Mechanik selbst regulieren

Das mit der Wolle ist auf meinen Mist gewachsen, das habe ich nirgends gesehen. Was ist denn, wenn die Wolle den harten Stiften jetzt gar nichts angetan hat? Dann hab ich doch bisher alles gut gemacht. Außerdem bin ich mit der Wolle nicht bis ganz unten. Styx meinte ja, ich kann mir die Tasten versauen. Die Taste wird ja nur ganz unten berührt.

Ich reinige, ich kontrolliere die Achsen. Viele Klavierbauer würden das bestimmt nicht machen, wenn ich sie zur Regulierung beauftrage. Die würden gleich mit dem Schrauben loslegen, egal wie der Zustand der Stiele ist. Die Methode mit der ich die Achsen kontrolliert habe ist auch genauso gut wie die, die Michael genannt hat.

Mehr hab ich ja noch gar nicht gemacht. Ich muss nun nur überlegen ob ich die Achsengängigkeit überall angleichen möchte; und wenn ja, wie. Damit kann ich z.b. auch einen Klavierbauer beauftragen.

Also bisher übertreiben hier einige mit dem belächeln.
 
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@Dasch,

das ist das nächste Ding was mich etwas traurig machst, irgendwo willst Du Dir von Fachleuten nichts sagen lassen, so frei nach dem motto "Gott weiß alles, Dasch weiß alles besser". Ich bin koa Wahrsager, aber eines woaß i, des wird mit Deinem Flügel so koa guades Ende nehmen.

Viele Grüße

Styx
 
, vielleicht bekommst du sie dann wieder hin.

Leider nicht, die sind geschrottet. man könnt sie natürlich immer feiner und feiner schleifen bis die Kratzer weg sind, aber da sitzt an jeden einzelnen mehrere Stunden dran - und des bei 88 Waagebalkenstiften :D

Hier ist es wirklich nur noch am sinnvollsten die Waagebalkenstifte durch neue zu erstezen - dies sollte aber bittschön besser ein Klavierbauer/macher in Angriff nehmen bevor noch mehr irreparable Schäden entstehen.

Viele Grüße

Styx
 
Wo weiß ich was besser? Und ich frage doch euch Fachleute. Die Fragen sind ganz fett markiert. Wenn du mir in ernstem Ton sagen würdest, dass die Stifte jetzt wirklich versaut sind, dann kann ich das auch besser glauben. So weiß ich ja gar nicht, wieviel Ironie in deinem Beitrag steckt.

Also nochmal ganz in Ruhe. Sind die Stifte jetzt GANZ SICHER versaut? Kann ich sie wieder durch Polieren retten, und wenn ja, wie und womit polieren?
 
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Also nochmal ganz in Ruhe. Sind die Stifte jetzt GANZ SICHER versaut? Kann ich sie wieder durch Polieren retten, und wenn ja, wie und womit polieren?

Jetzt mal ohne Flachs und Ironie - die Wagebalkenstifte sind nun hin. Du hast sie duirch Deine Aktion einfach mal geschrottet. Um neue wirst Du nun nicht mehr umhin kommen, wenn Du nicht auch noch die Tasten kaputt machen willst.

Viele Grüße

Styx
 
Was würde man jetzt bei den Achsen empfehlen?
 
ja schon klar, aber was soll der dann machen? Nur die Stifte in den Achsen tauschen, oder neue Kapseln, oder gleich neue Stiele dazu,

oder es einfach so lassen? Das war ja meine Frage 4. Ob sich das lohnt, oder ob der Effekt gleichmäßiger Achsen gar nicht soo groß ist.
 
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Lieber Dasch,

sei mia ned bös, aber im Laufe des Themas stele ich fest daß Du weder das Wissen noch die Erfahrungen hast einen Flügel auch nur so leidlich einzustellen - Du zerstörst letztendlich mehr an Deinem Instrument als Du etwas optimierst bekämest. Scha a mal, des ist ja ned bös gemeint, stell Dir vor, ich tät mich jetzt mal so hobbymäßig als Kernphysiker versuchen.....was meinst wohl wie viel in Europa noch stände? :D :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Da gibts doch soon Tutorial im Netz: Reparatur Pianino Steingräber & Söhne, Teil 8 - YouTube

(Tschuldigung Michael ;) aber deine Videos sind einfach super, besonders die kleinen arbeitserleichternden Tricks die sie zeigen )

