Meronom für asymetrische Taktarten

motz-art

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Ich quäle mich z.Z. an Prokvieffs 7. Sonate rum. Das Finale im 7/8 Takt zwingt mein Metronom in die Knie. Circa 300 Schläge pro Minute gehen halt nicht. Bei der Handy App macht einen das wahnsinnig.
Man benötigte eigentlich mal ein Metronom, dass einen Dreier Takt in der Form 1/4 + 1/4 punktiert + 1/4 schlägt.
Kennt jemand so was?
 
Habe ich jetzt etwas gelernt oder wurde ich nur verwirrt?
Wenn ich ein asymetrisches Meronom brauche, nehme ich einen Drumputer mit Hydrogen!
? ? ?

Gruß cm
 
Habe ich jetzt etwas gelernt oder wurde ich nur verwirrt?
Wenn ich ein asymetrisches Meronom brauche, nehme ich einen Drumputer mit Hydrogen!
? ? ?

Gruß cm

hi Caligulaminix,

am Besten kaufst du dir natürlich ein asymmetrisches Metronom. Vor Weihnachten sind die aber oft ausverkauft.:p

Da hilft Hydrogen sehr wahrscheinlich.
Bei geeignetem Raster gibt es praktisch keinen Rhythmus der nicht (ggf. ternär/binär überlagert und etwas Mathematik) dargestellt werden kann.

Dazu nimmt man nicht das ganze Drumkit; das Stick-Geräusch und ein Cowbell auf die 1 tut es schon.

Aber vielleicht habe ich die Frage falsch verstanden?

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Handy-App für Android: Tap Metronome Pro.

Kann zwar nur bis zu 8 Schläge pro Takt (die auf "Klick" oder "Stumm" geschaltet werden können), aber reicht dann ja für obigen Zweck vollkommen aus.

Einfach 7 Schläge einstellen und Schläge 1,3 und 6 auf "Klick" schalten.

LG,
Hasenbein
 
Ich rate allerdings dazu, das Stück ohnehin anders zu erarbeiten.

Nämlich langsam ohne Metronom, bis man den Takt wirklich fühlen kann.

Und dann sollte das Beschleunigen auf das wirkliche Tempo nicht mehr so ein Problem sein.

Mit Sicherheit ist das Problem des Threaderstellers zu frühes Zu-Schnell-Spielen.
 
Ich quäle mich z.Z. an Prokvieffs 7. Sonate rum. Das Finale im 7/8 Takt zwingt mein Metronom in die Knie. Circa 300 Schläge pro Minute gehen halt nicht. Bei der Handy App macht einen das wahnsinnig.
Man benötigte eigentlich mal ein Metronom, dass einen Dreier Takt in der Form 1/4 + 1/4 punktiert + 1/4 schlägt.
Kennt jemand so was?

Lieber motz-art,

hast du denn schon einmal andere Stücke in ungeraden Takten gespielt oder ist das für dich Neuland? Ich frage das deshalb, weil ehrlich gesagt dieses Stück in der Regel andere Probleme als die Taktart und die zugehörigen Taktschwerpunkte hat. :)

Bartoks Tänze im bulgarischen Rhythmus (Mikrokosmos 6) sind z.B. eine ganz gute Vorbereitung, wenn auch der 7/8- Takt, der im 2. Tanz vorkommt, leider die Schwerpunkte 2-2-3 hat und nicht wie hier 2-3-2. Die Beschäftigung und das Hören solcher Musik ist sinnvoll. Hier noch weitere links:

Septuple meter - Wikipedia, the free encyclopedia

Unser Forumsmitglied partita hat mal Ligetis Etüde 'Fanfares' eingespielt (unter "Einspielungen" zu finden), die zwar einen 8/8-Takt hat (3-2-3), aber wie auch die anderen Etüden hörenswert ist. Auch hat sie mal afrikanische Musik verlinkt, die sehr polyrhythmisch ist.

Ich würde also nicht gleich ein so schweres Stück wie die 7. Sonate spielen, wenn ich nicht schon Erfahrung mit Stücken mit ungeraden Takten hätte.

