Schüler mit ADS oder ADHS

  • Ersteller des Themas chiarina
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Aber es ist immer noch keiner auf mein vorgebrachtes Hauptargument eingegangen, daß, wenn ein Kind nur in bestimmten Kontexten unaufmerksam/hyperaktiv ist, in anderen jedoch fokussiert, ja keine generelle körperliche Erkrankung, die Konzentration oder Stillsitzen verhindert, vorliegen kann, sonst wäre die Störung ja kontextunabhängig.

....

Wie ich schreibe (und dabei geht es ja nicht wirklich um Inhalt, sondern nur darum, daß ich "Puff", "Peng, aus" und "Quatsch" schreibe...), führt also offenbar nicht nur dazu, daß sich Leute beleidigt abwenden, sondern auch dazu, daß sich meine Texte nicht richtig durchgelesen werden (sondern einfach reflexartig zur Schnappatmung übergegangen wird) und daß klare Argumentations- und Diskussionsangebote meinerseits einfach ignoriert werden.

Nachdem sich das Klima ein wenig versachlicht hat, möchte ich jetzt einmal auf das hasenbeinsche "Hauptargument" eingehen: Weisst du, es gibt viele Inseln im Meer der Störungen und Schwächen, und das ist eine sehr komplexe Angelegenheit, der nicht mit simplen logischen Schlüssen beizukommen ist! Ich erzähl mal was aus meiner eigenen Kindheit, es hat zwar nichts mit ADS/ADHS zu tun, ist aber auch eine Art Schwäche:

In der Grundschule war das Fach "Handarbeit" für mich der absolute Horror. Meine Lehrerin pflegte zu sagen: Weisst Du, man kann ja keine Begabung haben, aber grad so! Alle waren fleissig und gekonnt am Sticken, Schneiden, Kleben usw., und ich hab immer nur krumme und kaputte Sachen zustande gebracht :-) Aber parallel dazu hatte ich einen traumhaft leichten Zugang zum Klavier, ich habe nie Anfängerstücke gespielt, nie eine Anfänger-Klavierschule gehabt -- meine ersten Stücke waren die kleinen Präludien und Fugetten von Bach, und mit neun Jahren habe ich Sachen wie Mozarts d-moll-Fantasie oder Beethovens c-moll-Sonate op.10/1 gespielt (die ganze, wohlverstanden). Ich erzähle das jetzt nicht, um zu zeigen, wie begabt ich war, nein, wirklich nicht, sondern nur, damit Ihr seht, wie himmelschreiend und unerklärlich der Gegensatz war: ein sehr geschickter kleiner Klavierspieler, der aber nicht einmal wusste, wie man seine Schnürsenkel bindet, so war das! Also eine extreme Inselbegabung, umgeben von eklatanten Schwächen! Und das hatte nichts mit der bösen Umwelt zu tun, und sonst wäre ich auch ein unglaublich geschickter Bastler gewesen, nein, sogar die geduldigsten Leute mussten einsehen: da ist nichts zu machen.... Und bis heute habe ich zwei linke Hände, solange ich nicht Klavier spiele....

Und so ähnlich könnte es sich auch mit ADS/ADHS verhalten: eine Schwäche, Störung, Auffäliigkeit.... (wie man es auch immer nennen mag), die aber nicht flächendeckend ist, sondern Teilbereiche ausklammert, in denen sogar aussergewöhnliche Leistungen möglich sind!

