Taktik für Unterricht von 8-jährigen?

Klavier spielen lernen ... Schwimmen lernen
Was ein Vergleich...

@Stelap , mach einfach und versuche den Spaß am Klavier aus Deiner Sicht zu vermitteln. Eine andere Möglichkeit haste eh nicht, Tipps hin oder her.
Ein Klavierlehrer kann gar nicht anders als davon abzuraten, sonst wäre er nicht seriös. Sehe es ihnen nach. Ich als Dachdecker kann auch nur jedem Musiker dringend davon abraten, sein Dach selbst zu machen. Selbst wenn ich Tipps gebe kann dabei nur Mist rauskommen. Trotzdem gibt es reichlich selbstgebastelte Dächer, die irgendwie funktionieren. Besser es schimmelt als gar kein Dach. :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, und da sieht man die Beschränkungen eines Nicht-Lehrers wie ich einer bin. Deine weiterführenden Anregungen sind sicher hilfreich für @Stelap. Danke!

Ich habe nur über meine Erfahrungen geschrieben: Meine Tochter lernt eigentlich Geige, aber sie probiert am Klavier Sachen aus und fragt mich dazu. Im Rahmen meines eigenen Wissens unterstütze ich sie, aber wie beschrieben ist das halt beschränkt. Wer selbst mehr kann, kann natürlich entsprechend weitergehend unterstützen. Keine Ahnung, wo @Stelap sich da sieht.
 
@Stelap: Du hast Recht, die Alternativen sollten sich nicht auf "richtig oder gar nicht" beschränken. Aber um ein Kind zu "unterrichten", reicht eigenes Können eben nicht aus. Aber vielleicht ist "unterrichten" auch das falsche Wort bzw. der falsche Anspruch!?

Du wirst vielleicht unzweckmäßig herangehen, und vielleicht werden die Zwillinge sich falsche Sachen antrainieren, die ihnen später auf dem Weg zum begnadeten Publikumsliebling total im Weg stehen.

* * * * *​

Aber vielleicht kannst Du ihnen helfen zu lernen, eine Melodie nach Gehör zu spielen und dazu die richtigen Harmonien rauszusuchen und zu spielen. Erstmal nur als Grundton, später als Akkorde, später als Begleitfiguren. Vielleicht - wenn Du es kannst - kannst Du sie in die Welt der Akkorde jenseits von T, S, D einführen. Vielleicht kannst Du sie animieren, auch mal frei zu improvisieren, einfach Chordprogressions auszuprobieren oder, besser noch, diese sich vorzustellen und zu wissen, welcher Akkord der imaginierten Klangvorstellung entspricht. All diese Dinge werden meines Wissens im "richtigen" Unterricht vernachlässigt, es sind aber Dinge, die einen befähigen, sich auch ohne Üben mal eben ans Klavier zu setzen und Spaß zu haben. Es sind Dinge, die auch ohne perfekte Handhaltung und Geläufigkeit funktionieren können.

Und das geht vielleicht sogar ohne den Anspruch "Unterricht". Lass die Kinder ausprobieren, wozu sie Lust haben. Volkslieder oder die letzten YT-Hits oder Filmmusiken. Hilf ihnen, nicht nur mit einem Finger zu spielen sondern mit allen. Zeige, dass es Fingerüber- und Untersatz gibt. Zeige ihnen die Basslinie. Zeige ihnen gelegentlich mal, wie Dreiklänge und deren Umkehrungen aufgebaut sind. Wenn Du es kannst, erwähne irgendwann später mal Stimmführungsregeln.

Damit werden sie keine Pianisten. Damit lernen sie kein zielstrebiges Arbeiten. Aber sie lernen was über Musik und sie können wenigstens "irgendwas" am Klavier machen. Und wenn sie keinen Bock haben, dann hat es eben nicht sein sollen.
Ich bin kein KL, aber das ist doch, sorry, mit Kanonen auf Spatzen geschossen - es geht um 2-3 Monate Anfangsbegegnung mit dem Instrument. Genau so würde ich es auch deklarieren, @Stelap, nicht als Unterricht. Je nach deiner Vorbildung (die nicht null zu sein scheint) kannst du vielleicht immer ein Mädchen ein ihnen bekanntes Stück auf der Flöte spielen lassen und die andere dazu begleiten lassen.
 
