Träumerei von Schumann

S

stephan124

Dabei seit
10. März 2010
Beiträge
8
Reaktionen
0
Hallo, ich hätte ´mal 2 Fragen zu Schumanns Träumerei hinsichtlich der Technik. Sicher kann mir jemand weiterhelfen.
1) 2. Takt, rechte Hand: Ich neige dazu, die erste f-Achtelnote bis einschließlich des Sechzehntel-Vorschlages der linken Hand auszuhalten. Ist dies richtig oder muss das f vor dem Vorschlag der linken Hand abgebrochen werden? Im 6. Takt ist noch mal die gleiche Situation.

2) 8. Takt: Werden die zu haltenden Töne auf den ersten beiden Zählzeiten (betrifft f, e, g, h) bis einschließlich dem folgenden kurzen Vorschlag (c) ausgehalten oder vorher abgebrochen?

Über Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank
Stephan124
 
Hallo,

erstens zählt Ihr glaub ich verschieden. Ich nehme an, Stephan124s Frage bezieht sich auf das f'' im zweiten vollständigen Takt, also ohne Auftakt?

Zur Frage:
- Formal reicht natürlich die Achtel bis zur Oktave auf der "2", der Vorschlag in der LH ist ein ebensolcher und kommt vor der "2". Wenn Du die Achtel also entsprechend ihres Wertes aushältst, überlappen beide.
- Da die Achtel zur Oktave hinführen, würde ich das f auch tatsächlich möglichst lange aushalten und erst zum erneuten Anschlagen loslassen. Stelle Dir also ein Legato auf der gleichen Note vor.
- Da Du hier vermutlich Pedal einsetzen wirst und erst nach Anschlagen der Oktave auf "2" wechselst, ist die Fragestellung nur bedingt von Bedeutung. Ich halte es für eine gute Idee, so zu spielen, als würdest Du kein Pedal benutzen, also das f-f so gut wie möglich binden. Aber das Pedal verwischt am Ende, ob Du das wirklich tust. Geübte Ohren werden vielleicht am Anschlag des zweiten f hören, was Du tust :)

... sagt einer, der die Träumerei nie zu Ende einstudiert hat und sie auch schon einige Zeit nicht angefasst hat und auch gerade kein Klavier zur Hand hat ...

Ciao
Karsten
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo, ich hätte ´mal 2 Fragen zu Schumanns Träumerei hinsichtlich der Technik.
ich habe da - leider - eine ernüchternde Mitteilung: zuerst sollten Voraussetzungen geprüft werden! Ich bin der Ansicht, dass man keine Freude am spielen der Träumerei haben wird, wenn man sie wirklich wie notiert realisieren will und keine Dezimen greifen kann - - deswegen vorab die Frage an dich und an rodine: könnt ihr Dezimen links wie rechts greifen?

die r.H. muss ohne zu arpeggieren fg-d-a anschlagen können (mit 1-2-5 oer 1-3-5 (1 für fund g)
die l.H. muss ohne zu arpeggieren F-c-a halten können und G-H-h anschlagen können (GHh mit 541)

davon abgesehen noch ein anderer Hinweis: mal nur den Bass wie notiert und dazu die Melodie spielen - sollen die kleingedruckten Noten der l.H. als Basstöne aufgefasst und im Pedal gehalten werden, oder sind sie keine Basstöne?
 
Ach so, zum 9. Takt: Aus den ersten beiden Zählzeiten wird nix ausgehalten. Zusammen mit dem kurzen Vorschlag reichen nur das c (halbe Note) in der RH und das letzte Achtel g in der LH bis zum Ende des Takts.

Von der Logik her meine ich, der kurze Vorschlag entspricht eigentlich der Viertel aus dem Auftakt, der sozusagen mit dem Schluss des ersten Durchgangs überlappt. Demnach endet mit dem halben c rechts eine Phrase, die man vom Vorschlag "c" und dem "f" im nächsten Takt als neuem Phrasenbeginn abgrenzen sollte. Deshalb würde ich vllt. das c nicht ganz aushalten oder besser den Vorschlag solange verzögern und zwischendurch das Pedal wechseln. Muss man ausprobieren, wie das dann klingt, weil man dann auch die LH unterbricht. Weil man das Ganze eh rubato spielt, kann man den Vorschlag in der Tat auch nach dem rechnerischen Taktende bringen.

Kannst Du mir noch folgen? :o
 
Ei, ei, da hab ich mich ja aus'm Fenster gelehnt. Nee, rolf, mit Dir leg ich mich hierzu nicht an :D

Meine Wahrnehmung ist, dass es die meisten tun (und nicht nur LL), auch wenn ich eben schon selbst gesehen habe, dass es mitnichten vorgeschrieben ist. Bei meinen eigenen Versuchen an der Träumerei war ich auch überrascht, was da eigentlich notiert ist, im Vergleich zu dem, was ich im Ohr hatte. Und ich habe seinerzeit einen Mittelweg gesucht, damit es nicht zu schwülstig wird.

Wenn man eine Durchschnitts-Hörerschaft nicht enttäuschen möchte, halte ich etwas Rubato für angebracht. Und - spielt man nicht Romantik ohnehin etwas freier im Takt (das ist eine ehrlich gemeinte Frage an rolf)?

Grüße
Karsten
 
Wenn man eine Durchschnitts-Hörerschaft nicht enttäuschen möchte, halte ich etwas Rubato für angebracht. Und - spielt man nicht Romantik ohnehin etwas freier im Takt (das ist eine ehrlich gemeinte Frage an rolf)?
Was du vermutlich meinst, ist "atmendes Tempo" (Margulis) - rubato ist demgegenüber noch freier (wenn nicht gar willkürlicher). Natürlich wäre eine metronomisch starr gespielte Träumerei eine Vogelschzeuche :) - aber eine mit auffallendem rubato wäre süßlich-sentimental.
"atmendes Tempo" bedeutet, z.B. zwischen Phrasen Atempausen zu machen, wo es passt auch kleine ritardandi zum Phrasenende hin, aber all das möglichst fein und nicht übertrieben.
 
Hallo allerseits und vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise.
Karsten, zu 1. vielen Dank, hat meine Ansicht bestätigt.
Zu 2.: 8. Volltakt konnte ich nicht ganz folgen. Mir ging es darum, ob
Töne aus der 1. Takthälfte bis einschließlich zum nachfolgenden kurzen Vorschlag c vor der "3"
zu halten sind?

Viele Grüße
Stephan124
 

Zurück
Top Bottom