Oberdämpfer... spielen!!

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Philterkaffee

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13. Jan. 2012
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Liebe Leute,

ich bin neu hier und möchte mich erst mal vorstellen: ich bin Philter, trinke gerne und viel Kaffee und glaube, daß ein Klavier das schönste Instrument überhaupt ist. Aus vielen Gründen wollte ich schon immer Klavier spielen, fange aber erst jetzt, mit 26 Jahren, an. Konzertpianist wird wohl nichts mehr ;) aber ich hoffe noch auf passable Stücke.

Und nun, wäre der Fadentitel nicht so aufdringlich, käme Beethovens Däm Däm Däm Dööhm..., denn ich habe es, gegen jedwede Konvention, gewagt, einen Oberdämpfer als Erstinstrument zu kaufen! :)

Nun habe ich dieses Forum durchforstet und musste erkennen, daß durchaus viele gute Hinweise zu Oberdämpfern insgesamt (in der Mehrheit negativ, aber mit einer kleinen, doch beharrlichen Fangruppe) hauptsächlich konstruktionstechnischer Art sind. Dabei würde ich so gerne wissen, was ein "gelebtes" Oberdämpfer-Klavier an Erfahrungen bereithält, was es besser kann, was schlechter; welche Komponisten sich für diese Technik anbieten, welche nicht; was die weichere Tastatur und Tonschwingung ermöglicht, und was sie erschwert...
Ihr seht, es gibt diese und lauter weitere Fragen, und ich würde mich freuen, wenn sich jemand mit Oberdämpfer-Erfahrung erweichen ließe ;) über Oberdämpfer aus dem Nähkästchen zu plaudern!

Beste Grüße,
Philter


P.S. Wenn mein Instrument in der Wohnung ist, werde ich gerne ein paar Photos posten ;)
 
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Erstmal herzlich willkommen, Philter(kaffee)!

Dabei würde ich so gerne wissen, was ein "gelebtes" Oberdämpfer-Klavier an Erfahrungen bereithält, was es besser kann, was schlechter; welche Komponisten sich für diese Technik anbieten, welche nicht; was die weichere Tastatur und Tonschwingung ermöglicht, und was sie erschwert...
Ihr seht, es gibt diese und lauter weitere Fragen, und ich würde mich freuen, wenn sich jemand mit Oberdämpfer-Erfahrung erweichen ließe ;) über Oberdämpfer aus dem Nähkästchen zu plaudern!

In unserem Ferienhäuschen steht auch ein Oberdämpferklavier, Bj. ca. 1895.
Ich finde, die weichere (schwächere) Dämpfung von Oberdämpfer-Drahtkommoden eignet sich nicht nur für romantische Musik, wo man dann vielleicht nicht überall Pedal treten muß, wo man mit Unterdämpferklavieren Pedal treten würde, sondern auch und gerade z.B. für barocke Musik, die, auf einem Oberdämpferpiano pedallos gespielt, auch nicht so trocken klingt wie es pedallos auf einem Unterdämpferpiano der Fall wäre.

Ein Vorteil von Oberdämpferklavieren ist (vielleicht ist es nur bei meinem so, glaube ich aber nicht), dass man fast unbegrenzt leise spielen kann. Wo bei Unterdämpferklavieren bei langsamen Tastendruck der Hammer schon längst unterwegs verhungert ist und nicht mehr an der Saite ankommt, tut er es noch bei Oberdämpferklavieren. Man kann damit Chopin ultraleise spielen und dürfte somit der Spielart des Meisters näher kommen können als es mit modernen Klavieren/Flügeln (deren Hämmer heutzutage auch viel schwerer und wuchtiger sind als damals, mit entsprechendem Klangresultat) der Fall ist.

Und warum nicht auch
( :D )
auf einem Oberdämpfer!
 


Da frag ich mich echt, wo der Nachteil von Oberdämpfern liegen soll... :)


Also mir leuchtet es sofort ein, daß diese Bauart für Stücke der Romantik und romantische Stücke geeignet sind, aber bei allem, was ich mir dazu bisher angehört hab, ist mir kein Punkt aufgefallen, an dem ich hätte sagen müssen "Stimmt, dazu sind die Teile völlig ungeeignet"... :confused:
 
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Ok, das mag sein, aber ist der Anspruch der Technik schon ein Grund gegen ein Instrument? Immerhin gibt es auch Vorteile: der Ton wird wärmer, der Übergang im Diskant weicher...
Ansonsten müsste man ja auch aufhören, Orgeln zu bauen mit ihrer absurd komplexen Technik, Stimmung und Intonation :)
 
Und hier noch ein nettes Video von einem 1890er Blüthner-Oberdämpfer (Geradsaiter!)



:D
 
hallo und bienvenue!

gegen einen oberdämpfer spricht im grunde nix, wenn man mit dem nachklimgen leben kann und einen klaviermacher hat der die oberfämpfer beherrscht. die sind halt ein bisschen aufwendiger zu regulieren und die dämpfung verstellt sich gerne schnell. wenn es ein blüthner oder ibach ist, sollte es gar keine probleme geben.
der absolute vorteil ist, dass es bei jeder taste eine feder weg fellt und die klaviatur/mechanik ein bisschen weicher, besser zu kontrolieren ist.

mit dem bach auf so einem instrument bin ich auch nicht wirklich zufrieden...

lg
emmanuel
 
Hallo Philterkaffee,

ich bin auch ein Freund von Oberdämpfern... wenn sie gut konstruiert sind und die Dämpfung optimal eingestellt ist, hat man den verlängerten Nachhall eigentlich nur noch im Diskant bei den letzten gedämpften Tönen. Was aber durchaus ein Vorteil sein kann, da kein abrupter Übergang mehr zu den nicht gedämpften Tönen zu hören ist. Und wie Emmanuel schon treffend bemerkte, ist die Spielart durch die fehlende Dämpferfeder viel angenehmer... fühlt sich ein wenig mehr nach Flügel an... (die ja im Grunde auch allesamt Oberdämpfer sind :D)
Hier mal 2 Beispiele. Zum einen ein Ibach OD von 1927 und zum andern ein antikes Meistereck, ca 130 Jahre alt (mein persönlicher Liebling, da es neben einem wunderbaren "glockigen" Klang noch eine echte UnaCorda Funktion mit Mechanikverschiebung hat)
LG Georg



 
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