Silentsysteme: was macht mehr sinn.?

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Schweinzohr

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Hallo, bin neu hier und brauche Rat:
Die 6-jährige Tochter lernt seit Sommer Klavier spielen, es macht ihr Spaß und sie macht auch gute Fortschritte. Weder meine Frau noch ich spielen derzeit Klavier. meine Frau kann Gitarre und Block- und Querflöte spielen und liebäugelt auch mit meiner Tochter eventuell Klavier zu lernen. Ich kann nicht mal Noten lesen, aber irgendwie konnte es mich auch reizen. Musikalisches Gehör habe ich schon ein bisschen (bin leicht audiophil ;-))
Derzeit haben wir ein von Freunden geliehenes Keyboard, welches dringend getauscht werden muss. Das Teil hat weder Anschlagsdynamik noch gewichtete Tasten und klingt auch noch unterirdischen. Sie spielt zwar trotzdem gerne drauf, aber das Teil nervt einfach schon allein beim Zuhören.
Also haben wir beschlossen ein Klavier anzuschaffen. Veranschlagtes Budget ursprünglich 3000,-
Sämtliche Musiker-Freunde (Jazz, Rock, etc.) empfehlen eigentlich ein vernünftiges Digitalpiano anzuschaffen, welches auch deutlich gunstiger zu haben wäre, aber Klavierlehrerin, Schwiegervater und Ehefrau insistieren auf die Anschaffung eines akustischen Pianos .
Da das Klavier im Wohnzimmer aufgestellt werden wird, und meine Tochter eigentlich ständig sich hinsetzt und zu spielen beginnt (was ja prinzipiell sehr begrüßenswert ist) sehe ich Konfliktpotential auf uns zukommen, wenn man das Teil nicht manchmal zumindest mit Kopfhörer spielen kann.
Daher der ausgedealte, Kompromiss: silent Piano.

Daẞ dafür das Budget ausgeweitet werden muss, wurde uns schnell klar.
Neu sind die Dinger recht teuer und die einigermaßen leistbaren (Yamahas) haben zwar sicher das mit Abstand bessere silent System verbaut, aber der akustische Klang von Yamaha B1 und B2 ist halt doch eher so wie der ihrer Hifi Verstärker... furztrocken.

Jetzt hätten wir ein gebrauchtes Schimmel 116 SC mit original Yamaha silent system aus dem Jahr 2003 zu einem attraktiven Preis von privat gefunden, wenn dieses technisch OK ist (was der Klavierstimmer festzustellen hat) wäre das mein Favorit.
Andererseits ist das Angebot von guten gebrauchten rein akkustischen Klavieren recht gross und fast jeder Klavierbauer bietet heutzutage den Umbau auf silent an.

Jetzt meine eigentliche Frage:
Ist ein werkseitig von Schimmel verbautes Yamaha silent System aus dem Jahre 2003 heutzutage noch sinnvoll?
Bzw. Ist ein nachträglich eingebautes deutlich jüngeres System von Korg, Feurich, etc. wesentlich besser?

Klar können die heutigen Systeme wesentlich mehr. Aber ist der Eingriff in die Mechanik, die dafür ursprünglich ja nicht ausgelegt war, es wert, wenn man von einer Nutzung 80:20 akkustisch zu silent ausgeht?

Die Variante Stage Piano und akustisches fällt platztechnisch eher aus.

Danke schon vorab zu euren Inputs!
.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin relativ neu hier im forum und habe erst mit dem Klavier spielen angefangen. Mein einziger Tipp: Definitiv ein echtes akustisches. Ich spiele auf einem alten Klavier und habe zudem neu ein neues Digitalpiano. Diese Möglichkeit wäre evtl. offen, falls ihr genug Platz habt.

An das Feeling von einem echten Klavier kommt das Digitalpiano aber niemals ran.
Da vergeht einem die Lust beim Spielen deutlich schneller.
 
Ich persönlich finde die Mechanik von den Kawais sehr angenehm. Kauf nicht zu groß. Beachte, es gibt von Kawai keine Nachrüstsätze. Also wenn dann besser gleich. Ein Stagepiano kann man später immer noch ins Jugendzimmer stellen wenn erst mal der ganze Kinderspielzeug kram raus ist.
Dass euch eure Jazz und Rockerfreunde zum digi raten ist logisch. Das geht auf meinem Roland fp 90 auch super und macht mir auf beiden gleichermaßen Spass. Bei klassischen Sachen jedoch macht sich der unterschied dann doch deutlich bemerkbar.
 