Ansonsten kann man Übungen und kleine Improvisationen im 7/8-Takt erfinden:

z.B. könntest du links

'B B 'B B B 'B B | ..... spielen mit jeweils dem 5. Finger ('B) und dem Daumen (B). Dann mit rechts auf b immer die Taktschwerpunkte dazu, also immer, wenn der 5. Finger spielt (Viertel, punktierte Viertel, Viertel). So bekommt man ein Gefühl für den Puls. Ich halte überhaupt nichts davon, dieses Stück mit Metronom zu spielen mit dem Ziel, die Taktart verstehen, fühlen und realisieren zu können. Man muss die Schwerpunkte fühlen lernen und man sollte auch spüren, wenn Synkopen gegen den Takt komponiert sind wie z.B. gleich im ersten Takt der zweite Akkord in der rechten Hand. Das klappt nicht mit einem in Achteln laufenden Metronom.

Solche Übungen kann man dann erweitern, am günstigsten mit Material aus dem Stück und sich so allmählich an die Taktart etc. gewöhnen.

Ich schließe mich auch absolut hasenbein an, der sagt, dass das langsame Üben sehr wichtig ist!

Liebe Grüße und viel Erfolg!

chiarina
 
Ich habe durchaus Erfahrung mit Stücken im 7/8 Takt und der Rhythmus des Stückes ist mir sehr wohl klar. Ich habe lediglich das Problem, ein hohes Tempo stabil zu halten. In langsam ist das kein Problem. Aber wenn das Tempo auch nur leicht anzieht sind die beiden letzten Seiten des Stückes schlichtweg mörderisch.
Ein Meronom war ja auch nicht gemeint :-)
 

Handy-App für Android: Tap Metronome Pro.

Kann zwar nur bis zu 8 Schläge pro Takt (die auf "Klick" oder "Stumm" geschaltet werden können), aber reicht dann ja für obigen Zweck vollkommen aus.

Einfach 7 Schläge einstellen und Schläge 1,3 und 6 auf "Klick" schalten.

LG,
Hasenbein

Das scheint genau das zu sein, wonach ich suche. Leider im Google Play Store nicht zu finden. Schade:(
 
Ich habe durchaus Erfahrung mit Stücken im 7/8 Takt und der Rhythmus des Stückes ist mir sehr wohl klar. Ich habe lediglich das Problem, ein hohes Tempo stabil zu halten. In langsam ist das kein Problem. Aber wenn das Tempo auch nur leicht anzieht sind die beiden letzten Seiten des Stückes schlichtweg mörderisch.
Ein Meronom war ja auch nicht gemeint :-)

Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken! Aber könnte es nicht sein, dass das Problem eher ein technisches ist?

Liebe Grüße

chiarina
 
Liebe Chiarina

Ich fühle mich nicht gekränkt, Du kennst mich ja nicht. Das Problem ist ganz bestimmt kein technisches!
 
Ich habe lediglich das Problem, ein hohes Tempo stabil zu halten......................................... Das Problem ist ganz bestimmt kein technisches!

Leider kapier' ich es nicht. :p Weil es ja immer fortlaufende Achtel sind, mit natürlich entsprechenden Taktschwerpunkten. Ich brauche dir sicher nicht zu sagen, dass man erst einmal versuchen kann, kleinere Abschnitte im höheren Tempo zu spielen.

Viel Erfolg trotzdem!

chiarina
 
Ich habe lediglich das Problem, ein hohes Tempo stabil zu halten. In langsam ist das kein Problem. Aber wenn das Tempo auch nur leicht anzieht sind die beiden letzten Seiten des Stückes schlichtweg mörderisch.
Handy-App oder ein mit hydrogen eingespieltes 2+3+2=7/8-Muster oder ein noch zu konstruierendes Spezialmetronom für zusammengesetzte Taktarten haben etwas für den Spieler Unangenehmes miteinander gemeinsam: Der rhythmische Ablauf wird extern von einer Maschine starr und gnadenlos vorgegeben und soll einen Pianisten aus Fleisch und Blut automatisieren, der sich aber eben nicht automatisieren lässt. Das Satzbild der letzten beiden Seiten verdichtet sich in der Tat mit zunehmender Satzdauer und kollidiert mit der "Materialermüdung" des Spielapparats, der im bisherigen Verlauf des Stücks bereits ausgiebig in Anspruch genommen worden ist. Soll das "asymmetrische Metronom" dann die Funktion des Einpeitschers übernehmen, der den Pianisten über die letzten beiden Seiten hinweg durchprügelt? Entweder verliert der Spieler den Anschluß an die Maschine oder er spielt sich beim Versuch, synchron zu bleiben, bretthart fest mit allen denkbaren negativen Auswirkungen auf das Spiel. Wenn ein hohes Tempo nicht stabil bleibt, dann eigentlich nur aus zwei Gründen: Entweder ist das Ausgangstempo zu hoch oder die eigentlichen Spielabläufe nehmen bei der Ausführung zuviel Substanz in Anspruch und behindern den Spielfluß, was natürlich auf Kosten des erreichbaren Maximaltempos geht. Die Konsequenz bleibt in beiden Fällen die gleiche: Tempo reduzieren, da hat @hasenbein absolut recht.

