Mal wieder was leichtes

  • Ersteller des Themas Michael001
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Rolf!!!! Ich gebs auf ...:roll::p
 
Guten Abend, Michael!

Ohne polemische Absicht, die hier auch ganz deplaciert wäre,
und in der Hoffnung, daß es Dir zu einem Erkenntnisgewinn verhilft,

Ist die Melodieführung schlecht, die Akkordfolge,
der langweilige Grundtonbass, die Streicher, die Struktur, alles...

muß ich Dir leider sagen: alles... Aber das sollte Dich nicht entmutigen,
denn aus den begangenen Fehlern könntest Du eine Menge lernen.

Bei Dir gibt es keine Melodie, sondern Deine Oberstimme erlaubt sich
kaum etwas anderes, als die wechselnden Harmonien zu umschreiben.
Aus den daraus entstehenden, ganz unplastischen Tonfolgen ergibt sich
ein Paradox: die Oberstimme begleitet gewissermaßen die Begleitharmonien.

Es fehlt ein eigenständiger Baß in Gegenbewegung zu den Begleitharmonien,
was zusammen mit der fehlenden Melodie die Sterbenslangeweile dieser Musik erzeugt.

Sag also nichts gegen "Rucki Zucki". An dem Stück könntest Du allerhand lernen,
was Deiner Kompositionsübung fehlt: Prägnante Melodik für Strophe und Refrain
über einer das Lied klar strukturierenden Baßlinie, damit korrespondierende einfache,
d.h. ungekünstelte Begleitharmonien.

Vielleicht probierst Du mal - und sei es nur zu Übungszwecken -,
so einen Gassenhauer zu komponieren? Du wirst sehen, daß das gar nicht so einfach ist.

Herzliche Grüße!

Gomez
 
Vielleicht probierst Du mal - und sei es nur zu Übungszwecken -,
so einen Gassenhauer zu komponieren? Du wirst sehen, daß das gar nicht so einfach ist.
Einen "Gassenhauer" zu komponieren ist das schwierigste überhaupt. Das kann man nicht wirklich üben. Das kann man auch nicht konstruieren. Selbst alle Ratschläge des Kochbuches helfen nicht wirklich. Ein "Gassenhauer" ist ein Lied, das sich einfach anhört, deshalb kann man auch nichts mehr wegnehmen (!); aber nicht einfach ist. Mein Lieblingsgassenhauer ist "Marmor, Stein und Eisen bricht". Ein treibender Rhythmus, ein Text der ein unerfüllbares Ideal anspricht, Raum zum träumen gibt, eine Melodie zum "mitgrölen", mit einer völlig durchgeknallten Intonation gesungen, also quasi "international-nirgendwo-überall-Dialekt". Ein Gassenhauer ist ein Song, mit dem man nichts falsch machen kann...anders als ein Weihnachtslied zu Ostern. Leute aus der Oberschicht können keine Gassenhauer komponieren. Dazu muss man aus der Gasse kommen und wissen, was Haue ist :-)
 
Leute aus der Oberschicht können keine Gassenhauer komponieren. Dazu muss man aus der Gasse kommen und wissen, was Haue ist :-)
va pensiero...
wurde zum Gassenhauer...
...buhuhu, vom reichen Verdi komponiert, ganz ohne Gasse, Gosse und Haue...

Jan Pillemann
ein sehr beliebter Gassenhauer
...die Melodie davon ist aber ganz schön alt... eiei...
 
Ach, Du große Sch ....! Rolf, Deine Rundum-Bildung ist schon phänomenal. ;)
 
nachdem ich jetzt gerade Jan Pilleman Otze (YouTube - Mickie Krause - Jan Pillemann Otze (Apres Ski Version)) angehört habe, weiß ich, wo es bei mir musikalisch lang gehen muss :-).

Mr. Gomez, ist dein Vorschlag zum Spaß mal einen Gassenhauer zu komponieren, ein Aufruf am Ersten Clavio Gassenhauer Song Contest teilzunehmen. Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee, da sollten sich dann aber noch andere einschreiben ... Ansonsten, schönen Dank für die Anmerkungen.

Neronick, ich denke, so einen Gassenhauer zu schreiben, dürfte gar nicht all zu schwer sein. Schwer wird es sein, damit Erfolg zu haben, aber das hat m. E. oft nichts mit der Qualitat des Songs zu tun, sondern mit der Qualität des Marketings und Glück. Lena ist ein gutes Beispiel dafür.