Ich habe einmal eine Feier musikalisch umrahmt, bei der einem alten Psychiatrieprofessor die Ehrenbürgerschaft eines Vororts von Basel verliehen wurde. Der Mann war eine Kapazität bei der Erforschung der Schizophrenie, und es hat mich sehr beeindruckt, wie der alte Herr gesagt hat: er habe jahrzehntelang versucht, die Geheimnisse dieses Leidens zu verstehen, und viele Sachen verstehe er bis heute nicht! Aber unser Hasenbein, der versteht natürlich alles sofort, er kann aus der Ferne sofort erkennen, wer ADS hat und wer nicht, und er bringt dann auch gleich die passenden Vergleiche aus dem Rotlichtmilieu :-)

Und sicher wird er auch jetzt wieder kurzen Prozess machen, die Pistole ziehen und "peng, aus" alles für "Quatsch" und "herummotzen" erklären, was ich hier geschrieben habe :-) Aber es gibt ja noch andere Leute in diesem Forum, und auch Hasenbein hat durchaus irgendwo einen konstruktiven Kern, das ist jetzt MEINE "Ferndiagnose" :-)
 
Schweizklavier,
(schön dass du nicht im Alpenreduit verschanzt harrst, sondern mitmischst :):))
da könnte ich so manches unterschreiben, wenn nicht gar bezweifeln, dass du von dir und nicht von mir erzählst: basteln und malen konnte ich in Grundschulzeiten auch nicht mal ansatzweise, aber allerlei schon relativ anspruchsvolles von Bach bis Debussy - die anderen Schulnoten waren allesamt ok, d.h. nicht auffallend sehr gut, aber auch nicht schlecht; und fahrradfahren konnte ich auch, ohne dabei auf die Fresse zu fallen :D
Also ein normal guter Schüler, der keinerlei Probleme mit ner Gymnasialempfehlung hatte und später auch, trotz mieser Chemie- und Physiknoten, ein gutes Abi gemacht hat -- und neben dieser Normalität halt recht gut im Klavierspiel:
Also eine extreme Inselbegabung, umgeben von eklatanten Schwächen!
und da halte ich die Vokabel "Inselbegabung" für nicht am richtigen Platz.

so ne Inselbegabung ist eher Stefan Zweigs Schachweltmeister Centoviz, ein ungehobelter, ungebildeter, überall geistesstumpfer Simpel, der aber prima Schach spielen kann.

wenn irgendwo eine Begabung auftaucht, gefördert wird usw., dann ist das kein Grund, gleich psychische und körperliche Defekte herbei zu erfinden. -- und umgekehrt ist nicht alles, was körperliche und/oder psychische Defekte aufweist, auch automatisch mit irgendeiner auffallenden Begabung gesegnet.

Und bis heute habe ich zwei linke Hände, solange ich nicht Klavier spiele....
das kenn ich :) z.B. bin ich zu doof, mit links ein Steak umzudrehen oder mit rechts Brot zu schneiden
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
und auch Hasenbein hat durchaus irgendwo einen konstruktiven Kern, das ist jetzt MEINE "Ferndiagnose"
Jetzt hast Du das Wesentliche an diesen Diskussionen erfasst. Kleine Nadelstiche, die zum Nachdenken anregen. Und ob dann hinten "peng, aus" steht oder "bitte, bitte", sollte wohl wurscht sein.
 
W.A. Mozart - nach heutigen Gesichtspunkten Extremst AD(H)Sler.
na klar, anders isses ja gar nicht denkbar :D
übrigens Beethoven war Soziopath schlimmster Sorte (schmiß der Putze Bücher annen Kopp, in der Hoffnung, dass wenigstens so was hängen bliebe) :D
Chopin schizoid und depressiv (laut Gavoty), hätt man den geheilt, wärn uns die bösen Etüden erspart geblieben :D
Wagner natürlich eklatant größenwahnsinnig :D

ja, da freut sich der Normalospießer, dass die "großen" Künstler allesamt irgendwie total verrückt und unnormal waren ((kacke, keine Smiley mehr))
 
übrigens Beethoven war Soziopath schlimmster Sorte (schmiß der Putze Bücher annen Kopp, in der Hoffnung, dass wenigstens so was hängen bliebe) :D
Chopin schizoid und depressiv (laut Gavoty), hätt man den geheilt, wärn uns die bösen Etüden erspart geblieben :D
Wagner natürlich eklatant größenwahnsinnig :D

genial... sollte man sich ausdrucken und irgendwo hinhängen! :D
 
Danke für die Richtigstellung, rolf. Siehe dazu auch Wiki:

Inselbegabung

Da geht's in der Tat hauptsächlich um die sog. "Savants"

Ich würde das nicht so schwarz-weiß sehen. Es fallen immer nur die Extreme auf. Wenn es gelingt scheinbar kleine Abweichungen einzuordnen ist man einen Schritt weiter. Übrigens kann mein Töchterlein mit 11 3/4 auch keine Schuhe binden ist aber auf der obersten IQ-Skala angesiedelt..........

Gruß Ute
 
und da halte ich die Vokabel "Inselbegabung" für nicht am richtigen Platz.

so ne Inselbegabung ist eher Stefan Zweigs Schachweltmeister Centoviz, ein ungehobelter, ungebildeter, überall geistesstumpfer Simpel, der aber prima Schach spielen kann.

Okay, "Inselbegabung" ist ein Begriff, der ausschliesslich auf "Savants" angewendet werden sollte, das war mir nicht bewusst. Aber ich glaube, Du weisst trotzdem, was ich meine: Es ist schwer erklärlich, wie jemand derart eklatante feinmotorische Defizite haben kann, und inmitten von all dem ist dann diese traumwandlerische Geschicklichkeit an einem Musikinstrument, wie eine Insel in einem Ozean....

Zweigs Schachweltmeister ist natürlich eine literarische Figur, eine grossartige Erfindung zwar, aber es ist höchst fraglich, ob so etwas auch real möglich wäre....
 
Jetzt hast Du das Wesentliche an diesen Diskussionen erfasst. Kleine Nadelstiche, die zum Nachdenken anregen. Und ob dann hinten "peng, aus" steht oder "bitte, bitte", sollte wohl wurscht sein.

Jetzt hat es sogar der olle Alpenbewohner geschnallt: das Wesentliche an einer Diskussion ist, dass man den Leuten irgendwelche Brocken an den Kopf wirft, damit sie anfangen zu denken :D

Neinein, so ist das nicht, zum Glück: Solche Grobheiten tragen nicht zum Nachdenken bei, sie verletzen nur und führen dazu, dass Leute, die ernsthaft diskutieren wollen, sich zurückziehen und das "Schlachtfeld" den brutalen "Besserwissern" überlassen! Man muss beileibe nicht immer provozieren, das ist nicht die Bedingung, sondern vielmehr Gift für eine gute Diskussion -- hör mal wieder in eine durchschnittliche TV-Talkshow hinein, dann weisst Du, was ich meine :D

Und jetzt warten wir erstmal ab, was passiert, wenn der "Grossmeister" sich selber zu Wort meldet -- ich hoffe sehr, dass er dann seinen "konstruktiven Kern" zeigt und nicht einfach von oben herab alles besser weiss! Und dass er sich an den Teil seines Wortschatzes erinnert, der die Lust fördert, mit ihm im Gespräch zu bleiben:p
 

Ich bezweifle doch nicht, daß es Phänomene bzw. Symptome gibt. (Das scheinen manche mir zu unterstellen.)

Sondern ich bezweifle, ob diese wirklich

- genetisch bedingt sind ("er ist halt so geboren, niemand kann was dafür, und niemand kann dagegen was machen außer Symptomlinderung") oder

- "körperlich" sind oder

- Medikamenteneinnahme der richtige Weg ist.

Das ist alles! Ihr braucht mir nicht 1000x vorzubeten, daß es Autisten, Inselbegabungen, kontextabhängige Geschicklichkeit etc. wirklich gibt! Das WEIIIIISSSS ich und zweifle ich doch auch nicht AAAAHHHAAAN!

