Mozart Fantasie d-moll KV397

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Hans Borjes

Hans Borjes

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18. Mai 2008
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Hallihallo,

es ist zwar noch nicht vollständig erarbeitet, aber ich möchte trotzdem schonmal offiziell bekanntgeben, daß ich meine Mozart-Phobie überwunden habe :D



Von der vierten Seite wird mich meine KL nicht mehr lange abhalten können...

Anregungen sind gerne willkommen, außer Hochgeschwindigkeitsplädoyers :evil:

Gruß, Hans
 
Schade, beim Aufsuchen des Links stürzt mein Rechner immer ab...:o Wäre es möglich, das mp3 ins Forum hochzuladen?
 
Hallo Dimo,

ich habs ja geahnt, daß eine Datei mit variabler Bitrate Probleme machen wird. Deinen Rechner wollte ich aber nicht attackieren. Also hab ich die Datei nochmal neu codiert und auf dem Server ersetzt, diesmal wieder mit fester Bitrate bei 192kBit/s. Klappt das besser?

Mein Windows-PC im Büro hat alles klaglos wiedergegeben.

Grüße, Hans

P.S.: Welchen Player hast Du benutzt?
 
Also hab ich die Datei nochmal neu codiert und auf dem Server ersetzt, diesmal wieder mit fester Bitrate bei 192kBit/s. Klappt das besser?
Ja, danke:cool:

Quicktime.

Im Adagio-Teil finde ich schon sehr schön, wie Du die Melodie hervorhebst.:)
Meine Anregung: In meinen Augen wirkt die Dramatik der Fantasie noch besser, wenn alle Pausen mindestens so lang wie notiert ausgehalten werden.

PS: ...und wenn die Gegensätze zwischen piano und forte noch deutlicher herausgehoben werden.:cool:
 
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Hi Hans,

ich finde, Du hast den Umgang mit dem Pedal allgemein sehr verbessert.
Und Du bringst dein Geflügel zum Singen. Das ist sehr schön.:p

Wenn ich noch einen Tipp bescheiden kundtun darf, dann würde ich versuchen, die unterschiedlichen Abschnitte/Teile charakterlich abzusetzen. Der Adagio-Teil ist sehr schön. Dagegen könnte man zum Kontrast im nächsten Teil wenig Pedal benutzen. Und in der linken Hand die Begleitung mehr absetzen.

Wie immer, wenn Dir nicht zusagt, was ich schreib, dann ab in den Müll damit.;)

LG
violapiano
Die grad versucht, den Chopin Walzer aufzunehmen, aber nicht fehlerfrei hinkriegt...:confused::rolleyes:
Den darfst du dann auch gerne mit deinem Kommentar versehen.
 
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Die grad versucht, den Chopin Walzer auszunehmen, aber nicht fehlerfrei hinkriegt...

Autsch! Das klingt nach Schlachthof... :rolleyes: :p


@Hans
Dein Spiel klingt sehr schön. Ganz besonders fällt mir auf, wie du bereits nach einem Jahr Unterricht eine unerhörte Gesanglichkeit (wie Violapiano ja schon gesagt hat) in deiner Musik hast. Es klingt so, als ob du dich um dein "Baby" d-Moll-Fantasie sehr sorgsam und behutsam kümmerst. Es kommt beim Hören irgendwie so ein warmes Gefühl auf... :rolleyes: Natürlich sind die Läufe noch nicht schnell und noch zu ungleichmäßig, aber da kommst du auch noch hin.

Eine Bemerkung zum Beginn: ich vermisse etwas die Struktur bei den Triolen am Anfang. Das heißt, ich höre nicht, was das für Figuren sind, also ob es Triolen sind oder einfache Achtel oder Vierer-Gruppen. Vielleicht vermisse ich diese Struktur auch nur, weil ich weiß, dass es Triolen sind. ;) Aber es könnte fürs unmittelbare Verstehen des Gehörten hilfreich sein, die Triolen entsprechend ganz leicht zu betonen, so dass sie als das, was sie sind, erkennbar werden.

