Nervosität /Vorspielen

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Piarose7

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Hallo,

wie ergeht es euch, wenn ihr jemandem was vorspielen sollt, sei es Verwandten oder Freunden usw...
Bestimmt müssen auch einige von euch hier richtige Auftritte geben, wie kämpft ihr gegen das Lampemfieber an?

Ich werd schon nervös, wenn ich nur zuhause jemandem was vorspielen soll und meine hände werden total nass, was nicht gerade das Spielen erleichtert :/
Mir gehen mögliche Gedanken durch, bloß keine Note verhauen, anstatt sich mal aufs Wesentliche, wie der Musik ein Leben einhauchen, zu konzentrieren :rolleyes: .. Vielleicht muss man einfach Erfahrung darin haben, was meint ihr?

Gruß
 
Erfahrung! Ja das ist es: Man lernt vorspielen durch vorspielen! Wie kommt man aber schrittweise dazu?

Nimm Dir jemand, bei dem es Dir am wenigsten ausmacht zuerst, oder setzte ein paar Puppen hin, die Dein Publikum sind.

Alternativ bzw. wenn das auch nicht geht, sprich vor jemand bis Dir das leicht fällt. Dann sprich vor mehreren Leuten, bis Dir das leicht fällt. Dann gehe wieder zum Klavier über. Spiele einer Person vor bis Dir das leicht fällt. Dann spiele zwei Personen vor, usw.

Wie übt man viel Publikum? Gehe in ein Kino, Konzert, Theater oder überall hin, wo viel Publikum versammelt ist. Stelle Dich vorne hin, ehe es los geht und schau ins Publikum. Stelle Dir vor, daß alle deinetwegen gekommen sind. Versuche die Aufmerksamkeit der Leute zu erhalten (ohne Späßchen). Mache das immer wieder und dehne den Zeitrahmen auf mindestens 30 Sekunden aus, bis es Dir nichts ausmacht, erwartungsvoll angestarrt zu werden. Du wirst draufkommen, daß Dich niemand fressen wird. (Es könnte ja sein, daß Du jemand suchst - in Wirklichkeit machst Du Deine Übung!)

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Dazu passt ja meine Frage hier: https://www.clavio.de/forum/klavierlehrer-forum/4625-schuelervorspiele-wichtig-6.html#post67396

Wenn du jeden Tag vorspielst, wird sich nach einiger Zeit ein Gefühl der Normalität einstellen. Das sollte allerdings nur soweit gehen, dass du nicht übermäßig nervös bist, die Anstachelung durch das Lampenfieber soll dadurch nicht verloren gehen, also ist übermäßiges, eben tägliches Vorspielen auch übertrieben, laut Gerhard Mantel.

Nur ist halt die Frage, ob es nicht doch sinnvoll ist, eine Zeit lang eine Art "Abhärtetraning" zu machen und vielleicht ein Leben lang unter geringerem Lampenfieber aber doch noch unter der stärkenden Wirkung des Adrenalins zu leiden bzw. es zu genießen.
 
Alternativ bzw. wenn das auch nicht geht, sprich vor jemand bis Dir das leicht fällt. Dann sprich vor mehreren Leuten, bis Dir das leicht fällt. Dann gehe wieder zum Klavier über. Spiele einer Person vor bis Dir das leicht fällt. Dann spiele zwei Personen vor, usw.

Wie übt man viel Publikum? Gehe in ein Kino, Konzert, Theater oder überall hin, wo viel Publikum versammelt ist. Stelle Dich vorne hin, ehe es los geht und schau ins Publikum. Stelle Dir vor, daß alle deinetwegen gekommen sind. Versuche die Aufmerksamkeit der Leute zu erhalten (ohne Späßchen).

Die Idee finde ich gut. Mich würde es interessieren, ob sie funktioniert.

@klaviermacher:
Um ein Publikum auf diese Art zu unterhalten, gehört meines Erachtens auch schon ganz viel Mut dazu. Vielleicht ist eine solche Aktion für den einen oder anderen gleichzusetzen mit derer des Vorspiels, sodass man seine Energie eben gleich fürs konkrete Vorspieltraining am Klavier verwenden kann.
Dennoch: Man sollte es ausprobieren.

Grüße, Madita
 
Die Idee finde ich gut. Mich würde es interessieren, ob sie funktioniert.
Ich habe das selbst gemacht und es ist ein gutes Training. Man haltets fast nicht aus am Anfang. Dann wird es immer besser. Wirklich! Niemand erschießt einem - wobei man solche Gefühle auch entwickeln könnte.

