Meine kleinen Klavierwerke

  • Ersteller des Themas Klavier Miron
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Ja, die Regeln gibt es. Du müsstest in den nächsten Tagen vom Clavio-Betreiber ein Formular zugeschickt bekommen, wo genau dieser Punkt neben 31 anderen Paragraphen zu finden ist (es handelt sich, glaube ich, um Paragraph 14). Solltest du die Rücksendefrist nicht einhalten, wird dein Account gelöscht.
Antragsformular für Passierschein A38 ist auch auszufüllen?
 
So zusammen, wie angekündigt melde ich mich nun doch noch, aber nur kurz, weil ich noch üben will.

Zunächst dazu:
Entschuldige, das war eigentlich von mir echt nicht so böse gemeint, wie es rüberkommt. Da habe ich eine Grenze überschritten...
Liebe Antje, ist schon in Ordnung. Du musst dich nicht entschuldigen. Es gab hier weitaus schlimmere Äußerungen, da müssten sich eher andere für ihre voreiligen Schnellschüsse entschuldigen... Von manchen bin ich das schon gewohnt. Allerdings tun mir neue Clavio-Nutzer leid. Die könnten von so mancher Wortwahl abgeschreckt werden...

Auf die negativen Aussagen will ich jetzt aber auch nicht weiter eingehen. Das wäre vergeudete Zeit. Ich muss mich jetzt auf die Aussagen beschränken, die mir weiter helfen könnten.

Zunächst zu meiner eigenen Aussage, ich zitiere mich jetzt mal selbst:
So, genug der Worte. Ab heute werde ich jede freie Stunde nutzen, um mein Klavierspiel zu verbessern.
Sobald ich "Claire de Lune" komplett in meinen Fingern habe, werde ich einen Klavierlehrer aufsuchen, um es zu perfektionieren...
Ich hätte nicht gedacht, dass ich damit auf so viel Unverständnis stoßen würde. Deshalb muss ich wohl etwas genauer erläutern, was ich hier gemeint habe. Als ich am 1. Oktober letzten Jahres damit begonnen habe "Clair de Lune" zu üben, da war der Anlass ein seltsames Ereignis. In einer WhatsApp-Gruppe hat jemand ein Video geschickt, wo es um ein sehr trauriges Thema ging. Und Debussys "Clair de Lune" lief als Hintergrundmusik. Das seltsame war, dass ich dieses Meisterwerk natürlich schon vorher kannte und ich mir nie zu getraut das anzupacken. Aber in diesem Video klang es so anders. Und ich habe es mir mehrmals angehört. Wahrscheinlich werde ich nie erfahren, wer der Interpret war, weil es ja nur als Hintergrundmusik lief. Aber dieser Pianist, die Art wie er es gespielt hat, hat mir zum erstmal große Lust gemacht, es auch mal zu probieren. Die Noten hatte ich zum Glück sofort parat, weil sie im Begleitbuch meines Yamaha-Klaviers enthalten sind. Und der Anfang war verdammt schwer. Mit all den vielen Bs...
Aber es war so ein seltsames Erlebnis: Trotz der Schwierigkeiten, die ich Anfangs hatte, habe ich jeden Klang genossen...
Und dann als ich endlich das Tempo Rubato erreicht habe, Ende Oktober war ich an dieser Stelle angelangt, da war das noch mehr Genuß! Diese tiefe Es-Oktave und die darauf folgenden 6-fach bis 7-fach-Klänge! 3 Töne in der linken und 3 bis 4 in der rechten. Sowas habe ich noch nie gespielt! Und es ist bombastisch! (Eigentlich bin ich Pazifist, aber hier passt der Begriff ganz gut.) Diese Dramatik...
Diese 6-fach bis 7-fach Klänge fielen mir total schwer, aber ich wollte es können.
Und es hat bis Mitte Dezember gedauert bis ich diese 12 Takte endlich beherrscht habe:
Also bis alle Finger die richtigen Tasten treffen und auch bei den zum Teil sehr großen Sprüngen keine Taste verfehlt wird...

Ich könnte noch so einige Details erzählen, aber es würde hier den Rahmen sprengen.
Worauf ich vor allem hinaus will:
Es wäre schlimm, wenn ich erstmal einen Klavierlehrer suchen müsste, bevor ich loslegen dürfte. So lange könnte ich niemals warten. Ich habe die Musik im besagten Video gehört und habe mich anschließend sofort ans Klavier gesetzt und losgelegt. Einfach geübt, und auch die darauf folgenden Tage jeden späten Abend. Auch oft noch Nachts. Hauptsache ich habe jeden Tag daran gearbeitet.

