Übeproblem: Kennt ihr das?

b flat

b flat

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Kennt ihr das, wenn ihr beim Üben vor einer schwierigeren Stelle zig mal ansetzt und wieder abbricht? Hab das auch ganz oft beim auswendig Spielen, meistens, wenn eine Stelle kommt, die ich jetzt besonders schön hinkriegen will, aber dann krieg ich so ne Blockade und verkrampf mich voll.... Das nervt echt! Kennt ihr das Problem und habt Tipps, wie man es sich abgewöhnen kann? :confused:
 
Stelle in super-slow-motion spielen und dann wiederholend an gewünschte Geschwindigkeit herantasten, nein?...
 
Bleib cool, Junge

Für wen willst du denn die Stelle schön hinbekommen? Wer oder was spuckt denn gerade in deinem Kopf, wenn du an der Stelle bist?
Weg damit! Sag dir einfach: Günner verschwinde :twisted:, pack dich unter den Tisch! Ich spiel nur für mich.

Dann spiel ruhig weiter! Wird es wieder nicht richtig, dann spielst halt mal "falsch". Hört sich oft auch sehr gut an. Sei nur offen dafür.

In der Ruhe liegt die Kraft und

Musik lebt von der Überraschung
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Kennt ihr das, wenn ihr beim Üben vor einer schwierigeren Stelle zig mal ansetzt und wieder abbricht?

Meinst du, dass schwierige Stellen beim seperaten Üben einfach nicht zu bewerkstelligen sind oder im Zusammenhang in normaler Geschwindigkeit nicht mehr funktionieren? In letzterem Fall ist wohl einfach mehr und sorgfältigeres Üben der Stelle hilfreich, im ersten Fall hapert es vielleicht bei den Übemethoden.


Hab das auch ganz oft beim auswendig Spielen, meistens, wenn eine Stelle kommt, die ich jetzt besonders schön hinkriegen will, aber dann krieg ich so ne Blockade und verkrampf mich voll.... Das nervt echt! Kennt ihr das Problem und habt Tipps, wie man es sich abgewöhnen kann? :confused:

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich es gelesen habe (eventuell "Heinrich Neuhaus - Die Kunst des Klavierspiels" oder thematisch ähnliche Bücher) - aber man sollte sich beim Musizieren nicht in besonders schönen/erregenden Stellen völlig verlieren, sich also nicht soweit mitreißen lassen, dass man die Kontrolle über sein Spiel verliert. Stattdessen sollte man mit voller Kontrolle das schönste an Musik aus diesen Stellen machen.

Mmh... ist vielleicht auch nicht ganz einfach umzusetzen. Letztendlich befähigkeit einen ja erst der emotionale Kontakt zum Stück zur emotional geladenen Interpretation. Nur sollte es eben nicht so weit überschwappen, dass man völlig übertrieben (z.B. übertriebenes Rubato) spielt oder eben die Kontrolle verliert.

Ansonsten hilft wohl einfach die Erfahrung, also mehr Spielzeit, auch schwierige Stellen gelassen und entspannt anzugehen und somit besser zu bewältigen.
 
hallo bflat;

ayberk und kuli haben m.e. beide recht. ersterer vom technischen ansatz her und die zweite vom psychologischen. beides solltest du umsetzen.

good luck!
 
Kennt ihr das, wenn ihr beim Üben vor einer schwierigeren Stelle zig mal ansetzt und wieder abbricht? Hab das auch ganz oft beim auswendig Spielen, meistens, wenn eine Stelle kommt, die ich jetzt besonders schön hinkriegen will, aber dann krieg ich so ne Blockade und verkrampf mich voll.... Das nervt echt! Kennt ihr das Problem und habt Tipps, wie man es sich abgewöhnen kann?
Oh, und wie gut ich das kenne. Ich hasse nichts mehr als diese Blockaden.
Bei Mondschein3 hatte ich an zwei Stellen solche Blockaden die ich nur mit größter Mühe wegbekommen habe. Ein Patentrezept hab ich für dieses Problem auch nicht, aber ich würds folgendermaßen versuchen:
Ist jetzt nur ein Beispiel:

Wenn du das Problem z.B. bei einem schwierigen Lauf hast ( ich hatte es bei einem Lauf und bei mehreren Oktavtrillern), dann mach folgendes:

Denk gar nicht daran, dass du jetzt gleich den ganzen Lauf spielen musst ( des kann nämlich Ursache der Blockade gewesen sein, auch wenn der Lauf mittlerweile klappt), sondern stell dir die ersten paar Bewegungen in Gedanken vor. Sieh vor deinem inneren Auge, wie du die ersten vier Tasten anschägst, und zwar in Originaltempo.

Wenn du das siehst, dann führst du diese Bewegung aus, denn dann wird sie funktionieren.Denk aber in dem Moment nicht daran, dass danach mehr als diese 4 Tasten anschlagen musst, das blockiert nämlich wieder.

Wenn die 4 Tasten erstmal angeschlagen sind, wird die Blockadde in diesem Moment erst mal behoben sein, und du kannst den Lauf zu Ende spielen.

Auf diese Weise kannst du versuchen, die Blockade wegzubekommen.
Aber ganz wichtig: Durchhaltevermögen. Ich weiß, das ist total nervig.
 