Grüße an alle

Michael
 
99 Satelitten, Gomez, du bist nicht auf dem Laufenden
 

Jan Pillemann
ein sehr beliebter Gassenhauer

Jan Pillemann? :shock:
Wieder? :shock:

Mist, in der osthessischen Provinz bekommt man den Karneval gar nicht so richtig mit. Ist's schon wieder soweit?
KÖLLE ALAAF!!!

...die Melodie davon ist aber ganz schön alt... eiei...

Va pensiero dürfte aber schon um einiges älter sein ...

Liebe Grüße,
Nuri
 
Va pensiero dürfte aber schon um einiges älter sein ...

Falls die Melodie zu "Sieben Tage lang" nicht aus einem alten bretonischen Sauflied
entwickelt worden ist, wie behauptet wird, und damit entschieden älter als "Va pensiero" wäre,
wundere ich mich über die als kommerzfeindlich und sozialkritisch geltenden "Bots".
Sie oder deren Erben müßten die Einwilligung zu Mickie Krauses Cover-Version gegeben haben.

Wie kann das sein?

Grüße eines ziemlich ratlosen

Gomez
 
Lieber Gomez,

Falls die Melodie zu "Sieben Tage lang" nicht aus einem alten bretonischen Sauflied
entwickelt worden ist, wie behauptet wird, und damit entschieden älter als "Va pensiero" wäre

ich weiß zwar in musikalischen Dingen zugestandenermaßen wenig, leider. Just darüber aber erinnere ich mich, einmal etwas gelesen zu haben:

Tatsächlich entstammt wohl die Melodie zu „Was wollen wir trinken“ dem bretonischen Lied „Son ar chistr“.

Dass es sich bei „Son ar chistr“ um ein bretonisches Volkslied bzw. altes bretonisches Sauflied handelt, sei aber – soweit ich gelesen habe – unzutreffend. Denn tatsächlich handele es sich bei dem Lied um eine Komposition zweier (bretonischer) Brüder aus den Zwanzigern, und zwar (leider nicht mehr erinnerlich, aber gerade gegoogelt) um eine solche von Jean-Bernard Prima und Jean-Marie Prima.

Damit wäre der Gefangenenchor dann doch um einiges älter.

Ob’s nun tatsächlich so stimmt, ob die Bots oder bereits Alan Stivell kräftig zur Kasse gebeten wurden, oder ob gar die Primas erben- und musikverlagslos verschieden sind, das weiß ich leider auch nicht.


wundere ich mich über die als kommerzfeindlich und sozialkritisch geltenden "Bots".
Sie oder deren Erben müßten die Einwilligung zu Mickie Krauses Cover-Version gegeben haben. Wie kann das sein?

So oder so: Mickie Krause wird wohl jedenfalls die Bots nicht fragen haben müssen.

Liebe Grüße,
Nuri
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Nuri,

vielen Dank den Hinweis. Man lernt ja nie aus.

Weißt Du, wovon "Son ar chistr" handelt?

Musikalisch ist es viel interessanter als "Va pensiero" -
was hier nur sagen darf, wer die 'Amici dell'opera italiana' nicht fürchtet.

Furchtlos,

Gomez
 
Lieber Gomez,


nein, aber genau genommen weiß ich auch nicht, welche der Geschichten nun tatsächlich zutrifft …

Weißt Du, wovon "Son ar chistr" handelt?

Nicht wirklich, aber auf der Suche nach den Namen der Primas bin ich auf diesen youtube-Kommentar gestoßen:

Zitat von youtube; „breizik56“:
ev sistr ta laoù rak sistr zo mat "loñla" ev sistr ta laoù rak sistr zo mat ur blank ur blank ar chopinad "loñla" ur blank ur blank ar chopinad ar sistr zo graet 'vit bout evet "loñla" ar sistr zo graet 'vit bout evet ar sistr zo graet 'vit bout evet ha ar merc'hed 'vit bout karet "loñla" ha ar merc'hed 'vit bout karet
translation :
so drink cider laoù 'cause cider is good "lonla" just a penny the bottle (= a pint) cider is made to be drunk "lonla" and girls to be loved ...
(…)
Responder
it's not a dead language at all, but a minority language still spoken everyday ! (my family language)
(…)

Es scheint tatsächlich einiges dafür zu sprechen, dass es sich seit eh und je um ein Sauflied handelt.

Liebe Grüße,
Nuri
 

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