Spielen Männer anders Klavier als Frauen?

  • Ersteller des Themas Gelöschte Mitglieder 13940
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Spielen Männer anders Klavier als Frauen?

  • Ja

    Stimmen: 21 52,5%
  • Nein

    Stimmen: 19 47,5%

  • Umfrageteilnehmer
    40
Gelöschte Mitglieder 13940

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Dabei seit
28. Apr. 2016
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Wem diese Frage geradezu lächerlich vorkommt, dem kann ich versichern, dass ich noch vor etwa einem Jahr auf dieselbe Reaktion verfallen wäre. Mittlerweile meine ich aber deutlich zu sehen, dass es (entgegen der herrschenden Ansichten) eben doch naturgegebene Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, und zwar nicht nur im Körperbau, sondern auch geistig.
Meine Frage ist nun, wie sich das auf das Klavierspiel auswirkt.
Ich gebe einige Beispiele: Das ritterlich-aufrechte Spiel und die Noblesse eines Artur Rubinstein scheint mir für eine Frau unerreichbar zu sein. Andererseits hat z. B. das Spiel von Clara Haskil Qualitäten, die man bei Rubinstein vergeblich sucht, eine gewisse selbstverständliche, federgleiche Leichtigkeit und Unangestrengtheit. Vielleicht steht dann Dinu Lipatti (als etwas femininer Mann) ungefähr in der Mitte zwischen diesen beiden.

Tut mir leid, wenn diese Frage völlig ins Leere geht oder es mir nicht gelungen sein sollte, meine Gedanken deutlich genug zu formulieren.
Steinigt mich, falls ihr die Frage für Blödsinn haltet. :lol:
 
Keine Ahnung, was den Unterschied ausmacht, aber gefällt das Spiel von Pianistinnen tendenziell besser. Mag sein, dass es unprofessionell ist, aber das Spiel von Frauen scheint mir oft gefühlvoller. Da lege ich halt besonderen Wert drauf.

Andreas
 
Ich glaub, wenn man einen Blindtest macht, wird es schwierig. Was die Negative angeht würde ich Männer eher bei den Brutalos und Frauen eher bei den langweiligen Geradeausspielern einordnen - völlig ohne Grundlage. Im Positiven weiß ich nicht, ob man wirkliche Unterschiede durch die Bank feststellen könnte.
 
Ich glaub, wenn man einen Blindtest macht, wird es schwierig. Was die Negative angeht würde ich Männer eher bei den Brutalos und Frauen eher bei den langweiligen Geradeausspielern einordnen - völlig ohne Grundlage. Im Positiven weiß ich nicht, ob man wirkliche Unterschiede durch die Bank feststellen könnte.

Exakt den Vorschlag mit dem Blindtest wollte ich gerade machen!
Bei der Weinverkostung zumindest sind da ja schon erstaunliche Ergebnisse zustande gekommen ... ;-)
 
Nur, wenn Du versprichst, auch wirklich stillzuhalten.

Hoffentlich ist er nicht so rebellisch, wie dieser taktlose und kauzige zu Steinigende! :lol:

View: https://m.youtube.com/watch?v=RDYpCr9FUmM



Was ich zum Fadenthema gefunden habe:

https://d-nb.info/1052582656/34

In dieser Bachelor-Arbeit geht es um individuelle Stimmungsregulierung durch Musik, allerdings im Sinne eines passiven Erlebens von Musik.

Bezüglich geschlechtsspezifischer Unterschiede beschreibt die Autorin, dass Affektregulation unterschiedlich gehandhabt wird.

Ich zitiere: » Musik wird von Frauen häufiger als Mittel zu Stimmungskontrolle genutzt, als von Männern.“
"Männer scheinen grundsätzlich mehr als Frauen zur Unterdrückung von unerwünschten Stimmungen zu neigen.“

Aber, wie schon oben erwähnt, geht es hierbei nur um passiven Musikgenuss, ich kann mir vorstellen, dass sich die oben genannten Beschreibungen auch auf aktives Musikerleben übertragen lassen.
Aber hier geht es ja in erster Linie um Emotionen und zum Beispiel keineswegs um Technik und andere Faktoren, die beim Instrumentalspiel eine tonangebende Rolle spielen.

