Phantasie Nr.1 von Anna

Wie findet ihr dieses Stück? (unabhängig vom Alter der Verfasserin)

  • gut - gefällt mir ganz gut, leicht genug

    Stimmen: 0 0,0%
  • befriedigend - ganz ok, musikalisch nicht ganz mein Geschmack aber gute Fingerübung

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4
Vielleicht war es keine so kluge Entscheidung die 2 Stücke zusammenzubringen? Ich habe es mir angehört, aber ehrlich gesagt, ist mir das zu lang. Natürlich nicht weil es 5min geht, sondern weil in der Zeit einfach zu wenig passiert.

Als Miniatur könnte ich mir das eher vorstellen. Aber auch da wäre eine kontrastierende Episode klasse.

lg marcus
 
Ja, marcus, finde ich auch, ich wollte den A-Teil ohne Wiederholung machen (das zieht sich arg) aber im Moment MUSS es eben wiederholt werden, weil, naja, das Mädel hat sich eben verliebt darin. Ich weiß noch, wie ich mir die Schwarzwälderkirsch täglich reingehauen habe, weil diese Torte für mich einfach nur DER Kuchen schlechthin war. Von wegen Vitamine, Ballaststoffe usw...

Aber irgend wann habe ich dann die Kurve gekriegt und wieder "vernünftig" gegessen...

;)

Es ist halt ein Prozess.
 
Rolf, ich habe nichts "verbessert" nur zwei Stücke zusammengebracht zu einem A und B Teil und die Überleitung von B nach B auch für die Überleitung von A nach B benutzt.

Ist dier Frage, wie man "Kritik" anbringt und aktiv vormacht. Wenn ich etwas völlig grotte finde, dann sage ich - bei Kindern schon gleich gar - NICHTS, respektiere und goutiere die Tat an sich und und und. Wenn ein Kind kommt und ich steige begeitert in seine Welt ein und versuche mit eigenen Vorschlägen daran herum zu doktorn, so aktiviert das meistens bei den Kindern weitere eigene Ideen und "plötzlich" "wissen" sie, was sie wollen und wie es weiter gehen "muss".

Naja, Du darfst es ruhig minderwertig finden, ich finde es einfach ein weiteres Stück Musik, was in sich gut funktioniert.

sag mal, Viola:
mit welcher Berechtigung wirfst Du mir derartigen Krempel an den Kopf??

merk Dir:
hier wendet sich niemand an ein 15jähriges Kind - hier wandte sich die Lehrerin dieses Kindes an die Teilnehmer des Forums. --- geschnallt?

und diese Lehrerin - niemand anders als Du! - hat die Frage gestellt, wie man das Stück der Schülerin findet. ---- und nun merk Dir des weiteren: eine solche Fragestellung, noch dazu mit einer von "sehr plus" bis "arg minus" reichenden Umfrage, kann niemand als die Aufforderung verstehen, nur noch Hosianna, Super, Genial zu kreischen und vor Wonne in Ohnmacht zu fallen

fürderhin: nirgendwo habe ich geschrieben, das Stück sei minderwertig!! lies gefälligst, was andere Leute schreiben, und versuch dann, es zu verstehen!! - - - kannste alles in diesem Faden hier nachlesen - - was soll das Getue???

...Du darfst mir gerne die Leviten lesen, da hab ich gar nichts dagegen - aber finde bitte einen sachlichen Grund, ok? Wenn Du eine Frage stellst, wirst Du Antworten erhalten - wenn Du nur Deine Beurteilungen gelten lassen und besprechen willst, dann stell erst gar keine Fragen...
 
Meine Nichte und Schülerin hat seinerzeit mit 15 Jahren ein Werk verfasst, was ich hier mal zur Ansicht hinein stellen möchte. Sie hat es selbst eingasoielt und eigentlich waren es zwei Stücke, die ich dann zu einem zusammen gebastelt habe und einige passende Übergänge kreiert habe. Natürlich hätte man den A-Teil geschickter mit Wiederholungszeichen optisch verkürzen können, mache ich dann mal später irgendwann...