Yamaha- und Kawai-Klaviere haben deren aktuellen Digitalpianos als "Silent"-System eingebaut. Die teureren Instrumente haben natürlich auch bessere Digitalmodelle drin. Im Silent-B1/B2/B3 SC2 gibt es trotz des (Auf-)Preises kein Clavinova aus der oberen Mittelklasse, im Silent-U1 SH2 (12.000 €) hingegen schon.

Zu Korg und baugleichen Nachrüstsätzen: Korg hat die Entwicklung von Silent-Systemen schon länger eingestellt. Was auch immer da noch verkauft wird, ist nicht mehr wirklich aktuell. Nachrüsten ist aber sowieso nicht empfehlenswert: sehr unterdurchschnittliche Ergebnisse verglichen mit Werkssystemen zu heftigen Preisen...

Die sinnvollste und auch preisgünstigste Option ist eigentlich akustischer Flügel und Hybrid-Digitalpiano (Yamaha Avant Grand, Kawai Novus), denn man bekommt zwei Instrumente zum Preis von einem (mit Silent). Und wenn Platz und Geld (noch) nicht reicht, kann man mit dem Digi anfangen, der Platz für den Flügel findet sich dann später schon... :-D

Hybride Digitalpianos gibt es neu ab etwa 5.000 € mit aufrechter Klaviermechanik, für wenige Tausender mehr auch mit besserer Flügelmechanik. Die verbaute digitale Klangerzeugung ist High-End, der Rest ist aus dem realen Instrument. Gebrauchte akustische Flügel vom Händler starten in einer ähnlichen Preisregion, neue ab etwa 9.000 €. Die Silent-Nachrüstung selbst kostet auch ein paar Tausender, das lohnt sich einfach gar nicht - die Summe kann man in ein besseres digitales Instrument investieren.

Letztlich wird der Unterricht der größte Posten im Budget sein. Zehn Jahre anständiger Klavier-Einzelunterricht sind am Ende 15.000 € pro Kind. Wenn das nicht drin ist: Günstige Gitarre kaufen und für die Gruppe anmelden. ;-)

Kompakte Stage-Pianos und darauf basierende Konsolenmodelle mit Kompakt-Mechanik braucht man für eine klassische Klavierausbildung gar nicht erst ansehen.
 
Jetzt meine eigentliche Frage:
Ist ein werkseitig von Schimmel verbautes Yamaha silent System aus dem Jahre 2003 heutzutage noch sinnvoll?
[...]Nutzung 80:20 akkustisch zu silent
.

Zurüstungen von Silent-Systemen in "irgendein Instrument" sind ebenfalls teuer, das Ergebnis jedoch ist unbekannt. "Werksseitig eingebaut" plus "Yamaha" hört sich solide an. Vor allem, ganzganz wichtig: An einem realexistierenden Klavier mit dieser Sonderausstattung könnt Ihr Klang und Spielgefühl ausprobieren!!!

Da Yamaha immer Marktführer war, wird auch die 2003er-Ware nicht "schlecht" sein. Wichtiger wäre eigentlich: Mögt Ihr denn das Schimmel drumherum? :denken: Bei einem vermuteten Einsatz von vier Fünfteln der Nutzungszeit wäre mir das Instrument selbst wichtiger als das Klangerlebnis im Silent-Betrieb.


Was für eine Hardware Ihr wirklich wollt, solltet Ihr Euch gut überlegen. Ich möchte so weit gehen und behaupten: Das wisst Ihr jetzt noch gar nicht. Die Silents der jüngeren Generation haben einen sehr guten Ruf und kosten auch entsprechend.

Die ganz rationale Herangehensweise könnte also auch sein, zunächst für einen überschaubaren Preis ein schlichtes, funktionales Digi zu kaufen und auf ein besseres Instrument zu sparen (Silent oder Nur-Akustisch, das könntet Ihr Euch in der Zeit überlegen). Das Digi könntet Ihr anschließend natürlich behalten – man zeige mir eine Wohnung, in der mind. 3 Personen leben, aber für Digi PLUS Klavier kein Platz ist! Dann wandert halt ein Spielzeugschrank in den Keller oder sonstwohin. Eure Tochter wird ab jetzt (Schulkind) rasant ihre Bedürfnisse modifizieren. Auch Deine Frau möchte ran an die Tasten. Perspektivisch sind zwei Instrumente also sinnvoll.

Das Alter Deiner Tochter ist perfekt zum Einstieg. Es wird Deine Tochter sehr motivieren, wenn sie ihre Mutter buchstäblich "überflügelt". :pokal: À propos:

der Platz für den Flügel findet sich dann später schon...

