Musiker von der Straße engagieren???

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Debbie digitalis

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3. Apr. 2009
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Hallo miteinander,

muss gerade den Grill für das Großfamilien-Abendessen beaufsichtigen und habe daher jetzt die Muße, ein neues Thema zu erstellen!

Meine Frage:
Kürzlich hat mir eine ganz entfernte Bekannte erzählt (die in einem riesengroßen Haus wohnt und öfters große Abendgesellschaften veranstaltet), dass sie für diese Zwecke regelmäßig Musiker von der Straße engagiere.

Sie geht wohl am Samstag regelmäßig (zumindest bei gutem Wetter) durch die Innenstadt und hört sich dabei gezielt die Straßenmusiker an. Dann wählt sie diejenigen aus, die ihr gefallen und engagiert sie. Die Musiker erhalten bei ihren Veranstaltungen das gute Essen, das sie auch ihren Gästen anbietet und nach dem Spielen auch noch Getränke. Bisher ist sie immer gut damit gefahren. Sie engagiert Musiker von Jazz bis Kammermusik.

Meine Frage:
Wie ist das ethisch zu beurteilen???

Einerseits hilft es den Straßenmusikern wohl und sie machen das gern - andererseits ist das irgendwie dennoch moralisch verwerflich???

LG

Debbie digitalis
 
Na also ehrlich gesagt finde ich, ein bisschen Gage muss schon rausspringen. Entweder, du bezahlst ihnen einen Festpreis oder sie dürfen selber das Hütchen aufstellen -- dann muss den Gästen das aber auch so verklickert werden, damit die ordentlich was reinwerfen. Kostenloses Essen + Getränke sollten trotzdem sein.
Wieviel du zahlst, hängt natürlich von Ort und Besucherzahl ab und auch von der Dauer.
 
Also ich finde es sehr fragwürdig, dass sie nicht wenigstens Bezahlung anbietet. Freunde von mir (sie Physikerin, er Informatiker) haben (zumindest früher) öfter auf der Straße gespielt (Geige und Cello), weil es ihnen Spaß gemacht hat, sie dadurch eine Gelegenheit hatten, vorzuspielen und dabei Leute zu freuen, und aber auch, weil natürlich ein paar Pfund extra in einer teuren Stadt wie London auch nicht unnütz waren. Sie hätten vielleicht bei einem solchen Angebot auch mitgemacht, weil sie es eben aus Freude gemacht haben. Trotzdem ist es fairer, wenigstens ein bißchen was dafür zu zahlen, finde ich.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Debbie

...andererseits ist das irgendwie dennoch moralisch verwerflich???

Jetzt stand ich wirklich auf dem Schlauch und habe mir hin und her überlegt, was daran verwerflich sein soll... als so selbstverständlich erachte ich es, dass diese Musiker jeweils eine Gage erhalten (engagieren enthält schliesslich das Wort Gage).
Das dem nicht so ist, hab ich erst nach den Antwort-Posts begriffen... :roll:

Lg, Nessie
 
Musiker von der Strasse, sind mehrheitlich Musikstudenten und Berufsmusiker. Viele finanzieren sich eine Reise oder müssen dazuverdienen.
Es ist der Anstand diese zu bezahlen und nicht nur mit Essen abzuspeisen, sie brauchen das Geld !!! wenn deine Bekannte schon die grand Dame spielen möchte soll sie auch bezahlen

Cordialement
Destenay
 
Wenn ´s keine Kohle, sondern nur etwas zu essen gibt, finde ich das ziemlich unanständig.

Der nächste Versuch wäre dann, ob die Musiker auch für nur ´ne Currywurst mit Fritten spielen.....
CW
 
... als Student bin ich mit meiner Freundin im Urlaub mit Querflöte und Gitarre per Interrail durch Europa getrampt.
Da haben wir in romantischer Verklärung versucht, unser Essen mit Straßenmusik zu finanzieren.
Viel haben wir nie verdient.:p
Damals hätten wir uns über eine spontane Einladung zum Essen gefreut und dafür gerne musiziert.

