Melodie kommt nicht durch :-(

S

Silly

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30. Dez. 2012
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Hallo an alle Tastenliebhaber :-)

ich habe seit gestern ein neues Stück, hier die Noten:

http://www.klangfuchs.com/images/produkte/i90/909060-set-watermarkCAZ3N1H9.jpg

Die ersten 3 Takte bekomme ich schon recht flüssig und gleichmäßig hin, es ist ja auch sehr einfach.

Aber: bei mir kommt die Melodie kaum durch. Ich versuche nun die Bassnoten leiser zu spielen was mir recht schwer fällt. Hat jemand noch andere Tips?
Wir haben im Unterricht (gegen Ende der Stunde) nur kurz die Melodie geübt (Fingersatz).

Das Stück hat mir mein Lehrer vorgespielt und es hat sich wirklich richtig schön angehört. Und ich bekomme das nicht ansatzweise hin.

Klar, Übung macht den Meister, aber die ersten 3 Takte übe ich seit gestern andauernd und es hört sich einfach nicht besser an (obwohl ich unten wirklich richtig gleichmäßig spiele).

Bin für jeden Tip dankbar :-)

Lieben Gruß
 
Hallo Silly,
hör Dir beim Spielen zu und höre dabei bewusst die Melodie.
Bei mir ist es so, dass sich dadurch das Lautstärkenverhältnis zwischen Melodie und Begleitung meistens ganz gut einpendelt.
Wenn das nicht hilft, hoffe ich auf Tipps von den Fachleuten hier im Forum.

Gruß cm
 
FÜR MICH wäre das so ein Fall von stoischem Getrennt-Üben. Nur rechts, bis es wirklich klingt und singt. Nur links, mit Betonung auf Klangteppich und leise. Wenn beides 1a (!!!) funzt >>> zusammen.
 
Ja, wenn ich nur rechts spiele höre ich die Melodie auch gut, aber die linke Hand ist dann so dominant dass die rechte untergeht. Ich schaffe es nicht link leiser zu spielen, gerade im 2. Takt. Ich muss vielleicht dazu sagen dass ich Linkshänder bin und meine linke Hand auch meine kräftigere und mehr genutzte, vielleicht macht das auch was aus....
Ich übe wie du meintest jetzt erst Mal wieder getrennt weiter und achte dabei schon darauf links nur ganz sanft und leise, rechts aber lauter zu spielen...
 
Hallo Silly,

Mir hat dieser Tip von Rolf damals sehr weitergeholfen:

ich verstehe Dich so, dass Dir irgendwie zu plump und zu laut vorkommt, was Deine linke Hand macht.

dagegen hilft:
sie alleine spielen, und zwar so, dass die Finger nicht mit Druck unten im Tastenboden ankommen, sondern die Tasten nicht ganz runterdrücken.

klar gibt es dann, auch sobald die linke Hand das kann, ein kleines Koordinationsproblem (aber das ist normal, das haben fast alle Anfänger): nämlich die Begleitung nicht in den Tastenboden spielen, aber gleichzeitig die Melodie doch in den Tastenboden bringen - die machen halt zwei verschiedene Sachen gleichzeitig, und da braucht man Geduld, bis man das hinkriegt. Du kannst ja auf die beschriebene Weise ausprobieren, nur zwei verschiedenstarke Töne gleichzeitig anzuschlagen - das läst sich dann erweitern.

Muss natürlich zuerst getrennt gut funktionieren, wie Fisherman schon erwähnte und die Konzentration auf die Melodie, wie von CM vorgeschlagen finde ich auch sehr hilfreich.

LG und viel Erfolg,

PP
 
Danke, Mensch seid ihr alle Klasse. So mache ich es, ich übe die linke und rechte jetzt erst Mal nur getrennt bis ich das mit dem laut/leise einzeln hinbekomme... Wie gesagt, wenn ich nur rechts spiele hört man die Melodie ja gut raus...
 
Liebe Silly,

ich würde mir da keine großen Sorgen machen.
Das Stück ist einfach nur saudämlich gesetzt. So eine phantasielose Begleitung, ist fast eine Parodie auf schlechten Geschmack.
Wahrscheinlich hat das ein PC-Programm drunter geschmiert.
Das ist allerübelster RumTaTa aus dem Mutanten Stadl.:D

Ich bin zwar kein Beatles Fan, aber das zu spielen würde ich mich schlichtweg weigern.