@Stelap
Wenn ich dich richtig verstanden habe ist dein Plan die Kinder bei dir zu Hause zu motivieren, dass sie für Klavier Feuer fangen, sodass dann die Eltern ein Klavier anschaffen?

Das ist dann auch ein Projekt. Du musst dir überlegen wie oft sollen sie pro Woche bei dir unterrichtet werden, wie lange soll der Unterricht dann dauern und wie viele Wochen willst du das mit ihnen durchmachen. Am Tag x nach x Wochen sollte es ja zur Entscheidung kommen: Klavierkauf ja oder nein. Die Eltern müssen natürlich mitziehen sonst war alles umsonst. Diese Projektlaufzeit sollte auch nicht zu lange gehen, denn du bist kein ausgebildeter Lehrer.

Möglichst regelmäßig sollte der Unterricht sein. Vlt kann man mit Kinderlieder anfangen die sie bereits kennen und die Kinder versuchen die Melodie am Klavier per Gehör wieder zu geben ...
 
Liebe Stelap,

zum Kennenlernen (als Unterricht würde ich es ohne Instrument auch nicht bezeichnen) kannst du zusätzlich zu den guten Tipps hier die beiden das Instrument erforschen lassen (Funktionsweise, Orientierung ....). Außerdem kann einer von beiden Klänge erzeugen (auch außerhalb der Tastatur, sogar im Raum) und der andere (Augen zu) rät, wie der Klang zustande kam und versucht, ihn nachzumachen.

Improvisationsgeschichten (Wetter, Tiere, etc.), viel Bewegung (der eine macht ein Tier mit Bewegungen vor, der andere versucht es klanglich darzustellen...), Bewegung zu von dir gespielten Stücken, Vorspielen - Nachspielen (zunächst mit wenigen Tönen), Experimente mit Tonlängen, Tonhöhen, Klangfarben, Klängen...., Lieder nach Gehör spielen, der andere begleitet mit einfachen Quinten, Lieder und Stücke von der Flöte aufs Klavier übertragen, kleine Motive erfinden (gern mit Text), alles auch transponieren (von anderen Tönen spielen), Rhythmusspiele machen und erfinden .... sind weitere Möglichkeiten.

Bei allem die Rollen tauschen und vor allem immer nach Gehör spielen und ohne Noten.

Ich persönlich halte leider von der Idee der Mutter der beiden Kinder sehr wenig, auch wenn ich ihre Wünsche verstehe. Denn stell dir mal vor, es gefällt den Kindern bei dir total gut. Ich kenne nicht wenige Fälle, in denen dann ein Wechsel sehr schwierig wird. Denn es wird beim gemeinsamen Musizieren eine Beziehung zwischen dir und den Kindern entstehen und den Kindern ist es egal, wie qualifiziert du bist. Die wollen evtl. dann bei dir weiter Unterricht haben und finden die nächste Lehrerin, bei der man auch noch üben "muss", vielleicht "doof".

Wenn die Mutter wissen will, ob der Unterricht bei der einzig verfügbaren Lehrerin ihren Kindern Spaß macht, muss sie es ausprobieren. Es gibt Probestunden, Probemonate und oft Geschwisterrabatte. Ohne Instrument zu Hause, ohne eigenes Üben, wird aber kein echtes Ausprobieren möglich sein. Vielleicht findet sich ein Geschäft, in dem man ein Klavier mit geringer Laufzeit (3 Monate) mieten kann.

