Nur sind diese Punkte für einen Laien nicht einfach abzuarbeiten, sie sind viel zu diffus, wenn man sich nicht wenigstens einigermaßen mit Klavieren auskennt. Woher soll sie wissen, wann ein Abfilzen nicht mehr möglich ist, die Rillen also zu tief im Filz sind?
:) Christian.. „viel zu diffus“.. Ich hatte dir mal was mit einem „p“-Wort gesagt, hm? Das ist was übersteuert, Du gibst da irgendwie entschieden zu viel Gas sprachlich, Christian. Was ich schrieb, ist das Gegenteil von „viel zu diffus“, das ist sehr konkret. Wenn sie vor Ort feststellt, DASS da Rillen sind (und ein Foto um die Ecke kommt..), können hier immer noch Fachleute einen Rat dazu geben..
Saiten können ja auch im Diskant fehlen, gerade dort habe ich es oft gesehen. Und beim Spielen fällt es gar nicht so schnell auf, ob nun 2 oder 3 Saiten angeschlagen werden.
Ja nee eben, das fällt beim Spielen kaum jemandem auf - darum: reingucken, dann sieht man es. Es ist für sehr viele Spielr nichtmal schlimm - meinen G.Adam spiele ich seit 25 Jahren bereits mit einer fehlenden Basssaite - dann ist mir vor so sieben Jahren noch eine weitere im Bass gerissen - es fehlen jetzt zweie. Sooo furchtbar schlimm war das gar nicht.. :D
Aber ich lasse es nun machen. Ist nicht teuer, tut gar nicht weh.
Die Mechanik kann katastrophal aussehen und man bemerkt es als Laie nicht, weil die Tasten noch bespielbar sind. Das ist alles nicht so einfach feststellbar wenn man konkret keine Vergleichsobjekte hat.
Ob eine Mechanik „katastrophal aussieht“ - ist es nicht Wurst, Christian? (..solange sie einwandfrei funktioniert..?) Hau doch bitte nicht so auf den Putz mit der Sprache, hm? („..katastrophal“.. )
Vielleicht ist das ja sogar ein Mechanikverschiebungspedal, d.h. die Strecke zwischen Saiten und Hammerköpfen verändert sich nicht, und schon hätte die Interessentin vermutlich an einen Defekt gedacht, daher sollte man diese Form des Pianopedals auch erwähnen.
Ooch nee, das Una-Chorda-Pedal von Flügeln ist m.W. bei Klavieren ad eins sehr selten nur vertreten, und ad zwei bei diesen alten Hochklavieren mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht..
Vielleicht ist das ja sogar ein Mechanikverschiebungspedal, d.h. die Strecke zwischen Saiten und Hammerköpfen verändert sich nicht, und schon hätte die Interessentin vermutlich an einen Defekt gedacht, daher sollte man diese Form des Pianopedals auch erwähnen.
..der Vollständigkeit halber könnte das mittlere Pedal - statt einen Filzvorhang herunterzufahren - auch ein Moderato-Pedal sein, hm? Die Dämpfung nur der momentan angeschlagenen Tasten oben halten? Auch das scheint mir extrem unwahrscheinlich, auch dies ist nur modernen Luxus-Pianinos vorbehalten und abseits Flügeln eine Entwicklung aus jüngerer Zeit..
Alles nicht von Relevanz. Alte Klaviere haben zwei Pedale. Das rechte hebt die Sämpfung aller Saiten auf, das linke verkürzt den Hammerweg, indem es alle Hämmer auf ca. den halben Weg zu den Saiten "vorfährt".., damit sie weniger "Anlauf" nehmen können (und damit weniger Impuls, weniger Geschwindigkeit und Energie aufnehmen - und die Kiste leiser wird).
Ausdiemaus. :)
Selbst Pianinos (Hochklaviere), die drei Pedale haben, machen mit dem rechten und dem linken Pedal noch das Gleiche, Benannte.
Erst ein eventuelles mittleres Pedal kann dann diverse Spielereien machen - in der Regel fährt es zum Leisespielen ("in anderer Art" als mit dem linken Pedal) einen Filzvorhang herunter.
Deine Bedenkenträgerei passt ad eins nicht zu einem alten Hochklavier, Christian, zum anderen verunsicherst Du damit hier die Kandidatin, unnötigerweise.. Hältst sie möglicherweise davon ab, sich ein richtig gutes altes Stück zu verschaffen.. aus Angst oder Sorge vor Technik..
Ich gebe Dir völlig Recht, Bernd.
So ist es doch gut.
:D
SCNR
Das Abraten von alten Klavieren habe ich bislang nur bei Profi-Händlern erlebt - deren Geschäftsinteresse darauf gerichtet ist, dass man bitte Klaviere NUR bei ihnen erwerbe.. weil alles andere irgendwie dann doch zu gefährlich oder so sei..
??
Auch mir hatte man dringlich versucht abzuraten - mit falschen, einschüchtern, verunsichern sollenden Beispielen aus der Technik..
