Schüler Probleme mit Alberti- Bässe

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Frédéric Chopin

Frédéric Chopin

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8. Dez. 2007
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Hallo liebe Klavierpädagogen,

wie geht ihr vor, wenn ein Schüler Probleme mit Alberti- Bässe wie z. B. "c,g,e,g,c,g,e,g..." usw. hat, bzw. welche Übungen macht ihr mit Euren Schülern, damit sie Alberti- Bässe besser bzw. schneller spielen können.

Auch für Tipps von Klavierschülern, die von ihren Lehrern gute Tipps für Alberti- Bässe bekommen haben, bin ich durchaus sehr dankbar.

Liebe Grüße, Mario
 
Ein Tipp von meiner Lehrerin ist, (manche) Albertibässe nicht mit 1, 3, 5 zu spielen, sondern mit 1, 2, 5.
Also unter Umständen mal verschiedene Fingersätze ausprobieren.
Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, mal den Zeigefinger zu benutzen, weil ich das mal so gerlernt hatte...
 
Danke, Mario, jetzt bist du mir zuvor gekommen!
Bin schon gespannt auf die Antworten. Ich brauch echt dringend eure Hilfe, liebe Forumsmitglieder!

Liebe Grüße, Madita
 
Albertibässe kann man wunderschön auf jeder einigermaßen glatten Oberfläche üben, sogar beidhändig. Und auch Finger gegen Finger (linke gegen rechte Hand, ohne daß sich die Hände berühren).

Soweit ich mich erinnern kann, war für mich das größte Problem, daß ich mit ungewohnten Figuren durcheinander kam. Die habe ich genau so geübt, wenn gerade kein Klavier zur Hand war.

C-A-F-A mit 1-3-5???
 
Hallo liebe Klavierpädagogen,

wie geht ihr vor, wenn ein Schüler Probleme mit Alberti- Bässe wie z. B. "c,g,e,g,c,g,e,g..." usw. hat, bzw. welche Übungen macht ihr mit Euren Schülern, damit sie Alberti- Bässe besser bzw. schneller spielen können.

Auch für Tipps von Klavierschülern, die von ihren Lehrern gute Tipps für Alberti- Bässe bekommen haben, bin ich durchaus sehr dankbar.

Liebe Grüße, Mario
Ich bin weder Schüler noch Lehrer sondern nur C-Musiker....

Bei mir war der Knoten geplatzt, als mir klar war WAS ich da spiele. Ich spiele eben nicht c-g-e-c, sondern ich spiele C-Dur und visualisiere mir das in meinem Kopf mit einer Wellenbewegung (bzw. ich verallgemeinere mittlerweile : Ein Akkord: Tonika, Quinte, Terz - Tonika).
Wenn ich ein Stück habe mit solchen Bässen, dann analysiere ich selbiges, zur Not schreibe ich den Akkord als Hilfe mit Bleistift drunter (mache ich für meinen Sohn vor allem) und dann laufen die Finger schon fast von alleine. Selbst wenn man das Stück noch nciht auswenig kann, die Verharrzeit auf den Noten ist reduziert, denn man erfasst sofort: C-Dur, D-Dur, G7..... und wiedmet sich der Klaviatur. Wenn man dann ohnehin viel Kadenzen übt, Liedbegleitungen mit Akkorden macht, dann weiß die Hand beim Erkennen G7 sofort, was zu tun ist.

Ich bin eher ein Kopfmensch. Jedes neue Stück beginnt bei mir mit einer genauen harmonischen Analyse. Beim Üben verstehe ich dann so nach und nach weitere harmonische Wendungen. Und wenn ich das Stück in seiner Harmonie in Gänze erfasst habe, dann kann ich es meistens auch.

