Wapin Klangverbesserung

  • Ersteller des Themas Pianosupply
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Ein alter Weissbrod...
 
Natürlich muss der Boden einen Riss haben - bekommt er beim Trocknen keinen wird einer reingefräßt.

Es gibt gewiss viele Methoden eine Wölbung zu erzeugen, wenn keine mehr vorhanden ist. Diese ist mir jedoch ganz neu und erstaunt mich sehr.

Was hilft ein gefräster Riss? Die Rippen machen das eigentliche Problem, wenn ein Boden keine Wölbung hat und alles fest verleimt und sprungfrei ist. Wenn ich nun einen Riss in den Boden fräse - wie bekommen die Rippen die Biegung? Die müssten zu diesem Zwecke zumindest kräftig angelöst und an der neuen Stelle frisch verleimt werden. ...und was macht der Steg, das steifeste Ding am Boden? Den kann ich mit gefrästen und hoch gekeilten Boden auch nicht beibringen wie er sich zu biegen hat und schon gar nicht mit schwachen Resonanzbodenspänen. ;)

LG
Michael
 
Das mit dem Aufkeilen ist schon klar, Micha. Ich mache ja auch Wölbungen in Böden :-)
Wenn die Rippen aber schön fest sitzen, dann müssten sie hinterher einen Knick an der Stelle machen, wo Du die Fräsung vor nimmst. Bei offenen Rissen sind die Rippen ja meist locker und wenn nicht kann man da nachhelfen. Ohne die Rippen in Form zu bringen und an anderer Stelle zu verleimen gehts jedenfalls nicht! Und ohne den Steg in Form zu bringen auch nicht - aber das ist dann eine ganz andere Fräsung ;-)

LG
Michael
 
Warum ? Desto gleichmäßiger die Keile verteilt sind, desto gleichmäßiger der Sapnnungsaufbau - da gibts keinen Knick und wie geschrieben, muß man wissen wo man fräßt.
Bei welchen Marken/Modellen lohnt so ein Aufwand?
Da wird ein intakter Resonanzboden zerfräst, incl. anschließendem Abziehen und Lackieren?
Die gewonnene Wölbung passt dann mit dem vorhandenen Steg zusammen?
Und wenn nicht?
Stegdoppel erneuern?
Saiten am Anhang mit Furnier unterlegen?
Wie kriegt man die Keile/Späne unter den Steg?
Baut man den Steg aus?
Warum passt man die Gußplatte nicht an?
Toni
 
Ich muss doch mal wieder meinen Senf dazugeben:

Bei welchen Marken/Modellen lohnt so ein Aufwand?

Im Rahmen einer ohnehin anstehenden Reparatur bei allen Instrumenten, ansonsten wenn man klanglich mehr rausholen will.

Da wird ein intakter Resonanzboden zerfräst
Er ist eben nicht mehr intakt, er ist nur rissfrei, hat aber keine Wölbung mehr.


Die gewonnene Wölbung passt dann mit dem vorhandenen Steg zusammen?
Und wenn nicht?
Stegdoppel erneuern?


Der Steg wird an geeigneter bzw. benötigter Stelle (z.B. im Bereich der Spreizen) von oben eingeschnitten, dann erst wird der Boden hochgekeilt, ggfl. auch mit Hilfsfräsungen.
Anschließend wird erst der Boden ausgespant und dann der Steg.

Saiten am Anhang mit Furnier unterlegen?
Wie kriegt man die Keile/Späne unter den Steg?

Gespänt wird immer von der Rückseite, da ist kein Steg.

Warum passt man die Gußplatte nicht an?
Toni

Durch Veränderung der Höhe des Gußrahmens kann man zwar Stegdruck wiederherstellern, nicht jedoch eine für den guten Klang notwendige Wölbung des Bodens.
 
Martin - was soll der Quatsch ? Hin und Her zu Raten, wie im Kindergarten ?? Sag doch einfach um welchen Flügel es sich handelt. ;)


Ööööh, Menschmicha90JKB, nuseimanichso. Hab ja gar nicht vor, lange hinzuhalten, bin soeben seit gestern nacht im Web und lös jetzt auf.

