Das mit den Geldmünzen habe ich heute ausprobiert, ist aber nicht sehr praktisch.
So viele Münzen muss man stapeln, der Turm muss gerade bleiben und präzise wirkt das auch nicht.
Wobei ich natürlich nicht an das Dämpferpedal gedacht habe, danke für den Tipp.
An ein einzelnes 50g Gewicht habe ich auch schon gedacht. Das wäre neben den Münzen wohl die kostengünstigste Variante.
Ich hab anfangs die Münzen als Türmchen von 2-ct-Stücken mit Krepppapierklebeband umhüllt.
Ein einzelnes 50-gr-gewicht reicht nicht, man sollte schon im Genauigkeitsbereich von-bis auf 2gr. (bzw. eine 2-ct-münze) prüfen.
Der von einem Klavierbauer benutzte Gewichtsset ist "digital":
das Basisgewicht mit der "Stapelstange" hat 32 gr.
Dann gibt es eine dicke gelochte Scheibe 16 gr, und die nächsten gelochten Scheiben (gelocht zum Stapeln) stufen 8, 4, 2, und 1 gr ab. Damit kann man auf ca. 1 gr genau auswiegen, bis 63 gr ohne Flügelmutter (und mit Flügelmuter noch einige Gramm mehr).
Dann muss/sollte man die Spezifikation kennen, mit der der Hersteller sein Klavier auswog..
Dann sollte man auch noch wissen, dass - zB bei Flügeln - es nicht nur das Niedergewicht gibt, bei dem sich der Hammer (ohne Dämpfer) in Bewegung setzt, sondern auch, wann er "freiwillig" wieder hochkommt (das sogenannte "Aufgewicht"). Die Differenz sollte in der Gegend von ca. 18-20 gr sein. D.h. wenn die Flügeltaste bei 52gr runtergeht, sollte sie ab einem Gewicht 32 gr oder weniger auch brav wieder hochkommen.
Außerdem KANN von Bedeutung sein, wie schwer die Dämpferpuppen bzw. die Reibung an den Dämpferdrähten sind..
Wer allerdings schon bei 20 Eu nachdenken muss, ob es ihm das wert ist..
Die Stapelei ist die gängige Methode. Es gibt allerdings auch noch pfiffige Systeme aus den USA, mit einer Art Verschiebewicht auf einem kleinen Wägebalken, das kann es etwas schneller, kostet aber m.w. um 70-80 USD. ...
Ich habe hierzu analog mal eine kleine Modelleisenbahn Spur N so auf einen markierten Holzstreifen als Wagebalken aufgebaut, dass mit einem Nagel auf der Pufferbohle einer kleinen Dreiachser-Lok dann angezeigt wurde, ab wo/bei welchem Niedergewicht die Taste sich in Bewegung setzt.. Das hat gar nix gekostet, weil alle Teile schon da waren, und es hat mega Laune gemacht, das Teilchen ans Laufen zu bringen.
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Das riesige Prob bei der Auswiegerei ist, dass der Hammerfilz wie bei Autoreifen Verschleißmasse ist, Flügelhämmer werden mit dem Abziehen immer leichter, und wegen der hohen Hebelübersetzung wirkt sich das dramatisch!! auf das Niedergewicht aus.
Wenn also der Klavierbauer richtig Masse runterholt beim Filzfeilen, Hammerform machen, dann ist auch !! in jedem Fall !! zu checken, wie sich die Auswiegung veränderte, und ggfs. die Bleierei nachzusetzen..
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Zum Beobachten dieser Prozesse ist ein einzelnes Festgewicht von 50 gr nahezu nutzlos. Spielgewichte sollten schon ca. auf 2-3 gr genau gemessen werden.
Das allereinfachste ist, sich zwei ROllen von 2-ct-Stücken bei der Volksbank oder Spasskasse zu holen und aus diesen Stücken mittels Briefwaage oder Rezepturwage (oder mit den Gewichten aus der Wikipedia) sich etliche Stapel zusammenzukleben (Tesakrepp, Dreiste nehmen Sekundenkleber..) sich Gewichte zwischen 40 und 65 gr zusammenzukleben.
Oder sich gleich den Klaviermacher-Set 32-16-8-4-2-1 gr zu kaufen.