Die Glaubenssätze, um die es geht, sind vielmehr: "Tja, XY ist nun mal so, der ist so geboren, da kann niemand etwas dafür".
Und diese Glaubenssätze haben nun mal letztlich (da könnt Ihr jetzt wieder noch so sehr im Dreieck springen) die Funktion, Eltern und Erziehende (oder sich selbst) innerlich zu entlasten.
Sonst wären es nicht solche vehement verteidigten Glaubenssätze, sondern man würde es vorsichtiger formulieren: "Mir fällt momentan nichts ein, was die Umwelt getan haben könnte, um XY so werden zu lassen, vielleicht ist es doch genetisch angelegt; bislang haben alle Versuche, eine Besserung zu erreichen, nicht funktioniert; was könnte man vielleicht sonst noch versuchen?"
Nein, das tut man aber meist nicht, sondern man denkt: "Gottseidank, es ist halt ADHS, wir können a) nichts dafür und b) dürfen wir endlich ne Pille einwerfen und müssen uns nicht weiter so wahnsinnig anstrengend Gedanken machen, wie man dem Kind helfen könnte, das hält man sonst ja auch allmählich nicht mehr aus."

Kuckt doch mal: Ihr nennt hier Beispiele wie das, daß jemand in bestimmten Kontexten (Klavierspiel) total geschickt ist und in anderen (Schuhe zubinden, Fleisch schneiden...) total ungeschickt. Bezweifle ich ja überhaupt nicht! Ist so, klar!

Aber woher diese Sicherheit des Glaubens, daß das so ist, "weil Ihr halt so seid", also so auf die Welt gekommen seid, mit einem vorgegebenen Programm "da geschickt, da trottelig"?
Warum bei so vielen Menschen dieser Widerwille, einzuräumen, daß vielleicht in der (frühen) Lebensgeschichte etwas passiert ist, was diese Verhaltensweisen und diese Programmierung bewirkt hat (und daß möglicherweise tatsächlich dafür Eltern verantwortlich waren)? Und der Widerwille, einzuräumen, daß es vielleicht Möglichkeiten gibt, das, was so felsenfest eine Eigenschaft eines Menschen zu sein scheint, auch wieder umzuprogrammieren, auch ohne Pille und ohne Stempel: "Du bist halt ein [setze Label ein wie ADHSler, Ungeschickter, Wüterich, Deprimensch...]"??

LG,
Hasenbein
 
Ich bezweifle doch nicht, daß es Phänomene bzw. Symptome gibt. (Das scheinen manche mir zu unterstellen.)

Sondern ich bezweifle, ob diese wirklich

- genetisch bedingt sind ("er ist halt so geboren, niemand kann was dafür, und niemand kann dagegen was machen außer Symptomlinderung") oder

- "körperlich" sind oder

- Medikamenteneinnahme der richtige Weg ist.

Das ist alles! Ihr braucht mir nicht 1000x vorzubeten, daß es Autisten, Inselbegabungen, kontextabhängige Geschicklichkeit etc. wirklich gibt! Das WEIIIIISSSS ich und zweifle ich doch auch nicht AAAAHHHAAAN!

Die Glaubenssätze, um die es geht, sind vielmehr: "Tja, XY ist nun mal so, der ist so geboren, da kann niemand etwas dafür".
Und diese Glaubenssätze haben nun mal letztlich (da könnt Ihr jetzt wieder noch so sehr im Dreieck springen) die Funktion, Eltern und Erziehende (oder sich selbst) innerlich zu entlasten.
Sonst wären es nicht solche vehement verteidigten Glaubenssätze, sondern man würde es vorsichtiger formulieren: "Mir fällt momentan nichts ein, was die Umwelt getan haben könnte, um XY so werden zu lassen, vielleicht ist es doch genetisch angelegt; bislang haben alle Versuche, eine Besserung zu erreichen, nicht funktioniert; was könnte man vielleicht sonst noch versuchen?"
Nein, das tut man aber meist nicht, sondern man denkt: "Gottseidank, es ist halt ADHS, wir können a) nichts dafür und b) dürfen wir endlich ne Pille einwerfen und müssen uns nicht weiter so wahnsinnig anstrengend Gedanken machen, wie man dem Kind helfen könnte, das hält man sonst ja auch allmählich nicht mehr aus."