Oder man nimmt eine längere Anfahrt in Kauf, um mehr Auswahl bei Lehrern zu haben. Es ist alles eine Sache der Prioritäten. Viele Musikschulen (in der Schweiz kenne ich mich nicht aus) bieten auch ein Instrumentenkarussell an, bei dem die Kinder verschiedene Instrumente kennen lernen können. Es kann sinnvoll sein, dass die Kinder zwei verschiedene Instrumente lernen!

Liebe Grüße!

chiarina
 
Weil es kann auch sein das der Beethoven jetzt wegen mir Lust verliert, aber wenn ich es ihm nicht mal zeige, dann ist es 100%, dass er nie eine Chance haben wird es zu lernen.

Leider werden wir nie wissen, wie viele Beethovens nie Klavier spielen lernten oder Picassos nie malen durften. Und ich vertrete im Gegensatz zu anderen auch felsenfest die Meinung, Mozart sei zu früh gestorben (und nicht zu spät).

Aber sicher ist: der uns bekannte Beethoven hatte fähige Lehrer!
 
@chiarina und andere: Ich bin ja sehr dafür, dass Kinder nicht nur rumdaddeln, sondern sich auch für ein Hobby entscheiden und dieses mit einem Mindestmaß an Engagement und Ausdauer betreiben. Gerne auch ein Instrument. Aber es muss eben nicht zwingend ein Instrument sein, und wenn was anderes ist, dann sollte man Ansprüche und Erwartungen bzgl. Klavier entsprechend reduzieren. Wenn dann noch ein Kennenlernen des Klaviers, die Fähigkeit, eine Melodie zu spielen, ein Grundverständnis für Harmonik vermittelt werden, ist das doch super!

Die wenigsten Kinder werden Lang Langs, und vermutlich fassen die meisten mit Beginn der Pubertät nie wieder ein Klavier an. Liebe zur Musik bleibt eher bestehen.
 
@chiarina und andere: Ich bin ja sehr dafür, dass Kinder nicht nur rumdaddeln, sondern sich auch für ein Hobby entscheiden und dieses mit einem Mindestmaß an Engagement und Ausdauer betreiben. Gerne auch ein Instrument. Aber es muss eben nicht zwingend ein Instrument sein, und wenn was anderes ist, dann sollte man Ansprüche und Erwartungen bzgl. Klavier entsprechend reduzieren. Wenn dann noch ein Kennenlernen des Klaviers, die Fähigkeit, eine Melodie zu spielen, ein Grundverständnis für Harmonik vermittelt werden, ist das doch super!

Die wenigsten Kinder werden Lang Langs, und vermutlich fassen die meisten mit Beginn der Pubertät nie wieder ein Klavier an. Liebe zur Musik bleibt eher bestehen.

Lieber dilettant,

es geht hier, so wie ich das verstanden habe, aber nicht darum, einfach mal sich ein bisschen mit dem Klavier zu beschäftigen, sondern darum, dass die Mutter auf diesem Weg herausfinden möchte, ob das Klavierspiel etwas für ihre Kinder ist mit der Folge regelmäßigen Unterrichts und Übens. Es scheint auch nur eine Lehrerin zu geben.

Und da bin ich der Meinung, dass sie das so nicht herausfinden wird. So ein spielerischer Unterricht macht so gut wie allen Kindern Spaß - damit ist nicht gesagt, dass den beiden Kindern auch der Unterricht samt Üben bei der entsprechenden Lehrerin Spaß macht. Tatsächlich kann ein "Unterricht" bei Stelap sogar den Wechsel und Unterricht bei dieser Lehrerin erschweren, besonders dann, wenn die Kinder viel Spaß haben. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
Ihr seid immer alle viel zu nett.

Ich sage ganz klar und offen: Ich will nicht, dass jemand, der keine Ahnung hat, Kindern Klavierunterricht gibt. Peng, aus.

Denn erstens werden die Kinder dadurch wahrscheinlich in eine falsche Richtung trainiert, die ihnen dann irgendwann von einem vernünftigen Lehrer erst wieder mühsam ausgetrieben werden muss.