Bei mir hat übrigens dein VBR-mp3 gut funktioniert (ich benutze Winamp).

Grüße von
Fips
 
äh- Scheibe..... :oops:

Das ist ja ein brutaler Verschreiber.:D

Ich würde nie Chopin ausnehmen. Liebevoll aufnehmen auf MP3 und ins Herz.:kuss:

ohje, wird ja immer schlimmer: erst rede ich vom Ausnehmen des Herrn Chopin, dann vom Herz... ich schreib lieber nix mehr heut. ;)
 
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Vielen Dank erstmal für die vielen Anregungen!

Im Adagio-Teil finde ich schon sehr schön, wie Du die Melodie hervorhebst.
Da hat meine KL auch großen Wert drauf gelegt und emsig mit mir dran gearbeitet. Das muß ich mal an sie zurückkoppeln.
Meine Anregung: In meinen Augen wirkt die Dramatik der Fantasie noch besser, wenn alle Pausen mindestens so lang wie notiert ausgehalten werden.
Tja, ganz oben auf der Liste meiner Notenlesedefizite steht immer noch die Zeitachse, und die Pausen gehören dazu. Irgendwie übersehe ich so viele Details...
PS: ...und wenn die Gegensätze zwischen piano und forte noch deutlicher herausgehoben werden.:cool:
Auch das hat meine KL mit mir geübt. Auf ihrem Flügel scheint es etwas besser zu klappen, aber warum nur?
ich finde, Du hast den Umgang mit dem Pedal allgemein sehr verbessert.
Und Du bringst dein Geflügel zum Singen. Das ist sehr schön.:p
Dein Spiel klingt sehr schön. Ganz besonders fällt mir auf, wie du bereits nach einem Jahr Unterricht eine unerhörte Gesanglichkeit (wie Violapiano ja schon gesagt hat) in deiner Musik hast. Es klingt so, als ob du dich um dein "Baby" d-Moll-Fantasie sehr sorgsam und behutsam kümmerst. Es kommt beim Hören irgendwie so ein warmes Gefühl auf... :rolleyes:
Das unglaubliche daran ist für mich, daß mich Mozart vorher nicht besonders angesprochen hat. Danke!
Wenn ich noch einen Tipp bescheiden kundtun darf, dann würde ich versuchen, die unterschiedlichen Abschnitte/Teile charakterlich abzusetzen.
Ich weiß, was Du meinst. Das ist wohl deshalb schwer, weil besonders viel Kontrolle vonnöten, orakel ich mal.
Der Adagio-Teil ist sehr schön. Dagegen könnte man zum Kontrast im nächsten Teil wenig Pedal benutzen. Und in der linken Hand die Begleitung mehr absetzen.
Begleitung absetzen meint, deutlicher durchhören lassen? Welchen nächsten Teil meinst Du genau? In meiner Ausgabe geht der Adagio-Teil von T12-T33.
Natürlich sind die Läufe noch nicht schnell und noch zu ungleichmäßig, aber da kommst du auch noch hin.
Das mit der Geschwindigkeit stimmt natürlich. Ganz zu Anfang habe ich versucht, die Geschwindigkeit relativ schnell zu steigern. Das Ergebnis war, daß meine Hände oft gestolpert und "hingefallen" sind. Aber auch ohne Grätsche klang es unschön. Also habe ich erstmal versucht, die Läufe spielerischer aufzufassen und zu gestalten. Vielleicht sollte ich die Gestaltung nicht übertreiben, weil dann ja automatisch Ungleichmäßigkeit entsteht.
Eine Bemerkung zum Beginn: ich vermisse etwas die Struktur bei den Triolen am Anfang. Das heißt, ich höre nicht, was das für Figuren sind, also ob es Triolen sind oder einfache Achtel oder Vierer-Gruppen. Vielleicht vermisse ich diese Struktur auch nur, weil ich weiß, dass es Triolen sind. ;) Aber es könnte fürs unmittelbare Verstehen des Gehörten hilfreich sein, die Triolen entsprechend ganz leicht zu betonen, so dass sie als das, was sie sind, erkennbar werden.
Bei Takt 1-6 muß also jeweils die erste Hälfte des Taktes 50% schneller gespielt werden, richtig? Im Urtext stehen leider nur im ersten Takt die kursiven Triolendreien. Von der Struktur her würde ich denke, daß die bis Takt 6 gelten. Ab Takt 7 sind es dann keine Triolen mehr, ja?