Ja, des sieht im Video alles so leicht aus - jetzt darfst aber ned außer acht lassen, Micha macht des schon seit Ewigkeiten, hier sind auch handwerkliche Erfahrungen mit im Spiel. Wenn Dasch diese Perfektio anstrebt, würd ich hm raten erst einmal eine Klavierbauerlehre zu machen ....wobei, wenn man alles besser weiß als der Lehrmeister könnt sich des auch als schwierig erweisen :D

Viele Grüße

Styx
 

Man sollte wirklich erst mal feststellen, ob denn nun wirklich Kratzer auf die Stifte gekommen sind, bevor man hier alles verteufelt.
Auf dem Bild sehe ich ein Reinigungs-Pad und keine Stahlwolle.
Diese Dinger nutze ich für meine Edelstahl-Töpfe. Dort allerdings machen sie ab einem bestimmten Druck Kratzer rein.

Dasch, ich würde den Tipp annehmen und erst mal genau überprüfen, ob Du Kratzer gemacht hast und wenn ja, ob Du die wieder wegpoliert bekommst.

Da lobe ich mir meinen Bechstein. Ich wollte auch als erstes die Tasten rausnehmen und alles reinigen (vor allem die klebrigen Tasten). Aber bei meiner Mechanik geht das nicht mal eben so....kommt man gar nicht erst auf so verrückte Ideen. :D
 
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Ich will mich auch mal bei sowas versuchen - aber nie käme ich auf die Idee das an meinem Instrument zu machen. Ich kauf mir dann für 500€ n Restaurationsbedürftiges Objekt :D
 
Gestern hatte ich eine schlechte Nacht, da ich irgendwie überdreht war und noch dazu Kopfschmerzen hatte. Die letzte Nacht träumte mir von dem Blüthner. War auch nicht so toll, denn ich weiß nicht wie sehr Styx recht hat mit den Stiften.

Diese Waagestifte als auch die Vorderstifte sind im Laufe der Geschichte immer wieder aus anderen Legierungen gemacht worden und sind heute noch unterschiedlich von Hersteller zu Hersteller.. Sie dürfen ja nicht so hart sein, dass man sie nicht biegen kann, denn sonst könnte man sie nicht korrigieren bzw. würde das Loch in dem sie stecken beschädigt. Sie wurden teils galvanisiert um die äußerste Schicht zu härten. Sieht aus, als ob sie aus einem Stück Eisen wären und wenn man daran mechanisch ran geht ändert sich die Farbe. Manchmal merkt man beim reinigen, dass sich die Farbe ändert, dann wieder nicht... Von den Herstellungsverfahren der Stifte hängt es ab, wie man sie bearbeitet.

Die Achsen sind ein ähnliches Thema, wobei es dabei nicht um die Reinigung geht, aber die Bearbeitung ist heikel. Die Garnierungen reagieren jeweils anders, je nach Verarbeitung und eine "allgemeine Anleitung" ist höchstens ein Leitfaden wie dieser: "wenn man das Lenkrad im Uhrzeigersinn dreht, fährt das Auto nach rechts, dreht man es gegen den Uhrzeigersinn, fährt es nach links." Nirgendwo steht wie weit man drehen muss, nirgendwo steht, wie viel Kraft man dafür aufwenden muss und nirgendwo, bei welcher Geschwindigkeit man plötzlich eine Pirouette dreht. Und niemand kann es Dir sagen, wenn er nicht selbst mit dieser Karre zu Probe gefahren ist.

Dasch85, ich würde Dir raten genaue Aufzeichnungen (eine math. Tabelle) zu machen, was genau Du an jeder Taste fest gestellt hast und einen Kollegen das abarbeiten lassen. Im Frühjahr könnte ich selbst anhand dieser Liste die Mechanik und deren Präzision korrigieren...

LG
Michael
 
Man sollte wirklich erst mal feststellen, ob denn nun wirklich Kratzer auf die Stifte gekommen sind, bevor man hier alles verteufelt.

Ein Spezl von mir welcher auch Klavierbaumeister ist, und mit dem ich mal zusammen bei Fischer gearbeitet habe, kam mal auf eine geniale Idee;
Bei den fabrikneuen Klavieren der Bechsteingruppe mußten mitunter im Geschäft die Tasten zu Fall gebracht werden, mit entsprechender Reibahle kann es da allerdings schnell zum "Unfall" kommen und den Tastaturboden ruinieren. So kam er auf die Idee einen Waagebalkenstift entsprechender Größe mit Stahlwolle zu bearbeiten, um mit diesen dann den Tastaturboden vorsichtig "auszufeilen".