Zweitens wird durch irgendwelche Hobbyisten, die für total wenig Geld unterrichten, für uns Fachkräfte der Markt kaputtgemacht, denn ahnungslose Eltern und Schüler wissen es ja nicht besser und nehmen das Billigste bzw. "was für den Anfang reicht" (deren uninformierter Ansicht nach).
 
@hasenbein: Sollte man auch sämtliche Bolzplätze schließen? Ich meine, die Kinder spielen total falsch Fußball, schon die Abmessungen der Plätze entsprechen nicht den DFB-Vorgaben. Fußball sollte ausschließlich im Verein unter Anleitung zertifizierter Trainer stattfinden.

Ich bin bei Dir: Unterrichten können nur ausgebildete Lehrer. Alles andere ist Bullshit. Aber Kinder dürfen ein Klavier auch ohne Lehrer anfassen. Und dabei kann man sie ein bisschen leiten.

@chiarina gebe ich allerdings Recht: Sollte sich Begeisterung einstellen, ist der Wechsel zu einem Lehrer schwierig und kann alle möglichen Folgen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

@chiarina gebe ich allerdings Recht: Sollte sich Begeisterung einstellen, ist der Wechsel zu einem Lehrer schwierig und kann alle möglichen Folgen haben.
und das sollte man nicht unterschätzen.
Vielleicht lösbar, wenn man den Kindern klarmacht, daß das Spiel mit @Stelap kein Klavierunterricht ist, so wie das Bolzen auf dem Dorfplatz ja auch kein Vereinsfussball ist. Man könnte ihnen dann sagen: Wenn Euch das Instrument gefällt, dann bekommt ihr richtigen Unterricht.
Dann darf Stelap aber auch in keiner Weise als Lehrerin auftreten, sondern nur als Spielpartner. Das könnte vielleicht funktionieren.
 
Ich will nicht, dass jemand, der keine Ahnung hat, Kindern Klavierunterricht gibt. Peng, aus.
zum Glück müssen sich nicht alle nach deinem Willen richten. ;-)

Zweitens wird durch irgendwelche Hobbyisten, die für total wenig Geld unterrichten, für uns Fachkräfte der Markt kaputtgemacht
hehe..., scheint dein Hauptproblem zu sein. Dabei kann eine wirkliche Fachkraft ihren Preis nehmen, weil sie ihn rechtfertigen kann. Weil sie etwas bieten kann, was andere nicht bieten. Wenn "Hobbyisten" deinen Preis kaputtmachen können, dann solltest du überlegen, ob du eigentlich mehr zu bieten hast...

Wenn die Mutter wissen will, ob der Unterricht bei der einzig verfügbaren Lehrerin ihren Kindern Spaß macht, muss sie es ausprobieren.
und wenn sich herausstellt, daß es dort keinen Spaß macht? Dann sollen die Kinder gar nicht Klavier spielen? Oder doch lieber mit der netten Tante?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Erstens ein grosses Entschuldigung dass ich es "Unterricht" genannt habe - ich muss mich vielleicht auch ausbilden um auf den Foren richtig schreiben zu können, weil jedes Wort zerfetzt wird :D haha :) Finde es aber noch unterhaltsam. Dazu ist DE (wie manche vielleicht gemerkt haben) nicht meine Muttersprache - also entschuldigen auch wenn ich mich anders ausdrücke wie es richtig wäre. Aber manche haben trotzdem verstanden um was das alles geht und herzlichen Dank für die konstruktive Tipps :)
Also nennen wir es anders - ich möchte gerne mit den Mädchen 2-3 Monate mit dem Klavier mal "spielen". Hoffentlich ist das jetzt ok.
Was daraus entsteht - weiss nur die Zukunft. Es gibt keine Direkte Ziele sondern nur die Mamas aussage: "Ah echt, du spielst Klavier? So toll, meine zwei spielen die Flöte und würden gerne auch Klavier spielen lernen - könnt ihr 1x der Woche zusammen spielen?" - Niemand sagt/weisst, ob sie ein Klavier kaufen werden oder ein offizieller Unterricht dann machen oder nicht - und es ist auch ziemlich egal. The point is - Let's play together. Aber da es sich um 2 8-jährige Mädels handelt, könnte ja sein dass sie sagen: Oh Mama, das wollen wir wirklich!! Oder, dass wenn sie dann mal 20 sind sagen: Der Instrument war auch cool, ich zahle mir jetzt eine Unterricht.