...die Grenzen zwischen Hilfestellung und Verbesserung sind wohl fließend... wie sich auch die Aussagen ändern... pantha rhei...
Zitat von erstaunlicherweise dieselbe Viola:
ich habe nichts "verbessert" nur zwei Stücke zusammengebracht zu einem A und B Teil und die Überleitung von B nach B auch für die Überleitung von A nach B benutzt

aus zwei mach eins und drei ist keins, das ist das Hexeneinmaleins :D :D :D
 
Hi Rolf, Danke für Deine Rückmaildung.

Wir haben scheinbar unterschiedliche Ansichten, was man unter "verbessern" versteht. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgend etwas "verbessert" hätte. Nun ja, Du kannst das gerne anders beurteilen.

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir!

Alles Liebe

Viola
 
Liebe Viola,

warum hältst Du Dich denn nicht an Deine eigenen Worte? Du schreibst doch selber, dass Du einen Übergang in das Klavierstück Deiner Schülerin/Nichte hinein kreiert hast, mit anderen Worten: im Werk Deiner Schülerin steckt ein Teil Viola drin - - solche Hilfestellung bzw. Verbesserung ist doch weder anrüchig, noch gar böse. Das hat mit differierenden Ansichten gar nichts zu tun. Im Gegenteil: es ist völlig ok und sogar hilfreich, wenn man auf diese Weise "schau mal, so klappt es besser" zu verstehen gibt - - - saperlot, genau das macht man doch im Klavierunterricht alle Nase lang! :) :)

also wozu Dein angriffslustiges Echauffement zuvor??

falls es (immer noch) nicht bei Dir angekommen ist: ich hab mit meinem Beitrag mit dem Katalog verbesserungswürdiger [sic] Bestandteile im Wesentlichen nichts anderes gemacht als --- Du. Und nochmals: nirgendwo habe ich das Klavierstück Deiner Schülerin als minderwertig bezeichnet und es ist unredlich, mir nach meinen Beiträgen hier zu unterstellen, ich würde es vielleicht für minderwertig halten.

hofentlich ist das jetzt endlich klar...

ebenfalls ein schönes Wochenende wünschend,
Rolf
 
Guten Abend!

Darf ich mal zusammenfassen?

Eine 15-jährige, altersbedingt schwerstens Tiersen-infizierte Schülerin,
bastelt sich Zwei-, Vier- und Achttakt-Phrasen im Stile des Meisters zusammen.

Die Lehrerin fügt's zu einem Stück zusammen und stellt es hier zur Diskussion.

Die Diskussion gerät auf ein interessantes Nebengleis. Pädagogische Konzepte
werden mit Fragen des Nationalcharakters verknüpft: therapeutisches Lob bei den Angloamerikanern,
das die Kinder zu den erfolgsorientierten Entscheidungsträgern dieser Welt heranwachsen läßt,
kritikasterhafte Wut bei den miesepetrigen Deutschen, die ihre Kinder seelisch so verkrüppeln,
wie die Eltern es bereits sind.

Lehrerin taucht nach längerer Abwesenheit (erfolgreich rückwärts eingeparkt?)
wieder auf und tadelt die das arme Kind Tadelnden.

Getadelte Tadelnde wehren sich und verweisen darauf,
das Stück nicht dem Kind, sondern der Lehrerin gegenüber kritisiert zu haben...

* * *

Meine Ansicht zur Gemeinschaftskomposition von Anna und Viola habe ich bereits in # 3 dieses Fadens
kundgetan. Mich interessiert noch einmal die Frage des Umgangs mit kindlichen Hervorbringungen aller Art.

Als er im richtigen Alter war, brachte mein lieber Sohn mir, dem am Spielplatz müßig
auf einer Sitzbank Herumlümmelnden, Sandkuchen, den ich unter seiner strengen Oberservanz
sofort zu verzehren hatte. Ich führte mir den Kuchen pantomimisch häppchenweise zum Mund
und lobte ihn dabei überschwenglich: ein Genuß! Ich bestellte sofort die nächste Lieferung,
die ein paar Minuten später prompt und zuverlässig eintraf.

