Ab einem gewissen Tempo kann man die Poyrhythmik 5:3 weder präzise wahrnehmen (als Hörer) noch präzise realisieren (als Spieler) ... - behaupte ich einfach mal ;)
Der Hörer kann allerdings hören, ob die Triole im Rhythmus exakt gespielt wird oder die Quintole. Und so macht es auch der Spieler. Die Hände müssen allerdings bei solchen Polyrhythmen unabhänig voneinader sein.
Polyrhythmen wie 3:2 zum Beispiel sind beim Spieler leichter, weil man sie beim Spielen mathematisch leichter einteilen kann:
Triole:zwei Viertel: die zweite Viertel kommt genau in der Hälfte von der zweiten Triole.
Diese Genauigkeit kann man bei der Polyrhythmik 5:3 nicht anwenden, weil 5 geteilt durch 3 nun ja!:D
Zum Üben muß man aber schon ungefähr wissen wo der nächste Ton der anderen Hand folgt. Bei Polyrhytmik 5:3 (von der Quintole eine Note und eine zwei-drittel der nächsten Note).
Würde es jemand im ganz langsamen Tempo ganz präziese machen wollen, müßte er die Quintolennote in Drittel unterteilen.
So kompliziert macht man das aber bei der Polyrhythmik 5:3 nicht! Das Übt man deshalb zunächst mit dem Gefühl, wo die nächste Note der Triole ungefähr kommt.
Wenn man das dann ungefähr in den Händen hat, kommt jetzt der nächste Schritt, Quintole und Triole auch präzise im Rhythmus zu spielen.
Das erreicht nur ein Spieler, deren linke und rechte Hand bereits völlig unabhängig voneinander spielen können. Das ist zu Beginn sehr schwer, aber die einzige Möglichkeit, um Polyryhtmen wie 5:3 und 4:3 (zwei der häufigsten Polyryhtmen dieser Art) oder 7:8 genau spielen zu können.
So wie man bei zweistimmigen Sätzen lernen muß, zwei unterschiedliche Stimmen in beiden Händen gleichzeitig zu führen, so wie man eine große Unabhängikeit beider Hände braucht, unterschiedliche Tonleiter gleichzeitig spielen zu können, so muß man bei der Polyrhythmik lernen, zwei unterschiedliche Rhythmen in beiden Händen gleichzeitig zu führen.
Die Polyrhythmik 5:3 kommt übrigens in der späten Romantik sehr häufig vor, auch bei Rachmaninoff. Der Spieler bekommt nach einiger Zeit, und wenn er sie sehr oft in den unterschiedlichsten auftretenden Varianten spielt, ein sehr gutes Gespür für diese häufig auftretenden Polyrhythmen.
Liebe Grüße, Mario