Es empfiehlt sich die Unterscheidung zwischen "getaktetem" und "organisch gefühltem" Rhythmus - ersteres leistet eine solche Maschine, indem sie den Spieler mit Brachialgewalt zum Tempohalten zwingt. Letzteres hingegen nicht, das kann der "Drumputer" (tolles Wort) dem Menschen nicht abnehmen. Es führt kein Weg dran vorbei: Erst beim Gefühl für die "laufenden Achtel" und beim Versuch, den Schluß auch mal im kontrollierten Pianissimo zu durchleuchten, ist eine Grundlage für ein 2+3+2-Schwerpunktempfinden überhaupt denkbar. "Durchaus Erfahrung" mit solchen Taktarten mag vorhanden sein - aber auch in einem Umfang, dass solche rhythmischen Muster spontan und flexibel abrufbar sind? @chiarina hat in ihrem exzellenten Beitrag gleich mehrere Anregungen über die Werkgrenzen hinaus gegeben, die aus der Falle des Sich-Fest-Spielens heraushelfen könnten. Dass man ein Gefühl für organische Abläufe auch in pianistisch stark befrachteter Umgebung behalten kann, zeigen ältere Einspielungen von Richter, Argerich, Gould oder Pollini, die alle ohne "meronomische" Schützenhilfe ausgekommen sind...,

meint Rheinkultur
 
Vielen Dank für die vielen gut gemeinten Ratschläge.

Aber ihr hängt die Sache viel zu hoch. Ich spiele seit 50 Jahren Klavier habe Musik studiert und weiß, wo´s langgeht.
Ich hätte halt nur gern zur Tempokontrolle ein Metronom, dass mich nicht mit 300 Schlägen pro Minute in den Wahnsinn treibt.
Wie man in "normalen" Taktarten halt die Metrumzuordnung erhöht um das Metronom zu beruhigen sollte das eben auch bei einem 7/8 Takt möglich sein.

@hasenbein: Du hast recht, ich war wohl ein wenig blind beim Suchen!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich spiele seit 50 Jahren Klavier habe Musik studiert und weiß, wo´s langgeht.

Si tacuisses...

Ich kenne leider allzu viele, die auch seit zig Jahren spielen und Musik studiert haben und eben NICHT wissen, "wo's lang geht".

Die von Dir genannten Dinge sind NICHT Gewähr für wirkliche Kompetenz, somit ist obiger Satz als "Totschlagargument", um sich Diskutanten oder Ratgeber vom Hals zu halten, denkbar ungeeignet.
 
Ich kenne leider allzu viele, die auch seit zig Jahren spielen und Musik studiert haben und eben NICHT wissen, "wo's lang geht".
...deshalb beurteilt vermutlich eine kompetente Prüfungskommission die Kandidaten nicht nach der Anzahl der Studiensemester, sondern nach der gezeigten Prüfungsleistung. Und bei so manchem liegen die berufsqualifizierenden Examina dreißig oder noch mehr Jahre zurück - geblieben ist die Selbsteinschätzung, immer noch unschlagbarer Weltmeister in der eigenen Fachrichtung zu sein. Der Ausbildungsstand des Jahres 1978 mag ausreichen, um Dienst nach Vorschrift zu machen. Ob man damit im 21. Jahrhundert noch etwas bewegen kann, ist eine ganz andere Frage.

Hinweis: Diese Überlegung hat mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun und der Inhalt richtet sich gegen niemanden persönlich. Trotzdem kommen mir solche Gedanken in den Sinn, wenn irgendwo Selbstverständliches betont wird wie "langjährige Berufserfahrung" oder "abgeschlossenes Studium", was nichts über den künstlerischen Status Quo von heute aussagt.

Zurück zum Thema: Ob mit 7/8-Handy-App oder ohne - Hauptsache, das künstlerische Ergebnis stimmt. In diesem Sinne viel Erfolg wünscht

Rheinkultur
 

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