Mein Sohn wußte, daß der Kuchen nicht eßbar war. Ich wußte, daß er es wußte.
Aber er zeigte mir seine Liebe und suchte Anerkennung -
ich zeigte ihm meine Liebe und schenkte ihm Anerkennung.

Muß man ein fünfzehnjähriges Mädchen behandeln wie ein zweijähriges Kind, das Sandkuchen bäckt?
Wäre das nicht verachtungsvoll? Kinder haben das wachste Empfinden überhaupt -
und verspüren gegenüber therapeutischem Lob eine instinktive Abneigung.

Kritik heißt in einem solchen Fall ja nicht zu sagen: "Du dumme Nuß, glaubst Du, Komponieren bestünde darin,
daß man die unbeholfenen Dudelphrasen eines Kitschiers aus Frankreich unbeholfen imitiert?"
Natürlich müßte die Kritik am Schönen ansetzen, dem Ausdrucksbedürfnis,
könnte aber zeigen: "Schau mal, das wiederholt sich zu oft wörtlich -
wenn du das abwandelst, klingt es noch besser - probier's mal aus etc. etc."

Nun will ich das Maul nicht zu voll nehmen - ich habe in einem Nachbarthread
(mit der Kritik an Peters Tondichtung) fast einen Vollabsturz provoziert.
Trotzdem glaube ich, daß Peter bei aller Kritik mein Wohlwollen gespürt hat:
die Tatsache, daß ich ihn ernstgenommen habe - und das halte ich für das Allerwichtigste.

Gruß, Gomez
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Natürlich müßte die Kritik am Schönen ansetzen, dem Ausdrucksbedürfnis,
könnte aber zeigen: "Schau mal, das wiederholt sich zu oft wörtlich -
wenn du das abwandelst, klingt es noch besser - probier's mal aus etc. etc."

Zitat von rolf:
es ist völlig ok und sogar hilfreich, wenn man auf diese Weise "schau mal, so klappt es besser" zu verstehen gibt

...vermutlich sind wir jetzt beide miesepetrige und hoffnungsvolle Kinder verkrüppelnde Deutsche, weil wir ins selbe Horn tuten...

ja lieber Gomez,

fügen wir uns halt in unser vorbestimmtes Schicksal...

fatalistische Grüße,
Rolf
 
Jetzt darf man noch nicht mal in Ruhe einparken ohne dass man hier direkt getadelt wird *grins*. Ist hier denn Anwesenheitspflicht? *megagrins* Also ich MUSS hier nicht immer Antworten.

Manchmal mache ich als Lehrerin kompositiorische Vorschläge, die von den Jugendlichen kategorisch abgelehnt werden, weil "zu verkopft" oder nicht in den Stil passend usw. Die haben da schon ein gutes Gespür für. Als ich mal einem Kompositionslehrer ein Ellaborat meinerseits vorlegte und er strich hier herum, sortierte da etwas neu, machte dort etwas passender: das Stück hatte hinterher für mich NICHTS mehr von dem Zauber, den ich ausdrücken wollte (und da war ein starker "Wollen"). Nun könnte man meinen, der Kompositionslehrer hätte meine Grundidee einfach nicht verstanden (in dem Fall wäre er eben ein "schlechter" Lehrer), aber er wollte mir wirklich einfach nur helfen. Aber eine Minute, in der Violine nur ein hohes Cis während die Harfe in einem anderen Tempo, also 10% langsamer ein tiefes C repetierte war ihm eben "zu wenig" und konnten mit keinen schrägsten Mittelstimmen der Welt ausreichend genug auf Niveau gebracht werden. Da kannte ich Morton Feldmann noch nicht (oder gab es den da schon?!?).

Musik ist eben Geschmacksache. Die hier zur Kenntnis (und nicht zur Diskussion, die sich aber gerne entwickeln darf, klar) gestellte Phantasie ist insich wie sie ist, ich finde ästhetisch rund. Für eine 15 jährige ist sie grandios und ein erster Schritt zur Findung eigener musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten, aber das ist ein anderer Aspekt und den finde ich auch interessant: wie geht man mit Kompositionen von Kindern überhaupt um? Lässt man sie einfach drauf los galoppieren?