Andererseits finde ich es schäbig, nach LiveActs auf der Straße Ausschau zu halten und diese "nach Gutsherrenart" mit mit Naturalien abzuspeisen.
Ich denke, es ist anständig zu fragen, ob sie bereit wären, für den "Stundenlohn der Straße" privat zu spielen.
Das freie Essen und Trinken käme dann als Anerkennung (selbstverständlich) obendrauf.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielleicht haben wir (bis auf Nessie) die Geschichte ja doch falsch verstanden? Debbie schreibt ja nicht eindeutig, dass sie nichts kriegen. Aber was wäre dann daran moralisch fragwürdig?
 
Natürlich kriegen die keine Bezahlung - sonst macht Debbies Frage nach der moralischen Verwerflichkeit ja gar keinen Sinn.

Es ist, kurz gesagt, ein widerliches Verhalten: Geiz und Ausbeutung, und dann noch stolz darauf sein, weil "die Jungs ja eine Auftrittsmöglichkeit hatten und SOGAR das richtige Gäste-Essen essen durften".

Ich spucke aus vor dieser Frau,von der Debbie berichtet.

LG,
Hasenbein
 

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Es ist, kurz gesagt, ein widerliches Verhalten: Geiz und Ausbeutung, und dann noch stolz darauf sein, weil "die Jungs ja eine Auftrittsmöglichkeit hatten und SOGAR das richtige Gäste-Essen essen durften".
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Ich spucke aus vor dieser Frau,von der Debbie berichtet.

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d´accord

(2)
...also das ist es fast schon wert, sich zu wünschen, du seiest da geladen und irgendwer machte ein Handy-Video von dieser drastischen Szene :D:D:D ....hätte nicht genügt, zu sagen, dass du solches Getue verachtest?
 

Hm, also es scheint ja, dass sie das öfter macht. Warum sollten so viele Musiker das denn freiwillig machen? Mittlerweile tendiere ich eher zu der Annahme, dass wir es falsch verstanden haben und sie doch was kriegen, aber vielleicht findet Debbie, dass es moralisch fragwürdig ist, weil sie nicht viel kriegen / weniger als angemessen?
 
Deeeeeebbiiiiiieeee! Klärung der Sachlage bittebitte!!! :shock:

Lg, Nessie
 
..wenn sichergestellt ist, dass sie es gern machen, stellt sich die Frage nach der Verwerflichkeit doch nur, wenn Andere (Zuhörer??) zu Schaden kommen!

Nicht wirklich, wenn es sich um Berufsmusiker handelt. Ich mache meinen Job auch gerne und trotzdem werde ich anständig dafür bezahlt. Das ist gut so und auch notwendig, wovon sollte ich sonst leben? Ohne Bezahlung setze ich meine berufliche Qualifikation nur für sehr gute FreundInnen ein. Wenn ich ein kleines Klavierkonzert gebe mache ich das natürlich kostenlos, aber da bin ich ja auch ganz deutlich Amateur. Für meine ehrenamtlichen Tätigkeiten gilt das gleiche.
 
Veilleicht hat Debbie digitalis hier was verschwiegen möglich wäre es.!
Das die DAME die in einem riesengroßen Haus wohnt und öfters große Abendgesellschaften veranstaltet, sich für diese Zwecke regelmäßig KNACKIGE Musiker von der Straße engagiert. :D
Die Frage von Debbie Digitalis:
Wie ist das ethisch zu beurteilen???
Einerseits hilft es den Straßenmusikern wohl und sie machen das gern - andererseits ist das irgendwie dennoch moralisch verwerflich???

Solange die Musiker ihren Spass daran haben und sie zu diesem Zwecke nicht mit dem Lasso eingefangen wurden , ist es nicht verwerflich :p

Cordialement
Destenay
 
Doch, es IST verwerflich. Selbst wenn die Musiker so blöd sind, für lau zu spielen, hat man das gefälligst nicht auszunutzen, sondern ihnen trotzdem eine Gage zu bezahlen, egal ob sie sie fordern oder nicht.

Peng, aus.

Aber wahrscheinlich gibt die Olle ihrer Putzfrau auch nur 5 Euro die Stunde...

LG,
Hasenbein
 

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