Gruß, Hans
 
Das mit der Geschwindigkeit stimmt natürlich. Ganz zu Anfang habe ich versucht, die Geschwindigkeit relativ schnell zu steigern. Das Ergebnis war, daß meine Hände oft gestolpert und "hingefallen" sind. Aber auch ohne Grätsche klang es unschön. Also habe ich erstmal versucht, die Läufe spielerischer aufzufassen und zu gestalten. Vielleicht sollte ich die Gestaltung nicht übertreiben, weil dann ja automatisch Ungleichmäßigkeit entsteht.

Es ist auf jeden Fall besser, wenn du das langsam übst und nur so schnell spielst, wie du es ohne dich unsicher zu fühlen kannst. Die eigenen Grenzen schon erweitern, aber nur in dem Tempo, in dem du noch gut mitkommst! Ich hab meine Bemerkung nicht so gemeint, dass du eigentlich schon schneller sein müsstest.

Bei Takt 1-6 muß also jeweils die erste Hälfte des Taktes 50% schneller gespielt werden, richtig?

Ich weiß schon, was du mit "50% schneller" meinst, aber ich würde das nicht so denken. Denk einfach, dass auf einen Grundschlag drei Noten statt zwei kommen. Der Takt ist ein 4/4-Takt, d.h. es gibt 4 Grundschläge pro Takt. Auf jeden Grundschlag bzw. jedes Viertel kommen am Anfang der Fantasie drei Noten. Es ist besser, das so zu empfinden: 1-2-3.....1-2-3.....1-2-3.....1-2-3 (also in vier Dreiergruppen, eine pro Grundschlag) als zu denken: "Hier muss ich 50% schneller spielen". Also immer den Grundpuls beim Spielen mitfühlen und die Verteilung und Geschwindigkeit der Noten daran orientieren.

Im Urtext stehen leider nur im ersten Takt die kursiven Triolendreien. Von der Struktur her würde ich denke, daß die bis Takt 6 gelten. Ab Takt 7 sind es dann keine Triolen mehr, ja?

Es wird oft so gemacht, dass die 3en über den Triolen nur am Beginn notiert werden, wenn es danach nach demselben Prinzip weitergeht. So lange in den nachfolgenden Takten an denselben Stellen im Takt Triolen und keine anderen Noten vorkommen, wird die 3 weggelassen. Das ist auch hier der Fall.

Triolen sind es aber nicht nur bis T. 7, sondern bis inklusive T. 10! Du kannst das erstens an der Anzahl von Noten pro Takt erkennen. Am besten ist das in T. 10 sichtbar. Hier stehen in der rechten Hand zwölf Noten. Da es ein 4/4-Takt ist, musst du diese zwölf durch vier teilen, wenn du wissen willst, wie viele Noten auf ein Viertel kommen. 12 : 4 = 3 , also drei Noten pro Viertel = Triole.
Zweitens kannst du es an der Art des Notensatzes erkennen. Es sind immer drei Noten mit einem Balken zusammengefasst. Wenn es Achtel wären, dann wären zwei oder vier Noten zusammengefasst. So aber wird auch grafisch deutlich gemacht, dass es sich um Triolen handelt.
Eine Besonderheit gibt es dabei: In den ersten sechs Takten der Fantasie siehst du, dass jeweils auf dem zweiten Viertel die erste Triolen-Note pausiert (in der rechten Hand). Es steht dort eine Achtelpause und zwei mit einem Balken verbundene Achtel, die gemeinsam eine Triole ergeben. Hier beginnt der Balken quasi imaginär bereits bei der Pause. Die beiden Achtel sind deshalb nicht mit normalen Achteln zu verwechseln, sondern müssen zusammen mit der Pause als eine Triole gelesen werden.