LG Atra
 
Was ist an Alberti-Bässen so schwierig, daß sie ein gesondertes Problem darstellten? Abgesehen natürlich davon, daß ein Anfänger damit evtl. typische Anfängerprobleme hat. Die können allerdings verschieden gelagert sein:
-- Man findet die Noten nicht schnell genug, weil man noch nicht in Akkorden denkt, sondern nur Ton für Ton, und das Vokabular an Akkordgriffen noch etwas mager ist, dann findet man aber auch andere Begleitfiguren nicht sicher. Das ist das, wovon Atra sprach.
-- Man schafft das Tempo nicht; soo viele schnelle Alberti-Bässe gibt's ja aber eigentlich nicht.
-- Man spielt das rhythmisch ungleichmäßig; dann spielt man wahrscheinlich aber auch anderes ungleichmäßig.
-- Man spielt das klanglich nicht zufriedenstellend: Alberti-Begleitung ist im Verhältnis zur Melodiestimme zu laut, und das Lautstärkeverhältnis der Dreiklangstöne untereinander ist unausgewogen und ungleichmäßig; dann spielt man wahrscheinlich aber auch andere Begleitfiguren nicht zufriedenstellend.

Von welchem dieser oder anderer Probleme sprecht ihr denn?
 
Ein weiteres Problem könnte noch sein, dass man versucht, alle Töne gleichmäßig laut und deutlich zu spielen und dabei seine Finger unnötig hoch bewegt, was zu Verkrampfung und Unregelmäßigkeit führt.
Die Hand sollte eine schwungvolle Bogenbewegung zum 5. Finger hin machen und den Rest der Figur nur leicht nachspielen, indem die Entspannung stattfindet. Schwierig in Worten zu beschreiben, aber ich denke, du weißt was gemeint ist.
 
Was ist an Alberti-Bässen so schwierig, daß sie ein gesondertes Problem darstellten? Abgesehen natürlich davon, daß ein Anfänger damit evtl. typische Anfängerprobleme hat. Die können allerdings verschieden gelagert sein:
-- Man findet die Noten nicht schnell genug, weil man noch nicht in Akkorden denkt, sondern nur Ton für Ton, und das Vokabular an Akkordgriffen noch etwas mager ist, dann findet man aber auch andere Begleitfiguren nicht sicher. Das ist das, wovon Atra sprach.
-- Man spielt das rhythmisch ungleichmäßig; dann spielt man wahrscheinlich aber auch anderes ungleichmäßig.
-- Man spielt das klanglich nicht zufriedenstellend: Alberti-Begleitung ist im Verhältnis zur Melodiestimme zu laut, und das Lautstärkeverhältnis der Dreiklangstöne untereinander ist unausgewogen und ungleichmäßig; dann spielt man wahrscheinlich aber auch andere Begleitfiguren nicht zufriedenstellend.
Von welchem dieser oder anderer Probleme sprecht ihr denn?

Nein! Von den Problemen sprechen wir nicht. Von denjenigen Klavierschülern, die das Problem haben, finden alle genug schnell alle Akkorde, d. h. sie finden sofort die Alberti- Akkorde, kennen auch die Akkorde, können Melodiestimme lauter und differenziert spielen und haben bereits bei anderen Stellen ein sehr gleichmäßiges Spiel.


-- Man schafft das Tempo nicht; soo viele schnelle Alberti-Bässe gibt's ja aber eigentlich nicht.

Das spricht eher das Problem an. Es gibt eben soo viele schnelle Alberti- Bässe bei Mozart. (siehe es wie das gesonderte Problem von Tremolos)
Wir sprechen hier auch nicht über die Probleme vom Wechsel in verschiedene Akkorden. Bleiben wir deshalb nur in einem Akkord, ohne Akkordwechsel, wie z. B. C- Dur: "c,g,e,g,c,g,e,g...." oder meinetwegen auch a-moll "a,e,c,e,a,e,ce..."


Was ist an Alberti-Bässen so schwierig, daß sie ein gesondertes Problem darstellten?

Was ich festgestellt habe ist, daß gerade Alberti Bässe bei so vielen Klavierschülern eben ein gesondertes Probblem darstellen.

Somit denke ich war es nicht schlecht einen gesonderten Threat über Probleme mit Alberti- Bässen zu erstellen.


