Sehnenscheidenentzündung - muss ich aufpassen?

C

Castati

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Hallo liebes Forum,

ich mache mir zunehmend Sorgen über meine Fingerübungen. Wenn ich normal Stücke übe habe ich (noch?) keine Schmerzen, aber bei den Fingerübungen (Schmitt) stellen sich regelmäßig Schmerzen ein im Bereich Oberseite und Unterseite des Unterarms nähe Handgelenk. Kann das einfach muskuläre Überbeanspruchung sein oder Vorwarnzeichen einer drohenden Sehnenscheidenentzündung? Es sind keine starken Schmerzen, aber schon ein unangenehmes Gefühl.

Ich hatte gehofft, die Schmerzen würden weggehen, je länger ich die Übungen mache, das ist aber nicht der Fall. Ich möchte auf keinen Fall eine mehrwöchige oder mehrmonatige Pause des Klavierspiels und anderer Aktivitäten riskieren, deswegen bin ich besorgt.

Danke,
Castati
 
Hallo Castati!
bei einer richtigen Sehnenscheidenentzuendung hoert man praktisch immer eine sog. Crepitatio indux. das ist ein leises Knirschen bei der Bewegung der entsprechenden Sehnen. Ferndiagnosen sind immer schwer, deshalb besser mal den Arzt konsultieren. Fuer mich hoert sich das Ganze eher nach einer " Ueberanstrengung" an. da sollte man bestimmte, vor allem dann schmerzhafte Uebungen vermeiden und vielleicht im Nachhinein eine Diclo Salbe auftragen (Voltarengel bspw.)
mit freundlichen Gruessen Sigurd
 
Hallo Castati,
ich kenne das auch - vor allem, wenn ich mit einem neuen Stück beginne.
Ich spiele dann eine zeitlang mit Handgelenkbandagen, und irgendwann geht es dann auch wieder ohne.
Aber lass die Handhaltung mal vom KL kontrollieren.
Viele Grüße vom Ibächlein
 
Training!!!!

Hallo Castati; bin kein Arzt, aber kenne das. Ich würde mal sagen: Muskelschwäche + Anspannung + Verkrampfung...

Den ersten Part kannst Du mit gezieltem(!) Training "behandeln", den zweiten mit "Haltung, Überprüfung und Psychologie". Versuch mal, diese Übungen spielerischer anzugehen: Manche Töne halten, Verzierungen einbauen, etc. pp. Mach nen Rock'n Roll draus! :D

Vielleicht wars nur der Kopf? Das wünsch ich Dir jedenfalls. Ich würde nach meinen Erfahrungen raten, erst mal alles auszufiltern, bis Du zu einem Spezialisten gehst. Da gibts nämlich nicht viel gute ...:rolleyes:
 
Danke euch!
Ein Knirschen o.ä. höre/fühle ich nicht, das ist wohl ein gutes Zeichen. Ich habe heute mal versucht die Übungen leiser und langsamer zu spielen und da fühlt es sich schon besser an. fishermans Vermutung mit Muskelschwäche+Anspannung+Verkrampfung würde schon Sinn ergeben, weil ich mich bei den gemeinen Fingerübungen wirklich schnell verkrampfe.

Mein Klavierlehrer sagte dazu - und dafür kriegt er hier sicher Schelte - dass die Haltung bei diesen Übungen zunächst nicht so wichtig sei, weil erst einmal die Muskeln trainiert werden sollen. Mit richtiger Haltung sind die für mich auch nicht auszuführen, z.b. kann ich bei zwei beobachten wie während der Durchführung der zweite Finger der linken Hand sich immer weiter zusammenzieht, bis er quasi die Handfläche berührt. :D
Kann nichts dagegen machen, die Finger sind wohl noch nicht unabhängig genug.

Meine Haltung während des normalen Spiels findet mein Klavierlehrer aber sehr gut. :)

Ich werde erstmal die Übungen so weiter machen, nur mit besonderer Vorsicht und bei Schmerzen lieber früher abbrechen, dafür häufiger verteilt üben.
 
Mein Klavierlehrer sagte dazu - und dafür kriegt er hier sicher Schelte - dass die Haltung bei diesen Übungen zunächst nicht so wichtig sei, weil erst einmal die Muskeln trainiert werden sollen.

Von mir kriegt er keine Schelte - habe das gleiche von meiner Kl gehört und nach relativ kurzer Zeit war genug muskulatur da und wir haben an der Arm/Handhaltung arbeiten können...