Und die Hauptschwierigkeit lag für mich darin, dass alle Finger zu jeder Taktzeit die richtigen Tasten treffen.
Das war und ist immer noch das zeitaufwändigste: Das Muskelgedächtnis zu trainieren.
Mir ist bewusst, dass ich mir dabei auch was falsches antrainiert haben könnte. Aber meine Hoffnung ist, dass irgendwann, wenn ich das komplette Werk einem Klavierlehrer vorspiele, ich diese Fehler noch irgendwie ausbügeln kann. Dazu gehört auch die bei mir schon oft bemängelte Pedaleinsatz...
Dass ich im Moment auch gar nicht daran denken kann einen Klavierlehrer aufzusuchen liegt daran, dass ich es weder zeitlich noch finanziell hin bekäme. Ich übe also sozusagen für bessere Zeiten. Besser üben und sich an der Musik erfreuen als noch länger zu warten bis man endlich loslegen darf, weil es bloß nicht ohne Klavierlehrerbegleitung sein darf...

Nun gut, so viel dazu. Abschließend wollte ich noch erwähnen, dass "Clair de Lune" auch sehr inspirierend sein kann. Vielleicht bringen mich diese besonderen Klänge auch auf neue Einfälle für weitere kleine Klavierstücke.
Und darum geht es mir hauptsächlich in meinem Thema "Meine kleinen Klavierwerke", um meine eigenen Kompositionsversuche. Da müsste ich auch noch auf ein paar eurer kritischen Beiträge eingehen...

Aber jetzt ist erstmal genug der Worte. Es wurde nun doch mehr Text als geplant.
Jetzt bleibt mir weniger Zeit zum Üben. Schade.

Euer Miron
 
@Klavier Miron
Aus deinen Worten spricht echte Begeisterung. Das ist sehr wichtig, vielleicht das Wichtigste im Leben. Dass du hoffst, dass sich eingeschlichene Fehler noch irgendwann ausbügeln lassen, wenn du Unterricht nimmst, halte ich für illusorisch und für Selbstverletzung. Denn jede falsche Bewegung, jede Minute, die du ohne richtige Klangvorstellung übst und ohne das Wissen darüber, wie du sie verwirklichen kannst, ist Minus-Üben. Ich rate dir dringend, nicht von Berlin über Peking nach Lissabon zu fahren, sondern den direkten Weg zu nehmen! Und der geht nur über einen guten Klavierlehrer.

Übrigens fände ich es schade, wenn du das Forum verlassen würdest.
 
So wichtig ich Klavierunterricht halte, wenn man von Grund auf das Instrument lernen möchte, so sehr möchte ich eine Lanze brechen für Menschen wie @Miron, die sich einfach an´s Instrument setzen und üben.
Auch die Musik ist ein Lehrmeister. Und wenn sie einen erfüllt, während man im stillen Kämmerlein sitzt, dann ist das wunderbar! Etwas Anderes ist es, wenn man damit auf die Bühne will, wenn man die Musik professionell ausüben möchte.
Und ja, natürlich ist es besser, Fehler gar nicht erst zu machen und von vorne herein richtig zu lernen.
Aber alleine Klavierspielen ist allemal besser als gar nicht Klavierspielen.
 
@Tastatula - ich habe nach meinem ersten KKL ein paar Jahre (von 9-12) selber gespielt, und meine neue KL musste folgendes korrigieren
Fingerhaltung (vorderes Gelenk eingeknickt)
Körperhaltung insgesamt, da ich sehr "lümmelte"
Pedalnutzung
Fingersatznutzung
Allgemeine Dynamiknutzung
Legato-Spiel ohne Pedal, das war ein echter Augen-Öffner, puuuuhhh
Und das ist nur das, woran ich mich erinnere.
Ja, als Erwachsener achtet man vielleicht mehr auf sowas, aber meine Erfahrung ist, dass man bei Erwachsenen wesentlich mehr Energie darauf verwenden muss, solche Probleme, die sich manifestiert haben, auszubügeln.

@Klavier Miron - doch, eine Enrschuldigung meinerseits war schon angebracht, aber danke.
Klar, du kannst schon mal anfangen, für Dich, aber es ist - s.o. - wichtig, möglichst zeitnah, bevor sich fundamentale Fehler einschleichen können, einen/ eine KL zu suchen.
 