In sofern kann ich mir nicht vorstellen daß die Waagebalkenstifte hier unbeschädigt geblieben sind - und kratzfrei ist immer so eine Definitionssache, bei einem Kochtopf sind ja kleine Kratzer nicht groß problematisch, ein Waagebalkenstift jedoch muß 100%ig glatt sein. Wir haben ja mitunter auch Instrumente mit leicht angerosteten Stiften, klar, hier könnt man versuchen die wieder zu glätten - das ist aber nicht erfolgsversprechend, da der Rostfraß inzwischen winzige Unebenheiten hinterlassen hat, welche zwar nach intensiver Bearbeitung optisch nicht mehr sichtbar sind, sich jedoch als Zeitbombe erweisen - da kommen wir nicht umhin diese durch neue zu ersetzen.

Viele Grüße

Styx
 
Ich will mich auch mal bei sowas versuchen - aber nie käme ich auf die Idee das an meinem Instrument zu machen. Ich kauf mir dann für 500€ n Restaurationsbedürftiges Objekt :D

Ach mensch Curby, wie stellst du dir das denn vor? Soll ich hier zusätzlich einen verkommenen Flügel ins WOHNzimmer stellen?

Das ist auch gar nicht meine Intention. Ich möchte bei meinem vorhandenen Flügel ein perfektes Spielgefühl erreichen. Und wenn ich hier erfahre, dass man bei einer Regulierung in der Regel nicht nicht die Einzelteile überprüft, dann hätte ich viel Geld umsonst ausgeben können. Vielleicht kommt am Ende heraus, dass die Regulierung schon top war, aber die Achsen zu ungleichmäßig sind um einen gleichmäßigen Anschlag zu bekommen. So siehts ja bisher aus, vor allem wenn Michael sagt, dass die Regulierung gut war. Sicher hätte ich gleich fragen können, was denn alles für ein perfektes Spielgefühl nötig ist, dann hätte man hier gesagt, das sind zu viele Faktoren, um sie hier zu nennen. Michael hatte ich vor Ort leider nicht gefragt, jetzt ist er leider erstmal weg, aber ich will es möglichst schnell erreichen, also gehe ich schonmal auf die Suche, was neben dem Schrauben noch nötig ist.

Was ich hier mache: Ich sehe mir das alles genau an und sogar schon mit Erfolg, denn ich habe abgenutzte Achsen gefunden. Die Reinigung der Waagebalkenstifte ist ein anderes Kapitel, das ist ja nur eine Kleinigkeit, wenn man die tauschen lassen will. Aber ich habe daraus gelernt, ich habe gelernt, dass man selbst Sachen, die man für selbstverständlich hält, hinterfragen sollte.

Also is doch alles halb so wild. Dem Flügel gehts gut. Falls die Stifte nun wirklich den Verschleiß erhöhen, dann sind das Langzeitschäden. Wenn ich das demnächst machen lasse, ist doch alles dufte.

Ich werde weiter machen und etwas vorsichtiger sein, vielleicht auch noch mal kleine Fehler machen und umso mehr daraus lernen.
 
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Dasch85, ich würde Dir raten genaue Aufzeichnungen (eine math. Tabelle) zu machen, was genau Du an jeder Taste fest gestellt hast und einen Kollegen das abarbeiten lassen. Im Frühjahr könnte ich selbst anhand dieser Liste die Mechanik und deren Präzision korrigieren...


Ja, so habe ich das gestern schon angefangen. Die Achsen werde ich nicht alleine bearbeiten.

Danke und LG David
 
Ich verstehe nicht, was Du mit Deiner Bastelei eigentlich erreichen willst. Wenn Du 200 Arbeitsstunden in die Regulierung Deines Instrumentes investierst, wird das klangliche Ergebnis Deines Klavierspiels - mit viel Glück! - minimal besser sein. Wenn Du diese 200 Stunden mit Üben zubringst, wird das klangliche Ergebnis - mit großer Sicherheit! - erheblich besser sein.

Wenn Du einfach gerne bastelst, such Dir doch ein anderes Objekt als ausgerechnet Dein einziges Instrument.

Gruß, Mick.
 

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