Aber noch mal im Ernst: Blödel bei den Übungen mal rum - ich bin siccher, dass die Verkrampfung dann deutlich geringer wird.
 
Von mir kriegt er keine Schelte - habe das gleiche von meiner Kl gehört und nach relativ kurzer Zeit war genug muskulatur da und wir haben an der Arm/Handhaltung arbeiten können...

Aber noch mal im Ernst: Blödel bei den Übungen mal rum - ich bin siccher, dass die Verkrampfung dann deutlich geringer wird.

Gut zu hören, dass meiner damit nicht alleine dasteht.

Werde ich mal probieren! :)
 
Hallo,

ich denke ich misch mich mal ein.
eigentlich nur deshalb weil ich gerade das gleiche durchmache. na ja... ich hab das nie beim spielen, sondern wenn ich nicht spiele. hab mal ein zwei tage nicht gespielt (matura feiern...), da tat besonders in einem lokal beim bass die rechte hand weh (ganz kurz sogar mal die linke)
ich seh dem ganzen gelassen entgegen. mein KL meint, weiß nicht mehr genau, dass man als musiker viele schmerzen hat in der zukunft oder so ähnlich...

wenn du dasselbe gefühl im handgelenk hast wie ich, castati: wenn es harmlos ist, müsste es nach kurzer zeit (ein zwei tage) wieder weg sein. halt mich auf dem laufenden!

Chris
 
nein, ich habe 24h keinen Alkohol getrunken, ich war zuvor party machen bei einem lehrer (Alkoholverbot! :D). Dann gings ins lokal. Ich wusste, dass ich bald nach Hause gehe und hab deshalb nichts getrunken.

obwohl der eine oder andere tropfen sicher nicht geschadet hätte :D
 
ich glaube bei mir hat sich die geschichte erledigt
hatte aber schon bedenken, da die schmerzen von samstag an eine woche anhielten
das mit den "ein zwei tage=schmerzen weg" scheint nicht direkt zu stimmen

Bye
Chris
 

Hallo Leute,

mit meinen verkürzten Übezeiten bei den Fingerübungen (pro Einheit nur 5-6 Minuten) und etwas leiserem Spiel sind die akuten Schmerzen stark zurückgegangen, dafür macht mir etwas anderes Sorgen:
Ich fühle seit 2-3 Tagen ein dauerhaft komisches Gefühl im Bereich Handgelenk bis 15cm darüber. Es ist schwierig zu beschreiben, es sind definitiv keine Schmerzen und auch bei Druck auf dem Arm empfinde ich keine. Das Gefühl ist aber trotzdem merkwürdig, ganz entfernt wie Muskelkater vielleicht. Kennt einer von euch was ich meine? Hoffentlich ist das kein Vorbote von einer Sehnenscheidenentzündung oder ähnliches, falls es an meinen verlängerten Übungszeiten liegt.
 
Hallo Castati!
ich kann Dir nur als "Arzt" antworten und der kennt noch die Muskeln, die die langen Fingerstrecker bedienen. also eher eine Uebereizung dieser Muskeln, aber, wie schon oben erwaehnt, ich war nie ein Freund von Ferndiagnosen und bevor die Spekulationen hier wieder ins Kraut schiessen, waere der Orthopaede bestimmt nicht der schlechteste Rat. wenn Du denn versichert bist.... was haelt Dich ab?:D
 
Hallo Altneuling,
danke für deine Einschätzung. Zum Arzt gehe ich nicht so gerne und irgendwie habe ich Zweifel, dass der mich überhaupt ernst nehmen würde. Die Orthopäden haben sowieso schon zu viel tun und wenn dann jemand mit einem "Luxusproblem" wie "ich habe ein merkwürdiges Gefühl an meinen Handgelenken, liegt das am Klavierspiel und könnte es mich daran hindern?" kommt ist die Motivation wohl nicht die Größte. Außerdem ist die Frage, was ein Arzt da überhaupt machen kann außer zu sagen "hm ja das geht schon nur nicht übertreiben".

Ich glaube wenn es nicht schlimmer wird werde ich lieber so weitermachen anstatt einem Arzt die Zeit zu stehlen. :)
 
Der Arzt ist dazu da, dass du ihm die Zeit mit so etwas stehlen kannst. Oder wäre es etwa besser, du gehst nicht zum Arzt und das ganze entpuppt sich dann wirklich als Sehnenscheidenentzündung? Lieber einmal zu oft zum Arzt gegangen, als einmal zu wenig im falschen Moment.