Eine Anekdote aus meiner Studienzeit:
Für meine Diplomarbeit wollte ich ein Thema mit Kompositionen von Kindern haben (wurde abgelehnt) aber im Vorfeld sammelte ich schon Material. Also veranstaltete ich ein Konzert mit ausschließlich Eigenkompositionen meiner Klavierklasse. Es gab viele Ideen und wir füllten einen ganzen Nachmittag.
Bei einem Mädchen (Tochter eines sehr bekannten Managers, der sich auf Firmenschließungen spezialisiert hatte und Oberhausen geschlossen hat, was lange gedauert hat) kam Ungläubigkeit: Mädchen können doch gar nicht komponieren!!!
ok, ich habe ein Buch gekauft: Komponistinnen aus 200 Jahren und entsprechend Aufklärungsarbeit geleistet. Sie kam dann tatsächlich an mit einer Komposition: Regentropfen im Nebel bei Mondschein. Völlig paradox, ging in Richtung präpariertes Klavier und war sehr poetisch.
Eine andere Schülerin (13) war ähnlich drauf. Dann würde sei einfach auf den Tasten rumklopfen, das wäre ja einfach. Ich: an welche Länge hättest Du denn gedacht? Sie spontan: 5 Minuten. Ich: wenn Du drei Minuten schaffst, kriegst Du 5 Mark, weil das eine besonders schwere Art des Musikmachens wäre. Sie kriegte einen Lachanfall. ok, sagte ich, dann würden wir JETZT ihre Idee einmal umsetzen und dafür wäre hier die erste Anzahlung: EINE Mark! Die Regeln: Drei Minuten auf dem Klavier herum hacken, keine Melodie, kein Rhythmus, einfach nur "wühlen".
Sie kriegte wieder einen Lachanfall und hielt das für einen Scherz. Dann stellten wir eine Stoppuhr und sie legte munter los. Nach 30 Sekunden: wie lange MUSS ich noch: ohjeee... nach der Halbzeit konnte sie überhaupt nicht mehr, änderte jedoch ihre Taktik an den Tasten und kreierte Muster: Cluster Hoch, Tief, Hoch, Tief, als ihr das zu langweilig wurde, kam schon mal zwei mal hoch und dreimal tief, und zur Abwechslung mal: PAUSEN! Sie entdeckte die Pausen für sich neu! Muss ich erzählen, dass sie vorher das Wort "Cluster" noch nie gehört hatte?
Die anschließende Analyse, wann sie was gemacht hat und mit welchen Elementen sie - wie viele andere Komponisten auch - gearbeitet hat, war für sie total spannend. In der folgenden Vorbereitungszeit (natürlich übte sie weiterhin ihre Noten wie immer) hörten wir Taylor, Braxton, Cage und und und. Und am Ende jeder Stunde stand "3 Minuten" volle Power. Einmal sagte sie: sie hätte keine Lust zu spielen und würde daher 3 Minuten Pause machen. Leider musste ich ihr erklären, dass sie DANN ein Werk von Cage interpretieren würde und das nicht mehr IHRE Komposition wäre. Sie war völlig perplex und: begeistert!
Ich hatte nun jede Stunde Stress mit dem Vater (der sich nie bei mir vorgestellt hatte und nun plötzlich auftauchte), der seiner Tochter verbieten wollte an dem Konzert teil zu nehmen mit "so einem Schwachsinn". Auch der Manager wollte seiner Tochter die Teilnahme verbieten. Wir schrieben immerhin das Jahr 1984. Da ging es noch ordentlich in der Musikausbildung zu (aber nicht bei mir).
Sogar noch VOR dem Konzert gab es Stress mit diesem Vater (der Manager kam erst gar nicht, so peinlich war ihm das). Ich habe es natürlich den Kindern und den Eltern freigestellt, mit zu machen oder nicht. Die Kinder WOLLTEN! Vor allen Dingen wollten sie hören, was die ANDEREN fabriziert hatten. ALLE haben letztendlich teilgenommen, das waren an die 20 Mitwirkende, die teilweise sehr aufwändige Kompositionen beigesteuert haben. Alle Stilrichtungen waren vertreten, viel Romantik, einige Lieder, einige Popsongs, einige "moderne" NEue Musik.