Ich finde deine Frage sehr interessant und bin gespannt, wie sich Klavierlehrende dazu äußern werden!
 
Gute Pianistinnen spielen besser als weniger gute Pianisten. :idee:

ABER:

Gute Pianisten spielen besser als weniger gute Pianistinnen.



:lol::lol::lol:


Tut mir leid, wenn diese Frage völlig ins Leere geht oder es mir nicht gelungen sein sollte, meine Gedanken deutlich genug zu formulieren.

Ich halte es für eine methodologisch unzulässige Verkürzung der Phänomenologie, diese allzu wohlfeile Bipolarität zu postulieren.

1. Die wenigen Klavierspielenden beiderlei Geschlechts, die es in die zur Kenntnis zu nehmende Auswahl der Tastenkönner geschafft haben, sind keine repräsentative Auswahl ALLER Menschen mit dem jeweiligen Chromosomensatz.
2. Zugespitzt: Um der runden Zahl willen nehme man 100 herausragende Pianistinnen und Pianisten, deren Performance man vergleichen könnte. Sobald man sich jenseits objektiv messbarer Leistungswerte (Fehler und Zeit) bewegt, begibt man sich auf das schlüpfrige Terrain des Geschmacksurteils. Sogar im Blindtest.
3. Die Frage setzt ein Axiom voraus, das zu setzen – mit Verlaub – heikel ist: Jenseits der berüchtigten "generalisierten Lebenserfahrung" tatsächlich Eigenschaften zu postulieren,
a) die notwendig und ohne Ausnahme spezifisch "männlich" oder spezifisch "weiblich" sind und
b) die sich notwendig und ohne Ausnahme im Klavierspiel manifestieren
und zwar ohne andere Einflüsse als ausschließlich die des Chromosomensatzes (nicht etwa persönlicher Vorlieben, Prägungen durch Lehrkräfte etc.)

Du bist doch auch philosophisch geschult. Du weißt, was das bedeuten würde: Aporie.

Jenseits der Stammtische gibt es das nicht.


Männer haben meistens größere Hände als Frauen. :-D Das dürfte als gesichert gelten.

Wenn schon, sollte man die Frage so stellen: Welcher Unterschied ergibt sich daraus?
 
Keine Ahnung, was den Unterschied ausmacht, aber gefällt das Spiel von Pianistinnen tendenziell besser. Mag sein, dass es unprofessionell ist, aber das Spiel von Frauen scheint mir oft gefühlvoller. Da lege ich halt besonderen Wert drauf.

Andreas
Sorry, aber egal was man sonst so halten mag von irgendwelchen Mann-Frau-Diskussionen, aber das ist völliger Quatsch.

Du projizierst Da irgendeine Sichtweise oder irgendein Gefühl, das Du gegenüber Frauen hast, in das Gespielte hinein und bildest Dir ein, das sei dann gefühlvoller.

Lass Dir mal verschiedene Aufnahmen "blind" vorspielen, ohne dass Du weißt, ob Männlein oder Weiblein spielt - Du wirst feststellen, dass Du ÜBERHAUPT NICHT sagen kannst, ob da ein Mann oder eine Frau spielt.

Frauen sind generell nicht gefühlvoller, der Unterschied ist nur, dass sie ständig ihre Emotionen nach außen tragen, während Männer sie für sich behalten und vor allem (meist...) auch nicht so unnötig in ihnen "baden" wie es Frauen tun.
 
Danke, dass ihr meine Frage einigermaßen nett aufgenommen habt :-D

Und jetzt kommt etwas, für das ich auf jeden Fall wegen Misogynie gesteinigt werde:
David Stove: The Intellectual Capacity of Women
"I BELIEVE THAT the intellectual capacity of women is on the whole inferior to that of men. By “on the whole,” I do not mean just “on the average”; though I do mean that much. My belief is, if you take any degree of intellectual capacity which is above average for the human race, as a whole, then a possessor of that degree of intellectual capacity is a good deal more likely to be man than a woman.
This proposition is consistent, of course, with there being women, and indeed with there being any number of women, at any level of intellectual capacity however high."

