Schöne Stücke

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Amfortas

Guest
Ich bin mal wieder ein bisschen ähm sauer...wir machen ein kleines vorspiel in der Klasse, was sehr klein ausfällt bei uns, weil wir nur 3 Pianisten in der Klasse haben (und sonst eigentlich auch keine Musiker...) und ich spiel Präludia (is des der plural von Praludium?) von Bach. Dann kommt eine meiner Klassenkameradinnen und spielt ein ganz einfaches Stückchen (weiß nicht welches es war, werd aber nachfragen, hörte sich nach Filmmusik an), das ich (wie ich durch probieren rausfand) problemlos vom Blatt spielen konnte. Sie erntete Applaus und große Bewunderung der Klasse, während ich nur von meinem Musiklehrer wirklich gelobt wurde.
Gut...ich geb zu, Bach ist für viele aus der Mode, aber kann man solche Musik nicht auch würdigen?

Jetzt nach dieser Vorgeschichte zu meiner Frage:

Könnt ihr mir Stücke fürs Klavier nennen, die allgemeine Bewunderung in allen Altersschichten (vorallem der Jugend) auslösen? Stücke die einfach für jeden nach etwas klingen. Ich bin da mit meinen guten alten Klassischen Stücken nicht besonders gut dran (obwohl sie für mich noch besser klingen, aber für ein Vorspiel solls ja den Zuhörern vor allem gefallen).
Könnt ihr mir da Tipps geben, evtl. mit PDF-Datei der Noten, oder Namen des Stückes und des Komponisten (würds mir dann bei Gelegenheit kaufen).

Danke im voraus für die Antworten

oli
 
Ah, wie tut es weh so einen Beitrag zu lesen...:(

Es tut mir so Leid für dich, dass deine Musik nicht Ernst genommen wird, obwohl sie doch vielleicht viel "hochwertiger" oder anspruchsvoller ist, als ein bisschen Filmmusik.
(d'ailleurs: Der Plural von Präludium lautet Präludien, so wie Fuge und Fugen. Präludia wäre aber denkbar, wenn mich meine Lateinkenntnisse nicht im Stich lassen. So wie bei Visum und Visa...)

Es ist ärgerlich, zu wissen, wie viel Arbeit in den Stücken gesteckt hat und wieviel Mühe man sich gegeben hat, wenn man danach überhaupt nicht "gewürdigt" wird. Ich habe auch noch nicht viele Stücke von Bach vorgespielt, und in der Schule würde ich das nie tun, weil mir die Musik dafür, mit Verlaub, zu schade ist.

Die meisten Leute verstehen die Musik einfach nicht, und ich gebe zu, dass auch für mich sich bachsche Klavierstücke manchmal nur nach "Geklimper" anhören, wenn ich sie vorher überhaupt nicht kannte.
Versuche, über der Sache zu stehen, und denke dir "Ihr wisst zwar nicht, wie wertvoll diese Musik ist, aber das macht meinen Vortrag nicht weniger anerkennenswert". Sage dir einfach, dass du ein kleiner Profi bist und das Publikum nur aus dummen, ahnungslosen Holzköpfen besteht- ist zwar (vielleicht) etwas unfair, hilft aber ungemein :p

Also die Antwort auf die erste Frage: JA, man kann diese Musik würdigen :)

Stücke, die bei der nicht-klavierbegeisterten-Jugend Begeisterung auslösen, müssten erst noch erfunden werden, fürchte ich.
Einzige Möglichkeit wäre eventuell, Radiolieder oder Filmmusik zu spielen...
Die Frage ist, ob du das willst.
Ansonsten ist für solche Zwecke Musik geeignet, die leichter verstanden werden kann (oder bekannt ist), z.B. jazzige Musik oder romantische Musik (Chopin).

Aber denke daran, dass du nicht für andere spielst, sondern für dich!
Ändere nicht deine Stücke, damit die andren sie verstehen :cool:

liebe Grüße

Stilblüte
 
Chopin ist immer gut, da kann ich auch einiges.

Naja, so ist die Welt halt. Ich werde meine Stücke nicht sehr ändern, natürlich nicht, dazu lieb ich diese Musik zu sehr. Aber ich werd mir halt ein paar Filmmusikstücke auswendig aneignen. Mal schaun wies dann das nächste mal wird...