Tja, nur leider wurde mir dieses Thema an der MuHo dann nicht genehmigt, weil es "keine Kinder gibt, die komponieren würden". Aha.


Damals habe ich mir geschworen, dass ich immer JEDE Komposition innerhalb ihrer eigenen Ästhetik beurteilen würde. Und da muss ich sagen: die Phantasie hat durchaus immer wieder Überraschungen trotz ihrer sehr einfachen Stuktur. Und es gibt durchaus eine musikalische Botschaft. Eine andere Schülerin hat es auch versucht, aber da muss ich sagen: dieses Ellaborat ist (noch) stecken geblieben. Woran das liegt gehen wir im Moment auf den Grund. Meines Erachtens wollte dieses Mädchen einfach zu viel verschiedene Elemente in die Komposition quetschen, dadurch wird es sprunghaft und es entsteht keine musikalsich einheitliche Aussage. Sowie wenn jemand ein Märchen erzählt und alle möglichen Protagonisten von Rotkäppchen bis Harry Potter munter miteinander mischt...
 
Musik ist eben Geschmacksache. Die hier zur Kenntnis (und nicht zur Diskussion, die sich aber gerne entwickeln darf, klar) gestellte Phantasie ist insich wie sie ist, ich finde ästhetisch rund.

Damals habe ich mir geschworen, dass ich immer JEDE Komposition innerhalb ihrer eigenen Ästhetik beurteilen würde.

wunderbar - - ich verstehe hierbei nur nicht, warum und wozu DUdann irgendwelche Übergänge in solche Sachen hineien kreierst... wenn´s doch insich ist wie´s ist und obendrein ästhetisch rund, hätte es doch Deiner (sagen wir salopp) Einmischung gar nicht bedurft...
 
Guten Abend, Viola!

Da kannte ich Morton Feldmann noch nicht (oder gab es den da schon?).

Kompositorisch war er damals hyperaktiv. Aber in Deutschland fing man gerade erst an,
sich für ihn zu interessieren. Du hättest auch auf Giacinto Scelsi verweisen können,
den zum damaligen Zeitpunkt allerdings erst recht niemand gekannt hat.

Die hier zur Kenntnis (und nicht zur Diskussion, die sich aber gerne entwickeln darf, klar)
gestellte Phantasie ist in sich wie sie ist, ich finde ästhetisch rund.
Für eine 15 jährige ist sie grandios und ein erster Schritt zur Findung
eigener musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten...

Momenterl, jetz versteh I garnix mehr:

Du taufst den Thread "Wie findet ihr dieses Stück? (unabhängig vom Alter der Verfasserin)",
weist ihn als Umfrage aus - und jetzt soll das Stück gar nicht mehr zur Diskussion stehen?

* * *​
Damals habe ich mir geschworen, dass ich immer
JEDE Komposition innerhalb ihrer eigenen Ästhetik beurteilen würde.
Und da muss ich sagen: die Phantasie hat durchaus immer wieder Überraschungen
trotz ihrer sehr einfachen Stuktur. Und es gibt durchaus eine musikalische Botschaft.

Dann bist Du als Lehrerin doch eigentlich herzlich überflüssig - wozu brauchen Deine Schülerinnen Dich noch?

* * *​

Zweifel an der herkömmlichen Pädagogik habe ich auch, und ich komme - als Familienvater -
immer mehr zur Überzeugung, daß sich alle Beteiligten, Eltern, Lehrer und sonstige Mentoren,
was den Einfluß auf ihre Schutzbefohlenen betrifft, gewaltig überschätzen. Der beste Beleg: Wir selbst.
Äußere Zwänge mögen damals stärker gewesen sein als heute (bzw. heute sind die äußeren Zwänge
anderer Wesensart), aber letztlich haben wir uns alle unseren Neigungen entsprechend entwickelt. Oder?

