Spielen Männer anders Klavier als Frauen?

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Spielen Männer anders Klavier als Frauen?

  • Ja

    Stimmen: 21 52,5%
  • Nein

    Stimmen: 19 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    40
"Dreiklang": "ein weltberühmter Dirigent, der kopfgesteuert eine ganze Sinfonie buchstäblich vergeigt (als Ergebnis eines undefinierbaren Konglomerats aus dem was ihm seine Lehrer eintrichterten, Zeitgeist, falsch verstandener Werktreue und eigener Meinung...)"

Heiteres(??) Dirigentenraten: Wer war das??
 
Ich sage, ein Amateur, der gelernt hat, schön gespielte Musik gefühlsmäßig zu erkennen, ist schon mehr Fachmann für Musik als ein weltberühmter Dirigent, der kopfgesteuert eine ganze Sinfonie buchstäblich vergeigt (als Ergebnis eines undefinierbaren Konglomerats aus dem was ihm seine Lehrer eintrichterten, Zeitgeist, falsch verstandener Werktreue und eigener Meinung...).

:lol::lol::lol:

Ein Dirigent, der kopflos dirigiert, wird nicht mal eine Haydn-Sinfonie unfallfrei über die Bühne bringen. Und weltberühmt wird der schon gar nicht. Der überlebt schon seine erste Spielzeit nicht. Du hast vielleicht Vorstellungen von dem Beruf...
 
Das ist doch genau, was ich sage ;-) wer nicht das tut, was alle möglichen anderen von ihm erwarten, wird es im Business nie zu etwas bringen.
Und erst dann (vielleicht) kann er so etwas wie eine eigene Meinung entwickeln und ausleben. Oder mal das tun, wonach ihm der Sinn steht.
Aber so ist der Musikbetrieb nun mal (und in der Wirtschaft ist es kaum anders).
Ich wüßte auch gar nicht, wie man dieses System wirklich ändern könnte.
Wenn man mit den Ergebnissen dieses Systems unzufrieden ist, bleibt einem eigentlich (als Konsument/Hörer) nur eines:
mit dem zufrieden sein, was einem gefällt. Es gibt sie ja, meiner Meinung nach, diese seltenen Sternstunden... wo die Muse höchstpersönlich anwesend war, und einfach alles gepasst hat.
Die Brillanten im Kieselsteinhaufen :heilig:
 
Das ist doch genau, was ich sage ;-) wer nicht das tut, was alle möglichen anderen von ihm erwarten, wird es im Business nie zu etwas bringen.
Und erst dann (vielleicht) kann er so etwas wie eine eigene Meinung entwickeln und ausleben. Oder mal das tun, wonach ihm der Sinn steht.
Sorry, das ist völliger Quatsch. Man hat als Dirigent ziemlich viele Freiheiten - das ist eines der seltenen Gewerbe, wo einem niemand reinredet. Aber es ist ganz sicher kein Metier, in dem man sich von unreflektierten Gefühlen treiben lassen kann. Zum einen trägt man nämlich nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern für eine ganze Gruppe, und zum anderen besteht diese Gruppe üblicherweise aus sehr gut ausgebildeten Musikern, die ganz genau merken, ob jemand sein Handwerk versteht, ob er künstlerisch was zu sagen hat und dieses auch reflektiert vermitteln kann. Deine Annahme, dass Musikausübung in erster Linie etwas Gefühlsduseliges ist, geht vollkommen an der Realität vorbei. Wenn Musik es schafft, ein Publikum wirklich zu berühren, ist das in aller Regel die Folge einer höchst intellektuellen Auseinandersetzung mit der Materie, in der jedes Detail penibelst kalkuliert wurde und in seinen übergeordneten Zusammenhang eingeordnet wurde. Es gibt keinen einzigen Dirigenten von Rang, der sich dieser Mühe nicht unterwirft. Wer dazu zu faul ist und glaubt, sich auf seine Intuition verlassen zu können, bringt es als Dirigent zu gar nichts. Peng, aus. ®
 