Gibt es sonst noch nette Ideen?

oli


P.S.: Danke für die tolle Antwort
 
Kann ich gut nachfühlen, da ich mich vor längerer Zeit in einer ganz ähnlichen Situation befand. Vor mir "begeisterte" ein Mädchen die Masse mit "Ballade pour Adeline" :mad:, währen ich mit meiner sorgfältig bearbeiteten Bachfuge nur höflichen Applaus und dumme Gesichter erntete. Hat mich auch geärgert, aber sieh's so wie Stilbüte es schon gesagt hat.
Was du noch machen könntest, wenn du kompliziertere Stücke vorstellst ist, ein bisschen was dazu zu sagen. Wenn ich ein schwierigeres Stück z.B. eine Fuge vorspiele (mach ich seit dem Adelinetrauma so), erkläre ich erst mal, dass es sich hier weniger um ein klanglich orientiertes Musikstück handelt, spiele mal nur das Thema vor, sage was dazu, mache sie darauf aufmerksam auf den "Tanz" bzw. "Unterhaltung" der verschiedenen Stimmen miteinander zu achten, Interpretationsvorschläge etc etc. - also einfach das Stück ein bisschen verständlicher machen, das Publikum offener mach bzw. vorwarnen, dass es jetzt etwas anspruchsvoller wird, aber jetzt auf keinen Fall anfangen sein Repertoirniveau runterzusetzen, nur weil du so'n paar "Holzköpfen" was vorgespielt hast.
 
Vor mir "begeisterte" ein Mädchen die Masse mit "Ballade pour Adeline" :mad:, währen ich mit meiner sorgfältig bearbeiteten Bachfuge nur höflichen Applaus und dumme Gesichter erntete.
Hallo

jaja da könnt ich jetzt was dazu sagen, aber da halt ich mich doch lieber zurück!;):p

Also ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass klassisches beim nicht-klavier-interessierten Publikum wirklich nur mäßig ankommt, egal wie gut man es spielt. Modernere Sachen, die die meisten schon mal gehört haben kommen dagegen immer gut an, was man auch den Reaktionen sehen kann! Als ich mal n Walzer von Chopin gespielt hab (der halt eher neutral klingt) und man Wochen für üben muss, bekommt man nur mäßig Beifall, aber als ich zum Beispiel La Valse d`Amelie gespielt hab was ich nach 4 Tagen konnte, da waren die dann total begeistert, weil sichs einfach besser anhört.
Wenn man nicht-klavier-interessierte mit seinem Klavierspiel beeindrucken will oder einfach will, dass es ihnen gefällt dann muss man einfach etwas Unterhaltsames spielen. Was gefühlvolles, trauriges oder einfach was lustiges wie zum Beispiel The Entertainer.
Oder man spielt etwas wo man sieht/hört, dass es richtig schwer ist. Wenn man beispielsweise die Revoltionsetüde von chopin spielt glaub ich nicht, dass jemand einfach nur was sagt wie war ganz nett oder so! Da kann man dann auch so manchen mit beeindrucken auch wenns den meisten dann nicht so gefällt, wie so manches modernere Stück.
Das mit dem Publikum war jetzt vor allem auf das jugendliche Publikum bezogen. Meine Großeltern finden so gut wie alles toll was ich spiele.

gruß bechode
 
Du Armer :( .
Naja Filmmusik, die alle kennen, kommen einfach besser an als ein schwierigeres, klassisches Stück, wenn die Zuhörer nicht aus Klavierkenner besteht.

Du suchst nach Filmnoten?

http://www.pianothemes.com/movies.html

~Peacer
 
.....Oder man spielt etwas wo man sieht/hört, dass es richtig schwer ist. Wenn man beispielsweise die Revoltionsetüde von chopin spielt glaub ich nicht, dass jemand einfach nur was sagt wie war ganz nett oder so!....


Wenn man sie denn spielen kann...