Nun, ich hab eine Methode fuer mich entwickelt, die vielleicht generell hilfreich sein kann. zu Anfang durchforste ich das Stueck auf fuer mich schwierige Stellen, schau mir auch an, wo und wie oft sie sich wiederholen. diese drucke ich mir dann sehr vergroessert aus und spiele sie bis zum Abwinken. das mehrere Tage hintereinander, so quasi als Ersatz fuer Hanon, und siehe da, es klappt und ich stolpere darueber eigentlich nie wieder.
probiers mal
Gruss Sigurd
 
Was auch helfen kann, ist sich gerade bei schwierigen Stellen richtig in die Musik zu versenken, die Schönheiten ganz bewusst wahrzunehmen und sozusagen in der Musik zu schwelgen. (Das kann man auch wenn man langsam übt)

Dadurch steigert sich die Konzentration und man spielt die Stelle flüssig. :)
So jedenfalls meine Erfahrung.

marcus
 
Meine Methode ist so ähnlich wie die von Marcus:

bei scheinbar "unüberwindlichen" Stellen stelle ich mir einfach vor, diese Stelle würde in einem anderen Stück vorkommen, und zwar in einem, das sehr langsam und expressiv ist - Adagio molto oder so - und spiele es dann in diesem langsamen Tempo mit maximalem Ausdruck, also mit viel Dynamik und viel rubato. Das hilft bei mir eigentlich immer in der Hinsicht, daß ich dann nicht mehr an die vermeintliche "technische Schwierigkeit" denke, sondern an die Musik. Und dann klappts plötzlich auch im schnellen Tempo.

Von einem hartnäckigen wiederholten "Anrennen" gegen "schwierige Stellen" rate ich ab. Klar: man kann eine verschlossene Tür auch einrennen, aber dann ist sie kaputt. Und meistens bräuchte man einfach nur den Schlüssel zu drehen... :p
 
Mach mal die Augen zu beim Spielen und taste dich dann langsam durch. Versuch dich zu entspannen und alles andere hinter dir zu lassen.
 
Wenn man an einer Stelle immer wieder steckenbleibt, dann macht man offensichtlich etwas falsch. Fingersatz, Betonung, Technik, ... irgendetwas passt einfach nicht und dann nützt es auch nichts, den Fehler langsam zu wiederholen. Die beste Lösung ist meistens, die Stelle im Unterricht zu analysieren, wenn man nicht selbst drauf kommt. Mit Gewalt erreicht man jedenfalls selten das richtige Ziel.

Ansonsten die problematische Stelle eingrenzen und wirklich langsam spielen, Handbewegungen etc. ruhig übertreiben. so bekommt man es erstmal richtig hin oder entdeckt möglicherweise das Problem. Danach hängt man davor und dahinter jeweils einen Takt dran und fängt wieder langsam an. Wenn das nicht klappt, wieder nur die Problemstelle etc. Vor allem darf man dabei weder die Nerven noch die Konzentration verlieren, dann lieber aufhören und später weitermachen.

Eine weitere Hilfe: Die vorhergehende Stelle bewußt zuende spielen und dann neu ansetzen. Das kann gelegentlich musikalisch falsch sein aber daran kann man arbeiten, wenn man die Stelle endlich im Griff hat ;)
 

Ansonsten die problematische Stelle eingrenzen und wirklich langsam spielen, Handbewegungen etc. ruhig übertreiben.

Ich würde sogar vorschlagen, das Stück erstmal überhaupt nicht schnell zu spielen, dadurch eignet man sich nur Fehler an. Man kann zum Beispiel an drei Tagen die schwierige Stelle so langsam wie nur möglich, ohne Fehler, spielen und dann nach dem dritten Tag diese Stelle nochmal schneller versuchen. Es scheint so, als ob die Bewegung über den Schlaf angelernt wird, aber sie muss möglichst intensiv (durch das Langsam spielen) und bewusst beobachtet werden.
 
Vielen Dank für die vielen Ratschäge!
Die Tipps von Hacon und Altneuling finde ich richtig gut, die schwierigen Stellen gezielt rauspicken und beim Üben erst mal nur an diesen statt noch an den nächsten und übernächsten Schritt denken.
Klar, ein schnelles Stück muss man auch mindestens die Hälfte der Zeit langsam üben - so in der Art hab ich das mal irgendwo gehört. Finde es nur oft schwer, die Geduld dafür aufzubringen... :|
 
Ich hätte noch ein Buchtipp: "Mentales Training für Musiker" von Renate Klöppel

Obwohl es fast 150 Seiten hat, kann man den Inhalt auch kurz zusammenfassen:

Man kann sich Bewegungsläufe auch innerlich vorstellen. Damit ist nicht gemeint, dass man optisch sieht, wie sich die Hand bewegt. Sondern jede Bewegung bewusst zu koordinieren.

Versuch das mal auf deine Problemstelle anzuwenden. Lass die Hände einfach mal ganz locker hängen, sodass sie neben deinem Klavierhocker runterhängen. Stell dir jetzt die Stelle genau vor. Du kennst den Notentext, aber kennst du auch den musikalischen Gehalt und die Bewegung die dein Arm, deine Hand und deine Finger vollbringen? Stell dir genau diese Bewegung sehr langsam vor. Und jetzt versuchst du sie ganz entspannt zu spielen. Wenn es nicht klappt, lässt du die Hände wieder hängen, stellst dir die Stelle nochmal vor, usw...
 

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