Ich wollte inzwischen zur Gitarre (und dem Schlagzeug) ändern (zum Glück) in meinem Fall haben meine Eltern das nicht gelassen. In einem anderen Fall könnte ich das Klavier für immer hassen und mir jetzt Schlagzeug Unterricht selber bezahlen. Man weiss ja nie wie es mit einem Kind kommt. Oder?

Schwimmen lernen ohne Wasser wäre ähnlich...
Nur, haben deine Eltern dir ein Schwimmbecken gekauft um schwimmen zu lernen? Es wäre ja nicht Klavier spielen auf dem Tisch - schon auf der Tastatur ... nur "den Schwimmbecken" haben sie nicht zuhause. Verboten?

@Blend-a-med ... Dann wäre es gut, den Anspruch, zu lehren, gar nicht erst zu erheben.
@Stelap Ja, Saas Fee ist weit in den Bergen. Wie ist es in Saas Grund? Gibt es da eine Musikschule?
Ich denke in der Welt gibt es verschiedene Ansichten, meine ist, dass zum Glück nicht alle die Welt so streng sehen. Ich hatte keine Ahnung wo ich anfangen soll als ich mir zum ersten mal alleine ein Brett an die beine gebunden habe (Snowboard) und war immer wieder auf dem Hinten ... irgendwann hat es "click" gemacht und ich liebe es seit 20 Jahren und höre nicht mehr auf ... Und fahre gar nicht so schlecht ... und hab es sogar 4 Freunden beigebracht seit dem, die es immer noch gerne machen ... Bin aber keine Lehrerin. Vielleicht haben sie es nicht so schnell gelernt wie mit einem Lehrer, oder so gut, aber sie haben sich entschieden mich gratis zu fragen anstatt zu bezahlen und fahren jetzt ganz gut um spass zu haben! Machen halt keine Competitions so - das machen aber eh nur wenige.

Saas Grund hat (meines Wissens nach) auch nicht - erst Visp. Das ist eine ziemliche Weltreise. Schade ja. Aber ich habe auch nie Ballet gelernt, weil es in meiner Stadt nicht gab. That's life. Hätte ich jemanden, der mit mir mal rumhupfen würde, wäre ich keine Balletttänzerin geworden, ich hätte aber dabei trotzdem Spass gehabt und heute schöne Erinnerungen an das (vielleicht und vielleicht nicht und vielleicht würde ich dann 1 Stunde weit anfangen zu fahren und die Beste im Land geworden! :D Alles ist möglich :)

@Stelap
Wenn ich dich richtig verstanden habe ist dein Plan die Kinder bei dir zu Hause zu motivieren, dass sie für Klavier Feuer fangen, sodass dann die Eltern ein Klavier anschaffen?
Nee .. Danke für deine Tipps, aber nein, nehmen wir es nicht so streng. Es geht wirklich um 2-3 Monate "spielen" - in beiden Sinnen des Wortes.
So wie - "dein Onkel wohnt in den Bergen, geh mal (aus dem Berlin) dorthin und fahr Ski 1 Woche" - dann aber wieder ein ganzes Jahr nichts. Und der Kind hat (möglicherweise) dabei Spass gehabt, ist kein Slalomprofi, freut sich aber auf das nächste Jahr. Und vielleicht zieht er dorthin um es wirklich zu lernen und wird zu einem Slalomprofi ...