Ich würde die Alberti-Figuren weglassen und die Harmonien frei akzentuieren.
Akkorde aus dem Internet und die Bassnoten drunter, dann aufbauen.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Liebe Silly,

ich schlage zur Lösung des Problems als ersten Schritt eine einfache 5-Finger-Übung ( z.B. rechts c'',d'',e'',f'',g''/links c,H,A,G,F) vor:

Mache vorher ein Experiment:

schlage in diesen Lagen beide 3. Finger an und lasse den rechten liegen, während du den linken bis zum Druckpunkt hochkommen lässt. Dabei ruhig atmen und nicht drücken. Was ist das für ein Gefühl? Ich finde, die rechte Hand sinkt ein ins Tastenbett wie bei einer dicken, weichen Matratze - man kann sich auch vorstellen, man sinkt bis auf den Grund ein, sogar durch die Tastatur durch bis auf den Boden - und die linke Hand schwebt eher. Man spielt auf zwei verschiedenen Niveaus. Ich sage immer, die rechte Hand spielt IM Klavier, die linke Hand AUF dem Klavier. Dabei ist es sehr wichtig, dass trotz des Einsinkens der/des rechten Hand/Arms/Fingers alles leicht bleibt und nicht gedrückt wird! Man kann sich auch vorstellen, es wäre eine Waage, bei der die rechte Schale wegen des höheren Gewichts unten ist, die linke Schale oben - Kindern helfen manchmal auch solche Vergleiche wie Elefant (rechts) und Maus (links) :D.

Die folgende 5-Finger-Übung soll diese Vorstellung etablieren:

da es schwerer ist, erstmal GLEICHZEITIG die verschiedenen Lautstärken zu realisieren, macht man es nacheinander. Es hilft auch, die Unterschiede in der Lautstärke erst einmal sehr deutlich zu machen (rechts forte, links pp). Der Sinn solcher Übeschritte besteht darin, es sich erstmal leicht zu machen und dann sukzessive die Schwierigkeit zu erhöhen.

Nun endlich zur Übung selbst:

a) Erst einmal spielst du jede 5-Finger-Folge legato einzeln auf- und abwärts, sehr langsam mit lang klingenden Tönen. Dies mit dem oben beschriebenen Gefühl und der entsprechenden Lautstärke (rechts forte - IM Klavier, einsinken// links pp - AUF dem Klavier, schweben ----> Waage/Wippe).

b) Dann ebenfalls legato zusammen, aber nacheinander! Also rechts forte Daumen (liegen lassen), dann links pp Daumen dazu (auch liegen lassen). Dann den zweiten Finger etc.. Alles legato und sehr langsam, auf das Gefühl der zwei veschiedenen Niveaus achten. Vielleicht mal die Augen schließen, um sich auf dieses Gefühl zu konzentrieren. Das ein paar Tage machen, bis du das Gefühl hast, es automatisiert sich. Konzentriere dich dabei unbedingt auf die lautere, in diesem Fall rechte Hand!

c) Dann sehr langsam zusammen und gleichzeitig. Klappt das noch nicht, zu b) zurückkehren oder die Töne etwas schneller hintereinander als bei b) spielen (aber nicht die Übung insgesamt schneller spielen!). Diese Übung immer wieder machen. Man kann sie auch transponieren, verändern ..... . Niemals drücken - der forte-Klang sollte voll und warm sein!

Zusätzlich/alternativ kannst du dann versuchen, am Stück so zu üben, dass die rechte Hand spielt, während die linke Hand ganz leicht auf den Tasten liegt. Die zweite Stufe wäre dann, dass die linke Hand die Tasten (fast) stumm anschlägt, während die rechte Hand normal spielt. Diese Vorgehensweise etabliert auch das Spielgefühl.

Mach dir bewusst, dass man nicht bis zum Tastenboden spielen muss, um einen Ton anzuschlagen! Es reicht, bis zum Druckpunkt, bis zur Auslösung zu spielen, damit der Hammer "ausgelöst" wird und die Saite anschlagen kann. Daher kann man eben mit links durchaus weiter "oben" spielen und ist automatisch leichter und leiser. Höre erst einmal immer auf die lautere Hand! Eventuell kann auch hilfreich sein (ich kenne dazu aber das Stück nicht), die linke Hand mal staccato zu spielen.

All das geht nicht von heute auf morgen. Nach spätestens einer Woche regelmäßigen Übens sollte aber eine erhebliche Verbesserung hörbar sein.