:super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sämtliche Musiker-Freunde (Jazz, Rock, etc.) empfehlen eigentlich ein vernünftiges Digitalpiano anzuschaffen, welches auch deutlich gunstiger zu haben wär
Hier machst du aber einen kleinen Denkfehler.
Natürlich gibt auch deutlich unter 3.000€ schon Digitalpianos.
Allerdings auch welche die deutlich drüber liegen.
You get what you pay for :super:
Und das ist gerade an den Digitalpiano deutlich zu erkennen.

Wenn es also eine digitale Lösung werden soll (silence oder ein akustische wären eine bessere Lösung), deine Tochter, deine Frau und du daran spielen lernen wollt, dann plan ruhig auch die 3.000€ oder bei Gefallen auch mehr ein :super:
 
Danke schon mal für die Antworten. Flügel wird's auch in fernerer Zukunft nicht werden. Ein geeigneter Aufstellplatz für ein Piano mit ausreichend Abstand von Fenstern und Heizkörpern ist so schon schwer genug zu finden.

Mögt Ihr denn das Schimmel drumherum? :denken: Bei einem vermuteten Einsatz von vier Fünfteln der Nutzungszeit wäre mir das Instrument selbst wichtiger als das Klangerlebnis im Silent-Betrieb.
Das muss sich erst rausstellen, aber da er noch gestimmt gehört (er wurde seit drei Jahren nicht mehr gestimmt, da die Vorbesitzerin zuletzt ausschließlich mit Kopfhörer gespielt hat), kann man das im voraus so auch noch nicht sagen. Aber wenn der einigermaßen so klingt wie die für gewöhnlich klingen, dann geh ich davon aus dass man sich gut daran gewöhnen kann.

Alternativ wollen wir noch ein aktuelles Feurich Modell mit Silenzer ansehen. Wenn da ein Vorführgerät irgendwo günstiger zu ergattern wäre, wäre die Budget Überschreitung noch einigermaßen im Rahmen.
Irgendwie liest man hier aber kaum was Positives über die neuen Feurichs und deren Silenzer.

Denke da hilft nur selbst anhören...

Von der Anschaffung eines Petrov, Sauter oder sonst einen guten gebrauchten Akustik Piano um ca 2000 plus Aufrüstung mit Feurich Silenzer haltet ihr wohl gar nichts?
 
Bei dem Schimmel ging es mir weniger um den Klang als um das Spielgefühl. :001:
An "Klang" gewöhnt man sich wirklich! Eine ebenso ernüchternde wie beruhigende Tatsache.


Flügel wird's auch in fernerer Zukunft nicht werden.

Ja, so dachte ich auch noch 5 Monate vor dem Kauf. :005:
Lockruf: Ein Flügel steht traditionell sowieso nicht an der Wand und nimmt dort keine Fläche für Vitrinchen & Co weg. :023:

Ich hoffe, Du verstehst Humor.
 
Bei dem Schimmel ging es mir weniger um den Klang als um das Spielgefühl. :001:
An "Klang" gewöhnt man sich wirklich! Eine ebenso ernüchternde wie beruhigende Tatsache.
Nach dem Yamaha Keyboard aus den 80ern sicher auch an das Spielgefühl... ;-)

ockruf: Ein Flügel steht traditionell sowieso nicht an der Wand und nimmt dort keine Fläche für Vitrinchen & Co weg. :023:

Ich hoffe, Du verstehst Humor.
Von der Raumgröße ging's sowieso nur im Wohnzimmer. Und wenn so ein Flügel wirklich 1,5m weit weg von Fenstern und Heizkörpern stehen soll dann brauchen wir einen multifunktionalen Flügel, der auch als Esstisch verwendet werden kann ;-)
 
Irgendwie liest man hier aber kaum was Positives über die neuen Feurichs und deren Silenzer.

Doch, viel positives. Die Klaviere sind meiner Meinung nach äußerst tauglich und haben ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Klingen gut und haben vor allem eine sehr gut zu spielende Mechanik drin. Die Silencer sind keine Spitzenklasse, aber gut genug.
 

jetzt wird das mit dem klavierkauf vorerst mal vertagt, denn meine frau hat massive bedenken bzgl. eines ankaufs eines so hochwertigen klaviers zum jetzigen zeitpunkt, da unser kleiner sohn (3 Jahre alt) gerade eine extrem aggressive phase durchmacht und bereits mehrere geräte und möbelstücke beschädigt hat. und wir angst haben, dass er das neue klavier gleich mal richtig nett in empfang nehmen könnte wir werden jetzt vorläufig doch noch kein klavier anschaffen, bis sich diese phase bei ihm gelegt hat.
somit wirds jetzt doch ein kleines portables, das das bestehende keyboard vorläufig ersetzt, und in 1-2 jahren dann eventuell ein akustisches ohne silent funktion.
werden mal zur klangfarbe pilgern und uns umschauen...
 

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