Nur: Für ihre Kapriolen, mit denen sie ins Leben purzeln, brauchen Kinder ein bischen Hilfestellung,
wie der Turnlehrer sie beim Handstand-Überschlag gibt - und Hilfestellung erwarte ich auch von
einer Musiklehrerin. Stell Dir die Absurdität eines Sprach- oder Mathematikunterrichts auf der Grundlage
Deiner pädagogischen Prinzipien vor:
"Also, ich finde, die Lösung dieser Gleichung ist für eine 15-jährige grandios,
ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich habe mir damals geschworen, jede Klassenarbeit
innerhalb der Grenzen der Erkenntnisfähigkeit meiner Schülerinnen zu beurteilen etc..."
Käme Dir das nicht auch seltsam vor? Nun kommst Du vielleicht mit dem Standardargument,
Musik sei ja gerade etwas anderes als die bösen Sprachen und Naturwissenschaften,
ein reines Gefühls-Reservoir ohne kryptofaschistischen Leistungsdruck etc... Ohne Leistungsdruck - richtig,
aber reines Gefühls-Reservoir - falsch.

Die Tatsache, daß Musik sehr stark das Gefühl anspricht - ist sie gleichbeutend damit,
daß reines Gefühlsempfinden zur Entstehung von Musik (Komposition oder Interpretation) ausreicht?
Darf's nicht auch ein bisserl Verstand sein, plus handwerkliches Geschick, das man sich erwerben muß?
Und daß zu letzterem, um's mal geschlechtsneutral zu formulieren, auch Lehrkräfte gebraucht werden,
die nicht prinzipiell alles über den grünen Klee loben, sondern mit dem Kind ernsthaft arbeiten?

Kinder suchen diese ernsthafte Arbeit, im Gegensatz zu vielen geistig trägen,
längst in Unehren verblödeten Erwachsenen. Bei therapeutischem Lob reagieren Kinder mißtrauisch -
vollkommen zu recht. Erwachsene lassen sich da leichter etwas vormachen (mundus vult decipi).
Und um die gängigen Vorurteile mal zu beseitigen: Ernsthafte Arbeit bedeutet nicht, humorlos, pedantisch
oder repressiv zu sein - ist der Fahrlehrer doch auch nicht, der einem erklärt, wie man rückwärts einparkt.

Gruß, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

...ach Gomez,

wozu die Mühe? wozu lesen?

...eine Lehrerin macht aus zwei Stückchen einer Schülerin eines, erfindet dazu eigens Übergänge, und am Ende ist das fertige Stückchen natürlich ein geniales schöpferisches Werk der Schülerin, welche dieses ganz allein aus den Urtiefen des unergründlichen natürlichen und unverkopften Talentes geschaffen hat...

Du musst begreifen, dass das Eingreifen der Lehrerin keines war, und Du musst begreifen, dass Du statt nachfragen loben sollst - - wie Du auch begreifen musst, dass Du bei einer Umfrage ob´s super oder kacke is, nur super ankreuzen darfst - - - - - - schnallst Du das alles aber nicht, dann oh Lump, dann lasse Dich begraben (um einen Freund von Chopin zu parahprasieren), denn dann bist Du - wie auch ich :D - ein verkopfter und verbiesterter Deutscher, der alles falsch macht :D :D :D

herzliche Grüße,
Rolf
 
ok, ich habs verstanden. IHR zwei habt natürlich den absoluten Durchblick, alles was ich tue oder sage ist sowieso nur schwachmatisch, warum auch immer, ihr seht überall Dinge, wo ich mich selbst widerspreche, hallo?!? Fazit: es geht euch in erster Linie ums Recht haben, Recht behalten und Recht bekommen.

Ich hatte schon einmal gefragt: wie sähen denn "echte" Verbesserungen eigentlich aus (ohne das Stück zu zerstören)? Aber da kommt ja nichts, nur Schweigen im Walde.
Was könnte man denn noch für Ideen haben? Ich finde keine. Schwarze Tasten wurden hier mal erwähnt... ich komme nicht drauf, welche nun da hinein passen würden. Den Lauf in der Linken mal aufbrechen, hmmm... gibt es da Vorschläge?