Liebe Grüße

chiarina

P.S. Ähem, ich sehe gerade, du hast das Stück ja verlinkt! :p Ob man da auch mal staccato üben sollte, muss man ausprobieren. Es kann auch kontraproduktiv sein.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Aus meiner Erfahrung heraus liegt sowas viel an der Vorstellungskraft, versuche mal die Melodie zu singen, erst ohne Klavier, dann vielleicht mit der rechten Hand zusammen, beide zusammen und mitsingen oder zumindest im Kopf die Töne vorstellen und zu guter letzt, nur links und rechte einfach mal dazu singen. Ein bisschen damit experimentieren, damit du eine genaue Vorstellungskraft von der Melodie bekommst. :floet:

Ein andere "komsicher" Trick ist auch, einfach mal den Klavierdeckel zu und darauf spielen, das stärkt enorm die Vorstellungskraft der Töne und wenn du die Melodie dann im Kopf hörst, wirst du sie danach auf den Tasten mit Sicherheit auch mehr herausarbeiten können.

Bring dein Instrument zum singen. :klavier:

Viel Spaß beim üben!
 
Hallo Silly,

was mich ein wenig an Deiner Schilderung wundert: Die Melodietöne der ersten drei Takte (wenn Du Dich an den vorgegebenen Fingersatz hältst) werden von den traditionell stärkeren Fingern 1-2-3 der rechten Hand ausgeführt, anschließend kommen auch die schwächeren Finger 4-5 zum Einsatz. Die Hände getrennt üben lassen und beim Spiel beobachten, ist sicher richtig. Erfahrungsgemäß entwickeln sich durch den hohen Aufwand von feinmotorischen Erfordernissen die schwächeren Hände und Finger enorm im Leistungsvermögen - aber das dauert seine Zeit.

Einen Versuch wert wäre folgendes: Spiele doch mal die Partie der rechten Hand eine Oktave tiefer mit der linken mit und anschließend verdoppelst Du mal das, was Du sonst nur links spielst, mit der rechten Hand. Wenn Du also mit beiden Händen die gleichen Töne in unterschiedlichen Oktaven spielst, kannst Du irgendwann die Führungsrolle der stärkeren linken Hand mit identischem musikalischem Material auf die schwächere rechte Hand übertragen. Natürlich ist das bisherige Vorgehen (beide Hände getrennt und zusammen im Wechsel) beizubehalten, aber als zusätzliches Element könnte man die Verdopplungsstrategie dazunehmen.

Viel Erfolg dabei wünscht
Rheinkultur
 
Danke für die vielen Tips mit dem getrennt üben und linke Hand leichter spielen.
Ich habe heute sehr viel geübt - nun geht nichts mehr, mein Kopf raucht buchstäblich. Je länger ich übe um so schrecklicher hört es sich an. Grauenhaft. Ich überprüfe immer wieder die Noten weil ich mir denke da kann doch was nicht stimmen. Aber ich spiele es schon richtig (von den Noten her zumindest).
Als mir mein Lehrer das vorgespielt hat hat sich das so schön angehört dass ich es gleich machen wollte. Ich bekomme das nicht mal zu 1% davon hin. Obwohl ich gleichmäßig spiele und es nun auch schon ansatzweise hin bekomme rechts lauter zu spielen...
Für heute ist genug.
 

Als mir mein Lehrer das vorgespielt hat hat sich das so schön angehört dass ich es gleich machen wollte. Ich bekomme das nicht mal zu 1% davon hin.

Das kommt bei mir auch immer wieder vor. Worauf mein Klavierlehrer immer sagt: "Ich spiele seit xy Jahren Klavier und hab's dann jahrelang studiert. Ein Anfänger kann nicht auf gleichem Niveau spielen."

Was ich sagen will: Geduld. Auch wenn das Stück trotz gutem Üben nicht klappt, dann sei nicht allzu frustriert. Mit der Zeit und viel gutem Üben wird dein Spiel immer besser werden. (Das hoffe ich zumindest :-D)
 
Da kann ich nispi nur zustimmen - Das sagen wohl alle Lehrer...:D

Bei mir liegt es daran, dass ich anfangs bei neuen Stücken hektisch bin. Gerade wenn ich die linke und rechte Hand zusammen bringen will. Bei "Für Elise" im ersten schnellen Teil ist das bei mit schrecklich. Das liegt wohl bei mir auch daran, dass die linke Hand nicht mehr gleichmäßig verteilte Noten der Akkorde (Arpeggien) spielt. Auch bei Bassläufen habe ich Schwierigkeiten und spiele dann viel zu laut.
Wenn ich dann ruhiger, mutiger, gelassener (eher nicht), etc. werde, kann ich mich mehr auf die Melodie konzentrieren und der Bass, bzw. die linke Hand passt sich dann automatisch an. Natürlich muss man im Kopf haben, dass die Melodie herauskommen muss. Mann sollte also wissen, wie sich etwas nanhören sollte.
Noch schwieriger wird es sicherlich sein, mit der rechten Hand eine Melodie mit mit Begleitanteil zu spielen und hierbei die Melodie hervorzuheben. Ich denke, dies wird aber so ähnlich funktionieren.
Ich finde das alles ziemlich spannend! :wink:
 