Was daraus kommt weiss niemand, ich hätte nur gerne Spass mit den zwei Mädels und der Musik & Klavier. Vielleicht wollen sie dann wirklich weitermachen, vielleicht nicht, alles ist offen. Möchte aber nicht diese Spielerei verderben, dass sie es anfangen zu hassen. So wie mit dem Onkel in den Bergen, bei dem der Kind dann 9h draussen in der Kälte Ski-fahren muss, wo er eigentlich viel lieber einen Snowboard ausprobieren würde oder mit den anderen Kindern spielen würde - oder nicht Slalom, sondern Park fahren würde ..

Aber sicher ist: der uns bekannte Beethoven hatte fähige Lehrer!
Das ist wohl so! Heisst aber nicht, dass er mit dem Vater anfangen soll/darf .. Beethoven hatte mehrere Lehrer in seinem Leben ... :)

Lieber dilettant,
es geht hier, so wie ich das verstanden habe, aber nicht darum, einfach mal sich ein bisschen mit dem Klavier zu beschäftigen, sondern darum, dass die Mutter auf diesem Weg herausfinden möchte, ob das Klavierspiel etwas für ihre Kinder ist mit der Folge regelmäßigen Unterrichts und Übens.

....Tatsächlich kann ein "Unterricht" bei Stelap sogar den Wechsel und Unterricht bei dieser Lehrerin erschweren, besonders dann, wenn die Kinder viel Spaß haben. :)

Hi Chiarina, nein eben eher das Erste. Entschuldigen dass ich mich so ausgedrückt habe am Anfang, jeder interpretiert dann auf seine Art - aber es ist klar, dass wenn ich hier nur 2-3 Monate bin, geht es vorerst um eine unverbindliche Spielerei und was daraus kommt ist offen ...

Ich verstehe aber das Problem mit dem Wechsel - da kann ich vielleicht die Eltern davor ansprechen und es ihnen erklären.

@hasenbein: Sollte man auch sämtliche Bolzplätze schließen? Ich meine, die Kinder spielen total falsch Fußball, schon die Abmessungen der Plätze entsprechen nicht den DFB-Vorgaben. Fußball sollte ausschließlich im Verein unter Anleitung zertifizierter Trainer stattfinden.

Ich bin bei Dir: Unterrichten können nur ausgebildete Lehrer. Alles andere ist Bullshit. Aber Kinder dürfen ein Klavier auch ohne Lehrer anfassen. Und dabei kann man sie ein bisschen leiten.

@chiarina gebe ich allerdings Recht: Sollte sich Begeisterung einstellen, ist der Wechsel zu einem Lehrer schwierig und kann alle möglichen Folgen haben.
Word.
 
Zweitens wird durch irgendwelche Hobbyisten, die für total wenig Geld unterrichten, für uns Fachkräfte der Markt kaputtgemacht
Nope! Wenn die Fachkräfte den Markt nicht kontrollieren, liegt das nicht an den Hobbyisten.
Sei doch ehrlich: Es gibt (je nach Region) viel zu viele von Euch aber dafür viel zu wenig Gute. Da geht jeder Markt kaputt.
Aber habe Hoffnung: War im Handwerk auch mal so (und wird bestimmt irgend wann wieder so kommen). Die Guten überleben.
 
Dass es zu viele KL (und generell Musiker) gibt, ist völlig richtig und in der Tat ein großes Problem.

Das mit den Amateuren, die die Preise kaputtmachen, kommt aber noch als Problem obendrauf. Gilt sowohl auf dem Muggen-Markt als auch auf dem Unterrichtsmarkt.
 
@Stelap, da kündigt sich eine ganz blöde Situation an:

Möglichkeit 1: Das Rumprobieren mit den Mädels läuft nicht richtig. Wer ist dann "schuld, dass die Mädels nie Spaß am Klavier haben werden"? Du. Was werden Mädels und/ oder Mutter sagen? "Das macht keinen Spaß, die ist irgendwie komisch, weiß auch nicht, halt doof."