Versetze Dich ins Publikum. Da vorne steht wer und schaut. Sucht er jemand? Kommt jetzt was? Eine Ansage? Ein Vorprogramm? Niemand würde auf die Idee kommen irgendetwas zu der Person da vorne zu sagen. Da müsste es schon wirklich sehr, sehr still geworden sein - und selbst da bezweifle ich, das es jemand versuchen würde. Die Leute wären einfach nur gespannt und erwartungsvoll.

Um im Festspielhaus während der Pause das Klavier nachzustimmen, sollte man fähig sein, gut ein viertel des Publikums (die anderen sind draußen) auf diese Art zu kontrollieren. Ich habe diese Erfahrung. Ich kannte einen Kollegen, der hat nicht einmal mehr die Oktaven erwischt vor lauter Nervosität. Der arme Kerl!

Nein, wirklich, das ist eine gute Übung und sie funktioniert!

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Ich habe das gleiche problem, obwohl ich seit 8 jahren regelmässig vorspiele gebe, meine lehrerin hat mich von meinem ersten tag an vorspielen lassen da konnte ich gerade mal 5 töne. mein heutiger lehrer, den ich seit 4 jahren habe (wechsle bald) hat mich in großen konzertsäälen vor menschenmengen spielen lassen.
und TROTZDEM bin ich auch heute noch so nervös, dass mir die hände zittern. und das führt dazu, dass ich andauernd falsch spiele, daneben greife, und keinen ton treffe. obwohl mein lehrer sagt, das sei nicht das wichtigste, niemand könne fehlerfrei spielen, das würde keinen interessieren. ich spiele nicht schlecht, aber ich versaue mir meine auftritte mit meiner nervosität. ich spreche mir mut zu, habe auch keine angst vor den menschen, nur vor dem Verspielen.
was soll man machen, bin halt von natur aus ein sehr schüchterner mensch...
 
Meiner Meinung nach beginnt die Fähigkeit, gelassen und sicher vorzuspielen bereits beim täglichen Üben. Ich übe so, dass mir jederzeit jemand dabei zuhören könnte (auch ein Fachkundiger), ohne dass es mir etwas ausmacht. Auf diese Art gewöhne ich mich einerseits schon an den "Gedanken" (ihr wisst schon) und andererseits ist das bereits ein wunderbares Mittel, sich selbst zum sinnvollen Üben zu animieren. Wenn man immer das Gefühl hat, jemand könnte den Quatsch, den man gerade planlos und ohne Struktur vor sich hinklimpert, hören und beurteilen, ist man eher gewillt, seinen Verstand beim Üben einzusetzen.

Abgesehen davon versuche ich beim Spielen immer(!) richtig zu spielen. Richtig ist aber in dem Fall das, was ich vorher als richtig festlege. Also nicht unbedingt gleich die Endversion des ganzen Stückes. Außerdem übe ich immer mehr als nötig (z. B. eine Stelle rhythmisch anders, andere Betonungen, mit dem Metronom auf off-beats, im Schneckentempo, rasend schnell etc.) und ich übe auch das Vorspielen.

UND ich nehme mich immer wieder auf und höre mir anschließend (oft zeitversetzt) selber zu. Wenn man das ertragen kann, kann man sein Werk auch besser anderen zumuten und sich einschätzen.

Ach ja: und dann übe ich, an verschiedenen Stellen im Stück jederzeit einzusetzen. Wenn man die Sichterheit hat, kann man im Notfall an der entsprechenden Stelle oder später einsetzen, wenn man rausfliegt. Aber das braucht man dann eh selten, weil man ja bereits sehr sicher geworden ist und weniger nervös sein muss und einem dann einfach weniger (manchmal sogar nichts nennenswertes) passiert, aber ... irgendwas ist ja immer...
 
@mad83:
klingt alles sehr gut und diszipiniert, deine Übeherangehensweise!
Hast du Aufnahmen, wo man das Ergebnis dessen hören kann?

Stimme allem, was du geschrieben hast, 100% zu. Bei mir ist nur das Problem, dass ich längst nicht so diszpliniert bin, diese Herangehensweise immer durchzuziehen. Oft mach ich an den selben blöden Stellen dieselben blöden Fehler, wohlwissend, damit die Fehler zu manifestieren statt zu eliminieren.:mad:
 

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