Danke für den Link, Peacer. Ich setz mich heut (trotz Muttertag) ans Klavier und werd ein Filmmusikchen beginnen einzuüben, die Stücke sind meiner Meinung nach ja nicht zu schwer.
Aber ich lass mich natürlich nicht von den "Meistern" abbringen, nur weil irgendwelche Leute was gegen die haben (ist mir nichts neues, dass "die Jugend von heute" Bach, Mozart usw... nicht mag).

oli


P.S.: Vll. üb ich auch keine Musik der Art ein, sondern änder lieber mein Publikum (es gibt ja sogar junge Menschen (oft Mädchen) die Chopin gerne hören)
 
Als ich mal n Walzer von Chopin gespielt hab (der halt eher neutral klingt) und man Wochen für üben muss, bekommt man nur mäßig Beifall, aber als ich zum Beispiel La Valse d`Amelie gespielt hab was ich nach 4 Tagen konnte, da waren die dann total begeistert, weil sichs einfach besser anhört.

besser anhört? :confused::confused:
 
Yann Tiersen ist im allgemeinen gut und Clair de Lune kommt gut an, hab ich die Erfahrung gemacht.
ich hab gestern bei nem Kuchenverkauf nur son bisschen Begleitmusik gemacht. aam Anfang hab ich auch sämtliche Stücke, die ich so kann gespilet. Im Bestfall hat mir mal wer zugelächelt. irgendwann kan n Kumpel von mir mit dem ich mich unterhalten wollte und da hab ich dann wahllos ohne hinzugucken und nachzudenken sehr langsam und immer im Wechsel einen Ton linke Hand einem Ton rechte Hand und nur schwarze Tasten benutzt. da kamen dann ganz viele Leute vorbei und haben mich gelobt wie schön ich doch spiele
...erniedrigend
 
Ich habe mal in einer Grundschule, als ich da am arbeiten war, so im Musiksaal Klavier gespielt, so die klassischen Gassenhauer. Für Elise und so.
Nach und nach liefen immer mehr Schüler zusammen und als ich fertig war, fragte man mich ernsthaft ob ich wohl " Alle meine Entchen" und Hänschen klein spielen könnte.
Da bin ich fast vom Glauben abgefallen..

Gruß Chief
 

Danke , Amfortas, ich geb dir mal ein Literaturhinweis aus der Angeber Musikkiste, Thema Salonmusik ist relativ einfach macht aber viel her und kommt gut an bei jung und alt.
Gebet einer Jungfrau, von Thekla Bardarewska. Standartwerk jeder höheren Tochter.

Gruß Chief
 
@ primzahl.
was ist schon einfach, wir sind doch hier nicht auf dem Alle meine Entchen Niveau oder Hänschen Klein.
Gruß Chief
 
Nicht verdrießen lassen

Ah, wie tut es weh so einen Beitrag zu lesen...:(

Es tut mir so Leid für dich, dass deine Musik nicht Ernst genommen wird, obwohl sie doch vielleicht viel "hochwertiger" oder anspruchsvoller ist, als ein bisschen Filmmusik.
(d'ailleurs: Der Plural von Präludium lautet Präludien, so wie Fuge und Fugen. Präludia wäre aber denkbar, wenn mich meine Lateinkenntnisse nicht im Stich lassen. So wie bei Visum und Visa...)

Es ist ärgerlich, zu wissen, wie viel Arbeit in den Stücken gesteckt hat und wieviel Mühe man sich gegeben hat, wenn man danach überhaupt nicht "gewürdigt" wird. Ich habe auch noch nicht viele Stücke von Bach vorgespielt, und in der Schule würde ich das nie tun, weil mir die Musik dafür, mit Verlaub, zu schade ist.

Die meisten Leute verstehen die Musik einfach nicht, und ich gebe zu, dass auch für mich sich bachsche Klavierstücke manchmal nur nach "Geklimper" anhören, wenn ich sie vorher überhaupt nicht kannte.
Versuche, über der Sache zu stehen, und denke dir "Ihr wisst zwar nicht, wie wertvoll diese Musik ist, aber das macht meinen Vortrag nicht weniger anerkennenswert". Sage dir einfach, dass du ein kleiner Profi bist und das Publikum nur aus dummen, ahnungslosen Holzköpfen besteht- ist zwar (vielleicht) etwas unfair, hilft aber ungemein :p

Also die Antwort auf die erste Frage: JA, man kann diese Musik würdigen :)

Stücke, die bei der nicht-klavierbegeisterten-Jugend Begeisterung auslösen, müssten erst noch erfunden werden, fürchte ich.
Einzige Möglichkeit wäre eventuell, Radiolieder oder Filmmusik zu spielen...
Die Frage ist, ob du das willst.
Ansonsten ist für solche Zwecke Musik geeignet, die leichter verstanden werden kann (oder bekannt ist), z.B. jazzige Musik oder romantische Musik (Chopin).