Vielleicht darf ich, um zur Ausgangsfrage zurückzukehren, auch mal auf ein nur scheinbar banales Faktum hinweisen, das hier bisher, soweit ich mich erinnere, noch gar nicht erwähnt wurde: Frauen können Kinder bekommen, Männer nicht. Das ist nur scheinbar banal, weil ich der Überzeugung bin, dass die Erfahrung, ein Kind zu gebären und aufzuziehen die Frau irreversibel verändert. Klar gibt es auch Frauen, die sich dafür entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Ihre Entscheidung möchte ich - es ist fast unnötig, das zu sagen - überhaupt nicht kritisieren. Aber wie der hier bereits vielgeschmähte Text von Stove auch feststellt, waren kinderlose Frauen besonders in der Vergangenheit eindeutig die Ausnahme und sind erst in unserer Gesellschaft ein häufigeres Phänomen.
Ich denke, dass bei den meisten Frauen ein natürlicher Kinderwunsch vorhanden ist. (Bevor @Barratt wieder ausflippt: Nein, ich bin nicht der Meinung, dass Frauen ohne Kinderwunsch "krank" seien!) Und ich denke, dass man über das Faktum der Gebärfähigkeit viele Unterschiede zwischen Mann und Frau, sowohl geistig als auch in der Lebensweise, erklären kann.

Was mich wirklich interessieren würde: Hat man als Profimusikerin mit viel Übezeit und häufigen Konzertengagements überhaupt noch die Möglichkeit, eine Familie zu gründen und Kinder aufzuziehen?

Übrigens: Dass es große Differenzen zwischen den Angehörigen desselben Geschlechts gibt, ist kein Argument gegen generelle Differenzen zwischen den Geschlechtern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mich wirklich interessieren würde: Hat man als Profimusikerin mit viel Übezeit und häufigen Konzertengagements überhaupt noch die Möglichkeit, eine Familie zu gründen und Kinder aufzuziehen?
Clara Schumann im 19. Jh. (und das, obwohl sie als Vater ihrer Kinder einen syphilitischen Komoositeur am Hals hatte, der weniger als sie verdiente)
 
Ich kenne jede Menge Profimusikerinnen, die Kinder haben. Julia Fischer, Diana Damrau, Elina Garanča, Mihaela Ursuleasa (†), meine Mama :lol:...
 
... was, Deine Mama auch...? Bisher dachte (vermutete) ich immer nur, Dein Papa ;-)
 
Deine Annahme, dass Musikausübung in erster Linie etwas Gefühlsduseliges ist, geht vollkommen an der Realität vorbei.
"Gefühlsduselig" ist meiner Meinung nach nicht weniger schädlich für Musik als "verkopft".
Wenn Musik es schafft, ein Publikum wirklich zu berühren, ist das in aller Regel die Folge einer höchst intellektuellen Auseinandersetzung mit der Materie, in der jedes Detail penibelst kalkuliert wurde und in seinen übergeordneten Zusammenhang eingeordnet wurde.
Hm - woher weisst Du a) dass eine Darbietung ein Publikum wirklich berührt und b) was genau die Ursache für diese magischen Momente ist?
Bei den wenigen Beispielen, wo ich genau weiss, dass es das Publikum buchstäblich von den Stühlen gerissen hat, orte ich jedenfalls keine "intensive intellektuelle Auseinandersetzung" (wie auch?), dafür aber - neben technischer Brillanz - ein meisterhaftes Gefühl und Gespür für gute musikalische Gestaltung.
Um das letztere geht es mir (nicht um Gefühlsduselei, auch nicht um "Intuition").

Aber mal ehrlich: was soll's... ich bin wahrscheinlich der einzige, der mit vielen Arbeiten der musikalischen Weltklasse so hart ins Gericht geht.
Alle anderen Leute sind ja zufrieden. Insofern ist die ganze Sache eigentlich mein persönliches Problem. ;-)
 

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