klingt niemals so gut wie ein klasse Konzertpianist auf einem klasse gestimmten/intonierten Instrument in einer klasse Aufnahme über eine gute Anlage.

"Echter", und detailreicher: das ja.
 
Du verstehst es einfach nicht.... es geht um den TON!... nicht um das stümperhafte Geklimpere... und das Wort "Miniflügel" nimmt dir mein erhabener, in Ehren ergrauter 2m Mann schon ein wenig übel... :D
 
Noch was... man sollte ja auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen... aber ich erinnere mich immer wieder gern an den Moment zurück, als Stilblüte an meinem bescheidenen Flügelchen mir eines meiner Lieblingsstücke (Jeux d'eau von Ravel) vorgespielt hat... ungeübt und auch nicht ganz fehlerfrei... trotzdem... keine Aufnahme dieser Welt kann dieses Klangerlebnis toppen. Eine Aufnahme ist und bleibt eine Aufnahme.
 

Der macht ja auch die Musik :cool:

Aber: Du willst mich, glaube ich, auch nicht verstehen: ich nehme solche Aussagen einfach genau.

Töne klingen life echt, und detailreich, auf einer Aufnahme weniger. Peng, aus.

Das wiederum ist so selbstverständlich, daß mir gar nicht klar ist, wieso wir überhaupt darüber reden müssen. Und das weiß auch jedes Kind.

keine Aufnahme dieser Welt kann dieses Klangerlebnis toppen.

Das sei Dir ebenfalls unbenommen, Dein subjektives Klangerlebnis so und so wahrzunehmen. Jeder hat einige dieser Erlebnisse und Erinnerungen.

Eine Aufnahme ist und bleibt eine Aufnahme.

Richtig, und der Vorteil einer Aufnahme ist u.a.: ich kann sie wieder und wieder hören und genießen. Ein Konzert z.B. nicht (das lebt "nur" in der Erinnerung).
 
Ich hab doch auch gar nix gegen gute Digis... sie erfüllen ihren Zweck, wenn es gar nicht anders geht. Wer viel spätabends üben will und empfindliche Nachbarn hat z.B., der soll sich ein gutes Digi anschaffen und damit spielen. Oder, wenn es die Mittel zulassen... ein akustischen Instrument für den Tag und ein Digi für die Nacht... alles in Ordnung.
Ich wehre mich allein gegen die Tatsache, dass jemand behauptet, ein Digi könnte so gut sein oder besser als ein akustisches Instrument... das entspricht einfach nicht der Realität. Und ich rede hier grundsätzlich über das "Live" spielen...
 
Töne klingen life echt, und detailreich, auf einer Aufnahme weniger. Peng, aus. Das wiederum ist so selbstverständlich, daß mir gar nicht klar ist, wieso wir überhaupt darüber reden müssen.
Damit der Threadersteller einen der Gründe kennt, warum KLs evtl. gegen ein Digi sind.
 
ein Digi spielt nun mal nur Aufnahmen ab... ;)
Nicht ganz: sie haben prinzipiell schon damit angefangen, Töne von Grund auf selber wie ein echtes Instrument zu erzeugen anstatt bloß zu reproduzieren (das ist ja genau die virtual-Modeling-Technologie). Und das Ergebnis davon ist gut.

Ich wehre mich allein gegen die Tatsache, dass jemand behauptet, ein Digi könnte so gut sein oder besser als ein akustisches Instrument

Ich habe das nie behauptet. Nur, in Teilen hat das wohl bereits angefangen. Wenn mir das System Klaviatur/Tonerzeugung am V-Piano ermöglicht, viel einfacher viel präziser zu spielen, ist schon etwas "besser" geworden als bei den Mechanischen. Aber der Klang selbst hinkt eben noch ziemlich hinterher.
 
... das System Klaviatur/Tonerzeugung am V-Piano ermöglicht, viel einfacher viel präziser zu spielen, ist schon etwas "besser" geworden als bei den Mechanischen...
Warum macht ALPHA Piano für einen Haufen Geld dann sowas?
"Wozu eine vollständige Konzertflügel-Mechanik?

Jeder passionierte Klavierspieler, Musiker in Ausbildung oder Pianist würde am liebsten immer auf einem Konzertflügel üben. Das ALPHA Piano verfügt über eine vollwertige Mechanik und Klaviatur eines Konzertflügels mit den langen Tasten im Bass und den kurzen im Diskant - ähnlich wie im Bösendorfer 280 Concert Grand oder Steinway D-274. Weil das ALPHA keinen Gussrahmen hat, können wir die Klaviatur so schneiden, dass die Tasten fast gerade nach hinten verlaufen – ein großer Vorteil für die Verschleißfestigkeit. Weiters haben wir auch nicht auf die obligate Unterdämpfung verzichtet und verwenden original Filz-Hammerköpfe."
 
und das Alpha Piano hab ich mir auf der Frankfurter Musikmesse angesehen... schick... und angehört... gruselig... :D
 
Warum macht ALPHA Piano für einen Haufen Geld dann sowas?