Ein weiteres Problem könnte noch sein, dass man versucht, alle Töne gleichmäßig laut und deutlich zu spielen und dabei seine Finger unnötig hoch bewegt, was zu Verkrampfung und Unregelmäßigkeit führt.
Die Hand sollte eine schwungvolle Bogenbewegung zum 5. Finger hin machen und den Rest der Figur nur leicht nachspielen, indem die Entspannung stattfindet. Schwierig in Worten zu beschreiben, aber ich denke, du weißt was gemeint ist.

Hallo Musikanna, Danke! Genau solche Ratschläge suchen wir! :p

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was ist an Alberti-Bässen so schwierig, daß sie ein gesondertes Problem darstellten?

-- Man schafft das Tempo nicht; soo viele schnelle Alberti-Bässe gibt's ja aber eigentlich nicht.
-- Man spielt das rhythmisch ungleichmäßig; dann spielt man wahrscheinlich aber auch anderes ungleichmäßig.


Von welchem dieser oder anderer Probleme sprecht ihr denn?

Hallo liebe Mitstreiter,
super, dass ihr euch dieses Problems annehmt.

Also, ich möchte, ergänzend zu Marios Ausführungen, auch nochmal Stellung zu meinem Problem nehmen.

Es betrifft Gedans oben angeführte Aspekte. Wer die Noten hat: Speziell das "Übungsstück" von Czerny op. 139 Nr. 25.

Das Stück ist für mich unproblematisch, was das Greifen der Akkorde oder die Musikalität betrifft, da es eigentlich unter meinem derzeitigen Spielniveau liegt. Einzig das regelmäßige Spiel der Albertibässe als Sechzehntel im schnellen Tempo bereitet mir Schwierigkeiten.
Die linke Hand allein geht ganz gut, auch schnell. Sobald ich jedoch rechts und links zusammenlege, verkrampfe ich links, spiele unregelmäßig und die linke Hand "bremst".


@Stilblüte:
Kann dein vorgeschlagener Fingersatz auch für eine solche Folge wie
h-g-d-g passen?

Beste Grüße, Madita
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Natürlich "kann er passen", ich wollte nicht sagen, dass ich zwangsläufig Albertibässe immer mit dem 2. Finger spielen würde. Sondern dass man nicht immer den Standardfingersatz übernehmen muss.
Den Hinweis auf den 2. Finger bekam ich bei einem Stück, in dem in der Begleitung das c mit dem 5. Finger gehalten wird und gleichzeitig abwechselnd e und g gespielt wird.
Ich habe fürs e sofort den dritten Finger genommen, da ein Dreiklang ma meistens mit 1 3 5 gespielt wird.
Aber auch mit dem 2. spielt sichs angenehm.
Die Hand hängt dann irgendwie ein bisschen anders, der Schwerpunkt wird anders verlagert vielleicht, ich weiß es auch nicht...
 
Die linke Hand allein geht ganz gut, auch schnell. Sobald ich jedoch rechts und links zusammenlege, verkrampfe ich links, spiele unregelmäßig und die linke Hand "bremst".

Hallo Madita,

wenn die linke Hand alleine sehr gut geht, aber nicht zusammen mit rechts, würde ich Dir dann doch empfehlen, beide Hände zusammen zu üben und dabei links den 5. und 3. Finger jeweils betont zu üben.

Vieleicht bringt es was, weil Du dann nicht 5,1,3,1,... denkst, sondern 5,3,5,3 und dadurch die linke Hand dann vieleicht auch nicht bremst, wenn Du mit rechts zusammen spielst. Oder auch mal umgekehrt, nur den Daumen betont, daß der Daumen der linken Hand weiß, was er zusammen mit der rechten Hand zu spielen hat.

Leider habe ich gerade nicht die Czerny- Noten, die Du spielst, dann könnte man sehen, was die rechte Hand in diesem Falle zu spielen hat und was die Gründe sein können, warum die linke Hand zu stottern beginnt, sobald die rechte dazu spielt.