Rönisch hätte gepasst, und auf diese Nennung hab ich wohl gewartet. Berdux hätte auch gepasst, dieser Vorschlag erreichte mich per PN. Alter Feurich passt m. E. weniger, kenne ich eher als neutral, tendenziell etwas trocken, mag vom jeweiligen Exemplar abhängen. Alte Irmler sind recht Blüthner-ähnlich, bisschen kerniger, aber mit der beschriebenen Premiummarken-Melange nur bedingt zutreffend zu charakterisieren. Bechstein - nun ja, Bechstein ist halt er selbst, und nicht die anderen.

Richtig ist dies: Es ist, wie Patrick/Pianosupply tippt, ein alter Weissbrod-Flügel aus Eisenberg.

Weissbrod ist eine der heute nur noch recht wenig bekannten ehemaligen Herstellermarken, die man gut und gern sorgfältig im Geheimtipp-Kästchen abrufbereit halten kann. Flügel findet man eher selten, Klaviere von Weissbrod gar nicht so selten. Und unter diesen gibt es (in Abhängigkeit von Zustand und Ausarbeitung) etliche außerordentlich gute.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang

PS.:
@Klavierbaumeister
:p Sehr erfreut, dich hier mal wieder zu sehen !! :p
 
Ich bin noch nie in die Verlegenheit gekommen, in einen rissfreien Resonanzboden einen künstlichen Riss zu fräsen. Instrumente mit flachem Boden gibt es meist mit vorhandenen Rissen oder sie bekommen welche beim trocknen...

@90JKB - mir würde es nicht einfallen, Rippen an einer anderen Stelle zu verleimen. Da hast Du mich missverstanden. Sie bleiben natürlich an dem Platz wo sie sind.

Einen Test, den gerne jeder nach machen kann ist folgender: Zwei Furniere nehmen, und in Form eines Torbogens zusammen kleben. Dies bleibt in seiner Form gebogen. Wenn ich an der Biegung etwas ändern will ohne Dampf und Hitze und als eine Möglichkeit eine Fräsung durch einen Teil bis zur Verklebung mache, kann ich hinterher genau auf zwei Halbbögen biegen und mit Material füllend wieder verkleben. Auf diese Weise müsste ich viele Fräsungen machen um auf eine einigermaßen andere Wölbung zu kommen. Könnte ich aber den Leim nach einer Fräsung etwas lösen, sieht die Sache gleich viel leichter aus.

Wie Klavierbaumeister gesagt hat muss man natürlich den Steg oben einschneiden. Das ist eine der Techniken für das Erzeugen einer Wölbung wo keine vorhanden ist. Der Steg ist der bockigste Teil, und wenn der nicht will, gibt es keine Wölbung.

Einige Fragen von Toni werden bei genauer Betrachtung unbeantwortet bleiben müssen, denn man kann den Boden an der Unterseite nicht spänen wo Rippen sind oder dicke Rasten nahe beim Boden und vielleicht noch an der Oberseite ein Steg, außer man nimmt alles auseinander. In diesem Fall würde man aber den Originalboden bzw. seine Einzelteile stumpf verleimen ohne Zugabe von Spänen. Der verbleibende Spalt wird an der Auflage gefüllt.

Jetzt sind wir aber sehr abgedriftet vom eigentlichen Thema ;-)

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Jedenfalls freut es mich, dass es keinen Streit gibt
Da sagst Du was! :)

Wenn man internationalen Erfolg als reisender Konzerttechniker hat und dann (nicht hier, aber in anderen Threads) als Heimarbeiter, Strassenreparateur, Bastler, Dilettant, Lügner usw. bezeichnet wird - ich glaube, das würde Dir auch nicht gefallen. ;)

Ich habe Gewiss in verschiedenen Postings Fehler in meinen Fragestellungen gemacht, die als Unterstellungen und Angriff an alle oder einzelne Kollegen gedeutet werden konnten. Dies tut mir aufrichtig Leid, weil es erstens nicht beabsichtigt war und zum anderen unnötigen Streit verursacht hat!

Leider bin ich aus meinem Naturell auch in Zukunft nicht gefeit davor, dass Streit entsteht, da es mir widerstrebt einen Kuschelkurs in der Art (Kollegen, stillschweigend sich gegenseitig schützend versus Kunden oder gegen besseres Wissen) zu gehen bzw. zu schreiben.

Wenn Dir gefällt, dass es keinen Streit gibt so kannst Du mir jedenfalls glauben (achne das geht ja nicht:D) - aber ich meine dann bist Du mein Freund.


LG
Michael
 

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