Ein Steinway-Händler erzählte mir eine gottserbärmlich jämmerliche Geschichte mit einem Flügel von 1870, der die Stimmung nicht hielte und schon Kosten bei 40.000 Euro verursacht habe.. ein schönes Möbelstück zum Anschauen, aber angeblich kein Klavier zum Spielen..
Jaa, aber er, der Profi - hatte es sich gekauft -und jammert mir, dem Laien, was vor !?!?! So hatte er es mir - "Steinway Academy"-profi-geschult - darlegenwollen und mich davon abhalten, mir meinen Konzerter zu kaufen: Ein im Detail schon DEUTLICH anderes Klavier, das voll dem heutigen Standard entspricht, plus Segnungen der alten Handwerkskunst aufweist.
Um GENAU das, Christian, könnte (!!) es hier gehen: ein Klavier, das u.U genauso gut ist wie moderne, PLUS die Segnungen ordentlichen alten Handwerks aufweisen könnte. Dann wäre es Dummheit, oder ein denkbares Ergebnis von Einschüchterung und Verunsicherung, wenn sie sich das Klavier nicht holen ginge..
Dann holt es sich später ein Profi, für paar billigste Pfennige (..oder er lässt sich uU noch gnädig fürs „Entsorgen“ entlohnen..), und dann wird es "generalüberholt": sowie für 3.500 Euro demnächst wieder im Laden angeboten..
Denn so läuft ein nicht geringer Teil des Businesses zu gebrauchten Klavieren: die mutig mal selbstkaufen wollenden Kunden erst gepflegt bedenkenschürend ins Bockshorn jagen, sie ein bissl was einschüchtern - und ihnen dann im Prinzip dieselben Klaviere zu verkaufen, die man eifrig mit "Garantie! Generalüberholt!" bewarb.. . (Auch wenn mir dies nun nicht die große Sympathie des darbenden Klavierhandels eintragen mag.. )
Ein Brüderchen meines G.Adam steht in Norddeutschland zum Verkauf - generalüberholt - die Technik OK - einmal frisch mit Schellack geduscht.. Sieht gut aus. Und kostet - WIMRE - 7500 Euro..
Klaviere zu kaufen lebt von Kompetenz, Wissen, Information und Kenntnis...
Und jaa, OK, wenn ich selbst so ein ausgefuchster Klavierkaufefuchs gewesen wäre (..an die notorischen Schlauberger hier: ich habe nicht behauptet, ich sei nun einer..), dann hätte ich meinen Konzerter vielleicht auch nicht fünfstellig bezahlt, sondern ihn drei- oder vierstellig als Restaurationsbobjekt erworben und selbst in Schuss gebracht.
So aber hat das Gebrauchtklaviergewerbe an mir nix zu meckern - ich bin guter Kunde, ich HABE bezahlt - und bereue keinen Cent. Es gibt immer mehr als eine Methode, etwas richtig zu machen - und leider auch mehr als eine Methode, was furchtbar falsch zu machen.. Die Wahrheit ist immer komplex und gewiss nicht allein am Hämmer-Noch-Abschleifen-Können oder am Alt-besser-Nicht-Kaufen festzumachen..
DER entscheidende Punkt ist, sich selbst darüber klarzuwerden, was will ich. Dann: was kann ich selbst. Dann: Wo bräuchte ich uU Hilfe, und wie bekomme ich die - und wie bezahle ich was. Von nix kommt nix. No risk - no fun. Klar geht einem da unterwegs in der Unsicherheit die Pumpe und die Muffe - eins zu tausend.
Aber um wieviel herrlicher ist es hinterher, sich zu seinem Mut gratulieren zu können? Wie klasse das doch gelaufen sei, mit etwas Hilfe von Clavio-Kennern? Andere müssen für sowas auf den Mt. Everest, 65.000 USD für eine Expeditionsteilnahme zahlen.. , den Preis eines sehr guten jungen Steinway-Flügels.. Aber Erfrierungsgefahr für Klavierspielerfinger.. und nicht nur das, es kommen auch nicht alle wieder runter von dem Trip..
Demgegenüber jedenfalls sind 300-400 Euro für ein schönes Hochklavier plus 100-200 Euro Transport plus 100 Euro fürs Stimmen selbst dann noch sehr preiswert, wenn im wriklch bösen Falle "Pech.." nochmal 100 Euro Abtransport dazukommt und die Entsorgung..
Und wisst ihr, woher das Klavierkaufen so geheimnisvoll und auch angstbesetzt ist? Weil es eben nicht der Hauskauf ist, der Autokauf, das Steuernerklären, das Heiraten,.. alles hoch wichtige und riskante Verfahren..Zu denen es aber bei 82 Mio. Einwohnern immer min. 75 Millionen Experten gibt. (Jedenfalls wenn man die Bereitschaft wägt, mit der über diese Themen omnipräsent gesprochen wird - und auch <grins> verglichen mit der Ehrfurcht, die einem zuteil wird, wenn man verkündet, dass einem der Fang eines gewaltig guten Klavieres für vergleichsweise kleine Mark gelungen sei.. )