Also, was solls, dafür, dass ich das Ding gut finde kassiere ich hier also Haue... muss mir deshalb Überflüssigkeit als musikalische Begleiterin vorwerfen lassen, nun ja, ich trage es mit Fassung; eigentlich ist der ganze Thread nach Rolf eh nicht mehr lesenswert ob der Widersprüchlichkeit der Aussagen ihrer Verfasserin. Echt Leute, ihr wollt hier nur Kasperle spielen, der immer mit seiner Klatsche draufhaut. Na, dann mal viel Spaß.
 
ihr seht überall Dinge, wo ich mich selbst widerspreche, hallo?!?
(...)
Echt Leute, ihr wollt hier nur Kasperle spielen, der immer mit seiner Klatsche draufhaut. Na, dann mal viel Spaß.

was soll das?

hast Du aus zwei mach eins gemacht sowie Übergänge reingetan, oder ist das alles ohne Deine Verbesserungen [sic] entstanden?

eine ganz einfache Frage!

Deine Frage, woran man verbessern könnte, wurde schon längst beantwortet - eine andere Frage als "was könnte man verbessern?" ist freilich "wie sollte man verbessern?".

Die zu beantworten hab ich aber nach den Geschehnissen hier nicht den geringsten Bock mehr ;) - - - denn siehe: wer hier verworren, aber rechthaberisch um sich drischt, das kannst Du nachlesen...
 
Guten Abend, Viola!

Bitte einmal tief durchatmen -

und vielleicht können wir dann weiter miteinander reden.

Ihr seht überall Dinge, wo ich mich selbst widerspreche...

Du hörst sich an, als sagtest Du: Ihr seht überall Gespenster.
Da muß Dir antworten: Ich sehe leider ein Gespenst,
das sich jetzt schon ein paar Mal selbst widersprochen hat.

Ist es unschicklich, Dich auf Widersprüche hinzuweisen?

Ich hatte schon einmal gefragt: wie sähen denn "echte" Verbesserungen eigentlich aus
(ohne das Stück zu zerstören)? Aber da kommt ja nichts, nur Schweigen im Walde.

Das ist doch nicht meine Aufgabe, an dem Stück Verbesserungen anzubringen.

Wenn das Mädel mit so einem Stück zu mir käme, würde ich sagen:

"Wie schön - ein Klavierstück von Dir",

mit den Zeigefinger in die Richtung ihrer Stirn zeigen und sagen:

"Ich sehe, in diesem Kopf sind noch entschieden mehr Noten.
Und die möchten alle freigelassen werden. Schreib das nächste Stück... und das übernächste..."

Nicht so'n Buhei um das eine Stück machen, vielmehr die Schülerin weiterarbeiten lassen
und sie anhand ihrer unterschiedlichen Arbeiten, der darin sichtbaren Fort- oder Rückschritte,
lernen lassen...

Also, was solls, dafür, dass ich das Ding gut finde, kassiere ich hier also Haue...

Niemand haut Dich, auch nicht, weil Du das Ding gutfindest.
Es regt sich Widerspruch dagegen, daß wir das Ding gutfinden müssen...

Gruß, Gomez
 
Gomez, das war ein wirklich guter Post! Übernehm ich gerne für meine Mädels. Danke!

Wenn das Mädel mit so einem Stück zu mir käme, würde ich sagen:

"Wie schön - ein Klavierstück von Dir",

mit den Zeigefinger in die Richtung ihrer Stirn zeigen und sagen:

"Ich sehe, in diesem Kopf sind noch entschieden mehr Noten.
Und die möchten alle freigelassen werden. Schreib das nächste Stück... und das übernächste..."

Nicht so'n Buhei um das eine Stück machen, vielmehr die Schülerin weiterarbeiten lassen
und sie anhand ihrer unterschiedlichen Arbeiten, der darin sichtbaren Fort- oder Rückschritte,
lernen lassen...
 

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