Valentina Lisitsa

Vielleicht ist es aber auch nur eine Kritik an Lisitsa? Natürlich ist sie technisch brilliant, aber sie spielt mir zu vieles einfach herunter. Das ist für mich zu klinisch, zu glatt. Sie als Automaten zu degradieren geht wohl zuweit und einiges von ihr gefällt mir sogar sehr. Aber einiges auch nicht so.

Alles Liebe
 
Ohne das was ich da oben mal zur Diskussion gestellt hab, geht es bei keinem.
Ich meine inzwischen, ohne Automatisieren geht es wohl nicht.
Valentina Lisitsa (V.L.) ist wohl auf halber Wegstrecke zum brillianten Automaten.

Man bewundert diese Leute immer, die Professionellen, eigentlich sollte man bewundern, wieviel Arbeit und Energie in solchen Fertigkeiten enthalten sind.

Zu bewundern sind diejenigen, die ihre eigene Musik noch hören. Ob das bei V.L. der Fall ist weiß ich nicht; man kann nur vermuten, ein persönliches Interview und Aussagen würde wohl helfen.
Man kann immer den Neid anführen, der aufkommt, wenn man so jemanden spielen sieht oder hört und der oft zu irgendwelcher abwertender Kritik führt.

Die Einspielung von La Campanella geht in die richtige Interpretationsrichtung, meinetwegen ist sie "die richtige Interpretation", wie sie von Lizst wohl gewünscht wird. Etwas extrovertiert, sehr zügiges Tempo, frei in der Formgebung, nicht sehr akademisch genau, dafür mit ein Paar Fehlern.
Frei in der Formgebung: für mich ein Spiel, bei dem der Spieler die Phrasierung, Tempo, Verzögerungen und Akzente zwar einhält, aber nach eigenem Ermessen gestaltet ohne übertrieben zu spielen.
 
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Valentina Lisitsa (V.L.) ist wohl auf halber Wegstrecke zum brillianten Automaten.
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Die Einspielung von La Campanella geht in die richtige Interpretationsrichtung, meinetwegen ist sie "die richtige Interpretation", wie sie von Lizst wohl gewünscht wird. (...)

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zunächst mal wird auf technisch enorm hohem Niveau eine neutrale, aber ehrliche Darstellung des Notentextes geboten - - es gehört enormer Mut dazu, diese Neutralität zu wagen!
Erstaunlicherweise haben viele berühmte Pianisten in Studio-Aufnahmen ebenfalls eine solche Neutralität des pümktlichen Gelingens ohne zu viel subjektive Perspektive geboten: da glaubt man, dass im Konzert (also live) jemánd anderer spielt als auf der CD...

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vermutlich nicht so ganz, denn Liszt hat da eine federleicht-graziöse Etüde mit ein paar dämonischen Untertönen komponiert - - hinreissend ist Artur Rubinstein mit dieser Etüde!!!
viele machen den Fehler, dass sie anfangs zu flink spielen und dann kein deutlich schnelleres piu mosso mehr bringen können - Liszt will aber ein deutliches piu mosso!
 

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