Aber was soll das "um Erlaubnis fragen" bzw. das "Ankündigen" bringen. Ich spiel ja doch. Man kann es nicht jedem Recht machen.
Allerdings hab ich schon oft meine Mitbewohner im Treppenhaus gesprochen und da haben sie gefragt, ob ich es bin der spiele. Da hab ich geantwortet: "Ja, schön nicht wahr? Ich hoffe es bereitet Ihnen genausoviel Freude wie mir!"
Ich habe bewußt nicht danach gefragt ob es stört, weil ich kann es halt nicht ändern. Aber die Leute sagten dann auch von sich aus, dass sie es gut finden, dass ich Klavier spiele und dass ICH mich melden soll, wenn ich beim Spielen durch IHRE Lautstärke von beispielsweise Fernseher oder Musikanlage gestört werden.
Neulich hab ich meine Nachbarin an dem Tag getroffen, an dem ich die drei Schumann Lieder aufgenommen hab. Da hab ich kurz mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass ich gerade Aufnahmen mache und sie war ganz erschrocken und hat sich zigmal entschuldigt, weil sie an dem Tag Musik hörte und nun fürchtete, dies hätte meine Aufnahmen beeinträchtig. Dem war natürlich nicht so. Ich antwortete ihr, dass ich sie nie höre, weil das Klavier im hinteren Teil der Wohnung steht. Und dann meinte sie auch noch, dass ich es ihr um Himmels Willen sagen sollte, wenn sie mich beim spielen stört.
So ist es richtig! :D
Und gerade bei dieser Frau hat ich Bedenken, weil sie Anwältin ist.
Aber natürlich hat nicht jeder solche Nachbarn. Und wenn anders gesinnte Nachbarn erstmal sehen, dass man da im Haus rum rennt und jeden quasi um Erlaubnis fragt, bzw. um Verständnis, dann kommen sie erst Recht auf die Idee sich zu beschweren. Könnt ich mir vorstellen. Ich bin wirklich immer höflich, aber in diesem Punkt verzichte ich aus taktischen Erwägungen mal klammheimlich auf die Höflichkeit, auch wenn es nicht so 100% die feine Art ist. Aber man kennt sich im Haus auch nicht großartig. Hier wohnen 4 oder 5 Parteien. Und hier wohnen auch keine Leute die alt sind, oder krank, oder Nachtschicht haben oder so. Von daher ist es ja auch was anderes, sodass man hier auch nicht Rücksicht nehmen braucht.
Und ich sehe das auch nicht als Ruhestörung, sondern als Opfer, dass sie für die Musik bringen müssen. Ich finde Klavierspielen ist auch was anderes, als wenn jetzt der Fernseher auf einer Wahnsinnslautstärke läuft oder man Nachbarn hat die sich den ganzen Tag streiten.