Aber denke daran, dass du nicht für andere spielst, sondern für dich!
Ändere nicht deine Stücke, damit die andren sie verstehen :cool:
, von anderen
liebe Grüße

Stilblüte
Stilblüte, bravo, ich kann dir in allem zustimmen. Man sollte sich bezüglich Musik, die einem gefällt, von anderen, die eine andere Meinung (oder oft keine fundierte,) nicht verdireßen lassen. Du hast aschliesslich, wenn alles zuspät ist noch das Forum mit 2 Treffen pro Jahr.
 
Hallo Amfortas,

ich kann Dich voll verstehen und habe wie die meisten hier ähnliche Erfahrungen gemacht.
Was ich Dir empfehlen kann zum Vorspiel sind manche Stücke von Sakamoto (hör sie mal auf meiner Homepage an, teilweise Midi teilweise eingespielt, er hat aber auch teilweise weniger zugängliche Stücke komponiert) oder generell Filmmusik.
Vielleicht auch einen fetzigen RagTime von Scott Joplin oder anderen. Nicht klaviertechnisch vorbelastete mögen meiner Erfahrung nach "rockigere" Sachen. Boogie Woogie könnte man hier auch noch nennen, gibts in allen Schwierigkeitsgraden.

Mir geht es so, dass ich ab und zu "seichtere" (Film-)musik auch spiele, diese mich aber ziemlich schnell langweilt und ich keinen Spaß mehr am Spiel habe.
Dann bekomme ich schnell wieder Lust auf Bach, Beethoven, Schumann oder Skrjabin. Vor vielen Jahren als ich noch wenig Klavier gespielt habe und kaum Klassik kannte war das allerdings auch anders, ich glaube, man "wächst" in die Musik rein.

Viel Erfolg!
Elio
 
;) Ja, das auch...aber ich dachte so an die Zeit vor 10 Jahren.
Ich hab jetzt wieder richtig viel Zeit für das schöne Forum hier, Diplom in der Tasche, Bewerbungen geschrieben, Arbeitsvertrag unterschrieben, Wohnung gefunden :) War also viel beschäftigt. Da es aber erst im Juli losgeht hab ich jetzt wieder Zeit für Euch!
Elio
 
hallo!
Um noch Stücke zu nennen, die gut ankommen nehm ich mal das Beispiel aus youtube. Bei meinen Videos erkennt man da einen deutlichen Unterschied was die views, comments oder ratings betrifft! Bei einem modernen Stück (la valse de amelie) hab ich durchschnittlich 20 views pro tag, 5 comments und 16 ratings im monat. So! Jetzt kommen wir mal zu den klassischen Stücken. Hab das mit den besten (schlechtesten) Statistiken gewählt...12 (6) views pro tag, 1 (1) commet und >2 (<2) ratings pro Monat! Was ich jedoch komisch fand, dass ich bei dem amelie Stück in den letzten 2 Tagen 200 views, 3 comments und 4 ratings hatte. Das ist für meine bisherigen Verhältnisse überdurchschnittlich viel! Ich glaub die Zahlen sprechen jedoch für sich. Je moderner etwas zu sein scheint umso beliebter ist es beim "normalen" Publikum! Da kommt man einfach mit Chopin, Mozart und Co. nicht weit und machen sogar noch mehr Arbeit, was jetzt nicht heißt, dass ich klassische Stücke weniger gern spiele! Hab heute wieder ein modernes Lied (aus American Beauty) hochgeladen und bin mal gespannt wie sich das entwickelt. Hier der Link für die, die es sich mal anschaun wollen.
http://www.youtube.com/watch?v=AnO0pu7DovQ

gruß bechode
 

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