Schau dir vielleicht diese Grafik noch einmal an, da hatte ich es schon mal eingezeichnet: Triolenaufteilung in Mozarts d-Moll-Fantasie (besonders meine Einzeichnungen in T. 3).

Grüße von
Fips
 
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Hallo Hans,

ich wollte einfach sagen, versuch mehr Kontraste reinzuringen. Wann immer charakterlich unterschiedliche Stellen auftauchen, versuch sie abzusetzen voneinander.
Das kann sein durch die Tempobezeichnung, durch die Phrasierung, durch legato-staccato-Kontrast, gesaglich oder farblos/trocken spielen, weich oder hart......

Ich hab die Noten nicht, die Fantasie ist aber bekannt.

Aber sicher kann das deine KL besser mit Dir üben.

LG
violapiano
 
Es ist auf jeden Fall besser, wenn du das langsam übst und nur so schnell spielst, wie du es ohne dich unsicher zu fühlen kannst. Die eigenen Grenzen schon erweitern, aber nur in dem Tempo, in dem du noch gut mitkommst! Ich hab meine Bemerkung nicht so gemeint, dass du eigentlich schon schneller sein müsstest.
Mit dieser Lernstrategie macht es auch eindeutig mehr Spaß. Keine Sorge, ich habs auch nicht so aufgefaßt. ;)
Also immer den Grundpuls beim Spielen mitfühlen und die Verteilung und Geschwindigkeit der Noten daran orientieren.
Ich werd mir dann mal den Grundschlag in die Noten einzeichnen und hören, ob es hilft.
Es wird oft so gemacht, dass die 3en über den Triolen nur am Beginn notiert werden, wenn es danach nach demselben Prinzip weitergeht. So lange in den nachfolgenden Takten an denselben Stellen im Takt Triolen und keine anderen Noten vorkommen, wird die 3 weggelassen. Das ist auch hier der Fall.
Da bin ich ja froh, daß hier nicht noch Faulenzer verwendet werden. Im Jazz hätte man wahrscheinlich in Takt 2,4,6 einfach ein Prozentzeichen notiert.
Triolen sind es aber nicht nur bis T. 7, sondern bis inklusive T. 10!
Das ist aber unfair. :-?
Du kannst das erstens an der Anzahl von Noten pro Takt erkennen. Am besten ist das in T. 10 sichtbar. Hier stehen in der rechten Hand zwölf Noten. Da es ein 4/4-Takt ist, musst du diese zwölf durch vier teilen, wenn du wissen willst, wie viele Noten auf ein Viertel kommen. 12 : 4 = 3 , also drei Noten pro Viertel = Triole.
Zweitens kannst du es an der Art des Notensatzes erkennen. Es sind immer drei Noten mit einem Balken zusammengefasst. Wenn es Achtel wären, dann wären zwei oder vier Noten zusammengefasst. So aber wird auch grafisch deutlich gemacht, dass es sich um Triolen handelt.
So dachte ich mir das auch und habe meine KL gefragt, ob denn die Dreiernoten in der Schumann'schen Träumerei auch Triolen sind. Sie sagte: "Nein, eine Triole ist es nur, wenn eine kursive Drei darüber steht."
Eine Besonderheit gibt es dabei: In den ersten sechs Takten der Fantasie siehst du, dass jeweils auf dem zweiten Viertel die erste Triolen-Note pausiert (in der rechten Hand). Es steht dort eine Achtelpause und zwei mit einem Balken verbundene Achtel, die gemeinsam eine Triole ergeben. Hier beginnt der Balken quasi imaginär bereits bei der Pause. Die beiden Achtel sind deshalb nicht mit normalen Achteln zu verwechseln, sondern müssen zusammen mit der Pause als eine Triole gelesen werden.