Kuckt doch mal: Ihr nennt hier Beispiele wie das, daß jemand in bestimmten Kontexten (Klavierspiel) total geschickt ist und in anderen (Schuhe zubinden, Fleisch schneiden...) total ungeschickt. Bezweifle ich ja überhaupt nicht! Ist so, klar!

Aber woher diese Sicherheit des Glaubens, daß das so ist, "weil Ihr halt so seid", also so auf die Welt gekommen seid, mit einem vorgegebenen Programm "da geschickt, da trottelig"?
Warum bei so vielen Menschen dieser Widerwille, einzuräumen, daß vielleicht in der (frühen) Lebensgeschichte etwas passiert ist, was diese Verhaltensweisen und diese Programmierung bewirkt hat (und daß möglicherweise tatsächlich dafür Eltern verantwortlich waren)? Und der Widerwille, einzuräumen, daß es vielleicht Möglichkeiten gibt, das, was so felsenfest eine Eigenschaft eines Menschen zu sein scheint, auch wieder umzuprogrammieren, auch ohne Pille und ohne Stempel: "Du bist halt ein [setze Label ein wie ADHSler, Ungeschickter, Wüterich, Deprimensch...]"??

LG,
Hasenbein

Lieber Hasenbein,

so langsam glaube ich, ich habe ein ganz anderes Weltbild als Du. Betrachte doch bitte einmal den Homo Sapiens als Wesen der Natur (bitte nicht gottgeschaffen!). Um Überleben zu können, muss er sich fortpflanzen und weiterentwickeln, um sich den ständig veränderbaren Umweltbedingungen anzupassen. In der Biologie gibt es dazu verschiedene Strategien, nämlich Variation und Selektion.

Wir gehen in umserem Unterbewußtsein immer davon aus, dass der Mensch irgendwas Übernatürliches,- Perfektes darstellt. Wir haben in unserer zivilisierten Welt den Anspruch entwickelt, dass die Maschine makellos zu laufen hat.

Nun ist es aber so, dass der Mensch ein sehr komplexes Gebilde ist. Da passieren schon mal die ersten Abweichungen und manchmal auch groben Fehler (sind es überhaupt Fehler? ---> Frage an die Philosophen unter Euch) in der Erstellung des Bauplanes. Und dann geht es an die äußert diffiziele Bauausführung im Mutterleib.

Jedes Ergebnis, was sich im Rahmen einen sogenannten "Normbereichs" ansiedelt, empfinden wir als,- wie der Name schon sagt "normal". Es gibt auch nicht umsonst die sogenannte "Normalabweichung" in der Statistik. Alles was sich außerhalb der Norm bewegt, wird ersteinmal sehr misstrauisch beäugt. Aber: Genau die sind es, die für die Weiterentwicklung und damit Überlebensfähigkeit der Menschen verantwortlich sind. Das beginnt im ganz kleinen, wo der Topmanager auf sträfliche Weise seine Familie und Kinder vernachlässigt, weil ihm die Belange der Firma wichtiger sind. (Für mich nicht nachvollziehbar, weil er seinen kleinen egoistischen Rahmen der Familie verlässt.) Nur gut, dass es diese Menschen gibt und wir nicht beim Jagen und Sammeln verharrt sind. Im Weiteren sind es die Größen der Wissenschaft wie Einstein und Co, die grundlegende Gesetzmäßigkeiten aufgedeckt haben. Wir alle sind Bausteine dieses Systems und die Normabweichungen unter uns nichts weiter als Versuche der Natur uns Menschen die Überlebensfähigkeit zu erhalten. Klar, viele Versuche sind nicht zielführend, aber daraus ergibt sich auch die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber den Behinderten oder weniger gut (nach allgemeinem Befinden definiert) funktionierenden Indiviuen. Natürlich ist es schwer Abgrenzungen oder vorschnelle Diagnosen zu verhindern. Auch dazu sind wir Menschen und wir leben in einem Gesellschaftssystem, welches von der Marktsituation gelenkt wird. Aber wehe dem, der aus diesem Kontext heraus nur die eine oder andere Seite betrachtet. Wehe dem, der glaubt Ferndiagnosen stellen zu können, ohne sich intensivst mit dem jeweiligen Menschen befasst zu haben.