Ich habe keine Ahnung, ob Stove recht hat, aber es gibt mir zu denken, dass es in der Vergangenheit nur wenige herausragende weibliche Pianistinnen und fast gar keine weiblichen Komponistinnen gab. Kann man das allein auf gesellschaftliche Konventionen und Hindernisse zurückführen, die Frauen in den Weg gestellt wurden? Stove behauptet in dem Artikel: nein.

Eigenschaften [...] die notwendig und ohne Ausnahme spezifisch "männlich" oder spezifisch "weiblich" sind
Ich denke schon, dass es das gibt, aber eher im Sinne "archetypischer" Eigenschaften. So ist beispielsweise generell der Mann eher aktiv, die Frau eher passiv. Auch hundert Jahre Feminismus haben an dieser grundsätzlichen Verteilung der Rollen nicht viel geändert, wie man auch heute noch bei der Partnersuche feststellen kann. :-D Ich persönlich bin der Ansicht, dass das schon mit der weiblichen Natur zu tun haben muss.
Und warum sollte die sich nicht auch irgendwie im Klavierspiel manifestieren? :denken:
 
Was mir aufgefallen ist: Im Bahnhof Genf steht gerade ein Klavier zur freien Nutzung. Von den 20 Personen, die ich habe spielen hören über die letzten 3 Wochen waren nur 2 Frauen. Was ist da los? Gender-Play-Gap?
 

Nein, das liegt daran, dass nur Männer (typischerweise junge Versagertypen, die sich für unheimlich individuell halten) so blöd sind, sich zum Vollhorst zu machen und sich da hinzusetzen und auf einem völlig verstimmten Kasten schlecht rumzuklimpern.

Nicht wenige von denen glauben vermutlich, dass vorbeigehende Frauen das dann anziehend finden - deswegen spielen sie da, einige kommen immer wieder. In Wirklichkeit gucken die Frauen natürlich nur mit Verachtung auf diesen abgerissenen Typen, der offenbar nichts Besseres zu tun hat.
 
:dizzy:

Wenn Du Deine männliche intellektuelle Überlegenheit öffentlich unter Beweis stellen willst, fang damit an, ein paar validere Fakten aufzuführen als die 1990 geäußerte MEINUNG eines 1927 Geborenen. :blöd: Sonst könnte jemand versucht sein, die gegenteilige MEINUNG eines 1758 Geborenen dagegenzuhalten.

Ich rate freundschaftlich zu folgender propädeutischen Übung: Abstrahiere Deine Fragestellung von Deinem persönlichen Anliegen auf ein wissenschaftlich diskussionsfähiges Level.

Komm, das schaffst du, als Angehöriger der intellektuell überlegenen Hälfte der Menschheit! Tschakka!
 
Falls man "intellectual capacity" mit IQ gleichsetzen möchte (man muss es nicht, aber man kann es - andere Definitionen sind oft windelweich; der IQ basiert auf Tests, die seit Jahrzehnten weiterentwickelt werden und deren Erwerb dementsprechend teuer ist), so kann Folgendes festgehalten werden:

Sowohl im unteren IQ-Bereich (70-100) als auch im oberen (130 aufwärts) sind jeweils ein wenig mehr Männer zu finden. In der Mitte gibt es keine Unterschiede. Also im Schnitt: gleich.
(Die Quelle muss ich leider schuldig bleiben; ich lese viel; vielleicht finde ich sie heute Abend noch.)

Allerdings kann das wohl kaum auf eine so spezielle Fähigkeit wie das Klavierspiel angewandt werden; die Anforderungen in IQ-Tests weisen zwar Überschneidungen auf mit Fähigkeiten, die beim Klavierspiel erforderlich sind (Beispiel: Arbeitsgedächtnis), sind jedoch keinesfalls deckungsgleich
 
... aber es gibt mir zu denken, dass es in der Vergangenheit nur wenige herausragende weibliche Pianistinnen und fast gar keine weiblichen Komponistinnen gab.
Mir gibt auch zu denken, dass eine Ehefrau vor 1977 noch gesetzlich verpflichtet war, den Haushalt zu führen. Wie beruhigend für uns beide, @Charis, dass nichts so bleiben muss, wie es war.
 
In dem Zusammenhang ist mir spontan eingefallen:

„Es gibt nur drei Sorten von Pianisten: jüdische, homosexuelle und schlechte.“

Horowitz.


:-D
 

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