Schau dir vielleicht diese Grafik noch einmal an, da hatte ich es schon mal eingezeichnet: Triolenaufteilung in Mozarts d-Moll-Fantasie (besonders meine Einzeichnungen in T. 3).
Genau. Deine Erklärung hatte schon wieder hervorgeholt. Aber es wird mir erst jetzt klar, daß mein Ansatz mit 50% schnellerer zweiter Takthälfte nicht simmen kann. Schon im ersten Takt ist auch die dritte und vierte Dreiergruppe eine Triole, obwohl es nicht drüber steht. Ich finde es gemein, daß man erst rechnen muß, um herauszubekommen, was gemeint ist. *seufz*

Danke für Deine geduldigen Erklärungen. Vielleicht erleuchtet es ja noch jemanden im Forum.
 

Anregungen sind gerne willkommen, außer Hochgeschwindigkeitsplädoyers :evil:

Gruß, Hans



Also erstmal großes Lob: du spielst die Fantasie ausgesprochen klangschön und einfühlsam!

Man könnte sich mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, was unter dem Begriff Fantasie zu verstehen ist. Ich würde sagen, es ist eine Art aufgeschriebene Improvisation. Es gibt Teile sehr unterschiedlichen Charakters und es gibt Überleitungsteile. Man könnte das ganze auch als eine Opernszene auffassen.

Takte 1-11 eine Art Ouvertüre, düstere, geheimnisvolle Grundstimmung

Takte 12-19 ein verängstigtes Kind, zaghaft, weinerlich

Takte 20-22 ein "Herrscher" tritt auf

Takt 23-27 Das Kind bekommt noch mehr Angst und will fliehen

Takt 28 lange Pause - was nun???

Takt 29 - 33 Der Spuk scheint vorbei, das Kind ist wieder allein und jammert

Takt 34 Eine Geistererscheinung

etc. etc.

Man sollte insbesondere die Kontraste in Tempo und Lautstärke sehr deutlich herausarbeiten. Also da, wo forte steht, auch wirklich forte spielen (ohne daß es hart klingt) Ab Takt 23 schnelleres Tempo. Es steht zwar kein Tempowechsel da, aber aus dem nervösen Charakter der Stelle ergibt sich das schnellere Tempo zwangsläufig. Im Takt 26 steht: cresc. f p
also sehr starkes crescendo auf das 7. Taktachtel hin, dann schlagartig wieder leise, im nächsten Takt wieder genauso
Den Presto-Lauf (Takt 34) so schnell wie möglich, ruhig auf beide Hände verteilen. Ob er laut oder leise zu spielen ist, geht aus den Noten nicht hervor.

Okay, das waren mal einige Anregungen für den Anfang. Hochgeschwindigkeitsplädoyer nur für die Presto-Läufe! :D
 
Ich finde es gemein, daß man erst rechnen muß, um herauszubekommen, was gemeint ist. *seufz*

Nur noch mal zur Erinnerung:
Rechnen musst du nicht, wegen der grafischen Aufteilung der "Achtel" in Dreiergruppen mit Querbalken. Wie Fips schon sagte ist das in einem 4/4-Takt ein DEUTLICHES Anzeichen für Triolen. Ansonsten wären nur 2 oder 4 (echte) Achtel mit einem Querbalken verbunden (wenn keine Pausen dabei sind).

Ich such grad nach nem Beispiel in der Fantasie, aber da sind viele Pausen immer dabei :D

Das ganze Adagio hat z.B. wieder normale Achtel. Eine (übliche) Vierergruppe ist dort in Takt 9-10 des Adagios (das müsste insgesamt Takt 20-21 sein) in der rechten Hand zu sehen.