Weil sie hoffen, daß es jemand kauft? :cool: Warum werden "Digitalflügel" gebaut? Das kann ich Dir auch nicht beantworten. Wirklich brauchen tut es die jedenfalls bisher nicht, meiner Meinung nach. Ich hatte übrigens mal einen gebrauchten Digitalflügel in einem Laden "anprobiert". Seitdem weiß ich, daß Digi-Klaviaturen unter Umständen auch ziemlich am Ende sein können...

Ansonsten: wenn man es genau wissen will (und vor einer Kaufentscheidung steht z.B.) dann würde ich möglichst viele Testberichte zu solchen Dingen recherchieren.
 

Ist das dieses hier: ?

Weinberger Messestand ALPHA-PIANO - YouTube

Wie war das: "Die beste sample-Library, die es auf dem Markt gibt, mit 60 Gigabyte Größe, eingebaut"? Und so klingt das ganze dann? Mehr sag' ich jetzt lieber nicht. Aber da bin ich wirklich anderes gewohnt vom V-Piano...
 
naja... es klingt halt wie ein Konzertflügel, den man "trocken" über Lautsprecher abspielt... ;)
Und auch dein V-Piano klingt maximal nach einem Flügel, den man über einen Lautsprecher abspielt... mehr geht einfach nicht... nur mit dem Unterschied, dass sich das Alpha Piano wenigstens noch wie ein echter Flügel anfühlt...
 
naja... es klingt halt wie ein Konzertflügel, den man "trocken" über Lautsprecher abspielt... ;)

Das finde ich, ehrlich gesagt, nicht... für mich hört es sich stark so an, als ob eben "einzelne Töne" einfach ohne Rücksicht auf Verluste zusammengepappt werden, und den Gesamtklang ergeben. Furchtbar, eigentlich. Und genau so macht man's ja auch in der Sample-Technik... ich bin ein wenig "entsetzt", daß sich die besten Sample-Geräte offenbar noch so "schlecht" anhören.

Und auch dein V-Piano klingt maximal nach einem Flügel, den man über einen Lautsprecher abspielt... mehr geht einfach nicht...

Stimmt, oder eben über Kopfhörer. Aber wenn dieses Ziel mal erreicht würde, würd's mir vorerst reichen... stell Dir vor, wenn man eine Aufnahme dann online stellt, und die würde so gut klingen, und man könnte mit den Einspielungen von Leuten mit Flügeln klanglich total "mithalten"...

nur mit dem Unterschied, dass sich das Alpha Piano wenigstens noch wie ein echter Flügel anfühlt...

hm ;) inklusive der ganzen "Ungenauigkeiten" usw., die ich an Flügel-Klaviaturen eben nicht mag...? :D:D

Übrigens, nochmal zu Stechbein's Argument: natürlich ist es prinzipiell besser, je länger eine Taste ist, und je weniger die Einflüsse des Hebelarms sich auswirken. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob es unbedingt nötig ist, längere (und teurere) Digi-Klaviaturen zu bauen. Ich meine, ob dann so viele Leute tatsächlich so viel besser zurechtkämen...?

Ich gehe jede Wette ein, das werden die in den Entwicklungsabteilungen von Digitalklavieren auch kontrovers diskutieren... ich weiß auch nicht, was Testberichte dazu sagen. Aber wir werden ja die kommende Entwicklung erleben.
 
Wieso...? :D:D

Ich hoffe doch wirklich nicht, daß wir mit diesem Faden unbedingt die 100-Seiten-Marke sprengen müssen... mir wär ganz lieb, wenn nicht. Und bitte: im Kreis drehen sollten wir uns schon gleich gar nicht.

Nota bene: der eine mag's halt lieber so

:klavier:

der andere lieber so

:keyboard:
 
Wie ist das Thema des Threads? Ein Klavierlehrer ist gegen Digitalpianos? NEEE das müssen mehr sein.^^

Warum macht ALPHA Piano für einen Haufen Geld dann sowas?
"Wozu eine vollständige Konzertflügel-Mechanik?