Ja, spannend ist es in jedem Fall. Yesterday - das kennt man ja von der Melodie wirklich gut, wenn ich nur rechts spiele erkennt man die Melodie auch. Nun muss ich lernen links a) gaaanz gleichmäßig und b) leise spielen. Wenn das gelingt hört es sich bestimmt besser an. Aber im Moment bin ich halt auch noch damit beschäftigt generell den richtigen Finger auf die richtige Taste zu bekommen. Wenn der Part Mal gut läuft kann ich mich auch besser gerade auf diese Feinheiten konzentrieren. Aber auf alles Anfangs zu achten fällt mir sehr schwer.
 
@Silly
Ja, das ist alles nicht so einfach. Ich habe ja ganz merkwürdig angefange:
Einfache Stücke im 5-Tonraum (c-g) - Damit kann man viele Melodien spielen.
Hänschen klein, Summ Summ Summ, Hänsel und Gretel, Barcarole,
Freude schöner Götterfunken, When the Saints u.v.m. und zwar ohne Noten.
Im 5-Tonraum ist das wohl ok und nicht schwer. Dann habe ich versucht die
Akkorde dazu zu spielen: C G oder F - Habe versucht herauszufinden, wann etwas
wo passt...
Bis hier hin ging es auch ohne realen Musiklehrer -
Leider hat man mich Kulturbanausen vorher nicht gewarnt: Suchtpotential!
... und jetzt auch noch Klassik!
Der heimische Besuch hält sich seitdem in Grenzen ...:D <scherz>
 
Aber im Moment bin ich halt auch noch damit beschäftigt generell den richtigen Finger auf die richtige Taste zu bekommen. Wenn der Part Mal gut läuft kann ich mich auch besser gerade auf diese Feinheiten konzentrieren.
Genau das halte ich für den richtigen Weg. Üben, üben, üben bis der Notentext wirklich sitzt. Wenn Du Dich kaum noch darauf konzentrieren musst, kannst Du mit der eigentlichen Arbeit anfangen.
 
Ja, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen Aber: es ernährt sich!
Habe heute und gestern viel geübt und nachdem es nun immer flüssiger und geschmeidiger wird kann man sogar die Melodie schon raushören. Hätte ich nicht gedacht dass es sich doch gar nicht so schlecht anhört.
Danke an alle aufmunternden Worte (ich fühle mich immer so getröstet wenn ich weiß dass ich mit einem Problem nicht alleine dastehe).
 
Als mir mein Lehrer das vorgespielt hat hat sich das so schön angehört dass ich es gleich machen wollte. Ich bekomme das nicht mal zu 1% davon hin.
Dafür wird er auch bezahlt. Dass Dein Lehrer viel mehr musikalischen Ausdruck als Du generiert, tja, das ist wohl völlig normal. Bei ihm wird alles "schöner" klingen, auch wenn ihr dieselben Töne spielt.

Ehe Du Dich total in Panik hineinsteigerst wegen dieser Rechts-Linksproblematik und ehe Du vor Erschöpfung wegen der vielen Übetips vom Klavierhocker fällst, nimm das Stück doch einfach ´mal auf und hör ´s Dir in Ruhe an. Ich bin ziemlich sicher, so schlecht klingt das alles nicht und die Melodie kommt deutlich ´rüber. Sich selbst aufzunehmen und abzuhören ist eine der besten Kontrollmethoden, die es gibt.

CW
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, Aufnehmen wäre auch mal gut um zu überprüfen wie es sich anhört. Langsam wirds auch. Klar, beim Lehrer hört sich das viel besser an. Vielleicht hat er es auch mit Pedal gespielt, darauf hab ich nicht geachtet. Wenn ich es so gut wie er hinbekommen würde bräuchte ich ja auch keinen Lehrer mehr ;>.
 
Das Aufnehmen ist wirklich eine gute Sache. Ich war schon öfter überrascht, dass es sich nicht so schlecht anhört, wie
ich gedacht habe.
Wenn Du ein Stück etwas länger spielst und dann wieder aufnimmst, ist es auch sehr interessant zu hören, wie Du Dich
gesteigert hat.

Viel Spaß
 

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