Man kann also schon auch ohne zu rechnen erkennen, was gemeint ist.
Das erste Auftreten einer Triole ist aber MEIST mit einer 3er-Klammer gekennzeichnet.

Lieben Gruß und noch viel Freude beim Spielen
Marina (die diese Fantasie auch schonmal gespielt hat)
 
Du hast immer schöne Bilder, Haydnspaß.:p Ich glaub das hilft sehr, so änlich geh ich das auch an. Ich versuche mir immer einen emotionalen Untertext zu basteln.

LG
violapiano

Also erstmal großes Lob: du spielst die Fantasie ausgesprochen klangschön und einfühlsam!

Man könnte sich mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, was unter dem Begriff Fantasie zu verstehen ist. Ich würde sagen, es ist eine Art aufgeschriebene Improvisation. Es gibt Teile sehr unterschiedlichen Charakters und es gibt Überleitungsteile. Man könnte das ganze auch als eine Opernszene auffassen.

Takte 1-11 eine Art Ouvertüre, düstere, geheimnisvolle Grundstimmung

Takte 12-19 ein verängstigtes Kind, zaghaft, weinerlich

Takte 20-22 ein "Herrscher" tritt auf

Takt 23-27 Das Kind bekommt noch mehr Angst und will fliehen

Takt 28 lange Pause - was nun???

Takt 29 - 33 Der Spuk scheint vorbei, das Kind ist wieder allein und jammert

Takt 34 Eine Geistererscheinung

etc. etc.

Man sollte insbesondere die Kontraste in Tempo und Lautstärke sehr deutlich herausarbeiten. Also da, wo forte steht, auch wirklich forte spielen (ohne daß es hart klingt) Ab Takt 23 schnelleres Tempo. Es steht zwar kein Tempowechsel da, aber aus dem nervösen Charakter der Stelle ergibt sich das schnellere Tempo zwangsläufig. Im Takt 26 steht: cresc. f p
also sehr starkes crescendo auf das 7. Taktachtel hin, dann schlagartig wieder leise, im nächsten Takt wieder genauso
Den Presto-Lauf (Takt 34) so schnell wie möglich, ruhig auf beide Hände verteilen. Ob er laut oder leise zu spielen ist, geht aus den Noten nicht hervor.

Okay, das waren mal einige Anregungen für den Anfang. Hochgeschwindigkeitsplädoyer nur für die Presto-Läufe! :D
 
Takt 23-27 Das Kind bekommt noch mehr Angst und will fliehen

Ich tue es nur ungern, möchte Dir aber doch mit aller Vorsicht und Zurückhaltung widersprechen. So detailliert Mozart in der Fantasie mit Spielanweisungen gewesen ist, so hätte er einen Tempowechsel sicherlich notiert. Zudem bezweifle ich, daß ein schnelleres Tempo hier die Spannung und Dramatik erhöht. Das Gegenteil scheint mir der Fall zu sein: Die Passage gerät dann in den meisten Fällen nur hektisch. Ich gebe allerdings zu, daß die überwiegende Zahl der Pianisten das Tempo hier anzieht (wahrscheinlich, weil "es alle anderen auch so machen"). Wie sagte schon Gustav Mahler sinngemäß: "Tradition ist nur eine Ausrede für Schlamperei."

Hallo Wolfgang,

Du hast natürlich Recht, man sollte es eigentlich nicht.

Ich habe allerdings eine Schülerin, die ab diesem Takt auch ein schnelleres Tempo nahm, ohne daß ich es ihr sagte. Ich wollte es ihr schon verbessern, machte es aber nicht, denn dieses etwas schnellere Tempo ab diesen Takten klang dermaßen gut bei!