Liebe Grüße, Mario
 
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Ich meine mich zu erinnern, dass ich mit den ersten Alberti-Figuren auch ein Problem hatte, allerdings eher mit der sauberen Ausführung als mit dem Tempo. Um Halt zu suchen war es bei mir oft der Fall, dass ich mich am Grundton "festgehalten" habe und diesen so quasi als halbe Note gespielt habe. Dadurch bekommt die ganze Figur eine unruhigere rhythmische Form. Den kleinen Finger von der Taste zu lösen war damals das größte Problem für mich.

Gruß,
Sulan
 
so meine ich das - und nun erzähl mir nicht, das wäre die übliche Spielweise für Alberti-Bässe. Dann muss ich über 20 Jahre Albertibass-Spiel revidieren und wäre sehr sauer auf meine damalige Klavierlehrerin ...
 
Hallo zusammen,
also,
bei mir sehen die Alberti-Bässe anders aus, sozusagen ohne Halbe und mit gleichmäßigen Sechzehntelbewegungen.
Wer weiß Rat?

Grüße, Madita
PS:Ich wollte den Anhang mit dem Bildausschnitt mithilfe der Büroklammer als Word-Datei reinstellen. Geht nicht, ich bin zu doof!!

PPS: Vielen Dank auch schonmal an die bisherigen Postings und Ratschläge. Ich probiere sie auf alle Fälle!
 
Tut mir leid, aber es ist so

Ich wurde darüber auch erst während meines Studiums aufgeklärt. Hab's aber auch vorher immer so gespielt - damals noch mit schlechtem Gewissen ;)


das schockt mich jetzt aber auch... das gilt doch aber nur, wenn's auch so aufgeschrieben ist...
ich kenne die Bässe eher so wie in der Sonata Facile von Mozart.. alle gleich lang und ich musst auch mühsam lernen, den kleinen Finger wegzunehmen.
8)
 
Eine Möglichkeit, dieses "Überlegato" bei Alberti-Bässen sinnfällig zu machen (nicht nur unter technischer Hinsicht, sondern auch musikalisch begründet), bietet das "Stückchen" aus Schumanns "Album für die Jugend". Es handelt sich in der linken Hand sicherlich nicht um eine Alberti-Baß-Begleitung, aber für den Schüler sehen sie erst einmal so aus, und für manch einen ist die Überraschung groß, wenn er den Daumen als "harmonische Sättigungsbeilage" einfach mal wegläßt. Aus der Erkenntnis, daß manches anders gespielt wird als der Komponist es notiert hat (gilt ja auch für die langen Vorhalts-Vorschläge), läßt sich z.B. das Problem des polternden Daumens schon eher in den Griff bekommen.
 
Hallo zusammen,
also,
bei mir sehen die Alberti-Bässe anders aus, sozusagen ohne Halbe und mit gleichmäßigen Sechzehntelbewegungen.

Das ist ja gerade der Witz bei den Albertibässen: sie werden in einer vereinfachten Notation aufgeschrieben, aber gespielt werden sie mit gehaltenen "Baß"-Noten. Das gilt natürlich auch für Mozarts Sonata facile, ganz besonders für den langsamen Satz. Nur in sehr schnellen Sätzen spielt man die Baßnoten auch mal kurz und akzentuiert, also quasi staccato.

Eine Möglichkeit, dieses "Überlegato" bei Alberti-Bässen sinnfällig zu machen (nicht nur unter technischer Hinsicht, sondern auch musikalisch begründet), bietet das "Stückchen" aus Schumanns "Album für die Jugend".

Ja, stimmt, es ist im Grunde ein dreistimmiger Satz (und nicht zweistimmig, wie man aufgrund der Notation denken könnte).
Solche Sachen kommen auch ganz oft bei Bach vor. Es sieht aus als sei es eine einstimmige Melodie, in Wirklichkeit ist es aber zwei und dreistimmig zu verstehen (und zu spielen).
 
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