Natürlich kann ich hier lässig darüber reden. Ich bin ja selbst nicht in der Situation, Schmerzen im Handgelenk bzw. Unterarm zu haben, aber ich denke,wenn ich so etwas hätte, dann würde ich da net zaudern, zum Arzt zu gehen.

Natürlich ist es deine Entscheidung.

Und jetzt will ich wieder meine Klappe halten. Nicht dass ich noch soviel schreibe, dass ich selbst mir dabei vom tippen eine Sehnenscheidenentzündung hole^^
 
Leider gibt es gerade unter den Orthopäden viele, für die der Griff zur Cortionspritze permanent das Mittel der Wahl ist.

M.E. ist das alles mit einem zielgerichteten Training zu regeln und genau das ist es, was ich bei dem O. dann auch abfragen würde!!!
 
Nochmal zur grundsätzlichen Frage:

Sehnenscheidenentzündung - muss ich aufpassen?

Das ist ein sehr wichtiges Thema für jeden Klavierspieler, Es ist oft die Rede davon, wie wichtig es für den "schönen Klavierton" ist, daß man locker und entspannt spielt. Es ist aber halt nicht nur für den "schönen Ton" wichtig - sondern auch für die Gesunderhaltung der Hände (und allem was vorne und hinten dranhängt). Ich hatte in meiner Jugend dauernd Probleme mit Schmerzen in den Gelenken aufgrund meiner verkrampften Spielweise. Wurde dann sogar noch schlimmer, als ich zu einer "richtig guten" Lehrerin kam. Es wurde da zwar viel über Lockerheit geredet, in Wirklichkeit wurde aber nicht Lockerheit praktiziert sondern das Gegenteil.

Wenn man sich erstmal eine "verklemmte" Spielweise antrainiert hat, kommt man so leicht nicht wieder davon weg. Bei mir hat es viele, viele Jahre gedauert. zum Teil arbeite ich heute noch daran. Jedenfalls kann ich heute stundenlang klavierspielen, ohne daß meine Muskeln schlappmachen oder ich an Schmerzen leide.
 
Haydnspass; Du hast es wohl im Kern getroffen. Kannst Du aus Deiner Erfahrung Tips / Hinweise geben, wie man zu einer lockeren Spielweise kommt? Wie arbeitest Du daran?

Im Moment habe ich in einem Stück so ein paar gespreizte Akkorde vor dem Bauch - da tut schon nach zweimaligem Spiel das (verdrehte) Handgelenk weh.
Natürlich könnte ich auf dem Hocker etwas verrutschen, aber das ist doch nicht Sinn der Sache, oder?

Auffällig ist ja, dass bei bloßem "Gedudel" niemals Schmerzen oder Verspannungen auftreten, weil man eben so greift, wie es angenehm und natürlich ist.

Bin gespannt!
 
Kannst Du aus Deiner Erfahrung Tips / Hinweise geben, wie man zu einer lockeren Spielweise kommt? Wie arbeitest Du daran?

Indem ich beim Üben auf die leiseste "Unpäßlichkeit" (schönes Wort in diesem Zusammenhang :) ) achte, und alles vermeide, was sich irgendwie anstrengend anfühlt.

Das Hauptproblem ist immer die Frage: wie kriege ich die Tasten runtergedrückt?

Die Antwort hängt davon ab, um welche Tastenkombination es sich handelt, ob gleichzeitig, schnell hintereinander oder langsam Ton für Ton.

Es kann eine kleine oder große Bewegung des Arms sein, und/oder der Hand, manchmal bewegen sich sogar die Finger (das ist aber sehr selten!)

Im Moment habe ich in einem Stück so ein paar gespreizte Akkorde vor dem Bauch - da tut schon nach zweimaligem Spiel das (verdrehte) Handgelenk weh.

Könntest du vielleicht ein Notenbeispiel von dieser unangenehmen Stelle reinstellen?
 
Im Moment habe ich in einem Stück so ein paar gespreizte Akkorde vor dem Bauch - da tut schon nach zweimaligem Spiel das (verdrehte) Handgelenk weh.
Vielleicht ist ja nur der Bauch im Weg. :D
Meine spontane Vermutung: daß Du zu nahe am Klavier sitzt. Dann entsteht nämlich leicht eine Abwinkelung des Handgelenks, die ich meinen Schülern immer als "Judogriff" beschreibe.
Stell doch mal das Notenbeispiel ins Forum.
 

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