Es klang auf keinen Fall nur hektisch bei ihr, sondern diese Achtel mit den Achtelpausen und der Artikualtion waren ganz sauber bei ihr gespielt, ohne daß sie lauter (außer bei den cresc.-Stellen, ist klar), oder verkrampft wurde, und alles war noch immer ganz kontroliert bei ihr, was sie spielte. Achtel und Achtelpausen wurden rhythmisch ganz genau eingehalten. Sonst hätte ich das ohnehin nicht erlaubt.

Als Schlamperei, würde ich das nicht bezeichnen, wenn die Stelle nach einem etwas schnellerem Tempo schreit. Schlampig kann es dann nur werden, wenn man es nicht in einem schnelleren Tempo sauber spielen kann.

Deshalb möchte ich Haydnspaß, was diese Stelle angeht, nicht ganz widersprechen, wenn man es von der musikalischen Seite betrachtet, kann er nämlich Recht haben, egal ob Mozart eine Tempoveränderung notierte oder nicht.

Aber natürlich möchte ich Dir auch nicht widersprechen: Wenn keine Tempoveränderung bei Mozart steht, sollte man es eigentlich nicht machen.
Hier habe ich es meiner Schülerin trotzdem erlaubt. :p

Liebe Grüße, Mario
 
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Hallo! Ich habe die D-moll auch schon gespielt. Als ich ca. 10 Jahr alt war.
Habe aber schon mit 6 Jahren angefangen Klavier zu spielen.

Allgemein würde ich sagen, wirklich sehr schöner, zarter Klang. Aber an manchen Stellen könnte es lauter sein und mehr den Drang nach oben haben.
Außerdem würde ich das alles fast im Doppelten Tempo spielen.

Die Läufe sogar 4-mal so schnell!

Aber sonst ist es eigentlich gut;)

Mikifan
 
Warum??? Ich finde das ganze Stück ist im langsamen Tempo nur so ein Brei, der sich wie ein Kaugummit in die Länge zieht. Im schnelleren Tempo kann man viel mehr zeigen und es wirkt auch labhafter, reeler und kommt beim Zuhörer (vorallem bei nicht so interessiertem Publikum) vieeel besser an.
Das ist natürlich meine persönlich Meinung!! Aber wenn ich mal Zeit habe, werde ich einen Teil in schnellern Tempo aufnehem, so wie ich es spielen würde. Dann könnt ihr euch ja selber ein Bild machen

Mikifan
 
Im schnelleren Tempo kann man viel mehr zeigen...
...
Aber wenn ich mal Zeit habe, werde ich einen Teil in schnellern Tempo aufnehem, so wie ich es spielen würde. Dann könnt ihr euch ja selber ein Bild machen
Bitte mach das, Mikifan. Es würde mich wirklich interessieren. Ich selbst spiele ja erst seit einem Jahr, könnte bei schnellerem Tempo gewiß nicht mehr zeigen und schrieb deshalb eingangs
Anregungen sind gerne willkommen, außer Hochgeschwindigkeitsplädoyers :evil:
Was hab ich mir dabei nur gedacht?

Grüße, Hans
 

Ja, das würde mich auch mal interessieren.:floet:

Hans, ich bin stark beeindruckt. Mir gefällt, wie du die Fantasie gespielt hast und ich habs mir gleich zweimal angehört. Mach dir bloß keinen Stress wegen des Tempos, mir erscheint es vollkommen okay so, wie du es spielst. Wer es schneller möchte, soll es halt schneller spielen. Vllt. ein Tip zum Seiten umblättern: ich habe in meine Notenbücher bei den mehr-als-zwei-seitigen Stücken beim Spielen die mittleren Seiten aufgeklappt. Die äußeren Seiten hab ich kopiert und mit Klebestreifen ins Buch geklebt, so dass ich 3 bis 5 Seiten problemlos auf den Notenständer bekomme. Oder aber du kopierst alles und klebst es mit Klebestreifen zieharmonikaartig zusammen, das sollte für den Eigengebrauch wohl nicht gegen das Urheber-Recht verstoßen.

Liebe Grüße,
8f2d
 

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