Dochdoch, ein Stück aus eigener Kraft einzuüben, geht schon!

Man braucht sich nicht jeden Einzelschritt bei der Bedienung des Geräts "Klavier" zeigen zu lassen. Wenn man gar keine motorische Intuition hat, wird es auch mit Klavierlehrer (KL) sehr mühsam.

Wenn man im kreativen Wahn ist, kann ein KL sogar hinderlich sein; denn die meisten KL sind einfach nur trutschig und sehen ihren Unterricht als technische Aufgabe an: nämlich einen Menschen wie einen Computer zu programmieren.

Und das Bewusstsein, bald einen KL zu konsultieren zu wollen, ist ja da.

Und sich mit Eigenkompositionen in die Musik hineinzubegeben, ist gigantisch.
 
Hallo,

der folgende Beitrag soll bierernst sein. Aber bestimmt scheitere ich schon wieder an meinen Ansprüchen. So viel ist klar: Es schreibt einer mit voll krass viel Ahnung. ;)

Tückisch für Anfänger ist es einfach, einzuschätzen, wann er welche peer group mit seinem Frühwerk konfrontiert, um für sich sinnvolle Anregungen zu holen.

Generell kann ich da nichts empfehlen, da ich selber seit Jahren erfolgreich Anfänger, und mit verfrühter Veröffentlichung erster mutiger Stolperversuche auch um ein paar Erfahrungen reicher bin. Lediglich scheint mir, dass folgende Reihenfolge sinnvoller gewesen wäre, als gleich ein versiertes Fachpublikum zu belästigen: erst befreundete Kommilitonen (falls Musikschule/-studium), dann Klavier- bzw. Kompositionslehrer, dann Familie und Freunde, dann Bekannte, dann Produzenten ... und zuletzt die Öffentlichkeit. Mit jedem Glied in der Kette fällt das Urteil - pi mal Fensterkreuz - um einen Faktor gleicher Größenordnung mieser aus. Das kann man zur Not mit einem gerüttelt Maß Charisma kompensieren, aber dann besteht die Möglichkeit, dass man die Person in die Musik hinein projiziert. Damit kann ich nicht dienen.

Ein guter Komponist wird man halt nicht einfach so. Ein guter Komponist hat eine gute Ausbildung bei guten, teuren Lehrkräften abgeschlossen und hat heute auch zwingend ein Händchen fürs Geschäftliche.
Oder er nimmt die Gelegenheit wahr, die Welt zu retten oder so und guckt sich die Radieschen plötzlich missgeschickterweise von unten an, nicht aber ohne sich vorab bei vielen Menschen auf die ein oder andere Weise im Gedächtnis verankert zu haben, so dass man doch recht erstaunt sein möge, in der verschlossenen Schublade seines Schreibtisches einen Stapel handschriftlicher Noten vorzufinden. Nur echt mit Schmauchspuren an den Rändern und Brandlöchern hier und da. Man hat es sich eben gerade noch rechtzeitig überlegt sie der Nachwelt zu erhalten, ihr Urteil ist einem schließlich nicht mehr allzu wichtig.

Nur so, hab ich in meiner ungeschriebenen Küchenpsychologie gelesen, wirkt sich Lob wie Kritik nicht so negativ auf den Charakter aus.

Deine halbherzig versuchte Demut nehm ich dir nicht ganz ab, Klavier Miron. Wirkt kokett und blasiert und ein bisschen eitel auch. Dass du Geldnot hast oder hattest, spielt für die Frage, ob du zum Handwerk die richtige Haltung hast, eine eher kontraproduktive Rolle. Du bist kein Bettler, kein Straßenmusikant.

Wenn wir Anfänger einen Eigenkompositionsversuch in ein öffentliches Forum für mehr oder weniger professionelle Pianisten stellen, dann ist das nüchter betrachtet wohl ungefähr vergleichbar mit einem Tag der offenen Tür des Kindergartens. Die Kinder, erst haben sie gehen gelernt, hopsen und hüpfen auf einer Bühne. Für sie ist das Tanzen. Für die werdenden Eltern, deren Kinder noch im Mutterbauch, ist das freilich herzallerliebst und so, aber eben Hopsen und Hüpfen, wenn sie es das auch so sagten, können sie sich die Aussicht auf einen Platz in der Einrichtung wohl gleich sonstwohin stecken, gell.
Nun denn, die naive Einbildung der Kinder ist einerseits der sogenannten Hypergeneralisierung geschuldet: Hund oder Bär? Wurst, das ist doch alles Wauwau. Andererseits auch zwingend nötig für die Entwicklung: Wer nimmt schon gern was in Angriff ohne eine optimistische Grundhaltung im Rahmen des aktuellen Kenntnisstandes?