Möglichkeit 2: Es gefällt den Mädels. Es wird ein Klavier beschafft. Die einzige Klavierlehrerin nimmt immer noch 80 CHF. Das ist zu teuer. Wer soll weiter unterrichten? Du? Am besten kostenlos? "Oh, jetzt wollen Sie Geld? Aber Sie sind doch gar keine richtige Lehrerin. Es hat Ihnen selbst doch auch so viel Spaß gemacht! Was, soviel wollen Sie? Frechheit!"

Na, welche Möglichkeit ist Dir lieber?
 
@hasenbein: Sollte man auch sämtliche Bolzplätze schließen? Ich meine, die Kinder spielen total falsch Fußball, schon die Abmessungen der Plätze entsprechen nicht den DFB-Vorgaben. Fußball sollte ausschließlich im Verein unter Anleitung zertifizierter Trainer stattfinden.
Diese ideologischen Diskussionen sind immer wieder lustig anzusehen, weil sie ohne jeglichen Realitätsbezug stattfinden.

Die Realität drückt sich in einem Kontostand aus und der legt alle weiteren Voraussetzungen fest. Man mag sich da gern eine idealisierte Welt wie im Märchenbuch ausmalen, vielleicht drückt bei dem einen oder anderen besser Begüterten auch das schlechte Gewissen, dieses Faktum schnellstmöglich wieder wegredet oder so tut, als gäbe es diese Unterschiede nicht.
  • Einige Kinder werden mal auf einem billigen Digitalpiano unter Anleitung von Amateuren klimpern und nie richtigen Unterricht erhalten, geschweige denn ein funktionierendes akustisches Instrument zu Gesicht bekommen.
  • Einige werden auf einem verstimmten Schrottklavier Unterricht beim russischen Veteran, Nebenfach Klavierlehrer erhalten und dürfen in der Chrustowa üben, bis sie von den Nachbarn totgeschlagen werden.
  • Einige starten mit S&S im freistehenden Haus ins Leben und dürfen zum Meisterkurs.
Talent, Wunderkind oder nicht, spielt alles keine Rolle. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen bestimmen die Möglichkeiten. Die Voraussetzungen stehen fest. Die blödsinnigen Diskussionen darum, wie ach so schwierig ein Lehrerwechsel wird, der niemals stattfinden wird, weil kein Unterricht bezahlt werden kann, oder die Armen sich was falsch abgucken könnten, was in ihrer niemals stattfindenden Profikarriere behindern wird, finden völlig umsonst statt.

Genau wie bei jeder Gelegenheit die Fachkräfte auftauchen, die in ihrem Verdrängungswettbewerb an die gläserne Decke eines natürlich begrenzten Marktvolumens stoßen und sich immer wieder jammernd darüber wundern, daß die Wirtschaftsleistung erstmal im produktiven Sektor geschaffen werden muß, bevor sie anschließend an Künstler umverteilt werden kann. Die Frage, ob es statt eines Klavierstudiums auch ein Brotberuf getan hätte, darf aber nicht gestellt werden. Denn schuld an der desolaten Marktlage sind natürlich die bösen Nichtreichen ohne freie Mittel für Einzelunterricht und ihre Am-Klavier-was-Zeiger ohne amtlichen Darfschein von der Musikhochschule. ;-)
 
@Stelap
Ganz verstanden hast mich nicht. Du musst schon weiter in die Zukunft planen.
Ohne Klavier kann man nicht Klavier spielen und demnach nicht üben. Daher wenn deine 2 Monate mit den lieben Kindern vorbei sind muss man wenn es den Kindern gefällt wohl ein Übegerät = Klavier anschaffen. Du musst weiter planen als zum heuteigen Zeitpunkt das reicht nicht. Wenn die Eltern nach 2 Monaten sagen "Wir kaufen kein Klavier" obwohl es den Kindern gefällt dann war deine Zeit wohl schon für die Katz.
-> Würde das weitere vorgehen nach den 2 Monaten spielen mit den Eltern unbedingt absprechen.
 

Zurück
Top Bottom