Gruß Ute
 
Mein Kumpel hat nen ADHS diagnostizierten Sohn. Mama will diesen zudrönen. Papa mag das gar nicht. Is schon leichter mit der Diagnose das Kind einfach down zu halten. Aber is das richtig?

Stimme hasenbein hier voll zu. Darf ich das als newbie? :roll:
 
Mein Kumpel hat nen ADHS diagnostizierten Sohn. Mama will diesen zudrönen. Papa mag das gar nicht. Is schon leichter mit der Diagnose das Kind einfach down zu halten. Aber is das richtig?

Stimme hasenbein hier voll zu. Darf ich das als newbie? :roll:

Mein Vorschlag: Die Eltern sollen sich mal auf die Suche machen nach Erwachsenen die ähnlich behandelt werden und nach deren Erfahrungen mit diesem Medikament befragen. Es gibt sehr viele, die es (richtig dosiert) als Wohltat empfinden.

Gruß Ute
 
Die nutzen ja das Medikament. Ob es dem Kind final gut tut? Keine Ahnung. Nicht mein Call. Was hätte man 1793 gemacht?

Meiner hat eher das CD (chill down) "Problem". Der is langsam, wie ne Schnecke. Macht sein Ding, aber es regt mich auf, weil es ewig dauert.
 
In Utes letzten 2 Beiträgen steht viel Richtiges drin.

Entscheidend ist jedoch, warum sie genau dies geschrieben hat (diesmal in einem netten "Schau mal, lieber Hasenbein"-Ton), da liegt der Hund begraben.

Und zwar um zum Ausdruck zu bringen: "Hasenbein, nun hör doch bitte mal auf mit dem Hinterfragen und Diskutieren, die Welt ist bunt, jeder ist verschieden, jeder hat andere Ansichten, also bitte jetzt Klappe halten! Ich will nicht länger verunsichert werden und nicht länger durch das Lesen Deiner Beiträge an meine alte Angst erinnert werden, daß ich möglicherweise doch mitverantwortlich für den Zustand meines Kindes sein könnte oder Ritalingabe doch ein Fehler sein könnte!"

Styx, warum soll es meine Zweifel ausräumen, wenn ich einen Artikel lese, in dem steht, daß irgendwelche Ärzte irgendwas behaupten, was aber auch noch nicht gesichert ist, und in dem auch steht, daß andere Wissenschaftler was ganz anderes behaupten? Check ich nicht!

Auch Du willst Doch eigentlich nur sagen: "Hasenbein, nun hör doch mal auf, den armen Eltern und ADHS-Kranken auf den Nerven rumzutrampeln durch Deine Hinterfragerei, bitte laß Ruhe einkehren!"

Ihr wißt natürlich, daß heute, in einer offenen, demokratischen Gesellschaft und im offenen Internet, es äußerst verpönt ist, einfach zu sagen: "Halt die Klappe, Dein Gerede nervt uns!", daher versucht Ihr es jetzt, indem Ihr Schein-Argumente beifügt. So wie eine Mutter, die will, daß das Kind einfach mal abhaut und die Klappe hält und dies aber nicht so sagt, sondern: "Du, Leander-Tristan, denkst Du nicht auch, daß es viel besser wäre, wenn Du in Deinem Zimmer dieses hooochinteressante Buch weiterläsest, von dem Du immer so schwärmst?" (Die diplomatische, "feine englische Art" halt...)

LG,
Hasenbein
 

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