Anfängergeist heißt immer Naivität, Optimismus und Ausprobieren, Spannung und Neugier. Anscheinend blicken das hier die wenigsten und inszenieren lieber ihre Vorurteile von wegen alles Influenza, äh, Influencer, Nichtskönner. Dabei nehmen die Anfänger womöglich nur diesen Habitus an, um sich gegen andere, tatsächliche oder ebenso vermeintliche Influencer durchzusetzen. Echte Eitelkeit kann natürlich dahinterstecken, logisch, aber muss es eben nicht.

Würde man die klassischen Komponisten aus den Gräbern ins Leben von heute zurückholen, und würden sie neue Kompositionen inkognito hier einstellen, oh dear, mir schwant, auch sie bekämen tüchtig die Leviten gelesen, und wenn es ein Beethoven wäre oder ein Bach. Ihr könnt ja nur kopieren, würdet ihr ihnen sagen und alternativ, das klingt doch beliebig. Klar, nur eine Vermutung aus den Fingern eines Anfängers. Auf mich aber mit Gebrüll, gell.
 
Wenn Beethoven heute lebte, würde er ganz anders komponieren. Wir wissen nicht, wie wir auf ihn reagierten.

Zum Thema: Es ist doch klar, dass gerade diese Menschen hier Stücke einstellen, die kein Regulativ in Form von Klavierlehrern oder professionellen Freunden haben, einfach, um zu sehen, wo man so steht. Darin sehe ich nichts Eitles.
Und dafür ist dieses Forum ja auch da.
Natürlich ersetzt es keinen Unterricht. Wer das glaubt, liegt schief. Wir geben hier nur Einschätzungen ab und das kann auch etwas wert sein, wenn man selbst völlig unbeschlagen ist.
Ich würde nie eine Komposition an die Öffentlichkeit bringen, von der ich nicht 100% überzeugt bin. Aber mein Hintergrund ist ein anderer.
 

Danke für den schönen bierernsten Text! :-D
 
Hallo an alle,

vielen Dank für eure heutigen Beiträge, die teilweise anderes wirken als sonst.
Endlich ist vieles dabei, das mich ermutigt und positiv stimmt!
Ich werde bei Gelegenheit auf manche noch genauer eingehen.

Und zu Demian: Keine Sorge, ich hatte gar nicht vor dieses Forum zu verlassen.
Vielleicht wurde ich wiedermal missverstanden, wie schon so oft...

So jetzt stelle ich noch kurz meine Fragen an ItsKat.
Und dann muß ich auch wieder Schluß machen für heute.

Miron
 
Hallo an alle,

ich melde mich nur mal kurz zwischendurch.

Antje hat mir folgendes geschrieben, ich zitiere:
Klar, du kannst schon mal anfangen, für Dich, aber es ist - s.o. - wichtig, möglichst zeitnah, bevor sich fundamentale Fehler einschleichen können, einen/ eine KL zu suchen.

Das hat mich auf die Idee gebracht euch ein Video von meinem Klavierspiel zu schicken.
Ich weiß noch nicht wann ich so weit bin, aber ich würde versuchen die ersten 3 Seiten aufzunehmen.
Ich hoffe es hat niemand dagegen, dass ihr "Clair de Lune" nur zur Hälfte hört?

Euer Urteil würde mich nun doch interessieren. Bevor ich die zweite Hälfte von "Clair de Lune" erarbeite könnte ich grundsätzliche Fehler schonmal ausbügeln.

Ich melde mich wieder sobald ich die Aufnahme habe. Kann noch einige Tage dauern.

Miron
 
Ich bin jetzt nicht unbedingt ein Fan von Debussy, ich mag mehr so Wagner Transkriptionen oder auch Militärmärsche - aber ich weiß, so etwas ist auf dem Klavier ned so ganz einfach.
 
Wenn du einen Fehler darin findest, kannst du es ja sagen. Ich spiel nicht dein Apportierhündchen, das den halben Stadtpark umpflügt auf der Suche nach dem verflixten Ball.

Oder wolltest du dich bloß bei deiner Sprache beschweren, dass sie keinen Unterschied macht zwischen er/sie und ich einerseits und du und ich andererseits, dass beides "wir" heißt?
 

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