Jeder passionierte Klavierspieler, Musiker in Ausbildung oder Pianist würde am liebsten immer auf einem Konzertflügel üben. Das ALPHA Piano verfügt über eine vollwertige Mechanik und Klaviatur eines Konzertflügels mit den langen Tasten im Bass und den kurzen im Diskant - ähnlich wie im Bösendorfer 280 Concert Grand oder Steinway D-274. Weil das ALPHA keinen Gussrahmen hat, können wir die Klaviatur so schneiden, dass die Tasten fast gerade nach hinten verlaufen – ein großer Vorteil für die Verschleißfestigkeit. Weiters haben wir auch nicht auf die obligate Unterdämpfung verzichtet und verwenden original Filz-Hammerköpfe."
...welche hoffentlich ordentlich intoniert werden! :D

Ich mag den Bruno. Er ist ein Kollege und recht tüchtiger Geschäftsmann. Mich beschäftigt in meiner Freizeit halt was anderes... ;-)

Auf Georgs Ohren kann man sich verlassen. Ich war mit ihm auf der Messe und wir haben beide gesucht nicht nur nach Klavieren sondern auch nach Kopfhörerklavieren. Gestoßen sind wir auf Müll in Klavieren verpackt und Plastikflügel die nur Ohrenschmerzen bereiten nach kürzester Zeit. Ok, ein paar Minuten lang kann man sich das schon anhören, aber Stundenlang üben? Ne..
Lieber noch stundenlang am Display des Handys daddeln statt bequem am Desktop Computer mit 24 Zoll - als einen echten Klimperkasten gegen ein Enterprise-Klavier einzutauschen. :p

LG
Michael
 
...das werden die in den Entwicklungsabteilungen von Digitalklavieren auch kontrovers diskutieren... ich weiß auch nicht, was Testberichte dazu sagen....

Sicher diskutieren die das. Und dann setzen sich eben häufig die durch, die platzsparende nicht so tiefe Digis verkaufen wollen. Mit Tasten ohne Waagebalken und untergelegten sogenannten "'Hämmern" ist ja machbar.
Es geht ja hier nicht um das V-Piano, das kann wohl bei der doch großen Tiefe lange Tasten mit Waagebalken haben. In Testberichten habe ich außer bei Kawai noch nirgends etwas über die Geometrie der Tasten gelesen. Das steht dann "tolle Tastatur wie beim Klavier/Flügel mit echten Holztasten...." und das dann auch noch bei sichtbar kleiner Gehäusetiefe. Klangbeispiele dann auf Youtube von Verkäufern, die da draufrum improvisieren mit Popsachen. Wo erscheint in den Testberichten etwas über die Geräuschentwicklung beim stummen Spiel? Wäre ja auch ein Thema beim Silent, denn da schlägt der Hammerstiel gegen die Stopleiste. Es wurde hier schon mehrfach über das Problem berichtet, sogar daß Nachbarn das störender empfunden haben als das normale akustische Spiel.
 
Ich

... denke, ich habe hier vorerst alles sagenswerte gesagt. Konnte auch wieder mal das eine oder andere dazulernen, danke.

Viele Grüße
Dreiklang
 
Conclusio bzw. Zusammenfassung (zum Fadenthema)

Meines Erachtens, kann es nur einen triftigen Grund geben, an einem mechanischen Instrument zu unterrichten, und nicht an einem Digi:

Die Digis sind in ihrer Klaviatur extrem präzise, und z.B. im piano/pianissimo-Bereich wesentlich einfacher zu bespielen. Man könnte auch sagen: deren Klaviatur ist einfach zu gut gegenüber mechanischen Klaviaturen (und gleiches gilt auch für das Pedal). (*)

Man lernt nicht, die vielen kleinen Unebenheiten und Unzulänglichkeiten auszugleichen, die eine mechanische Klaviatur aufweist, und deswegen lernt man vor allem eines:

Digi-Spielen.

Das kann es meiner Meinung nach aber nicht sein. Wer dann an ein Klavier oder einen Flügel geht, erlebt sein blaues Wunder, wie schlecht er dort spielt, und wie schlecht sein Spiel auf einmal klingt, weil er gewisse für mechanische Instrumente notwendige Feinmotorik nicht erlernt hat.

Das kann aber nicht Ziel eines normalen Klavierunterrichts sein (zumindest nach meiner Meinung). Dort sollte man auch lernen, ein gutes Klavier (bzw. Flügel) vernünftig zu bespielen.

Klangerzeugung, Resonanzboden etc. was so genannt wurden, sind letzten Endes eine Frage des persönlichen Geschmacks.

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(*) erg. ich meine natürlich: "gegenüber den mechanischen Klaviaturen von Klavieren". Auch eine Digi-Klaviatur ist ja eine "mechanische" Klaviatur (aber in einem elektronischen Instrument)
 
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